Gestern war Tag der offenen Tür an der Zeichenakademie.
So saßen wir dann brav an einem Samstag Morgen in der Schule und haben gearbeitet - so mehr oder weniger. ^^
Nächstes Jahr mache ich mir ein Tshirt mit "Bitte füttern"-Aufschrift und gucke, was passiert. ;)
Um vier hatten wir Feierabend, ich bin mit zwei Freundinnen einer Einladung in Saulheim nachgekommen und in der Schule haben sie derweil den diesjährigen Gestaltungspreis der Rotary Stiftung der Zeichenakademie verliehen.
Unser Entwurfslehrer hatte uns exzessiv animiert teilzunehmen, natürlich wurden aber wieder nur Arbeiten der Goldschmiede ausgezeichnet.
Mein Stück ist nichtmal fertig geworden, weil mir nur eine Woche Zeit zugestanden worden war in der Werkstatt und wie das so ist, in solchen Situationen läuft nichts wie es soll, eine Komplikation jagt die nächste und am Schluss hat man die ganze Zeit und Arbeit völlig umsonst investiert - eine Erfahrung, die man leider auch machen muss im Leben.
Besagtes Stück ist das oben erwähnte Stiefkind: eine Schale aus Messing.
Mit einem Stein drin. Zum Wettbewerbsthema "Die unendlichen Weiten des Aquariums... und die Schönheit der Vorgärten". Mit dem schönen Titel "lapidé" - französisch für "gesteinigt".
An dieser Schale habe ich gestern weitergearbeitet - weil es schade wäre, sie nicht fertig zu machen.
Und weil der Zeitdruck weg ist, kann ich sie auch so bauen, wie ich es von Anfang an wollte und muss wegen Zeitknappheit keine Zugeständnisse mehr machen und keine Kompromisse eingehen.
Das finde ich großartig!
Die meiste Zeit habe ich damit verbracht, den Rand gerade abzusägen.
Dabei habe ich ihn mit einer Zange zur Seite gebogen, damit ich mit dem Sägeblatt nicht stecken bleibe.
So ein Sägeblatt kostet 20 ct/Stk, auf die Dauer läppert sich das, wenn die ständig reißen.
Der aufgerollte Rand hatte am Schluss sehr viel von diesen Kringeldingern, die an Weintrauben mit dran sind.
Gefiel mir super und viele Besucher haben geglaubt, das wäre ein Gestaltungselement.
In der Tat möchte ich jetzt unbedingt irgendwann mal etwas bauen, bei dem dieser Kringel tatsächlich gewollt und Teil des Designs ist.
Und natürlich habe ich Bilder gemacht:
Ich find's wirklich wundervoll. Das hat sowas zartes, verspieltes. Und ohne kitschig zu wirken.
Ein Bild von der Schale mit Stein habe ich natürlich auch gemacht - für den Fall, dass ihr neugierig sein könntet. ;)
Der Stein wird von einer Kupferzarge gehalten, die innen in der Schale eingelötet ist. Dort wird er am Schluss festgeklebt werden, damit er hält.
Und die Schale soll versilbert werden, auch, damit man den Farbunterschied der beiden Metalle nicht mehr sieht. Außerdem wäre es in Silber ein wunderbarer schwarz-weiß Kontrast mit dem Stein zusammen. :)
Ich freu mich auf den Tag, an dem das Ding dann fertig ist. Immerhin ist das mein erster Eigenentwurf - wenn ich auch anfangs eher unfreiwillig in diese Richtung geschubst wurde. ^^