(no subject)

Jan 04, 2007 22:38

Huhu =)
So ich hab mich bisher nie getraut hier was zu schreiben oder zu kommentieren, obwohl ich schon realtiv lange mitlese. & Jetzt ringe ich mich doch mal dazu durch, also reißt mich bitte nicht in Stücke...

Pairing: Rod/FU
Rating: PG(?)
Titel: Wiedersehen


Rod klingelte. Niemand öffnete. Er klingelte noch einmal. Immer noch keine Reaktion. Der Chilene seufzte, lief zwei Meter an der Hauswand entlang, griff in einen Blumentopf, fingerte einen Schlüssel aus diesem, steckte ihn ins Schlüsselloch, dreht einmal herum und öffnete die Tür. Da stand er jetzt im Flur von Farin Urlaub, seinen Killerbass, natürlich im Gigbag verstaut, in der linken, eine Reisetasche in der rechten Hand. Seine Tasche ließ er fallen, den Bass lehnte er an die Wand. Rod zog seine Jacke und Schuhe aus und betrat das Wohnzimmer. Niemand hier. Was ja irgendwie klar war, schließlich hatte ihm niemand geöffnet. Trotzdem wollte er sicher gehen. Also ging er noch einmal in den Flur und schaute die Treppe hinauf.

„Jan?“

Keine Antwort.

Der Schwarzhaarige rief noch einmal, diesmal etwas lauter.

„Jan?“

Wieder nichts.

Also trottete Rod zurück ins Wohnzimmer und ließ sich auf der Couch nieder. Also war Farin wohl im Keller und arbeitete. Woran auch immer. An irgendwelchen Songs. Auf jeden Fall war er zu Hause, da war Rod sich sicher, schließlich hatte der Blonde ihm das bei ihrem letzen Treffen versichert. Aber Rod würde ihn jetzt nicht stören, er würde nicht nach unten gehen, um seinen Freund endlich wieder in die Arme zu schließen. Jetzt, wo er über ein Jahr, abgesehen von ihrem letzen Treffen, auf seinen Gitarristen gewartet hatte, konnte er auch noch warten, bis Farin fertig war.
Nein, er vermisste ihn nicht. Höchstens ein kleines bisschen. Aber auch nicht mehr. Und er konnte sich auch zusammenreißen. Nein, er würde Farin jetzt nicht weiter suchen. Außerdem war ihr letztes Treffen ja noch gar nicht so lange her. Ihr letztes Treffen. Rod musste bei dem Gedanken daran schnauben.

Es war so lächerlich gewesen. Er war beim Konzert des Racing Teams in Berlin gewesen und hatte Farin später Backstage gesehen. Und weil das Konzert ja in Berlin war, waren auch noch eine Menge andere Freunde anwesend gewesen. So hatten die Beiden sich gegenüber gestanden und sich angestarrt. Eigentlich hatten beide sich in die Arme des anderen fallen lassen und in einen langen Kuss versinken wollen. Aber es war nur zu einem gestotterten „Rod...“ von Farin gekommen. Mehr nicht, gar nichts. Der Chilene war deswegen nicht sauer auf den Gitarristen, was er ja eh nicht sein konnte, nein, er hatte schließlich selber genauso dumm reagiert, wie sein Freund. Er konnte sich auch denken woran es gelegen hatte. Schließlich lag eine lange Zeit zwischen ihnen. Farin war ein Jahr im Urlaub gewesen, zu dem kam, dass sie sich versprochen hatten nicht aufeinander zu warten, auch wenn das natürlich trotzdem Beide gemacht hatten. Sie hatten gesagt, dass sie, wenn Farin wieder da war, sehen würden, ob es zwischen ihnen noch klappen würde. Rod hatte trotzdem auf seinen Freund gewartet, aber er konnte sich sehr gut denken, dass Farin es genauso gehandhabt hatte. Immerhin hatte der Blonde ihn, nachdem sie sich die ganze Zeit nach dem Konzert aus dem Weg gegangen waren, als Rod sich verabschieden wollte, in eine Ecke gezogen und ihn geküsst. Nicht lange aber immerhin. Er hatte Rod ein „Ich liebe dich.“ Ins Ohr gesäuselt und nachdem dieser das erwidert hatte, ihn gefragt wann sie sich wieder sähen. Und da hatten sie eben diesen Termin ausgemacht. Zwei Tag bevor sie anfangen wollten für das Silvesterkonzert der 'die Ärzte' zu proben. Während den Proben würde Rod natürlich auch bei Farin bleiben, schließlich probten sie hier auch. Bela hatte auch zugesagt bei Farin zu schlafen, wie früher, dachte Rod. Bei dem Gedanken daran musste er grinsen. Die Ärzte hatten wirklich lange keine solche Aktion mehr gestartet, bei der sie irgendwo zusammen übernachteten, ausgenommen Touren, aber das zählte ja nicht.

Der Schwarzhaarige seufzte, legte seinen Kopf in den Nacken, lehnte diesen an die Couch und schloss die Augen. Warum vermisste er Farin jetzt so? Klar hatte er ihn während seiner Reise vermisst, vor allem am Anfang, doch irgendwann hatte Rod sich einfach damit abgefunden. Jetzt fühlte er sich wieder wie im ersten Monat, in dem Farin weg war. Dabei war dieser nur im Keller. Der Chilene hing seinen Gedanken nach und merkte dabei gar nicht wie er eindöste.

Farin hingegen hatte sich ablenken wollen. Er wusste, dass Rod heute kommen würde, aber er konnte es nicht erwarten, also war er in den Keller gegangen, in sein eigenes kleines Studio und arbeitete da an irgendwelchen Songs. Eigentlich war es ihm ziemlich egal woran, denn er wollte sich wirklich nur ablenken. Ablenken von den ganzen Gefühlen, die ihn zu übermannen schienen. Das letzte mal das er Rod gesehen hatte lag ungefähr einen Monat zurück, aber daran wollte er sich lieber nicht erinnern. Es war einfach nur schrecklich peinlich gewesen. Alle hatten ihn an diesem Abend angesprochen, was denn los wäre, ob er sich mit Rodrigo gestritten habe. Und das schlimme daran war, dass Farin nicht nur nicht antworten wollte, sondern es auch gar nicht konnte. Er wusste nicht, was zwischen ihnen war. Er liebte Rod, daran bestand kein Zweifel, aber was Rodrigo selber dachte wusste er nicht. Vielleicht hatte er sich auch gar nicht ablenken wollen. Vielleicht hatte Farin auch einfach nur Angst davor, mit dem Bassisten zu reden, mit ihm darüber zu reden, was jetzt kommen würde. Seufzend sah der Blonde auf die Uhr und stellte fest, dass es schon 7 Uhr Abends war. Also unterbrach er seine Arbeit und beschloss hoch zu gehen, schließlich konnte er sich ja nicht vor Rodrigo verstecken, der würde ihn früher oder später, besser gesagt wenn er merken würde, dass er nicht irgendwo in der Wohnung war, eh hier unten suchen. So stellte Farin seine Gitarre beiseite, knipste das Licht aus und stieg die Treppe hoch in den Flur. Was er dort erblickte löste Verwirrung in ihm aus: Unverkennbar Rodrigos Reisetasche, ein Bass und vor allem seine Jacke und Schuhe die dort standen. Also war sein Freund schon hier. Der Blonde wusste nicht wirklich ob er sich jetzt Freuen, oder unsicher werden sollte. Farin schluckte und betrat seine Küche. Hier war Rod jedenfalls nicht. Dann stellte sich ihm eine Frage. Er wollte nicht schon wieder so dumm reagieren, wie beim letzten mal, also wie sollte er Rodrigo gegenübertreten? Farin biss sich auf die Lippe. Verdammt, seid wann war er eigentlich so unsicher? Vorsichtig betrat er sein Wohnzimmer und atmete erst einmal erleichtert auf. Rod saß auf seinem Sofa und schlief augenscheinlich. Trotzdem wusste der Gitarrist nicht was er machen sollte. Oder eher: Er wusste es jetzt erst recht nicht. Langsam ging er auf den Chilenen zu, verharrte aber, als er vor ihm stand.

„Rod?“

Farin seufzte. Also schlief er wirklich. Super, sollte er ihn jetzt wecken? Oder doch lieber schlafen lassen? Er wusste es nicht, aber er wusste, dass seine Sehnsucht zu Rodrigo ihn gleich übermannen würde. Je länger er seinen schlafenden Freund betrachtete, desto schwerer viel es ihm, sich zurück zu halten. Farin wusste nicht, was ihm letztlich den letzten Schub gab, seine Ängste zu überwinden und mutig zu sein. Ob es einfach nur der Anblick des Bassisten war, oder die ganze Sehnsucht, die er während seiner Reise so lange und mühsam unterdrückt hatte, oder vielleicht doch der letzte, zwar etwas lächerliche, aber doch schöne Kuss. Jedenfalls setzte Farin sich breitbeinig auf den Schoß seines Freundes, legte seine Hände auf dessen Schulter und küsste diesen vorsichtig. Und es fühlte sich verdammt gut an. Am liebsten wäre Farin direkt über Rod hergefallen, aber er musste sich beherrschen. Also beließ der Blonde es bei dem Kuss, löste sich von Rodrigo und strich ihm über die Wange.

„Hey... Rodrigo. Aufwachen.“

Der Schwarzhaarige schnaubte kurz und blinzelte anschließend mit den Augenlidern. Farin lächelte. Er liebte es, wenn Rodrigo aufwachte oder noch total verschlafen war. Langsam ließ der Blonde seine Hände an Rods Seiten hinabfahren, bis sie an seiner Hüfte angelangt waren. Farin hauchte dem Chilenen noch einen weiteren Kuss auf die Lippen und grade als er sich wieder löste, realisierte der Bassist, wer ihn da grade so liebevoll weckte. Oder besser gesagt, wer es sein musste. Vorsichtig öffnete Rod die Augen und sah direkt in die blauen seines Gegenübers. „Jan...“
„Guten Morgen mein Süßer.“ Farin strich über Rods Wange, „gut geschlafen, oder hab ich dich zu früh geweckt?“

„Wieso, wie spät is es denn??“

„7 Uhr Abend...“ Farin grinste und Rod musste unwillkürlich seinen Kopf schütteln.
Rod, der immer noch recht verschlafen war, lehnte seinen Kopf an die Schulter seines Freundes, genoss dessen Nähe und schloss noch einmal die Augen. Irgendwie drängte sich ihm der Gedanke auf, dass hier etwas nicht stimmte. Und da fiel es ihm schlagartig wieder ein. Farin war ein Jahr weg gewesen und ihr letztes Treffen war äußerst peinlich gewesen. Ruckartig hob Rodrigo seinen Kopf und sah auf den Gitarristen, der ihn grade verträumt ansah, dessen Blick aber mit seiner schnellen Bewegung wieder klar wurde.

Farin sah Rod etwas verwundert an. „Alles klar bei dir?“

Der schwarzhaarige versuchte dem fragenden Blick seines Freundes zu entgehen und antwortete nur mit einem Nicken.

Der Blonde hielt seinen Blick aber auf Rodrigo gerichtet, lehnte sich vor, schob seine Hände in den Nacken des Chilenen und zog diesen dicht zu sich heran. „Lügen zählt nicht..“, drückte ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen und schob seine Hände unter Rods Pulli. Ein schwarzer Kapuzenpulli und das bei Rodrigo González, der im Anzug auf der Bühne stand. Farin fragte sich wie viele Leute Rod schon so zu Gesicht bekommen hatten, ganz bestimmt nicht viele, vielleicht Bela und noch wenige andere gute Freude, aber ganz bestimmt nicht viele. Bei dem Gedanken daran musste er lächeln, schließlich fand er selber, dass Rodrigo grade so noch viel besser aussah. Wenn das überhaupt möglich war. Jetzt erst merkte Farin, wie sehr er seinen Freund vermisst hatte, wie sehr er sich nach ihm gesehnt hatte und wie sehr er ihn jetzt spüren wollte. Der Blonde lehnte sich weiter nach vorne und fing an, Rods Hals zu küssen. Der vertraute Geschmack löste in ihm nur noch mehr Sehnsüchte und Gefühle aus. Grade als Farin dachte, er müsste jetzt auf der Stelle mit Rodrigo verschmelzen, schluckte dieser hart, legte seine Hände auf die des Blonde und schob sie behutsam, aber mit Druck unter seinem Pullover hervor. Der Gitarrist hob den Kopf und sah dem schwarzhaarigen fragend in die dunklen Augen, in denen er schon so viele Male versunken war. Sonst strahlten diese immer Ruhe und Wärme aus, aber jetzt konnte er darin nur Unsicherheit lesen. „Was ist mit dir?“

„Jan.. wir ham uns.. wir ham uns ein Jahr nicht gesehen. Es ist.. vielleicht besser wenn wir erst einmal reden, bevor... ich weiß ja nicht, was bei dir so war und du genauso wenig was bei mir..“ Der Bassist schluckte und guckte etwas ängstlich in Farins Augen um dessen Reaktion ab zu warten.

Mit Rods Worten explodierten in Farins Innerem alle Ängste die er gehabt hatte, als er die Reise angetreten war, als er mit Rodrigo vereinbart hatte, dass sie nicht aufeinander warten würden und als er ihn wieder gesehen hatte. Was sollte schon bei ihm gewesen sein? Und vor allem: Was meinte Rod nur damit, was bei ihm gewesen sei? Der Blonde versuchte sich aber von alledem nichts anmerken zu lassen, versuchte seine Gefühle zu verbergen, was ihm vor Rodrigo allerdings nie gelang. Es gelang ihm vor allen, selbst vor Bela, aber nicht vor seinem Bassisten. „Wieso? Was gab es denn bei dir, dass so wichtig wäre?“

Der Chilene seufzte. Er wusste, dass er Farin jetzt völlig verunsichert und traurig gemacht hatte, was aber gar nicht seine Absicht gewesen war; er konnte Farins Gefühle lesen. „Gar nichts, außer die Tatsache, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, was du das letzte Jahr gemacht hast. Und jetzt sag mir bitte nicht Urlaub..“

„Und was bitte soll schlimm daran sein?“

„Mensch Jan, verstehst du das nicht? Ich hab nen Jahr lang hier gesessen und auf dich gewartet und so gut wie nichts von dir gehört. Und du kommst hier hin und erwartest, dass alles wie immer ist. Das ist nich einfach, weißt du? Ich hab dich wie sonst etwas vermisst und jetzt bist du einfach hier und...“

„Du hättest nicht warten müssen, das haben wir abgemacht..“

„Jan bitte, du bist doch jetzt schon traurig, nur weil ich nicht sofort mit dir schlafen will. Was hättest du eigentlich gemacht, wenn du nach Hause gekommen wärst und ich hätte ne Freundin gehabt oder.. keine Ahnung.. ich würde dich nicht mehr lieben?“

Ja, was hätte er eigentlich gemacht? Gute Frage. Und Farin hatte keine Antwort, außerdem hatte er grade genug damit zu tun, seine Tränen zu unterdrücken.
In etwas sanfterem Ton als noch zuvor fügte Rod „Und ich konnte einfach nicht die ganze Zeit nur an dich denken, dass hätte mich total fertig gemacht. Außerdem hatte ich Angst davor, dass du nicht alleine nach Hause kommst. Das hätte ich nicht verkraftet, wenn ich das Ganze nicht irgendwie verdrängt hätte. Und deswegen kann ich jetzt nicht einfach so weiter machen, wie vor einem Jahr..“ hinzu.

Der Blonde schluckte. Rodrigo hatte Recht, er hatte so verdammt Recht mit alledem, was er gesagt hatte. Trotzdem mischten sich seine Gefühle mit Wut, oder doch einfach nur Trauer. Auf jeden Fall wusste Farin, dass er seine Tränen jetzt nicht mehr zurück halten könnte. Und er hasste es vor dem Chilenen zu weinen. Aber wenn das schon sein musste, dann konnte er es auch richtig tun. Zwar wusste der Blonde, dass das was er jetzt tun würde nicht wirklich richtig war, aber er wusste, dass Rod ihn irgendwann in den Arm nehmen würde, ihn trösten würde, so wie immer. In dem Moment als sich die erste Träne aus den Augen des Gitarristen löste, stand er ruckartig von Rodrigos Schoß auf, ging 2 Schritte rückwärts, blieb dann stehen und sah den Chilenen an. „Dann sag doch gleich, dass du mich nicht mehr willst. Verdammt, dann sag doch, dass du mich nicht mehr liebst...“ Weitere Tränen lösten sich und liefen über die Wangen des Blonden.

Der Bassist seufzte. „Jan, dass hab ich nie gesagt. Und auch nie so gemeint, das weißt du.“ Er wollte Farin nicht verletzen, er wollte sich aber auch nicht einfach Farins Willen aussetzen.

„Dann sag doch endlich was du meinst!“ Farins Stimme war aufbrausend, Rod hingegen versuchte ruhig zu bleiben.

„Das hab ich schon..“

Der Gitarrist schluckte, sprach dann mit belegter Stimme weiter. „Dann kann ich jetzt also gehen, ja?“

„Jan...“

„Dann liebst du mich also nich mehr?“

„Jan.. hör doch auf“

„Verdammt, Rodrigo, ich liebe dich! Aber wenn du nicht mehr willst, dann sag mir das.“

Jetzt stand der Blonde vielleicht 4 Meter von Rod entfernt, war Tränenüberströmt und sah den Chilenen hart an. Besser gesagt er versuchte es. Rod wusste es besser. Er wusste was Farin wollte, er würde es auch bekommen, aber er musste noch ein bisschen warten. Schließlich wollte der Bassist auch Einsicht haben. Wahrscheinlich hatte Farin es schon eingesehen und zeigte es nur nicht. Irgendwie erleichterte Rodrigo es sogar, dass er merkte, dass er seinen Freund immer noch lesen konnte, dass dieser immer noch gleich tickte. Der Chilene wusste was jetzt kam, wenn er nicht reagierte.

„Also hab ich Recht, ja?“ Farin schluckte und drehte sich um und ging bedacht langsam Richtung Tür. Wenn Rod ihm jetzt nicht nachlief, hatte er sich verschätzt. Und davor hatte er Angst, was war wenn sein Freund das wirklich alles so meinte, wie er es jetzt ausgelegt hatte? Langsam fingen die Zweifel an unerträglich an ihm zu nagen, während er immer noch auf die Tür zu ging.

„Jan.. bleib hier.“ Der Blonde schluckte und musste sich beherrschen sich nicht umzudrehen oder stehen zu bleiben.

Rod seufzte, stieß sich vom Sofa hoch und ging schnellen Schrittes hinter Farin her. Wenn er eins nicht konnte, dann war es seinen Gitarristen so traurig zu sehen. Und erst recht nicht, wenn er der Auslöser war. Kaum hatte er den Blonden eingeholt, legte er eine Hand auf dessen Brust und zog ihn zu sich. „Jan...“ Farin, der nur darauf gewartet hatte, ließ sich beruhigt nach hinten sinken und genoss die Wärme. Allerdings wurde er nicht wie sonst in den Arm genommen und Rod wischte ihm auch nicht die Tränen aus dem Gesicht, sondern er wurde wieder aufs Sofa zurück geschoben, der Bassist griff nach seinen Händen, hockte sich vor ihn und sah ihm in die Augen.

„Jan! Natürlich liebe ich dich noch. Aber du musst doch verstehen können, dass ich nicht jetzt einfach so tun kann, als wärst du nie weg gewesen.“

Farin nickte. „Ja verstehe ich ja, mir geht’s doch so ähnlich. Tut mir leid.“

„Ist schon okay.“

„Nur grade.. weißt du ich hab dich so vermisst die ganze Zeit, ich hab es zwar immer unterdrückt, aber grade.. das kam alles wieder hoch...“ Der Blonde guckte entschuldigend zu Rod hinab, der sich aufrichtete, sich wie zu vor Farin, auf dessen Schoß setzte, ihm die verbliebenden Tränen aus dem Gesicht wischte und ihn anschließend in seine Arme drückte. Die Beiden verharrten eine ganze Weile so, bis Rod sich von Farin löste, seine Hände an den Seiten des Blonden hinabfahren ließ und diese dann auf dessen Taille legte.

„So, und jetzt erzählst du mir wo du überall warst und was dir alles passiert ist.“

„Das dauert aber.“

„Wir haben doch Zeit, oder?“

„Und du willst wirklich...“

Rod unterbrach ihn „..Alles wissen, ja!“

Und während Farin erzählte, verwöhnte Rodrigo seinen Freund mit Zärtlichkeiten, die sie beide so vermisst hatten. Er unterbrach den Blonden höchstens um ihn zu küssen oder um genauer nachzufragen und hörte sonst gebannt zu. Als es später wurde, ließ der Chilene sich komplett in Farins Arme fallen und beschränkte sich darauf, dessen Hals zu verwöhnen. Er genoss es die Stimme des Gitarristen zu hören und seine Wärme zu spüren.

„Tja, und dann bin ich wieder zurück geflogen nach Hamburg und da hat Bela mich am Flughafen abgeholt.“ Farin seufzte und zog Rod noch näher zu sich, dieser reagierte aber nicht. „Rod?“

„Mhmmmm?“

„Schläfst du?“

Der Bassist hob den Kopf und sah verliebt in die blauen Augen seines Gegenübers „Wie könnte ich? Du hast nur so schön erzählt, dass ich noch ganz wo anders war..“

Farin grinste und sagte mit so viel Ironie in der Stimme wie er nur konnte „Wo denn? Bei Bela am Flughafen? Ich sag dir, dass war der schönste Tag der ganzen Reise.“
Rod legte den Kopf schief und verzichtete auf ein ‚Idiot’. Statt dessen flüsterte er nur ein „Ich liebe dich.“, legte dann die Lippen auf die Farins und drückte diese mit seiner Zunge leicht auseinander. In diesem Kuss lagen alle Sehnsüchte, die sie nach einander gehabt hatten und so lösten sie sich erst nach längerer Zeit voneinander. Farin sah Rod an. „Und was hast du so gemacht?“

„Musik“

Der Blonde schüttelte den Kopf. „Mensch Rod, du sollst nicht immer nur Arbeiten.
Hast du dir wenigstens mal frei genommen?“

„Erstens mach ich das gerne und zweitens, ja, ich war im September Tauchen.“

„Übernimm dich nicht, 2 Wochen Urlaub in einem Jahr..“

„Hast schon recht, wo ich Musik ja so hasse.“

Farin schüttelte lachend den Kopf. „Wie viel neue Instrumente haste denn gelernt während ich weg war?“

„Gar keines, aber ich glaube ich kann jetzt ganz passabel Klavier spielen.“

„Ach, das konntest du vorher nicht oder wie?“

„Nicht gut.“

„Ist klar. Weißt du was, Rodrigo? Weißt du, was ich dir schon immer mal sagen wollte? Du spinnst, aber ich liebe dich dafür!“

Der Chilene grinste. „Ich dich auch.“

Ich hoffe es gefällt euch wenigstens ein bisschen.

Lg plattenvampir
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