Sommerchallenge-Prompt: Romantik / Intimität - „Wie, ihr seid gar nicht zusammen?“ - fürs Team
Fandom: Tatort Münster
Genre: Pre-Slash, Humor
Handlung: Showdown auf dem Schulfest.
A/N: Gehört zu
diesem AU, das ich in der Sommerchallenge 2021 begonnen habe. Da ich die Kapitel vielleicht nachträglich noch anders sortiere, poste ich erstmal nur auf LJ
Länge: ~ 450 Wörter
Zeit: ~ 50 Minuten
***
Kuchenstand auf dem Schulfest - manchmal konnte man einfach nicht gewinnen. Er sah sehnsüchtig zum Getränkestand hinüber, wobei … Alkohol gab es natürlich keinen. In Momenten wie diesen bedauerte er die Trennung besonders. Das hier wäre definitiv Susannes Job gewesen. Außer ihm war kein anderer Vater bei irgendeiner Schicht zu sehen. Thiel seufzte.
„Hier.“ Marion hielt ihm eine Tasse Kaffee hin und er griff automatisch zu. Die letzten Nächte waren kurz gewesen, er konnte Koffein gebrauchen. Er nahm einen großen Schluck und hätte sich fast verschluckt. Marion klopfte ihm beruhigend auf den Rücken, während er nach Luft schnappte.
„Was …“ Er hustete und setzte neu an. „Was zum Teufel …“
„Ich dachte, du kannst eine Aufmunterung brauchen.“ Sie zwinkerte ihm zu und ließ einen Flachmann aus ihrer Jackentasche schauen. „Irish Coffee.“
Er nahm noch einen Schluck … Nicht übel, wenn man wußte, was man trank.
„Wo hast du eigentlich Karl-Friedrich heute gelassen?“
„Hm?“ Er stutzte kurz, weil er noch nie gehört hatte, daß jemand Boernes Vornamen benutzte. „Boerne hat heute Wochenenddienst.“
Sie sah ihn überrascht an.
„Hat er dir nicht erzählt, daß er in der Rechtsmedizin arbeitet? Die müssen natürlich auch wochenends ran, so wie wir.“
„Du nennst ihn Boerne?“
„Äh … ja? Warum sollte ich meinen Kollegen nicht mit dem Nachnamen ansprechen?“
„Wie, ihr seid gar nicht zusammen?“
„Ähm …“ Er starrte sie an. Wie in Gottes Namen … wobei … natürlich, sie hatten nie darüber gesprochen, und entweder war Boerne mit Lukas unterwegs gewesen oder er. Und natürlich mußte das aussehen, als ob … Wer würde schon glauben, daß jemand seinen Nachbarn mit seinem Sohn zu Fußballspielen und Schulveranstaltungen gehen ließ. Boerne hatte die Kinder damals zum Laser-Tag gefahren zu Lukas Geburtstag. Und letzten Monat war Boerne als Begleitung mit auf Lukas Wandertag gewesen als er krank geworden war. Damit das nicht ganz ausfiel, und er hatte überhaupt nicht darüber nachgedacht, wie das aussehen mußte, oder ob das eigentlich O.K. war, wenn da irgendein x-beliebiger Erwachsener mitfuhr, der mit keinem der Kinder in einem verwandtschaftlichen Verhältnis stand. „Wir kennen uns ja von der Arbeit und da ist das so übrig geblieben.“ Verzweifelt suchte er nach irgendeiner glaubhafteren Erklärung. „Karl-Friedrich ist ja auch irgendwie ein bißchen lang.“
Marion schnaubte. „Ich hab‘ schon an meiner Menschenkenntnis gezweifelt.“
Er lachte. Leicht hysterisch, aber das schien Marion nicht aufzufallen. Hatte er die Sache jetzt schlimmer oder besser gemacht? Und was würde passieren, wenn jemand von den anderen Eltern entsprechende Andeutungen gegenüber Boerne machte? Er mochte Marion, aber sie war nicht gerade die verschwiegenste. Wenn sie dachte, daß Boerne und er ein … ein Paar waren, dann hatten das auch schon andere Eltern gehört. Und jetzt hatte er das ja quasi bestätigt.
Er mußte dringend mit Boerne reden.
***