Title: Das Clubtreffen - Eine Komödie in 3 Akten
Author:
bunny_d_kateLanguage: German
Fandom: Prince of Tennis
Pairings: Golden Pair, Taka-san x Fuji, Momo x Echizen, Inui x Kaidoh, Nanjiroh x Tezuka (I'm not even sorry), Horio x Tomoka
Summary: Eiji and Oishi organize a reunion party.
1. Akt - Prolog
Szene: Eine kleine Vorstadtwohnung. Oishi Syuichiroh (29) sitzt am Küchentisch und brütet über einem Haufen Papierkram. Seine Finger flitzen immer wieder über den Taschenrechner neben ihm.
Auftritt Kikumaru Eiji (29). Der junge Mann kommt in die Küche gestürmt und schlingt von hinten seine Arme um den Mann am Rechenschieber.
Eiji: Ich bin endlich fertig! Alle E-Mails sind raus!!
Oishi (sieht kurz auf): Wie schön, mein Schatz.
Eiji: Ja, das Internet ist wirklich eine tolle Erfindung. So ging alles viel schneller, als wenn ich die ganzen Einladungen hätte per Post verschicken müssen. Und billiger war’s auch.
Oishi (widmet sich wieder seinen Zetteln): Hmm...
Eiji: Es wird auch wirklich mal Zeit für ein Clubtreffen. Schrecklich, wie man sich in 15 Jahren so aus den Augen verlieren kann, oder?
Oishi: Hmm...
Eiji: Ich bin schon so aufgeregt! Hoffentlich können alle kommen.
Oishi: Hmm...
Eiji: Vielleicht sollte ich mir ein Motto für die Party überlegen.
Oishi: Hmm...
Eiji: Und jeder muss dann im passenden Kostüm kommen!
Oishi: Hmm...
Eiji (runzelt die Stirn): Und dann brenn ich vielleicht noch mit dem Postboten durch...
Oishi: Hmm...
Eiji (jault): OISHIII!!
Oishi (zuckt zusammen): W-was? Was ist denn??
Eiji (zieht seinem Freund die Ohren lang): Kannst du diesen Bürokratenmist nicht mal fünf Minuten links liegen lassen und mir zuhören, wenn ich mit dir rede??
Oishi (nickt): Tut mir leid. Ich bin ganz Ohr, Liebling.
Eiji: Du freust dich doch auch auf das Treffen, oder?
Oishi: Ja, natürlich.
Eiji: Und du hilfst mir auch bei den Vorbereitungen, ja?
Oishi: Versprochen.
Eiji (grinst breit): Toll!! Dann lass uns gleich mit der Dekoration anfangen.
Oishi: Aber das Treffen soll doch erst in einem Monat stattfinden.
Eiji: Na und? Ich will aber, dass alles perfekt wird! Und da gehört eine gute Deko eben dazu!
Oishi (wirkt noch nicht ganz überzeugt): Vergiss nicht, dass das hier nicht eine deiner Kindergartengruppen ist.
Eiji: Ja ja, ich halt mich schon zurück. Na los, kommst du jetzt? Ich muss noch Krepppapier kaufen.
Oishi: Eigentlich wollte ich noch die Abrechnung fertig machen...
Eiji (sieht ihn vorwurfsvoll an): Warum müsst ihr Beamten eigentlich immer so verdammt spießig sein??
Oishi (murmelt): Und Kreppgirlanden basteln ist natürlich die Mörderaction...
Eiji: Keine Widerrede, nya!
Oishi (wird vom Stuhl gezogen und aus der Küche bugsiert - Stimme aus dem Off): Darf ich mir jedenfalls noch die Schuhe anziehen?
2. Akt - Das Treffen
Szene: Ein Monat später. Ein festlich geschmückter Saal. Leise Musik spielt im Hintergrund. Das Licht ist leicht gedämpft. Eiji und Oishi sind bereits vor Ort um die Lage zu checken.
Oishi (schaut an sich herunter): Bist du sicher, dass das mit den Anzügen eine gute Idee war?
Eiji: Wieso? Früher haben wir doch auch immer die gleichen Sachen angehabt.
Oishi: Aber das waren auch Trainingsanzüge...
Eiji: Wen kümmert’s? Da sieht auch gleich jeder, dass wir zusammengehören. Was mir mehr Sorgen macht, ist die Dekoration. Meinst du, ich hab’s vielleicht doch ein bisschen übertrieben?
Oishi (guckt sich um): Ach was... Ich mag die blauen Elefanten. Passen farblich sehr gut zu den riesigen rosa Häschen über der Bowleschüssel...
Eiji: Das ist Erdbeerbowle. Hab ich selbst gemacht.
Oishi: Toll, Schatz.
Eiji: Aber es regt mich immer noch auf, dass nicht alle auf meine Einladung reagiert haben. Jetzt weiß ich überhaupt nicht, ob wir genug zu Essen eingeplant haben.
Oishi: Vielleicht wollen sie uns ja überraschen. Und ich glaube, mit dem Essen könntest du ein ganzes Heer ernähren... Und zwar ein ganzes Jahr lang...
Eiji: Das hast du schön gesagt.
Die Tür zum Festsaal wird von außen geöffnet und zwei Personen treten ein. Die eine trägt einen dunkelblauen Anzug, die andere einen klassischen Yukata in passendem Farbton.
Oishi (reicht den Beiden nacheinander zur Begrüßung die Hand): Hallo ihr Beiden. Schön, dass ihr kommen konntet.
Fuji (lächelt mysteriös): Das hätten wir uns um keinen Preis entgehen lassen.
Eiji: Wow Fuji, ist das echte Seide?
Fuji: Ja, das war ein Geschenk.
Oishi (grinst): Das Sushigeschäft scheint also ganz gut zu laufen, was Taka-san?
Taka-san (lächelt verlegen): Ich kann nicht klagen.
Eiji: Dein Anzug ist aber auch sehr schick.
Fuji: Wenn’s nach ihm gegangen wäre, hätte er wahrscheinlich gleich seine Arbeitskluft angelassen, aber ich konnte ihn dann doch noch umstimmen.
Taka-san: Fujiko-chan hat für so was eben einfach das bessere Händchen.
Oishi (seufzt): 15 Jahre sind wirklich eine lange Zeit, oder? Wir hätten so ein Treffen schon viel früher veranstalten sollen.
Fuji: Wie wahr...
Oishi: Und was machst du jetzt noch mal beruflich? Eiji hat’s mir mal erzählt, aber ich bin mir nicht mehr so sicher. Irgendwas mit Psychologie?
Fuji (schmunzelt): Ja, ich habe Psychologie studiert. Ich wollte sogar meine eigene kleine Praxis aufmachen, aber irgendwie blieb dann die Kundschaft aus. Ich glaube manche Leute hatten Angst vor mir...
Eiji (hustet): Kann ich mir vorstellen...
Taka-san: Ach, die haben ja keine Ahnung! Meine Fujiko-chan ist ein Engel!
Fuji (streichelt Taka-san beruhigend über den Arm): Reg dich nicht auf, Liebling. Ich bin doch jetzt sehr zufrieden. Ich konzentriere mich jetzt wieder auf die Fotografie. Das läuft ganz gut.
Eiji: Wirklich? Und was für Motive? Was war denn dein letztes Projekt?
Fuji: Da war ich im Leichenschauhaus.
Eiji (schluckt): Ach...so.. wie.. äh... außergewöhnlich...
Oishi (beißt sich auf die Unterlippe und nickt)
Eiji: Also unter uns... Ich hätte nie damit gerechnet, dass ihr beiden mal zusammenkommt. Ich hatte mir Fuji irgendwie immer mit Tezuka vorgestellt. Die beiden Genies vereint... (kichert)
Fuji: Das ist nicht so aufregend wie’s sich anhört, glaub mir. Es war wirklich frustrierend, als ich gemerkt hab, dass der Kerl, dem ich die ganzen Jahre wie ein verliebtes Schulmädchen nachgelaufen bin, eigentlich die hinterletzte Schlaftablette ist. Man denkt immer, dass solche schweigsamen Typen so geheimnisvoll und tiefgründig seien, aber bei Tezuka war das einfach nur Ausdruck seiner unglaublich langweiligen Persönlichkeit...
Taka-san: Aber Fujiko-chan...
Fuji: Ist doch wahr. Ich brauchte einfach ein bisschen mehr Abwechslung im meinem Leben. Ein bisschen mehr... Feuer...
Eiji (imitiert Taka-sans früheren Kampfschrei): BURNING!!
Taka-san (errötet leicht): Ach, lasst das doch...
Fuji: Kommt Tezuka denn eigentlich auch?
Eiji (macht einen Schmollmund): Ich hab keine Ahnung. Er hat nicht auf meine Einladung reagiert. Vielleicht will er ja einen großen Auftritt haben. Oder er hatte einfach keine Lust.
Erneut geht die Tür auf und ein weiteres Pärchen betritt den Saal. Inui Sadaharu (29) trägt einen weißen Mantel, der ein wenig an einen Arztkittel erinnert. Seine schwarzen Haare sind mittlerweile etwas länger geworden und stehen jetzt noch mehr ab als früher. Neben ihm läuft Kaidoh Kaoru (28). Auch seine Haare scheinen etwas länger geworden zu sein, auch wenn man das unter seinem altbekannten Bandana nicht so genau erkennen kann. Sein Anzug ist schwarz und schlicht, aber bei genauerem Hinsehen lässt sich die sehr gute Qualität erkennen.
Eiji (flüstert): Wenn er sich jetzt noch die Haare weiß färbt und die Zunge so rausstrecken würde...
Fuji (kichert): Das hab ich auch gerade gedacht.
Eiji: Aber Kaidoh sieht genauso aus wie auf den Plakaten, oder?
Oishi: Ich hätte echt nicht gedacht, dass er mal als Model arbeiten würde.
Fuji: Na, bei den Beinen...
Taka-san (nickt zustimmend)
Eiji: Hallo ihr zwei. Kaidoh, du siehst toll aus!
Kaidoh (schaut verlegen zu Boden und murmelt Unverständliches)
Inui (lächelt): Das hört er mittlerweile bestimmt zehn Mal am Tag und es ist ihm immer noch peinlich. Süß, oder? (kriegt einen Stoß in die Rippen) Verzeihung..
Fuji: Ich muss ehrlich sagen. Ich finde deine Kampagnen total erfrischend, Kaidoh. Immer nur diese dauergrinsenden Dummchen sind auf die Dauer wirklich langweilig. Und dann die Fotostrecke, wo du diese Schlange um den Hals hattest. Was war denn das für eine Art?
Kaidoh (murmelt): Grüne Mamba...
Fuji (strahlt): Wie exotisch! Weißt du, wir müssen wirklich mal was zusammen machen! Ich hätte da schon ein paar super Ideen.
Kaidoh (wirft Inui einen hilfesuchenden Blick zu)
Inui: Da müsstest du dich wohl mal an seine Agentur wenden. Die besprechen dann alles weitere mit dir.
Oishi: Und wie läuft’s beim Herrn Professor? Schon was Weltbewegendes erfunden?
Inui (schiebt seine Brille hoch): Darüber darf ich im Moment nicht sprechen.
Oishi: Ich verstehe... Top Secret, was?
Inui: So kann man das sagen. Wenn ich euch jetzt einweihen würde, müsste ich euch hinterher wohl oder übel beseitigen...
Alle umstehenden lachen, nur Inui und Kaidoh bleiben ernst.
Eiji (flüstert): Das hat er doch jetzt nicht ernst gemeint, oder?
Oishi (flüstert zurück): Einfach weiterreden...
Eiji (versucht das Thema zu wechseln): Wollt ihr schon mal was trinken? Da drüben steht Erdbeerbowle. Hab ich selbst gemacht.
Die Gemeinschaft verlagert sich in Richtung Bowleschüssel.
Fuji: Ist die Dekoration auch von dir, Eiji?
Eiji (nickt eifrig): Ja, und Oishi hat mir geholfen.
Fuji (grinst amüsiert): Wie nett...
Oishi (zieht Eiji unauffällig ein Stück von den anderen weg und raunt): Sag mal, ist da wirklich nur Bowle drin?
Eiji (hat so ein teuflisches Funkeln in den Augen): Nya, ich hab noch ’ne Flasche Wodka reingekippt. Das wird sicher lustig.
Oishi (völlig schockiert): EIJI!
Alle Köpfe drehen sich Richtung Tür, als diese erneut aufspringt. Momoshiro Takeshi (28) betritt den Saal und kommt mit kraftvollen Schritten auf die anderen zu. Seine Schultern aber auch der Rest seiner Statur sind etwas breiter geworden. Seine Kleidung ist weniger festlich als die der anderen und eher sommerlich gehalten.
Kaidoh (knurrt): Fettsack...
Eiji: Wow, er sieht so...
Oishi: ...amerikanisiert aus...
Momo (lautstark): Hi folks! Wie geht’s, wie steht’s?
Kaidoh (knurrt): Vollidiot...
Oishi (reicht Momo die Hand und zieht sie nach dessen kräftigem Händedruck mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder zurück): Na, du Auswanderer? Wie schmeckt dir das Leben in den USA?
Momo (strahlt übers ganze Gesicht): Es ist einfach super! Los Angeles ist der Wahnsinn! Immer gutes Wetter. Die Menschen sind gut gelaunt und das Essen schmeckt toll. Also, bei mir jedenfalls.
Taka-san: Ach ja, wie läuft dein Restaurant?
Momo: Spitze! Könnte nicht besser sein. Wir haben jetzt sogar noch zwei weitere Läden aufgemacht. Wenn das so weitergeht, kann ich bald eine ganze Fastfood-Kette eröffnen.
Kaidoh (grunzt verächtlich): Und wer bezahlt das alles?
Fuji (stößt Eiji kichernd mit dem Ellenbogen an): Schon praktisch wenn man so einen Sugar Daddy hat...
Eiji (bricht in unterdrücktes Gelächter aus)
Momo: Er ist nicht mein Sugar Daddy! Na gut, am Anfang hat er mir wirklich ein bisschen unter die Arme gegriffen, aber jetzt läuft der Laden von ganz allein. Und ich zahl ihm alles wieder zurück!
Fuji: Apropos... Wo steckt Echizen denn? Hast du ihn nicht mitgebracht?
Momo (kratzt sich verlegen am Kopf): Nein, tut mir leid. Ryoma hatte leider keine Zeit. Ich soll euch aber alle ganz herzlich von ihm grüßen.
Oishi: Wie schade. Aber als Weltranglisten Nr. 1 hat man ja sicher auch eine Menge zu tun.
Momo: Das kannst du laut sagen. Manchmal krieg ich ihn wochenlang nicht zu Gesicht.
Inui: Das kenn ich. Kaoru ist auch ständig auf Achse. Aber ich hab ja jetzt genug Fotos von ihm Zuhause. Und außerdem gibt es ja Telefon. Das ist auch manchmal sehr reizvoll...
Kaidoh (läuft knallrot an): FSSSHU!!
Inui: Ich weiß... Das hätte ich jetzt nicht sagen sollen.
Fuji (leicht enttäuscht): Schade...
Momo (schüttelt sich): Nein, euer Sexleben könnt ihr gerne woanders ausdiskutieren. Da kommt einem ja alles hoch.
Kaidoh (knurrt): Könnte dir nicht schaden, du Speckschwarte.
Momo (giftet zurück): Ach ja? Besser ein bisschen Speck auf den Rippen als so ein Hungerhaken wie du!
Kaidoh (packt Momo am Kragen): Sag das noch mal!
Momo (tut es ihm gleich): H-U-N-G-E-R-H-A-K-E-N!!
Oishi (zieht Momo zurück): Hey, reißt euch mal zusammen. Das ist ja genauso schlimm wie früher. Wir wollen doch heute einen schönen Abend zusammen haben, oder?
Inui (hält Kaidoh fest und flüstert ihm etwas ins Ohr)
Kaidoh (wird schon wieder rot um die Nase): Fssshu...
Oishi: So, und jetzt gebt euch die Hand und vertragt euch!
Momo & Kaidoh (in perfekter Harmonie): Das ist doch nicht dein Ernst!
Oishi (schlägt außergewöhnlich autoritären Tonfall an): Und ob das mein Ernst ist!
Eiji (raunt): Ich steh drauf, wenn er so den Oberlehrer raushängen lässt...
Die beiden Streithähne werden mit sanfter Gewalt aufeinander zugeschoben und geben sich dann mit zusammengekniffenen Lippen und verengten Augen etwas heftiger als nötig die Hand.
Oishi: Na geht doch...
Fuji: Wie die Kinder...
Eiji: Damit kenn ich mich aus. Die beiden sind eindeutig schlimmer.
Bevor sich die beiden Halbstarken noch mehr an den Kopf werfen können, geht zum wiederholten Mal an diesem Abend die Tür des Festsaals auf und wieder betreten zwei Personen den Saal. Durch das Dämmerlicht sind beide nicht sofort zu erkennen, aber die eine trägt einen Anzug in einer Art Fliederton, während die andere ein braunes Gewand trägt.
Eiji (kneift die Augen zusammen): Ist das Tezuka?
Oishi: Aber wer ist denn seine Begleitung?
Taka-san: Vielleicht ist es Atobe...
Eiji: Nein, er sieht älter aus...
Die beiden Männer kommen langsam näher, sind aber noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um die Anderen zu beachten.
Fuji (Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus): Kommt euch diese Kutte nicht auch irgendwie bekannt vor...?
Kaidoh (zieht scharf die Luft ein): Das ist doch nicht...
Inui (holt aus den Tiefen seines Anzugs ein Notizheft heraus und beginnt wie wild zu schreiben - murmelt dabei): Ii data...
Oishi (stammelt völlig perplex): Echizen... Nanjiroh???
Eiji (traut immer noch nicht seinen Augen): Hat er Tezuka gerade in den Hintern gekniffen?
Taka-san (ist gerade dabei, vom Glauben abzufallen): Und was war das für ein Geräusch??
Inui (sieht nur kurz von seinen Notizen auf): Ich glaube Tezuka hat gekichert... Wie ein kleines Schulmädchen... Faszinierend...
Kaidoh (gibt würgende Geräusche von sich): F-fssssh...
Fuji (amüsiert sich anscheinend als einziger prächtig): Das hätte ich der alten Schlaftablette wirklich nicht zugetraut. Respekt...
Oishi (wirft Momo einen fragenden Blick zu): Wusstest du davon??
Momo (hat mittlerweile eine etwas ungesund wirkende Gesichtsfarbe angenommen - röchelt): Na ja...
Eiji (schüttelt unablässig den Kopf): Aber... wie lange geht denn das schon so??
Momo (atmet tief ein): So an die drei Jahre würde ich sagen. Wir haben es ja auch erst später mitgekriegt. Als Ryomas Mutter auf einmal bei uns auf der Matte stand, weil sie es Zuhause nicht mehr ausgehalten hat.
Oishi: Wie schrecklich!
Taka-san: Wie... ist denn das passiert?
Momo: Anscheinend haben sich die beiden auf irgendeiner Tenniskonferenz getroffen und... (streicht sich mit fahrigen Fingern über die Haare) Ich möchte lieber nicht mehr darüber sprechen...
Oishi: Und was hält Echizen davon?
Momo (seufzt): Er ist natürlich nicht begeistert. Die beiden haben schon seit Ewigkeiten kein Wort mehr miteinander geredet.
Fuji: Also ist das der eigentliche Grund, warum er heute nicht hier ist...
Momo (nickt schwach)
Das bereits vieldiskutierte Pärchen erreicht endlich die Gruppe. Nanjiroh grinst breit, während Tezuka etwas verlegen dreinschaut.
Eiji (raunt): Der alte Sack hat immer noch seine Hand an Tezukas Hintern...
Nanjiroh (donnert): Hey, was ist denn das hier für ’ne schnarchige Stimmung, ihr Trantüten? Ich dachte hier steppt heute der Bär!
Kaidoh (hinter vorgehaltener Hand): Ich glaub ich muss mich übergeben.
Oishi (versucht trotz allem, den freundlichen Gastgeber zu spielen): Tezuka... Echizen-san...was für eine...Überraschung...
Fuji: Das kann man wohl sagen. Du stehst also auf ältere Männer, Tezuka? Deswegen hat’s mit uns also damals nicht funktioniert...
Taka-san (schockiert): Fuji...
Nanjiroh (kichert): Das hast du gut erkannt, meine Liebe. Und ich steh auf so junge Hüpfer. Das hat echt gut gepasst. (Gibt seiner Begleitung einen kräftigen Klaps auf den Hintern)
Tezuka (kichert erneut)
Kaidoh (knurrt): Senpai, hör auf das alles mitzuschreiben.
Inui: Aber so was erleben wir vielleicht nie wieder.
Kaidoh: Das will ich auch schwer hoffen.
Nanjiroh: Gibt’s hier denn jedenfalls was Ordentliches zu trinken??
Eiji (stammelt): W-wir haben Bowle...
Nanjiroh (fasst sich an den Kopf): Okay, das ist wohl echt ’ne Kinderparty hier.
Fuji (lächelt): Da müssen Sie sich ja richtig wohl fühlen...
Nanjiroh (entdeckt Momo): Hey, da ist ja auch mein Schwiegersohn. Wie geht’s denn meinem kleinen Giftzwerg von Sohn? Schmollt er immer noch?
Momo (muss sich schwer zusammenreißen, um nicht sofort auf Nanjiroh loszugehen - knurrt): Sie..
Kaidoh (hält ihn zurück): Reg dich ab. Das ist der Kerl doch gar nicht wert.
Weitere Eskalationen werden fürs erste unterbrochen, als das Quietschen der Tür weitere Gäste ankündigt. Alle Köpfe schnellen herum.
Eiji (wimmert): Wer denn jetzt noch? Ich ertrag das bald nicht mehr.
Inui: Eindrucksvolle Statur.
Oishi: Der Typ sieht aus wie ein Bodyguard.
Kaidoh: Vielleicht trägt er deswegen selbst bei dieser Beleuchtung so eine dämliche Sonnenbrille.
Momo: Und wer ist die Braut im Minirock?
Eiji: Die hat ja riesige-
Oishi (hält seinem Freund geistesgegenwärtig die Hand vor den Mund): EIJI!
Noch nicht identifizierter Typ (mit extrem männlicher Stimme): Oi Senpai!
Kaidoh (guckt Inui fragend an): Hat er gerade Senpai gesagt?
Fuji (raunt): Der sieht heiß aus...
Oishi (streckt dem Unidentifizierten zögerlich die Hand entgegen): Hallo... Ich muss zugeben, dass ich dich nicht auf den ersten Blick erkenne. Vielleicht kannst du uns etwas auf die Sprünge helfen...
Immer noch nicht identifizierter Typ (schüttelt Oishi mit solch einer Kraft die Hand, dass dieser fast vom Boden abhebt - lacht schallend): Ja, das geht den meisten so, die mich noch von früher kennen. Ich habe mich wohl in den letzten Jahren etwas verändert.
Unidentifizierte Begleiterin (mit extrem schriller Stimme): Das kannst du laut sagen, Hasilein.
Inui (runzelt die Stirn): Diese Stimme kommt mir entfernt bekannt vor.
Weiterhin nicht identifizierter Typ (nimmt langsam seine Sonnenbrille ab, unter der eine zusammengewachsene und irgendwie seltsam gekringelte Augenbraue zum Vorschein kommt): Na? Hilft euch das weiter?
Fuji kriegt einen Kreischanfall und fällt beinah in Ohnmacht. Taka-san muss ihn stützen.
Momo & Kaidoh (heute verdächtig synchron): HORIO?????
Horio (hebt den muskulösen Daumen): Bingo!
Inui: Faszinierend...
Kaidoh: Beängstigend...
Eiji (begutachtet Super-Horio mit tellergroßen Augen): Aber wie...?
Horio: Sagen wir mal so... Ich hatte irgendwann einfach keine Lust mehr immer der trottelige Schwächling zu sein, der nie eine abkriegt. Und da hab ich mit Bodybuilding angefangen.
Jetzt als einzige noch nicht identifizierte Begleiterin (bereits recht eindrucksvoller Vorbau schwellt voller Stolz noch ein Stück weiter an): Und jetzt hat er sogar sein eigenes Fitnessstudio!
Oishi: Aber deine Stimme klingt irgendwie so... anders...
Horio: Ja, auch ich bin irgendwann in den Stimmbruch gekommen... auch wenn ich da schon 21 war. Du kannst dir vielleicht vorstellen wie erleichtert ich damals war.
Horios Begleiterin (guckt sich suchend um): Wo steckt eigentlich Ryoma-sama? Ich hatte mich so gefreut, ihn heute endlich wieder zu sehen.
Inui: Ah, jetzt weiß ich’s wieder...
Eiji (hat’s anscheinend auch gemerkt): Ach, bist du nicht die Kleine, die immer so hinter unserem Ochibi her war?
Tomoka (quiekt): Genau!!
Oishi: Ja, du hast dich auch ziemlich verändert...
Eiji macht verdächtig wölbende Bewegungen vor seiner Brust und gluckst vor sich hin, während Oishi krampfhaft versucht, seinen ungezogenen Freund hinter seinem Rücken zu verstecken.
Inui (begutachtet Tomokas Rundungen): Sind die echt?
Kaidoh (schnappt nach Luft): SENPAI!!
Inui: Das interessiert mich nur aus rein wissenschaftlichen Gründen.
Tomoka (strahlt): Nein, die waren ein Geschenk zu unserem 5. Jahrestag. Mein Schnuckelbär ist ja so großzügig!
Momo (hebt die Augenbraue): Schnuckelbär?
Horio (hebt seine Liebste hoch und wirbelt sich herum): Na ja, die hatte sie sich schon so lange gewünscht. Da konnte ich einfach nicht nein sagen.
Plötzlich ertönt von weiter hinten ein lautes Geschepper, das die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Tezuka und Nanjiroh haben anscheinend die allgemeine Ablenkung dazu genutzt, sich heimlich an der Bowle zu vergreifen. Die Schüssel ist bereits leer und liegt nun in tausend Scherben auf dem Fußboden. Nanjirohs Kutte hängt mittlerweile nur noch auf Halbmast und Tezuka liegt auf dem Boden und leckt die letzten Bowlereste vom Parkett.
Momo & Kaidoh (weil’s so schön war): BUCHOU!!
Eiji (jault): Meine Bowle!!
Nanjiroh (lallt): Hoppala... War ich das etwa??
Schnitt.
3. Akt - Der Tag danach
Szene: Eiji und Oishi sitzen mit dunklen Augenringen an ihrem Küchentisch.
Eiji (seufzt tief): So hatte ich mir das wirklich nicht vorgestellt...
Oishi: Ich glaube das hat keiner...
Eiji: Bin ich froh, dass Horio da war. Alleine hätten wir den versoffenen Mönch nie aus der Bude gekriegt.
Oishi: Hmm...
Eiji: Und wenn ich dran denke, dass wir da gleich noch mal hinmüssen um den ganzen Mist aufzuräumen.
Oishi: Hmm...
Eiji: Also eins ist klar! Das nächste Treffen kann jemand anders organisieren!
Oishi: Hmm...
Eiji: Sollen sie doch sehen, wo sie bleiben!
Oishi: Hmm...
Eiji (blickt auf): Du liest schon wieder den Börsenteil, anstatt mir zuzuhören, oder?
Oishi: Hmm...
Eiji (faucht): OISHI!!!!
Stück Ende.