Германские парламентарии о теракте в "Крокусе".
Я, пожалуй, сохраню на всякий случай этот текст. Пожалуй, впервые с 1945 года в стенах Бундестага столь отчетливо прозвучало "мы не должны позволять НАШЕЙ гуманности влиять на решение вопроса с НИМИ"...
SPD-Außenpolitiker Roth spricht Russland Opferrolle ab
Deutsche Politiker warnen vor einer Instrumentalisierung des Anschlags bei Moskau durch den Kreml. Russland sei ein Terrorstaat, sagt SPD-Politiker Roth. Ein CDU-Sicherheitsexperte hält sogar eine False-Flag-Operation für möglich.
24.03.2024, 10.36 Uhr
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), warnt davor, Russland nach den Terroranschlägen bei Moskau eine zu große Opferrolle zukommen zu lassen. »Unser Mitgefühl gilt den vielen unschuldigen Opfern in Moskau. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass Russland selbst ein Terrorstaat ist, der auch vergangene Nacht wieder die ukrainische Zivilbevölkerung mit Raketen- und Drohnenangriffen terrorisiert hat«, sagte Roth der »Bild am Sonntag«. »Wer Terror sät, wird Terror ernten.«
Bislang 133 Tote, mehr als 150 Verletzte
Bei dem Anschlag am Freitagabend waren vier schwer bewaffnete Terroristen in eine der größten Konzerthallen Moskaus eingedrungen, während dort Tausende auf den Konzertbeginn warteten. Sie schossen um sich, warfen offenbar Brandsätze in den Konzertsaal. Am Samstagnachmittag lag die Zahl der Toten bei 133, es soll mehr als 150 Verletzte geben. Ein Ableger der islamistischen Terrorgruppe »Islamischer Staat« beanspruchte den Anschlag für sich.
Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, sagte der Zeitung: »Für Terror gibt es keine Rechtfertigung - niemals und nirgendwo. Wir verurteilen jede Gewalt gegen unschuldige Zivilisten. Das gilt in Russland genauso wie in der Ukraine. Menschlichkeit muss dabei unser Kompass bleiben. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.« Es sei wichtig, dass die Hintergründe aufgeklärt würden.
Am Samstag berichteten russische Sicherheitsbehörden, es seien elf Verdächtige festgenommen worden, darunter die vier Männer, die den Terroranschlag verübten. Sie sollen aus Tadschikistan stammen. Schon kurz nach dem Anschlag streuten russische Sicherheitsdienste und Medien jedoch die Behauptung, es gebe eine Spur in die Ukraine. Diese wies den Vorwurf sofort zurück.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sagte der »Bild am Sonntag«, der Anschlag sei grauenvoll und erinnere an den Anschlag auf das Bataclan in Paris. »Innenpolitisch ist das ein schwerer Schlag für die Sicherheitsbehörden, denn es gab eine Warnung, sogar spezifisch, was Konzerte angeht«, sagte Strack-Zimmermann. Die USA sagten kurz nach dem Anschlag, sie hätten Russland erst vor Kurzem vor der Möglichkeit eines Anschlags auf Konzerte gewarnt. Die US-Botschaft in Moskau hatte Anfang März sogar eine öffentliche Sicherheitswarnung ausgesprochen. Russische Behörden nahmen die Warnungen jedoch offenbar nicht ernst.
»Offensichtlich hat Putin in völliger Fehleinschätzung diese Warnungen nicht ernst genommen und wird davon abzulenken versuchen«, sagte Strack-Zimmermann. Anstatt einen Angriffskrieg gegen einen friedlichen Nachbarn zu führen, solle Putin sich mit anderen betroffenen Ländern der Welt gegenüber dem Terror zur Wehr setzen. »Der internationale Terrorismus ist die wahre Geißel der Menschheit.«
Kiesewetter: Möglicherweise False-Flag-Operation von Russland selbst
Der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter hält es nicht für ausgeschlossen, dass es sich bei dem Terroranschlag bei Moskau um eine False-Flag-Operation gehandelt hat, die Russland selbst organisiert habe: »Ausgeschlossen werden kann zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht, dass es sich um eine False-Flag-Operation Russlands selbst handelt, auch wenn ein islamistischer Hintergrund durchaus wahrscheinlich erscheint, zumal sich der IS dazu bekannte.« Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass Russland selbst den Anschlag organisiert oder veranlasst haben könnte.
Aufzuklären sei auch das offensichtliche Versagen russischer Sicherheitsdienste, sagte Kiesewetter. Russland baue mit seinen Schuldzuweisungen an die Ukraine vor, »um diesen Terroranschlag taktisch für seine Kriegsführung zu nutzen«, sagte Kiesewetter. Das mache »eine neue Mobilisierungswelle in Russland wahrscheinlich«.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Texts wurde Roderich Kiesewetter als Außenpolitischer Sprecher der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion bezeichnet. Dieses Amt hat jedoch Jürgen Hardt inne. Wir haben den Fehler korrigiert.
И перевод на английский
SPD foreign politician Roth denies Russia victimhood
German politicians warn against the Kremlin exploiting the attack near Moscow. Russia is a terrorist state, says SPD politician Roth. A CDU security expert even believes a false flag operation is possible.
March 24, 2024, 10:36 a.m
The chairman of the Foreign Affairs Committee, Michael Roth (SPD), warns against allowing Russia to play too large a victim role after the terrorist attacks near Moscow . »Our condolences go out to the many innocent victims in Moscow. “Nevertheless, we must not forget that Russia itself is a terrorist state that once again terrorized the Ukrainian civilian population with missile and drone attacks last night,” Roth told “Bild am Sonntag.” "Whoever sows terror will reap terror."
So far 133 dead, more than 150 injured
In the attack on Friday evening, four heavily armed terrorists broke into one of Moscow's largest concert halls while thousands were waiting for the concert to begin. They shot around and apparently threw incendiary devices into the concert hall. On Saturday afternoon the number of deaths was 133 and there are said to be more than 150 injured. An offshoot of the Islamist terrorist group “Islamic State” claimed responsibility for the attack.
The German ambassador in Moscow, Alexander Graf Lambsdorff, told the newspaper: “There is no justification for terror - never and nowhere. We condemn all violence against innocent civilians. This applies in Russia as well as in Ukraine . Humanity must remain our compass. My condolences go out to the families of the victims. It is important that the background is clarified.
On Saturday, Russian security authorities reported that 11 suspects had been arrested, including the four men who carried out the terrorist attack. They are said to come from Tajikistan. Shortly after the attack, however, Russian security services and media spread the claim that there was a lead to Ukraine. She immediately rejected the accusation.
The chairwoman of the Defense Committee in the German Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, told “Bild am Sonntag” that the attack was horrific and reminiscent of the attack on the Bataclan in Paris. "In terms of domestic policy, this is a serious blow for the security authorities, because there was a warning, even specifically regarding concerts," said Strack-Zimmermann. The United States said shortly after the attack that it had only recently warned Russia of the possibility of an attack on concerts. The US embassy in Moscow even issued a public safety warning at the beginning of March. However, Russian authorities apparently did not take the warnings seriously.
"Obviously Putin, in a complete misjudgment, did not take these warnings seriously and will try to distract from them," said Strack-Zimmermann. Instead of waging a war of aggression against a peaceful neighbor, Putin should join forces with other affected countries in the world to defend themselves against terrorism. »International terrorism is the true scourge of humanity.«
Kiesewetter: Possibly a false flag operation by Russia itself
The CDU politician Roderich Kiesewetter does not believe it is out of the question that the terrorist attack near Moscow was a false flag operation that Russia itself organized: "It cannot be ruled out at this point that it was It is a false flag operation by Russia itself, even if an Islamist background seems quite likely, especially since IS has claimed responsibility for it." So far there is no indication that Russia itself could have organized or initiated the attack.
The obvious failure of Russian security services also needs to be clarified, said Kiesewetter. Russia is preparing to blame Ukraine "in order to use this terrorist attack tactically to wage war," said Kiesewetter. This makes “a new wave of mobilization in Russia likely.”
Editor's note: In an earlier version of the text, Roderich Kiesewetter was described as foreign policy spokesman for the CDU/CSU parliamentary group. However, Jürgen Hardt holds this position. We corrected the mistake.
SPD-Außenpolitiker Roth spricht Russland Opferrolle ab
Deutsche Politiker warnen vor einer Instrumentalisierung des Anschlags bei Moskau durch den Kreml. Russland sei ein Terrorstaat, sagt SPD-Politiker Roth. Ein CDU-Sicherheitsexperte hält sogar eine False-Flag-Operation für möglich.
24.03.2024, 10.36 Uhr
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), warnt davor, Russland nach den Terroranschlägen bei Moskau eine zu große Opferrolle zukommen zu lassen. »Unser Mitgefühl gilt den vielen unschuldigen Opfern in Moskau. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass Russland selbst ein Terrorstaat ist, der auch vergangene Nacht wieder die ukrainische Zivilbevölkerung mit Raketen- und Drohnenangriffen terrorisiert hat«, sagte Roth der »Bild am Sonntag«. »Wer Terror sät, wird Terror ernten.«
Bislang 133 Tote, mehr als 150 Verletzte
Bei dem Anschlag am Freitagabend waren vier schwer bewaffnete Terroristen in eine der größten Konzerthallen Moskaus eingedrungen, während dort Tausende auf den Konzertbeginn warteten. Sie schossen um sich, warfen offenbar Brandsätze in den Konzertsaal. Am Samstagnachmittag lag die Zahl der Toten bei 133, es soll mehr als 150 Verletzte geben. Ein Ableger der islamistischen Terrorgruppe »Islamischer Staat« beanspruchte den Anschlag für sich.
Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, sagte der Zeitung: »Für Terror gibt es keine Rechtfertigung - niemals und nirgendwo. Wir verurteilen jede Gewalt gegen unschuldige Zivilisten. Das gilt in Russland genauso wie in der Ukraine. Menschlichkeit muss dabei unser Kompass bleiben. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.« Es sei wichtig, dass die Hintergründe aufgeklärt würden.
Am Samstag berichteten russische Sicherheitsbehörden, es seien elf Verdächtige festgenommen worden, darunter die vier Männer, die den Terroranschlag verübten. Sie sollen aus Tadschikistan stammen. Schon kurz nach dem Anschlag streuten russische Sicherheitsdienste und Medien jedoch die Behauptung, es gebe eine Spur in die Ukraine. Diese wies den Vorwurf sofort zurück.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sagte der »Bild am Sonntag«, der Anschlag sei grauenvoll und erinnere an den Anschlag auf das Bataclan in Paris. »Innenpolitisch ist das ein schwerer Schlag für die Sicherheitsbehörden, denn es gab eine Warnung, sogar spezifisch, was Konzerte angeht«, sagte Strack-Zimmermann. Die USA sagten kurz nach dem Anschlag, sie hätten Russland erst vor Kurzem vor der Möglichkeit eines Anschlags auf Konzerte gewarnt. Die US-Botschaft in Moskau hatte Anfang März sogar eine öffentliche Sicherheitswarnung ausgesprochen. Russische Behörden nahmen die Warnungen jedoch offenbar nicht ernst.
»Offensichtlich hat Putin in völliger Fehleinschätzung diese Warnungen nicht ernst genommen und wird davon abzulenken versuchen«, sagte Strack-Zimmermann. Anstatt einen Angriffskrieg gegen einen friedlichen Nachbarn zu führen, solle Putin sich mit anderen betroffenen Ländern der Welt gegenüber dem Terror zur Wehr setzen. »Der internationale Terrorismus ist die wahre Geißel der Menschheit.«
Kiesewetter: Möglicherweise False-Flag-Operation von Russland selbst
Der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter hält es nicht für ausgeschlossen, dass es sich bei dem Terroranschlag bei Moskau um eine False-Flag-Operation gehandelt hat, die Russland selbst organisiert habe: »Ausgeschlossen werden kann zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht, dass es sich um eine False-Flag-Operation Russlands selbst handelt, auch wenn ein islamistischer Hintergrund durchaus wahrscheinlich erscheint, zumal sich der IS dazu bekannte.« Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass Russland selbst den Anschlag organisiert oder veranlasst haben könnte.
Aufzuklären sei auch das offensichtliche Versagen russischer Sicherheitsdienste, sagte Kiesewetter. Russland baue mit seinen Schuldzuweisungen an die Ukraine vor, »um diesen Terroranschlag taktisch für seine Kriegsführung zu nutzen«, sagte Kiesewetter. Das mache »eine neue Mobilisierungswelle in Russland wahrscheinlich«.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Texts wurde Roderich Kiesewetter als Außenpolitischer Sprecher der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion bezeichnet. Dieses Amt hat jedoch Jürgen Hardt inne. Wir haben den Fehler korrigiert.
И перевод на английский
SPD foreign politician Roth denies Russia victimhood
German politicians warn against the Kremlin exploiting the attack near Moscow. Russia is a terrorist state, says SPD politician Roth. A CDU security expert even believes a false flag operation is possible.
March 24, 2024, 10:36 a.m
The chairman of the Foreign Affairs Committee, Michael Roth (SPD), warns against allowing Russia to play too large a victim role after the terrorist attacks near Moscow . »Our condolences go out to the many innocent victims in Moscow. “Nevertheless, we must not forget that Russia itself is a terrorist state that once again terrorized the Ukrainian civilian population with missile and drone attacks last night,” Roth told “Bild am Sonntag.” "Whoever sows terror will reap terror."
So far 133 dead, more than 150 injured
In the attack on Friday evening, four heavily armed terrorists broke into one of Moscow's largest concert halls while thousands were waiting for the concert to begin. They shot around and apparently threw incendiary devices into the concert hall. On Saturday afternoon the number of deaths was 133 and there are said to be more than 150 injured. An offshoot of the Islamist terrorist group “Islamic State” claimed responsibility for the attack.
The German ambassador in Moscow, Alexander Graf Lambsdorff, told the newspaper: “There is no justification for terror - never and nowhere. We condemn all violence against innocent civilians. This applies in Russia as well as in Ukraine . Humanity must remain our compass. My condolences go out to the families of the victims. It is important that the background is clarified.
On Saturday, Russian security authorities reported that 11 suspects had been arrested, including the four men who carried out the terrorist attack. They are said to come from Tajikistan. Shortly after the attack, however, Russian security services and media spread the claim that there was a lead to Ukraine. She immediately rejected the accusation.
The chairwoman of the Defense Committee in the German Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, told “Bild am Sonntag” that the attack was horrific and reminiscent of the attack on the Bataclan in Paris. "In terms of domestic policy, this is a serious blow for the security authorities, because there was a warning, even specifically regarding concerts," said Strack-Zimmermann. The United States said shortly after the attack that it had only recently warned Russia of the possibility of an attack on concerts. The US embassy in Moscow even issued a public safety warning at the beginning of March. However, Russian authorities apparently did not take the warnings seriously.
"Obviously Putin, in a complete misjudgment, did not take these warnings seriously and will try to distract from them," said Strack-Zimmermann. Instead of waging a war of aggression against a peaceful neighbor, Putin should join forces with other affected countries in the world to defend themselves against terrorism. »International terrorism is the true scourge of humanity.«
Kiesewetter: Possibly a false flag operation by Russia itself
The CDU politician Roderich Kiesewetter does not believe it is out of the question that the terrorist attack near Moscow was a false flag operation that Russia itself organized: "It cannot be ruled out at this point that it was It is a false flag operation by Russia itself, even if an Islamist background seems quite likely, especially since IS has claimed responsibility for it." So far there is no indication that Russia itself could have organized or initiated the attack.
The obvious failure of Russian security services also needs to be clarified, said Kiesewetter. Russia is preparing to blame Ukraine "in order to use this terrorist attack tactically to wage war," said Kiesewetter. This makes “a new wave of mobilization in Russia likely.”
Editor's note: In an earlier version of the text, Roderich Kiesewetter was described as foreign policy spokesman for the CDU/CSU parliamentary group. However, Jürgen Hardt holds this position. We corrected the mistake.