Ein neuer Anfang - Kapitel 1 - (SK Kölsch)

Dec 22, 2013 19:45

meine Wichtelgeschichte für deutsch_fandom

Autorin: cricri_72
Wichtelkind: tlen2
Fandom: SK Kölsch
Bingo-Prompt: Um jemanden freien / werben / verführen - Ich war mir erst nicht sicher, aber zumindest das letzte kommt schon hin ;) ( Bingokarte)
Genre: Slash, First Time, Humor, nicht expliziter Sex
Pairing: Klaus/Jupp
Rating: ab 16
Warnungen: Ohne Beta. OOC, vermutlich. Erwähnung eines Canon-Todesfalls. Wechselnder POV (was mir nicht liegt, aber es wollte so). Und das Ende ist unsagbar kitschig geworden.
Es ist mir verdammt schwer gefallen, das zu schreiben, obwohl ich SK Kölsch immer mochte, die beiden zuzeiten geslasht habe und mir - eine erfreuliche Aufgabe - nochmal einige Episoden auf DVD besorgt und angeschaut habe, um wieder reinzukommen. Dabei blitzte auch die ein oder andere Idee auf, aber was Zusammenhängendes zu schreiben … puh. Ich habe getan, was ich konnte, besser wurde es leider nicht :(
So, genug gejammert. Da ich im Moment allerdings gerade sehr froh bin, daß ich überhaupt zu irgendeinem Ende gefunden habe, finde ich es doch nicht mehr so furchtbar schlecht ;)
Länge: ~ 4000 Wörter (in 3 Kapiteln)
Zusammenfassung: Es fängt alles damit an, daß Klaus bei Jupp und Flo wohnt. Und es würde keine 4.000 Wörter bis zum Happy End brauchen, wenn Klaus und Jupp schneller wüßten, was sie wollen ;)
Kommentar: Episodenbezug: Vätersorgen (Staffel 2) Der Anfang ist aus der Episode übernommen, aber ich habe das Ende der Szene bereits variiert.


***

„Jupp. … Jupp!“

„Hm?“

Er zog dem andern die Zeitung vor der Nase weg.

„He! Was soll denn das?“

„Hör zu, wir müssen ein paar Sachen besprechen. Ich mache diese Woche Frühstück und kaufe ein. Du solltest mal deine Kartons ausräumen und bist mit Putzen dran.“

„Was’n mit dir los?“ fragte Jupp entgeistert.

„Küche, Klo und Bad. Und zweimal die Woche wird gestaubsaugt.“

„Hä? Sag‘ mal, spinnst du?!“

„Und guck dir mal die Fenster an. Die hätten’s mal wieder nötig. Ist auch dein Job.“

„He, langsam, wer bestimmt denn das?“ Jupp schien schlagartig richtig wach geworden zu sein.

„Flo und ich. Und nächste Woche läuft die ganze Chose umgekehrt. Flo ist immer zuständig für den Müll und für die Spülmaschine. Noch Fragen?“

„Naja, ich mein‘ …“

„Oder dachtest du, du buchst hier Vollpension?“

Jupp sah ihn so verdattert an, daß er beinahe lachen mußte. Aber das hätte seine erzieherischen Anstrengungen völlig zunichte gemacht, weshalb er nur ein „Du hast da was“ hinterherschob und vage in Richtung von Jupps Kopf deutete.  Er sah amüsiert dabei zu, wie Jupp mit etwas Verspätung registrierte, was er meinte, um dann mit der freien Hand in seinem Gesicht herumzufummeln, bis er den Fleck abgewischt hatte und den Finger schließlich in den Mund steckte. „… Zahnpasta.“ Die Kaffeetasse in seiner anderen Hand neigte sich gefährlich zur Seite und Klaus widerstand nur knapp dem Impuls, sie ihm aus der Hand zu nehmen, bevor er sich den Kaffee überkippte. Schließlich war Jupp kein Kind mehr. Sondern erwachsen, auch wenn man das manchmal kaum glauben mochte. Sekunden vor dem Überschwappen konzentrierte sich Jupp wieder auf die Tasse und nahm einen Schluck Kaffe, und er … er sah einen Moment zu lange zu, bevor er sich losriß und mit einem Nicken, das alles und nichts bedeuten konnte, aus der Küche ging. An so etwas sollte er nicht einmal denken. Auch wenn es die Sache nicht unbedingt leichter machte, daß Jupp dieses alte Sweatshirt trug, das ihm zwei Nummern zu groß war, und mit verwuschelten Haaren und unrasiert im Augenblick ganz und gar nicht wie ein Kind aussah.

***

Einige Wochen später …
Inzwischen hatte sich alles ganz gut eingependelt. Auch wenn Jupp murrte und sich beschwerte, meistens machte er seinen Teil der Hausarbeit. Auch Flo kam ganz gut zurecht - so gut das eben möglich war, wenn man seine Mutter so plötzlich verloren hatte. Ihr Leben zu dritt hatte sich eingespielt, war Alltag geworden. Klaus wälzte sich auf die andere Seite und starrte auf seine Zimmertür, die einen Spalt offenstand, genauso wie Flos Tür auf der anderen Seite des Flurs. Jupp tat ja so, als würde er das nicht bemerken, aber er konnte nur zu gut verstehen, daß der Junge das brauchte.

Dennoch … er mußte ausziehen.

Wie er so lange so blind hatte sein können, war ihm ein Rätsel. Erst heute Nachmittag, als Jupp und er über Flos Mathearbeit geredet hatten, war ihm plötzlich aufgefallen, was er hier eigentlich tat.

Er spielte Familie.

Nein, schlimmer - Sie alle spielten Familie.

Und er konnte das auch verstehen, vor allem bei Flo, der erst die Scheidung und jetzt den Tod seiner Mutter hatte verkraften müssen. Natürlich suchte der Junge Halt. Und Sicherheit. Und Jupp … so sehr Jupp seinen Sohn liebte, so wenig verläßlich war er. Aber das mußte er werden. Jupp war Flos Vater. Nicht er. Er tat sich keinen Gefallen damit, sich in diesem Leben einzurichten. Das war nicht echt und würde nie echt sein.

Es kostete ihn einige Anstrengung, nicht über den Rest des Problems nachzudenken. Aber er hatte Erfolg - immerhin war er vernünftig genug um zu wissen, daß er alles nur schlimmer machen würde, wenn er auch nur daran dachte. Jupp und er waren Freunde. Und Kollegen. Aus dem Alter, daß er sich in Heteros verknallte und dachte, da würde was gehen, war er nun wirklich raus.

***

„Aber wieso willst du denn auf einmal ausziehen?“

Klaus verdrehte genervt die Augen - tolle Antwort, dachte Jupp. Es lief doch alles O.K.? So im großen und ganzen wenigstens.

„Ist es weil ich die Fenster nicht geputzt hab? Mann, das kann ich doch immer noch machen, so eilig ist das jetzt echt nicht.“

„Nein …“ Klaus seufzte. „Es sind nicht die Fenster, und es hat auch nichts damit zu tun, daß du die halbe Zeit vergißt einzukaufen und Pizza bestellst, wenn du mit kochen dran bist.“

„Aber wieso willst du denn dann weg?“

„Jetzt fang‘ du nicht auch noch an.“ Klaus machte einen Schritt zur Seite und schloß die Küchentür, damit Flo sie nicht streiten hörte. „Ich kann doch nicht ewig bei euch wohnen bleiben.“

„Wieso denn nicht?“ Sie bekamen das doch klasse hin, zusammen, mit Flo. Und er hatte eigentlich gedacht, Klaus würde sich wohl fühlen bei ihnen.

„Jupp … ich bin erwachsen, ich brauch‘ eine eigene Wohnung.“

Ah …Daher wehte der Wind. „Hast du wen kennengelernt?“

„Was?“ Klaus sah ihn so überrascht an, daß er ihm fast abgenommen hätte, daß er nicht wußte, was er meinte.

„Na du weißt schon …“ Er zwinkerte Klaus vielsagend zu, der daraufhin genervt die Augen schloß. „Da läßt sich doch auch was machen. Kannst ihn doch mitbringen, nächste Woche schläft Flo bei Manuel, da ist hier sturmfreie Bude.“

„Nein, Jupp.“ Klaus sah noch genervter aus als vorher, dabei war er doch richtig tolerant geworden. Fand er wenigstens. „Darum geht’s nicht. Ich kann nur nicht ewig bei euch wohnen bleiben.“

„Aber …“

„Das war für den Übergang gedacht.“

Klaus meinte es ernst. Wirklich ernst. Die ganze Zeit hatte er noch gedacht, daß das ein Scherz war, oder daß Klaus sich nur ein bißchen bitten lassen wollte und es vielleicht doch nur darum ging, daß er mehr im Haushalt machen sollte, aber das war es nicht. Klaus zog wirklich aus. Mit einem Mal fühlte er sich so mies, daß er gar nicht wußte, was er noch sagen sollte.

„Aber Flo …“ Er schluckte trocken. „Flo wird dich vermissen.“

„Ihr schafft das schon.“ Klaus Lächeln sah ein bißchen gezwungen aus. Und er wußte immer noch nicht, was er sagen sollte.



„Hast du überhaupt schon was?“

Klaus nickte. „Zum nächsten ersten. Ich kann nächstes Wochenende schon einziehen.“

*** tbc ***

>> Kapitel 2

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