Fic: Der Ritter Teil 1 (James Bond)

May 30, 2013 18:46

Titel: Der Ritter
Fandom: James Bond
Pairing: James/Q
Kategorie: AU, Harlequin
Kommentar: Antwort auf die Harlequin-Challenge,
Prompt: Seit dem Tod seines/ihres gewalttätigen Vaters ist CHARA A entschlossen, sein/ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Doch dann schickt der König den berüchtigten Ritter CHARA B auf ihre Burg, um ihn/sie zu beschützen...
Inhalt: 1174 nach Christus - endlich wird Quentin von Qufield als Erbe vom König bestätigt, doch dieser schickt zusätzlich noch einen Ritter.
Beta: Antares - vielen lieben Dank



Es war Frühjahr im Jahre des Herren 1173 als Quentin von Qufield seinen Vater Thomas von Qufield zu Grabe trug.
Direkt nach der Beerdigung schrieb er - wie es die Pflicht verlangte - König Heinrich von England einen Brief, der über den Tod des Vaters berichtete.
Quentin ersuchte in diesem Schreiben, Gut Qufield weiter als Lehn der englischen Krone führen zu dürfen und bat König Heinrich um Informationen, wann und wo er den Lehnseid leisten könnte.

Insgeheim hoffte er, dass der König sich mit der Antwort Zeit ließ, da es um die Finanzen des Gutes schlecht bestellt war. So schlecht, dass er weder die angemessene Kleidung besaß, um seinen König gegenübertreten zu können, noch ein entsprechendes Gefolge für eine Reise ausstatten konnte.

In den nächsten Monaten erfuhr Quentin von reisenden Händlern, dass der König damit beschäftigt war, eine Rebellion seiner Söhne, Heinrich dem Jüngeren und Richard zu beenden. So wunderte er sich nicht, dass es Herbst wurde und er keine Nachricht erhielt.

Doch nach einer guten Ernte konnte er sich standesgemäße Kleidung leisten und hatte auch ein kleines Gefolge zusammen gestellt, dass dem Gut Qufiel Ehre machen würde.

Um nicht ganz vergessen zu werden, schickte er Anfang November dem König erneut einen Brief. Quentin äußerte dort die Bitte, Weihnachten am Hofe des Königs verbringen zu können, um dann seinen Lehnseid abzulegen.

Es kam keine Antwort, doch die Neuigkeiten berichteten nichts Gutes über den Familienstreit. König Heinrich hatte nicht nur seine Kinder als Feinde, nein seine Gemahlin, Königin Eleonore von Aquitanien stellte sich offen gegen ihn.

So beschloss Quentin, Qufield als sein eigen anzusehen und abzuwarten, ob sich Heinrich melden würde.

Im Mai des nächsten Jahres erhielt er von einem königlichen Boten einen Brief des Königs, der ihn als Herr über Qufield anerkannte und zum nächsten Weihnachtsfest einlud, um den Lehnseid abzulegen.
All das hatte Quentin erwartet, doch dann hatte der König noch etwas hinzugefügt:

‚Um Sie zu unterstützen, schicke ich Ihnen meinen besten Ritter: James von Skyfall. Er wird Ihnen bei allen aufkommenden Problemen hilfreich zur Seite stehen. Möge Gott Ihre Herrschaft segnen.’

Heinrich von Plantagenet hatte den Brief unterzeichnet und mit seinem Siegel versehen.
Seufzend legte Quentin das Pergament zur Seite.

Warum entsand Heinrich einen Ritter?
Hatte er Angst, dass Quentin sich den Söhnen angeschlossen hatte und dieser Mann sollte nach dem Rechten sehen?

Aber er hatte noch nicht einmal Zeit, sich zu überlegen, welche politische Richtung er folgen wollte. Schließlich hatte der alte Lord den Besitz so heruntergewirtschaftet, dass Quentin all seine Energie in die Erhaltung des Besitzes stecken musste. Das würde auch der Ritter kurz nach seinem Eintreffen merken und dann hoffentlich schnell wieder abreisen.

„Herr?“
Quentin blickte hoch und sah Eve in der Tür stehen.
„Schlechte Nachrichten?“
„König Heinrich hat mich als neuen Lord Qufield bestätigt. Es hat nur ein Jahr gedauert, um dies zu entscheiden.“ Bei Eve konnte er sarkastisch sein. „Doch das Ganze hat einen Haken: Er entsendet einen Ritter, der in den nächsten Tagen eintrifft und mir hilfreich zur Seite stehen soll. Ich frag mich nur wie, er kann bestimmt nur kämpfen und nicht ein heruntergewirtschaftetes Gut aufbauen.“

„Dann werde ich alles für seinen Empfang vorbereiten, Q!“
Quentin lächelte, als er den Spitznamen aus seiner Kindheit hörte.
„Wissen Sie, wie groß sein Gefolge sein wird?“ Eve wechselte spielend in ihre Aufgabe als Hauswirtschafterin.
„Leider nein.“ Quentin schüttelte den Kopf. „ Vielleicht etwas wie: Sein Name sagt mir nichts, aber das soll nichts heißen. Wenn wir Glück haben, ist er nur ein einfacher Ritter und hat nicht mehr als zehn Mann im Gefolge. Aber wenn er bedeutender ist…“ Er führte den Satz nicht zu Ende, denn Eve wusste auch so, was das bedeutete.

Eve seufzte. „Qufield ist ein kleines Gut. Selbst zehn Mann werden unsere Vorräte strapazieren. Wir haben nicht mehr viel und aber es müsste bis zur nächsten Ernte reichen, wenn wir keine Feste feiern. Aber wenn wir über mehrere Wochen oder Monate weitere Mäuler stopfen müssen, dann wird es eng.“
„Ich weiß.“ Quentin wusste auf den Pfennig genau, wie es um ihre Finanzen bestellt war. Es mochte überhaupt nicht daran denken, wie viel Geld er ausgeben musste, um die Männer des Königs zu verpflegen. Es war eine nicht geplante Ausgabe, aber er hatte keine andere Wahl. „Notfalls müssen wir ein Schwein mehr schlachten, um das Gefolge des Ritters zu verpflegen. Mehr Fleisch auf dem Tisch wird sie bestimmt erfreuen.“
„Wie Ihr wünscht, Herr!“ Eve hatte die Tür noch nicht hinter sich geschlossen, als Quentin noch etwas einfiel.
„Eve?“
„Ja, Herr?“ Sie kam zurück.
„Könntest du veranlassen...“, er räusperte sich. „Gibt es im Dorf ein oder zwei Mädchen, die willig wären, mit den Männern anzubandeln? Das werden sie bestimmt von einem Junggesellenhaushalt erwarten.“
„Bestimmt, aber sie werden Gegenleistungen einfordern.“
„Besser so, als wenn die Männer Ärger machen. Es ist auch zu deinem Schutz.“
Quentin sah, dass Eve zu einer hitzigen Erwiderung ansetzten wollte, dann biss sie sich auf die Lippen, senkte den Kopf und schwieg.
Doch nur wenige Augenblicke später sah sie ihn an. „Ist das alles, Herr?“
„Ja, danke Eve.“
Sie drehte sich um und verließ den Raum.

Seufzend sah Quentin ihr hinterher. Als Mann wäre sie ein perfekter Ritter geworden. Mutig und doch besonnen. Tapfer und intelligent. Als Frau konnte sie nur im Schatten eines Ehemannes ihr Leben gestalten. Aber als Bastardtochter eines Lords war sie nicht viel wert.
Dabei war es ihr Verdienst gewesen, dass Qufield finanziell halbwegs abgesichert war. Ihr Geschick mit Zahlen hatte fast alle katastrophalen Entscheidungen ihres gemeinsamen Vaters auffangen können und ohne sie war Quentin verloren.
Als Dank hatte er sofort nach dem Tod ihres Vater versucht, ihr einen netten Ehemann zu verschaffen, bevor der König auch nur auf den Gedanken kommen konnte, ihre Vormundschaft zu übernehmen, doch das hatte sie vehement abgelehnt und sich geweigert, Qufield zu verlassen.
So hatte Quentin einfach ‚vergessen’, dem König von seiner unverheirateten Halbschwester zu berichten. Er hoffte nur, dass der Ritter nichts von ihrer Verwandtschaft mitbekam.

Quentin wagte nicht, sich zu wünschen, dass der Abgesandte des Königs einen besseren Charakter hatte, als sein verstorbener Vater. Er konnte es sich nicht leisten zu hoffen, sonst würde er nur enttäuscht werden.

Seufzend beugte sich Quentin über die Pläne für einen den Bau eines neuen Wehrturmes. Der alte war so marode, dass es sich nicht lohnte, ihn instand zusetzen, nachdem sein Vater ihn über Jahrzehnte vernachlässigt hatte.

Und wenn er damit fertig war, würde er für Eve einen Ehemann finden. Da sie keine gute Partie war, würde er dafür sorgen, dass sie einen liebenswerten und treuen Mann bekäme.

Teil 2

c: harlequin, t: aislingde, fandom: james bond, w: fic

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