RE: Dein Fandom, Deine Charaktere, Zwischen Tür und AngeltheskewFebruary 5 2017, 11:07:08 UTC
Tatort Münster, Thiel/Boerne, (das kann ich nämlich wenigstens einigermaßen.)
1. "Warten Sie", hörte er sich selbst sagen, und dann sah er, wie er Thiel zu sich zog, näher und näher, und Oh Gott, der Alkohol war ihm doch etwas zu Kopf gestiegen, das musste er wohl oder übel zugeben, denn eigentlich wollte er sich noch zurückhalten, so wie er sich bisher immer zurückgehalten hatte, seit Jahren schon, aber diesmal ging es nicht, sein Körper funktionierte gerade von alleine, so sehr er sich auch bemühte. Es war nicht der richtige Moment, fand er, so halb im Hausflur stehend nach ihrem gemeinsamen Abend, zu einer Uhrzeit, zu der Thiel schon längst wieder aufgebrochen sein wollte - aber andererseits, wann war sie denn, die perfekte Zeit? Thiels Lippen waren warm und weich und schmeckten nach Rotwein und nach Thiel und es kribbelte, erst in Boernes Lippen und dann in seinem ganzen Körper, und dann bewegte Thiel seine Lippen und Boerne spürte seine Knie weich werden, aber Thiel hielt ihn fest, wie ein Fels in der Brandung, und es dauerte einen ganzen Moment, bis Boerne vollständig realisiert hatte, dass Thiel den Kuss erwiderte.
2. "Ach, und übrigens", Thiel hielt ihn am Arm zurück, als er gerade aus dessen Büro verschwinden wollte, "Ich wollte schon länger mit dir reden, es hat nur irgendwie nie so richtig funktioniert, wir waren ja kaum alleine", er schluckte, "Boerne, ich muss es dir sagen, weil du es nicht verdienst, dass ich dir das vorenthalte: Ich weiß nicht, ob ich das noch länger kann - also, das mit uns - und", Nadeshda öffnete die Tür und streckte den Kopf ins Zimmer, und Thiel unterbrach sich: "Lass uns das heute Abend klären." Boerne verließ den Raum und fühlte sich taub, zu nichts in der Lage, wie in einer Kugel vom Rest der Welt isoliert, er hörte sein Blut in den Ohren rauschen und machte sich langsam auf den Weg nach draußen, vor das Gebäude und schlussendlich in Richtung Rechtsmedizin. Während er fuhr, machten sich Erinnerungen breit - Erinnerungen ihrer gemeinsamen Zeit, von Abendessen, die im Bett geendet waren, von Morgen, an denen sie sich einfach nur verliebt in die Augen gesehen hatten, von Tagen, an denen sie vor lauter Liebe kaum die Finger voneinander hatten lassen können - aber das war jetzt vorbei, anscheinend, einfach so, von jetzt auf gleich, und er konnte die Situation noch immer nicht so recht fassen. Und wenn er mit Tränen in den Augen in der Rechtsmedizin ankam, Frau Haller ignorierte und sich stillschweigend in seinem Büro einschloss, dann, verdammt, dann war das eben so - Man verlor ja nicht alle Tage den Menschen, den man liebte.
Okay, der zweite Text besteht aus vier Sätzen, aber das wäre ein derartiges Monster geworden, wenn ich weiter mit Kommas gearbeitet hätte, dass ich das dann doch ganz okay fand...
RE: Dein Fandom, Deine Charaktere, Zwischen Tür und AngeltheskewFebruary 5 2017, 20:02:11 UTC
Vielen Dank! Hat sehr viel Spaß gemacht! :D
Ich hätte sogar eine Idee was ... Ich glaube, ich habe eine Idee von deiner Idee... :D Also, ich denke, ich weiß, was man noch reininterpretieren könnte. Vielleicht formuliere ich beide Versionen die Tage mal aus... :)
RE: Dein Fandom, Deine Charaktere, Zwischen Tür und AngeltheskewFebruary 12 2017, 16:24:53 UTC
((Das Danke hier gilt stellvertretend auch für die anderen beiden Kommentare, okay? :D))
Vielen Dank für Deine lieben Worte! <3 Und, schamlose Eigenwerbung: der zweite Text hat inzwischen eine (oder eher zwei - einmal mit happy end und einmal ohne) kleine Fortsetzung bekommen... :>
1.
"Warten Sie", hörte er sich selbst sagen, und dann sah er, wie er Thiel zu sich zog, näher und näher, und Oh Gott, der Alkohol war ihm doch etwas zu Kopf gestiegen, das musste er wohl oder übel zugeben, denn eigentlich wollte er sich noch zurückhalten, so wie er sich bisher immer zurückgehalten hatte, seit Jahren schon, aber diesmal ging es nicht, sein Körper funktionierte gerade von alleine, so sehr er sich auch bemühte. Es war nicht der richtige Moment, fand er, so halb im Hausflur stehend nach ihrem gemeinsamen Abend, zu einer Uhrzeit, zu der Thiel schon längst wieder aufgebrochen sein wollte - aber andererseits, wann war sie denn, die perfekte Zeit?
Thiels Lippen waren warm und weich und schmeckten nach Rotwein und nach Thiel und es kribbelte, erst in Boernes Lippen und dann in seinem ganzen Körper, und dann bewegte Thiel seine Lippen und Boerne spürte seine Knie weich werden, aber Thiel hielt ihn fest, wie ein Fels in der Brandung, und es dauerte einen ganzen Moment, bis Boerne vollständig realisiert hatte, dass Thiel den Kuss erwiderte.
2.
"Ach, und übrigens", Thiel hielt ihn am Arm zurück, als er gerade aus dessen Büro verschwinden wollte, "Ich wollte schon länger mit dir reden, es hat nur irgendwie nie so richtig funktioniert, wir waren ja kaum alleine", er schluckte, "Boerne, ich muss es dir sagen, weil du es nicht verdienst, dass ich dir das vorenthalte: Ich weiß nicht, ob ich das noch länger kann - also, das mit uns - und", Nadeshda öffnete die Tür und streckte den Kopf ins Zimmer, und Thiel unterbrach sich: "Lass uns das heute Abend klären."
Boerne verließ den Raum und fühlte sich taub, zu nichts in der Lage, wie in einer Kugel vom Rest der Welt isoliert, er hörte sein Blut in den Ohren rauschen und machte sich langsam auf den Weg nach draußen, vor das Gebäude und schlussendlich in Richtung Rechtsmedizin. Während er fuhr, machten sich Erinnerungen breit - Erinnerungen ihrer gemeinsamen Zeit, von Abendessen, die im Bett geendet waren, von Morgen, an denen sie sich einfach nur verliebt in die Augen gesehen hatten, von Tagen, an denen sie vor lauter Liebe kaum die Finger voneinander hatten lassen können - aber das war jetzt vorbei, anscheinend, einfach so, von jetzt auf gleich, und er konnte die Situation noch immer nicht so recht fassen.
Und wenn er mit Tränen in den Augen in der Rechtsmedizin ankam, Frau Haller ignorierte und sich stillschweigend in seinem Büro einschloss, dann, verdammt, dann war das eben so - Man verlor ja nicht alle Tage den Menschen, den man liebte.
Okay, der zweite Text besteht aus vier Sätzen, aber das wäre ein derartiges Monster geworden, wenn ich weiter mit Kommas gearbeitet hätte, dass ich das dann doch ganz okay fand...
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Ich mag beide Varianten, auch wenn mir die erste wegen des Happy Ends natürlich noch besser gefällt. Wunderschöner Kuß ♥
Und bei der zweiten Variante könnte ich ja wetten, daß Thiel eigentlich ganz was anderes sagen wollte. Hoffe ich. Ich hätte sogar eine Idee was ...
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Ich hätte sogar eine Idee was ...
Ich glaube, ich habe eine Idee von deiner Idee... :D Also, ich denke, ich weiß, was man noch reininterpretieren könnte. Vielleicht formuliere ich beide Versionen die Tage mal aus... :)
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Vielen Dank für Deine lieben Worte! <3
Und, schamlose Eigenwerbung: der zweite Text hat inzwischen eine (oder eher zwei - einmal mit happy end und einmal ohne) kleine Fortsetzung bekommen... :>
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