Endlich ein weiters Fragmet.
Mein Beta-Leser ist, wie schon bei Nummer 6 und 7, in England also verzeiht mir die Fehler.
1.Friedhof2.Restaurant3.Grabschändung4.Politik5.Hexenjäger6.Straße 7.Post 8. Krankenhaus
"Hier ist es unheimlich!" meinte Miriam und schloss noch näher zu Choralik auf.
Dieser überprüfte nochmals den Strauß Blumen und lief weiter auf einen der Fahrstühle zu.
"Das ist ein Krankenhaus, Miri. Hier gibt es nichts Unheimliches." Choraliks Flügel schreiften durch die Wände.
"Es kommt mir irgendwie bekannt vor."
"Na ja, es kann sein, dass du hier gestorben bist."
"Was?" fragte Miriam verstört.
"Nun heutzutage ist es nicht unüblich, in einem Krankenhaus zu sterben. Und ich glaube kaum, dass du auf dem Friedhof verschieden bist."
"Ja, klingt logisch." Die beiden bogen um eine Ecke und trafen auf eine kleinere Gruppe von Besuchern, die ebenfalls auf den Fahrstuhl warteten. Eine Frau hatte ein kleines Kind auf dem Arm, welches mit großen Augen zu Choralik hinüber sah. Dieser lächelte es an und winkte mit einem seiner Flügel. Es lächelte zurück und drückte sich an seine Mutter.
"Es sieht deine Flügel?"
"Dich sieht es auch", meinte Choralik. In diesem Moment wandte sich die Frau zu Choralik um, und Miriam sah in die geschossenen Augen einer zweiten Gestalt.
"Choralik!" Die Frau begann zu strahlen und schlängelte sich zwischen den Wartenden hindurch auf die beiden zu. Erst als sie sich zu bewegen begann, trat ein großer Schlangenleib hin und wieder aus dem Boden und der ersten Gestalt hervor.
"Willst du auch Mark besuchen?", fragte sie, als sie Choralik erreicht hatte.
"Ja. Ich dachte mir, ich schau mal vorbei, nach seinem unangenehmen Unfall."
"Na ja, das Segelfliegen ist halt seine Leidenschaft. Und nur weil man Schwingen hat, bedeutet das nicht, dass mein Gatte damit auch richtig umgehen kann." Choralik schmunzelte und wechselte das Thema.
"Darf ich dir Miriam vorstellen? Sie wohnt seit einiger Zeit bei mir." Die Frau lächelte den Geist an. "Svenja hat mir schon erzählt, dass jetzt ein Geist in der alten Rune lebt. Ich bin Tanja Bekes. Und das", sie hob das Baby herum, es war ein Mädchen, dessen Schlangenschwanz fest um den Arm der Mutter geschlungen blieb, "ist unsere kleine Rebecca." Das Mädchen schien es nicht für nötig zu erachten, ihre Augen zu öffnen. "Ich hatte ja gehofft, sie kommt mehr nach ihren Vater. Aber Medusen kann man nicht klein kriegen", lachte sie und bettete die kleine Rebecca wieder sicher auf ihre Schulter und ihre Arme.
"Schönheit vererbt sich eben", lächelte Choralik.