Ноябрь

Nov 01, 2017 12:11



Erich Kästner Der November

Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor ...
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Was man besaß, weiß man, wenn man's verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet, Freunde, und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor ...

Эрих Кестнер Ноябрь

Ноябрь. Лежит на нём печали флёр...
Сдирает буря красочный убор.
Лес плачет. Умирают краски.
Дни серы, мрачны. Чёрные повязки.
На ноябре лежит печали флёр.

Вот тёмный зев кладбищенских ворот.
Последние венки там предлагают.
Покойников живые навещают.
В часовне хор мужской поёт.

Всё то, чем обладали, лишь потом,
его утратив, мы осознаём...
Идут дожди, друзья. Царит молчанье.
На ветках ждёт зима, потупив взор.
Смерть, как всегда, застыла в ожиданье
того, кто жив ещё до этих пор.
На ноябре лежит печали флёр.

Перевод Иосифа Мокова



Erich Kästner "Nasser November"

Ziehen Sie die ältesten Schuhe an,
die in Ihrem Schrank vergessen stehn!
Denn Sie sollten wirklich dann und wann
auch bei Regen durch die Straßen gehn.

Sicher werden Sie ein bisschen frieren,
und die Straßen werden trostlos sein.
Aber trotzdem: gehn Sie nur spazieren!...
Und, wenn’s irgend möglich ist, allein.

Müde fällt der Regen durch die Äste.
Und das Pflaster glänzt wie blauer Stahl.
Und der Regen rupft die Blätterreste.
Und die Bäume werden alt und kahl.

Abends tropfen hunderttausend Lichter
zischend auf den glitschigen Asphalt.
Und die Pfützen haben fast Gesichter.
Und die Regenschirme sind ein Wald.

Ist es nicht, als stiegen Sie durch Träume?
Und Sie gehn doch nur durch eine Stadt!
Und der Herbst rennt torkelnd gegen Bäume.
Und im Wipfel schwankt das letzte Blatt.

Geben Sie ja auf die Autos acht.
Gehn Sie, bitte, falls Sie friert, nach Haus!
Sonst wird noch ein Schnupfen heimgebracht.
Und, ziehn Sie sofort die Schuhe aus!“

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