Ich bin ja zum total bekloppten Rom-Fan mutiert. Dass mein Herz Italien gehört ist ja schon länger so, mein früherer Chef meinte immer zu mir "Deine linke Gehirnhälfte ist deutsch, deine rechte Türkisch, aber dein Herz schlägt auf italienisch". Was das Ganze auch sehr gut zusammenfasst. Ich will damit sagen, sobald bei meiner Mutter im letzten Kuhkaff nun auch mal DSL funktioniert und ich meine Sprachkenntnisse aufpoliert habe, gibt es wahrscheinlich nen Eintrag "Ich zieh dann mal um".
Nun zurück zur ewigen Stadt. Das letzte halbe Jahr hab ich damit verbracht Bücher über römische Geschichte zu lesen und niemand mag sich mehr mit mir unterhalten, weil dabei aus mir nur Kluscheißerei rausblubbert. "Wußtet ihr schon dass Nero..." - "Halts Maul".......menno.
Es gibt ja Leute, die reisen nach Rom und sind ein bißchen unterwältigt. Alles haben sie sich größer vorgestellt, imposanter, besser erhalten. Ehrlich gesagt, Rom ist ein elendes Dreckloch - aber ey, das war's wahrscheinlich schon seit der Gründung und deshalb kann man das auch authentisch nennen. Deshalb macht es auch so tierisch Spaß sich auszukennen, weil man quasi auf jedem Meter über Geschichte stolpert. Weiß man die richtig zu interpretieren, schafft das Atmosphäre und noch mehr Spaß. Mal davon abgesehen dass man in Rom trotz des Tourismus hervorragend und günstig essen kann, was mir sowieso irgendwann zum Verhängnis wird in diesem Land....
Meine kulturverwöhnten Eltern nahmen mich als vierjährige das erste Mal mit und stellten mich auf die Via Appia - "schau mal Sarah, genau auf dieser Straße sind Römer gelaufen" - und das war's. Liebe auf den ersten Blick, ihr wißt schon, die Liebe die für immer hält. Die so ganz tief rein geht, da wo es manchmal weh tut. Manchmal habe ich solche Sehnsucht, da will ich einfach nur da hin zurück, da wo es mir gut tut. Wir esoterisch veranlagten Leute sagen ja, das hat was mit uralter Erinnerung zu tun. Wer weiß das schon.
Im April gehts also praktisch wieder "nach Hause".