Da die Klimaanlage in der Wild West Show in der dritten Augustwoche einen hinterhältigen Anschlag auf meine Gesundheit verübt hat (Resultat: eine charmante, aber zum Glück kurzlebige Erkältung!), bin ich in dieser Woche mal nicht nach Paris gefahren.
Stattdessen habe ich mich vor Ort ein wenig weitergebildet und an einer Führung durch den Twilight Zone Tower of Terror in den Walt Disney Studios teilgenommen - das wollte ich schon machen, seit ich vor gut zwei Jahren das erste Mal von diesem Angebot gelesen habe!
Der Pariser Tower of Terror wurde 2007 eröffnet und ist wohl mit Abstand meine Lieblingsattraktion in den Studios, die ich insgesamt eher selten besuche, weil mir das allgemeine Ambiente das Parks so gar nicht zusagt.
Vom Tower kann ich das zum Glück nicht behaupten - der ist ein bisschen wie eine Kombination aus einer Geisterbahn mit 30er Jahre-Setting und einem Freefall-Tower und befriedigt damit gleichzeitig meinen Deko- und Ambiente-Fimmel wie auch das gelegentliche Verlangen nach einem kleinen Adrenalinkick.
Das nur als kleine Einleitung vorweg.
Die “tour guidé” durch den Tower of Terror kostet 20 Euro, findet mittwochs und samstags statt und ist aktuell nur auf Französisch verfügbar, aber die Sprachbarriere ist bei mir dank fünf Jahren Disneyland mittlerweile recht gut abgebaut. Von daher hat das zum Glück kein Problem für mich dargestellt.
Großartig ist, dass die Führung vor Öffnung der Studios beginnt - man darf rein, während die anderen Gäste noch vor den Toren campieren. Der ganze Park ist leer und ruhig und man kann völlig ungestört Bilder machen - auch in Ecken, durch die man sonst geradezu durchgeschoben wird.
So habe ich mich in der liebevoll gestalteten Hotel-Lobby selbstverständlich nach Herzenslust ausgetobt.
Gerne hätte ich auch in der Bibliothek Bilder gemacht, aber ich nehme das (von vielen Touristen gerne ignorierte) Blitzlichtverbot in den Attraktionen sehr ernst und die Beleuchtung vor Ort reicht nicht so recht für scharfe Fotos, wie mir scheint...
Der Tower of Terror wurde inspiriert durch die amerikanische Fernsehserie
“The Twilight Zone” aus den 60er Jahren (die erste Folge wurde im Oktober 1959 gesendet).
Dementsprechend ist die ganze Attraktion (nach bester Disney-Manier und mit dem von mir so geliebten Gespür für gut eingesetzte Details) gespickt mit zahlreichen Anspielungen auf die Serie im Allgemeinen und einige ausgewählte Episoden im speziellen.
So wird die Hintergrundgeschichte der Attraktion den Gästen als Schwarz-Weiß-Film präsentiert, komplett mit dem Intro der Serie und einer Einführung durch Rod Serling, den Erfinder der Twilight Zone.
1929 eröffnet war das Hollywood Tower Hotel ein beliebter Anlaufpunkt für Hollywoods Elite der 30er Jahre - bis 1939 der Blitz einschlug, einen Großteil des Gebäudes zerstörte und einen mit fünf Personen besetzten Fahrstuhl geradewegs in die Twilight Zone transportierte.
Panik brauch aus, das Hotel wurde Hals über Kopf verlassen... so weit die Vorgeschichte!
Wer das Hotel heute besucht, findet sich in einem Gebäude wieder, das lebendig geworden zu sein scheint. Sobald man die Bibliothek verlässt und sich aufmacht, um mit einem der Service Elevators zu den Zimmern gebracht zu werden, hört man überall unheimliche Geräusche. Die Lichter Flackern, die Elektrik schlägt Funken... nicht unbedingt der Ort, an dem man einen Aufzug benutzen möchte! ;)
Während der Tour, am Aufzug angekommen, informierte uns unsere Tourguide, dass die Zimmer nun für uns bereit wären und sie uns unsere Schlüssel aushändigen würde.
Tatsächlich händigte sie dann jedem Teilnehmer einen kleinen goldfarbenen Schlüssel aus - ein Schlüsselanhänger, wie sie auch in den Boutiquen der Parks verkauft werden... aber in diesem Kontext ein ganz besonders schönes Souvenir! :)
Über die Fahrt im Aufzug werde ich jetzt nichts schreiben, schließlich möchte ich nicht alles verraten. Das muss man schon selbst erleben - das heißt, sofern man nicht unter Höhenangst leidet... oder einem empfindlichen Magen! ;)
Vielleicht aber noch ein oder zwei Worte über die bereits angesprochenen Anspielungen: diese umfassen unter anderem die Nummer
22, einen
Fingerhut, eine
Lesebrille, eine
Trompete, ein
Kreidekreis, ein
Telefon, eine
Schreibmaschine und
noch einiges mehr...
Ps.: Ja, es gibt einen Film. Eine Disney Channel-Produktion aus dem Jahre 1997 mit Kirsten Dunst in einer der Hauptrollen.
Da der erste Tower of Terror drei Jahre zuvor in Florida eröffnet wurde, handelt es sich hier also um die erste Verfilmung einer Disney-Attraktion - ganze sechs Jahre, bevor “Pirates of the Caribbean” in die Kinos kam!