Damals hatte er auf seine Mutter vor dem Kindergarten gewartet. Er hatte schon eine Stunde gewartet. Eine halbe Stunde drinnen und eine weitere draußen,weil er die mitleidigen Blicke der Kindergärtnerinnen nicht mehr ertragen konnte. Eigentlich hätte seine Mutter ihn drinnen abholen müssen, aber sie ist nicht erschienen. Alle waren schon gegangen als er anfing sich zu fragen wie er nach Hause kommen sollte, da nahm ihn Fräulein Dierdre die Entscheidung ab.'Wie lange hast du vor noch hier auf deine Mutter zu warten? Komm ich nimm dich mit, sag mir einfach wo ihr wohnt', er machte große Augen und antwortete: 'Danke' 'Hast du überhaupt ein Schlüssel? Wenn nicht kannst du zu mir und wir rufen deine Mutter bei der Arbeit an.''Danke, ist aber nicht nötig, wir haben einen Notfallschlüssel''Gut'. Händchenhaltend brachte Sie ihn nach Hause und als sie ihm hinter der Tür verschwinden sah, hatte sie einen traurigen abwesenden Blick 'Du siehst ihm so ähnlich, ich hoffe dass dir nicht dasselbe Schicksal ereilt..... Allemand?''Ja, Dierdre?''Lass ihm Zeit er ist noch nicht so weit''Du weißt ich bin nicht der Geduldigste.''Wenn du ihm wirklich helfen willst dann dränge ihn nicht, hast du vergessen was du deinem Liebsten versprochen hast?' Der junge Mann lachte zynisch auf als er vernahm, was die Schwarzhaarige so eben von sich gab.'Liebster' sein Blick trübte sich 'Das wäre schön, aber du hast recht ich habe ihm ein Versprechen gegeben und ich halte mich an dem was ich verspreche, vor allem wenn es für so eine wichtige Person ist. Ich muss ihn trotzdem Besuchen um zu sehen ob er dieser Aufgabe wirklich gewachsen ist''Zweifelst du an einem Nachkommen von ihm?'Bei diesen Worten suchte der Grauäugige den Blick der Schwarzhaarigen, fand ihn und daraufhin antwortete bestimmt:'Nein.' Sie fochten ein stummes Duelle aus, bis plötzlich der Grauäugige sich abwand und beiläufig erwähnte:'Er braucht mich' sofort spürte der junge Mann weiche Lippen auf die seinigen und verschwand. 'Warum?Warum empfindest du nichts?' Und sie hörte eine leise Stimme antworten die dem des jungen Mannes ähnelte 'Weil es eine noch größere Sünde wäre' traurig gab sie ihm recht und doch sie konnte einfach nicht aufhören ihn zu lieben. Eine einzige Träne löste sich von ihrem Augenwinkel. Bevor der Tropfen auf den Boden aufkam, war auch sie verschwunden, nur dieser eine Tropfen zeugte von dem vorherigen ernsten Gespräch.
Als Edgar die Tür hinter sich schloss
Edgar stand vor dem Spiegel seines Eingangsbereichs, während er seinen Händen folgte, die einem ihm fremden Kleidungsstück zu knoteten. Eigentlich trug er keine Lackschuhe, weder Anzug noch Krawatte, aber heute hatte er einen wichtigen Termin, er musste zu einem Vorstellungsgespräch. Es war nicht sein erstes Praktikum bei einem Architekturbüro, aber er war trotzdem nervös. Das erste Mal hatte er es auf Geheiß seiner Mutter gemacht, die gemeint hatte, er solle aufhören zu träumen und feststellen ob Architekt wirklich sein Traumberuf sei. Keinen Augenblick hatte er daran gezweifelt, als er noch jung war hatte er ein Stadtmodell seines Vaters gefunden. Es war eine schöne Stadt, er hatte sich gewünscht mindestens einmal dorthin gehen zu können, aber er wusste das es nur ein Fantasiegebilde seines Vaters gewesen ist, trotzdem war er ihm für diesen Nachlass dankbar, denn sein Vater war tot. Er hatte ihm zwei Dinge hinterlassen das Modell und sein Aussehen. Denn Edgar war das genaue Ebenbild seines Vaters. Wegen diesen zwei Dingen wollte er Architekt werden, er wollte seinem Vater nah sein, deswegen war sein größter Traum Architekt zu werden. Er wollte in die Fußstapfen seines Vaters eintreten.
Jetzt war er seinem Ziel sehr nah, er hatte vor in diesem Praktikum mehr Kniffe von seinen Kollegen zu lernen. Das Büro in dem er sein Praktikum machen sollte war einer der erfolgreichsten und er freute sich schon drauf.
Als der Knoten endlich zu war, ließen seine langen Finger von seinem Kleidungsstück ab und wanderten nach unten während seine goldenen Augen ihnen folgten. Kurz blieb sein Blick auf ihnen hängen, seine Werkzeuge die ihm sein Traum erfüllen sollten, wenn Allemand noch da wäre würde er sich auch über seine Fortschritte freuen. Bei den Gedanken an Allemand hob er wieder den Blick, wider erwarten strahlten ihn keine goldbraune Augen an, sondern graue Augen die ihn in die Vergangenheit zurück warfen, als er noch ein fünfjähriger Junge war. Damals hatte seine Mutter diesen einen Unfall und seine Tante ist zu ihnen gezogen, als seine Mutter noch im Krankenhaus war. Zu der Zeit als er sich am einsamsten fühlte kam Allemand und tröste ihn. Allemand war sehr lange bei ihm, verschwand jedoch irgendwann spurlos.