Neue Welten - Kapitel 13

Aug 10, 2022 14:46

Prompt: Smut - etwas Neues ausprobieren - fürs Team
Team: Scheibenwelt
Fandom: Tatort Münster
Rating: P 16
Genre: AU, SciFi, Slash, Smut
Handlung: Fortsetzung zu „Neue Welten“ (AO3).
Anmerkung: Jetzt kommt Ihr auch noch in den zweifelhaften Genuß einer Sexszene … etwas, was ich sonst eigentlich nur friends-only auf LJ poste. Was man nicht alles macht für einen Punkt in der Sommerchallenge (und das Erreichen des Ziels einen prompt aus jeder Tabelle zu erfüllen). Ich habe ewig nix explizites mehr geschrieben und hoffe, es ist nicht gar zu unbeholfen. Nach den ganzen unterdrückten Gefühlen in den letzten Kapiteln mußte das jedenfalls jetzt raus ;)
Länge: ~ 1.100Wörter
Zeit: ~ 90 Minuten

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***

Das Wiedersehen war merkwürdig. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihres letzten Gesprächs, aber vor allem deshalb, weil sie natürlich nicht alleine waren. Dr. Haller hatte zwar nur einen Blick auf sein Gesicht geworfen, als er erzählt hatte, wann Boerne zurückkam, und dann erklärt, daß sie ihn ja gerne begrüßen würde, aber leider verhindert sei. Ein wichtiger Termin, obwohl Thiel hätte schwören können, daß sie gerade gar nicht in der Gamma-Schicht war. Deshalb war er alleine, um Boerne abzuholen, aber natürlich waren Dutzende von Menschen um sie herum. Die meisten kannte er zwar nicht, aber … trotzdem. Am liebsten wäre er dem anderen um den Hals gefallen, aber nicht, wenn die halbe Belegschaft dabei zusah.

„Schön, daß du wieder da bist“, murmelte er schließlich und hoffte, daß ihnen niemand so genau zuhörte. Boerne hatte seinen Gepäckbeutel über der Schulter und sah ähnlich unbeholfen aus, wie er sich fühlte.

„Hallo.“

Einen Moment lang sahen sie sich stumm an, bis Thiel sich einen Ruck gab. „Komm mit.“ Er drehte sich um, bevor Boerne antworten konnten, und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier. Egal wie, er mußte den anderen jetzt ohne Publikum haben. Irgendwo privat, nur sie zwei. Zum Glück hatte Boerne schnell geschaltet und blieb dicht hinter ihm.

„Zu dir?“

„Ist näher.“ Er warf einen Blick über die Schulter und wäre fast gestolpert, als er Boernes Gesichtsausdruck sah. Und dann legte er noch einen Zahn zu. Links und rechts von ihnen wichen die Leute beiseite und er fing den ein oder anderen erstaunten Blick auf. Aber das war ihm jetzt auch egal. Blind griff er hinter sich, bekam Boernes Handgelenk zu fassen und beschleunigte noch ein wenig. Noch nie war ihm der Weg von der Andockluke zu seinem Quartier so weit vorgekommen. Wenigstens war es auf derselben Etage, er hätte sich wirklich nicht vorstellen können, jetzt mit Boerne und einem halben Dutzend fremder Menschen in einem Fahrstuhl eingezwängt zu sein. Noch eine Biegung - Bulle sprang erschrocken zur Seite, als sie die Kurve schnitten, war ja klar, daß er dem jetzt noch begegnen mußte, - und da war seine Tür. Endlich. Er schlug mit der Hand auf den Öffner, zog Boerne mit sich, rief „Licht an“ und schaffte es gerade noch, auf den Türöffner auf der Innenseite zu drücken, bevor ihm bewußt wurde, daß sie jetzt alleine waren. Wirklich alleine. Nur sie zwei.

***

Boerne stürzte sich auf ihn, noch bevor die Tür richtig geschlossen war. Thiel stolperte gegen die Wand und stieß sich den Kopf an, aber sein Protest wurde im Keim erstickt. Und dann war Boerne zu küssen sowieso wichtiger als Beulen und blaue Flecken. Verzweifelt zerrte er an Boernes Uniform - zweckmäßig und für den Einsatz auf einem Raumschiff optimiert, aber verdammt schwer auszuziehen, wenn man es eilig hatte und nackte Haut spüren wollte. Zum Glück lagen sie hier absolut auf einer Wellenlänge und schafften es trotz der beengten Verhältnisse innerhalb kürzester Zeit, Boerne und dann auch ihn aus der Uniform zu kriegen. Und das alles, ohne den Kuß für mehr als einige Sekunden zu unterbrechen. Er war beeindruckt. Und leicht schwindelig, vermutlich wegen des Sauerstoffmangels. Und der Aufregung. Und der leichten Panik. (Er war hier, mit Boerne, und er war auf dem besten Weg, Sex zu haben. Mit Boerne.) Und der absoluten sensorischen Überlastung durch all die neuen Eindrücke, die auf ihn einstürzten - Boernes Haut, so weich und warm, der Geruch nach Deodorant Nr. 2 und darunter ganz unverkennbar nach Boerne, viel intensiver, als er den anderen je gerochen hatte. Der Ton seiner Stimme, mit dem er Thiels Namen sagte. Weiche Lippen, die an seinem Hals entlang hoch zum Ohr wanderten, Zähne, die ihn sanft bissen und wieder sein Name, kaum mehr als ein Seufzen, direkt in seinem Ohr. Was Boerne wollte, was sie beide wollten, war mehr als deutlich … Sein Blick wanderte verzweifelt zu seiner Schlafkoje. Zu seiner Ein-Personen-Schlafkoje. Platzoptimiert wie alles auf dem Schiff, 70 cm breit, kaum mehr als einen Meter Luftraum über der Matratze. Nicht nur, daß er noch gar nicht wußte, was genau er mit Boerne tun wollte - er hatte vor allem keine Ahnung, wie sie es hier tun sollten. Räumliche Vorstellung war eine seiner Stärken und der Mechaniker in ihm konnte nicht anders, als sich bildlich vorzustellen, wie sie in dieser Koje … aber auch wenn die Bilder, die da vor seinem inneren Auge auftauchten, ohne Zweifel aufregend waren, war ihm doch klar, dass das nicht funktionieren würde. Egal, wie er sie beide in seiner Vorstellung arrangierte, es paßte einfach nicht, es waren immer mindestens zwei bis drei Gliedmaßen außerhalb des Bettes. Von Bewegungsspielraum ganz zu schweigen, und an so viel erinnerte er sich noch, daß Bewegung unvermeidlich war für das, was sie vorhatten.

Boerne stoppte plötzlich, schob sich ein wenig von ihm weg und sah ihn an. „Zu schnell?“

Er schüttelte energisch den Kopf.

Boerne folgte seinem Blick zur Schlafkoje. „Gleich Morgen stellen wir einen Antrag auf ein Gemeinschaftsquartier.“ Und dann widmete er sich schon wieder seinem Hals, was ihm heißkalte Schauer über den Körper jagte. Er konnte sich nicht erinnern, daß sich das früher auch so angefühlt hatte. Aber natürlich hatte er auch noch nie auf dem Schiff … und noch nie mit Boerne.

„Und jetzt?“ Das Formulieren ganzer Sätze fiel ihm zunehmend schwer, aber das Problem wurde immer dringlicher. Sie konnten doch nicht hier, im Stehen … wie sollte das gehen? Boernes Gesicht tauchte wieder in seinem Blickfeld auf und dann schnappte er überrascht nach Luft, als sich zwei Hände unter das letzte Stück Stoff schoben, das er noch am Körper hatte.

„Ich habe eine Idee …“ In Boernes Augen glitzerte es verdächtig, aber es war schwer, sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren als auf das Gefühl von zwei Händen, die seinen Hintern kneteten. Und dann war er ganz nackt, und Boerne drückte ihn auf den Sitz neben der Schlafkoje, nur um ihm sofort zu folgen und … oh.

„Ich weiß nicht, ob die für das Gewicht von zwei Personen gebaut sind“, aber Gott, fühlte sich das gut an, die Schwere eines anderen Körpers auf seinem zu fühlen! Er umarmte den anderen und zog ihn dichter zu sich. Boerne seufzte und lehnte seine Stirn gegen seine. Für einen Moment schien alles zum Stillstand zu kommen. Er spürte Boernes Herzschlag, und seinen eigenen, aufgeregt und wild.

„Vertrau mir“, flüsterte Boerne. „Es wird dir gefallen.“

Und dann fand eine Hand den Weg zwischen sie beide und ihm ging endlich ein Licht auf, wie das funktionieren konnte. Und dann hielt er sich nur noch an dem anderen fest und drückte seinen Mund gegen Boernes Schlüsselbein, weil er keine Ahnung hatte, wie gut die Schalldämmung der Einzelkojen eigentlich war.

Nicht, daß noch irgendjemand, der sie auf dem Weg zu seiner Koje gesehen hatte, Zweifel haben würde, was sie gerade taten.

* Fin *

g: fanfic, g: alternate universe, p: thiel / boerne, !120 minuten, f: tatort münster

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