Jessica Tessa van de Midzomer (1996 - 2009)

Jul 27, 2009 21:50

Meine Mutter hat mich gerade angerufen, um mir zu sagen, dass meine Eltern unseren Hund einschläfern lassen mussten.

Mir ist kein besserer Weg eingefallen, um irgendwie mit dieser Information umzugehen, als etwas darüber zu schreiben. Wir haben Tessa, so ihr Rufname, aus einem holländischen Labrador-Wurf bekommen, in dem Jahr als wir aus Holland zurück nach Deutschland zurückgezogen sind. Ich weiß gar nicht mehr, warum, ich war irgendwie im Urlaub, aber die erste Woche mit Tessa in Deutschland habe ich gar nicht miterlebt. Trotzdem kann ich mich noch erinnern, wie sie noch ein kleines Würmchen war, das gerade mal tapsig laufen konnte.

Anders als der Rest meiner Familie habe ich nie eine tiefe, emotionale Bindung zu unserem Hund entwickelt. Ich war immer der Meinung, dass meine Eltern und meine Schwester sie schlecht erzogen haben, aber weil wir da nicht einer Meinung waren, habe ich mich irgendwann angefangen, aus der ganzen Sache rauszuhalten. Trotzdem habe ich sie natürlich gern gehabt und bin oft genug auch gerne mal mit ihr spazieren gegangen oder habe mit ihr gespielt. In den letzten Jahren ist sie immer öfter krank geworden, zuletzt hatte sie eine sehr schmerzhafte Verhärtung der Wirbelsäule. Als die Schmerzen trotz starker Schmerzmittel zu stark wurden, haben sich meine Eltern entschieden, sie einschläfern zu lassen.

Auch wenn ich zu Tessa nie so eine enge Beziehung hatte - und ich glaube irgendwann hat das dann auch auf Gegenseitigkeit beruht - wird es ein merkwürdiges Gefühl sein, zu wissen, dass sie nicht mehr da ist, wenn ich das nächste Mal meine Eltern besuchen fahre. Das stimmt mich doch traurig. Meine Eltern hatten bereits entschieden, sich keinen neuen Hund anschaffen zu wollen. Es wird jetzt also immer ein bisschen leerer sein in der Talstraße.

Wenn Hunde Seelen haben sollten, hoffe ich, dass Tessas Seele gut aufgehoben ist.


persönliches

Previous post Next post
Up