Das liebe Leben...

Aug 15, 2007 22:17

Ich bin momentan mit der Gesamtsituation unzufrieden.

Nichts wirklich weltbewegendes, aber so alles in allem habe ich schlechte Laune und bin mit mir selbst nicht glücklich.

Konchita geht es nicht wirklich gut, sie hat schon wieder Winterpelz und die Lymphknoten sind entsetzlich hart und warm. Um sie muss ich mich dringend wieder mehr kümmern. Aber wann?

Ratti ist unglaublich zickig in den Reitstunden, da steht mir ein echter Kampf bevor, den wir am Montagabend schon begonnen haben. Ich musste irgendwann mit Gerte reiten und die kleine Zicke hat immer mal wieder einen hinten drauf gebraucht. Sehr unbefriedigend, finde ich. Zumal das ganze Pferd danach schaumig geschwitzt war, zwar schön lief und endlich wieder von der Palme runter war, aber sich bei einem kurzen Anhalten direkt einen Zug in der Hinterhand geholt hat und total steifbeinig nach Hause stakste...

Der Distanzritt letztes Wochenende in Kreuth ist zwar soweit gut gelaufen, war aber für mich, die ich im Stall als zweite "Chefin" Dienst getan habe und zwischendurch noch auf der Strecke saß, emotional entsetzlich anstrengend. Ich werde es nie wieder jemandem durchgehen lassen, dass ein Pferd, das 160 km gelaufen ist, 3 Stunden ohne Heu und Wasser in der Box steht. Italiener haben offenbar eine deutlich andere Einstellung zu ihren Pferden als viele Deutsche... kann man sicher nicht verallgemeinern, mich hat es einfach geärgert.
Ich habe erst auf der Heimfahrt Sonntagmorgen in aller Frühe gemerkt, wie fertig mich dieser lange Abend nach dem Rennen in den Ställen gemacht hat.

Von der Firma und diesem schrecklich umfangreichen Projekt mag ich eigentlich gar nicht anfangen. Ich sehe immer noch kein Land, was diese ganze Abwicklung angeht. Und dann schickt unser Boss auch noch ein Schreiben raus, was mich als "Oberbauleitung Bereich Maschinentechnische Ausrüstung" definiert. Ich bin fast umgefallen. Ich kann da nicht mal einfach raus fahren und mir das überhaupt mal alles ansehen! Das ist 450 km weit weg, im tiefsten Osten.
Ich kann das nicht, jeder erwartet jetzt, das ich scheitere und ich weiß selbst, dass ich das alles nicht gehändelt kriege. Ich habe nicht mal wirklich die Zeit, alles für mich zu sortieren und vorzubereiten, ich jongliere immer noch mindestens 6 Projekte nebenher, die auch Zeit kosten.
Ich werde morgen früher anfangen und länger bleiben, vielleicht bekomme ich dann, wenn nicht dauernd das Telefon geht, ein bisschen Grund rein in den ganzen Kram. Ich freu mich jetzt schon drauf um 6 Uhr aufzustehen...

Ich bekomme meine Essgewohnheiten gerade mal wieder nicht in die Reihe. Habe ich Gelegenheit, an Junkfood zu kommen, dann esse ich es auch. Keinerlei Selbstbeherrschung. Und das sehe ich dann auch direkt wieder an mir. Der runde Bauch kommt nicht von ungefähr. Ich habe Bedenken, mich zu sehr unter Druck zu setzen, aber noch viel mehr Angst, den letzten Rest meiner mangelnden Selbstbeherrschung und Disziplin auch noch zu verlieren und am Ende wieder deutlich zuzunehmen.

Mit anderen Worten, mir ist gerade alles zuviel. Ich würde mich so gerne wirklich aufs Lauftraining konzentrieren (ich habe heute gelesen, die Mindest-Kilometerzahl fürs Training seien 45 - 60 km pro Woche. Das schaffe ich schon zeitlich nicht), aber da ist so viel anderer Kram. Ich fresse mich gerade regelrecht selbst auf.

Ich sehne das übernächste Wochenende herbei. Endlich mal nichts vor.

laufen, ratte, firma, rl, konchita

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