Ich hoffe, dass ich's schaffe, den Beitrag hier überhaupt zu Ende zu schreiben. Rechter Ellbogen macht grad nicht wirklich mit, aber schlimmer dran sind die Hände durch eine vermutliche Sehnenscheidenentzündung.
Wie es dazu kam:
Mitte April merkte ich erstmals Schmerzen bis hinab zum Handgelenk. Also mehr Schmerzen als die üblichen Tennisellbogenbeschwerden, die waren bereits ein ständiger Begleiter seit 2013.
Hab das Zocken dann gleich bleiben lassen.
Durch ständiges Gedrückt-halten von Tasten (Grafik-Design/Zocken) hatte ich meine Arme bis zu 14h täglich überbelastet.
Die Folge:
Mitte Mai gab dann zuerst die rechte Hand nach, konnte nicht mehr klicken ohne stechende Schmerzen auf dem Handrücken. Durch Kühlung und Schmerzsalben hielt ich ne Woche durch.
Die Woche drauf war's dann die linke Hand.
Ich hatte bereits nen Termin für Anfang Juni bei nem Orthopäden, aber dafür hätte ich nochmal ne Woche warten müssen. Rief dann an, um zu fragen, ob der Termin vorverlegt werden kann.
Telefonat ging ungefähr so:
Ich: "Ich habe akute Schmerzen in beiden Händen, kann ich meinen Termin vorverschieben?"
Sie: "Sind Sie gesetzlich versichert?"
Ich: "Ja."
Sie: "Dann haben wir keine früheren Termine mehr frei. Wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."
Wär ich privat versichert, hätte man mich wohl mit Handkuss empfangen. Es fühlt sich echt beschissen an, wenn man starke Schmerzen hat und dann einfach aus dem Grund abgewiesen wird.
Saß dann erst mal ratlos am PC, versuchte weiterzuarbeiten, und brach dann später auch noch in Tränen aus, als ich versuchte meinen Vorgesetzten die Situation zu erklären.
Ende vom Lied war, dass mich meine Eltern abholen und zum Arzt fahren mussten.
Diagnose Arzt #1
Der Arzt hatte es so eilig, dass er nur kurz auf den Händen rumdrückte, und dann eifrig aufm PC rumtippte. Diagnose war Sehnenscheidenentzündung, bekam Handschienen, Schmerztabletten und 2 Wochen krank verschrieben. Dass ich die Schienen nur Nachts tragen musste, sagte er mir nicht. Ich saß gefühlt nur 2 min im Sprechzimmer, wie ne Patientin auf dem Fließband.
Schmerztabletten wirkten nicht. Die Schienen verschlimmerten den Zustand, weil ich sie tagsüber trug (mangelnde Bewegung kann zum Verkleben der Sehnen führen). Feinmotorik in den Fingern ging mir mehr und mehr abhanden.
Diagnose Arzt #2
Die Dame, die nur privat Versicherte bevorzugt, schaute sich meine Hände GAR nicht an. Sie interessierte sich auch nicht dafür, wie ich die Hände belastete. Ohne MRT Bilder wollte sie keine Diagnose machen. Um auszuschließen, dass es kein Rheuma ist, bekam ich erst mal ne Überweisung für MRT (Handgelenk und Halswirbelsäule) und zur Rheumatologie.
Die MRT Termine bekam ich für Anfang Juli. Also noch mal einige Wochen warten.
Bei Rheuma hab ich's aufgegeben, Termine gibt's erst im September, es sei denn, die Orthopädin macht den Termin, dann geht's auch früher. Als ich bei der Orthopädin wieder anrief mit der Bitte, mir da aufzuhelfen, wies man mich wieder ab.
Diagnose Arzt #3
Arzt Nr. 3 schaute sich meine Hände länger an und gab mir ne Überweisung zur Neurologie wegen Verdacht auf Karpaltunnelsyndrom (eingeklemmter Nerv). Hier hab ich jetzt wenigstens nen Anssatzpunkt, weil ich den Termin bei der Neurologie auch für Anfang Juli bekam, bis dahin hab ich auch die MRT Bilder. Auch wenn's bei der Neurologie ne Fehlanzeige ist, komme ich wenigstens bei diesem Arzt voran. Es sei denn, er kommt auch mit Rheuma um die Ecke...
Jedenfalls heißt es erst mal warten, warten, warten...
Wenn man als Simulant abgestempelt wird
Ich hab bei den einfachsten Handgriffen Schwierigkeiten: Tippen jetzt gerade, Haare kämmen, Flasche aufdrehen, Essen & Trinken. Nach außen sieht' aus, als hätt ich nichts, aber ich hab Schmerzen in den Ellbogen und es zieht und sticht bei den Sehnenansätzen am Daumen, Zeigefinger, am Handgelenk.
Meine Mutter beobachtet das natürlich alles und wirft mir permanent vor, dass ich Schmerzen vortäusche, um nicht im Haushalt helfen zu müssen. Klar kann ich beim Tischabräumen helfen, aber hinterher bereue ich es immer, weil die Schmerzen zeitlich versetzt folgen.
Neulich dachte ich auch, mein Paps fährt mich zum Arzt. Als wir dann ins Auto steigen wollten, meinte er, ich müsste jetzt fit genug sein selber fahren zu können, und ließ mich einfach stehen. Den Bus hatte ich bereits verpasst, also musste ich selber fahren. Hatte sich am Steuer so angefühlt, als ob alle verheilten Stellen an den Sehnen wieder aufgerissen sind...
Ist grad einfach nur frustrierend. Die Ungewissheit, was los ist. Warum die Schmerzen nach 3 Wochen immer noch da sind. Ständig abgewiesen und nicht ernst genommen werden. Dazu noch diese ewige Warterei und das schlechte Gewissen gegenüber den Kollegen, die durch meinen Ausfall doppelt so viele Aufgaben als sonst bewältigen müssen.
Ich will auch wieder Comics zeichnen und meine DIY Projekte in Angriff nehmen. Stattdessen sitz ich den ganzen Tag nur vor der Glotze und langweile mich zu Tode...