D’espairsRay
WorldTour “Human-clad Monsters” Tourfinal 2010.12.30 at Yokohama Blitz.
Anmerkung: Das ist alles meine persönliche Erinnerung, Empfindung, Sicht auf die Dinge. =)
Am 30.12. spielten meine persönlichen Alternative Metal Helden von D’espairsRay in Yokohama. Die einzigen Industrialrocker an der Grenze zu Metal und Goth Rock, die mir in die musikalische Tüte kommen. Es war das Final der „Human-clad Monsters World Tour 2010“ und zugleich das letzte Konzert vor ihrem gesundheitsbedingten Hiatus (weil Hizumis Stimme is ja putt). Hätte man mir vor ein paar Monaten, als ich sie live in der Zeche Bochum erleben durfte, gesagt, dass ich dieses Jahr auf noch ein Konzert von ihnen gehen werde, und zwar in Yokohama… ich hätte gelacht - und wäre dann tot umgefallen. Näääh, watt geil! XD
Yokohama hat mir irgendwie voll gut gefallen. =) Jedenfalls das Bisschen, was ich von Japans einstmaligem „Tor zur Welt“ sehen durfte. Klar sind die Gebäude auch hier hoch und breit, aber bei der Stadtplanung hat man dazwischen genug Platz gelassen - für breite Straßen, breite Fußwege, Begrünung, blühende Hecken voller Spatzen, und rundherum das Wasser. *-* Obwohl der bedeckte Himmel an diesem Tag das schlechteste Wetter war, was ich in Japan erlebt habe, konnte Yokohama einen Stein in mein Brett kriegen.
Es gibt viele interessante und sehenswerte Dinge in Yokohama - sagt auch mein Reiseführer. Sollte ich je wieder die Chance haben nach Japan zu kommen, werde ich dieser Stadt mehr Zeit widmen.
Auch rund um das Blitz war alles voller Spatzen. Sie klangen etwas blechern und tschilpten auf japanisch von den sprichwörtlichen Dächern.
Es war toll, irgendwie fast überwältigend, „in real life“ vor dem Yokohama Blitz zu stehen. Architektonisch kein Meisterwerk sondern einfach das Ende von nem kastenförmigen Block, aber ich hatte halt viel davon gehört und mir nie träumen lassen, irgendwann mal davor zu stehen und das Logo mit eigenen Augen zu sehen.
Dies war das durchorganisierteste Konzert, was mir bisher untergekommen ist. Man wartete nicht einfach auf den Einlass und wurde dann den Nummern nach aufgerufen - was ja schon gut organisiert ist -, sondern man stellte sich - möglichst nah an der Hecke um die ; Fußgänger nicht zu verärgern - an den orangen Hütchen auf, wo die entsprechende Ticketnummer klebte. Natürlich in Zweierreihen! Platz, Ordnung, Überblick. Ein Genuss, nicht wie bei deutschen Konzerten ständig miterleben zu müssen, wie irgendwelche Asi-Tussen das Durchprügeln an die Front planen und sich alle, die erst 5 Minuten vorher kommen, von links noch reindrängen, so dass man selbst an Mauern oder Absperrungen (sofern überhaupt vorhanden) erdrückt wird. Nachteil des japanischen Systems: Unmotiverte Leute stehen u.U. in der ersten Reihe, weil sie ihr Ticket zuerst gekauft haben, echte Fans, die nicht wussten ob sie an dem Tag frei kriegen, sind sprichwörtlich auf die Ränge verwiesen. Na ja, beides vielleicht nicht ganz ideal, man muss das deutsche und das japanische System so nehmen wie’s ist, ändern kann ich’s nicht.
Als das Konzert näherrückte versammelte sich alles auf dem Vorplatz der Halle, und es folgte die übliche Reinruf-Nummer. Nach dem Gang zum Schließfach kam dann die Platzwahl in der Halle, wo ich mir vielleicht einen etwas besseren / frontnäheren Platz hätte suchen sollen. Aber ich war dermaßen krank mit meinem Aua-Kopf, -Gliedern, -Kiefern, -Nacken, dass ich ein wenig Freiraum während des Konzertes ganz oben auf die Prioritätenliste gesetzt hatte. Nun ja, den hatte ich dann auch. Außerdem war in meiner Kalkulation auch „der Ruck“ vorgekommen, den es üblicherweise auf Konzerten spätestens beim Erscheinen der Musiker auf der Bühne gibt. Ich hatte mich in Reihe 12 so gestellt, dass mich der plötzliche Schub der Masse geradewegs in Richtung Bühne und Hizumi beförden sollte, wenn alles wie die Euglenas zum Licht will. Aber! der Ruck blieb aus! Während man sich in Deutschland bei D’espairsRay gegenseitig mit blauen Flecken markiert und zwischendurch keinen Boden unter den Füßen hat sondern nur von der „Unterstützung“ der umstehenden Quetscher gehalten wird, tat sich da… nichts. Da war ja bei The Kiddie mehr los! o.Ô XD
Auf der Empore in der ersten Reihe saßen übrigens mit 99%iger Sicherheit die Mutter von Hizumi (diese Ähnlichkeit!!! Er ist bloß etwas schmaler um’s Kinn), sowie zwei weibliche Wesen mit Zeros Gesicht. Dem Alter nach seine Mutter und Schwester. Also dass es dieses sehr besondere Gesicht gleich dreimal gibt… Wo sind denn die Gene vom Vater hin?! Oder geklont oder ist das alles dominant obwohl es eindeutig nach „klein-a klein-a“ (wir erinnern uns an die Mendel’schen Regeln…) aussieht?! Die mutmaßliche Schwester saß in der Mitte, und alle unterhielten sich prächtig. Während dem Live ging Zeros Mutter gut ab, und als er am Ende wie beiläufig mit Blick dorthin nach oben winkte, winkte sie begeistert zurück. Das war irgendwie schön. ^^; Natürlich auch die Ähnlichkeit und überhaupt Familienmitglieder sehen zu dürfen, aber irgendwie hat das dem Ganzen auch so ziemlich den „Metal-Effekt“ genommen, zusammen mit den pazifistischen Fans, der schönen Lightshow und Hizumis locker-fröhlichem Gelaber zwischendurch.
Das Konzert fing gut gewählt mit ‚Thirteen’ an, der Ruck blieb wie gesagt aus, und ich war schon total begeistert. In null komma nichts entfaltete sich dieses Gefühl der Happiness, wie es so oft auf Konzerten ist, und wie es in Japan auch einfach viel extremer war.
Jeder hatte genug Platz sich zu bewegen, Platz für die Arme, sogar Platz sich nach vorne zu beugen und intensiv bis ekstatisch dem Headbangen zu widmen. Aufgrund meiner sehr bösen Erkältung war ich aber ausgerechnet auf diesem Konzert zur großflächigen Untätigkeit verdammt. Ich startete erst normal durch, aber innerhalb von drei Songs hatte ich raus, dass das leider bei aller Liebe unter keinen Umständen ging. Parapara war möglich, aber alles andere, Hoppsen und Headbangen, musste ich mir gut einteilen und auf meine Lieblingssongs beschränken. Wenn sich also ganz Japan zum Headbangen nach vorne beugte, habe ich mich an Hizumis Astralkörper XD satt bzw. hungrig gesehen.
Kollektiv headbangende Japaner erzeugen eine ganz andere Atmosphäre als Europäer oder Amis, die sich in gleicher Weise betätigen. Ich weiß, dass sie auch anders können, aber in diesem Fall hatte das echt nur was von Freiheit und diesem tollen Loslassen, mit dem D’espairsRay mich schon beim ersten Konzert total überzeugt haben. Die Aggressionen hatte man hier wohl schon am Eingang abgegeben.
Hizumi hatte die Haare jetzt ziemlich (zu) kurz, während Tsukasas schon wieder zu lang waren, und auch von Karyus Gesicht sah man vor lauter Mähne oft nicht so viel. Bloß Zero war wie immer. =)
Während dem Konzert war ich mit Hizumis Sangesleistung zufrieden, öfters wunderte ich mich sogar wie gut er das alles hinkriegt. Auf der DVD muss ich nun feststellen, dass ihm da doch gegen Ende des Konzerts öfters mal die Stimme abrutscht, aber er fängt sich immer wieder. Ich finde es kein Problem, wenn man beim letzten Konzert vor dem Hiatus den seit einem Jahr existierenden Grund dafür auch mal hören kann. Ich hoffe das wird wieder und D’espairsRay kehren zurück und können die Welt und mich noch länger mit Musik und energiespendenden Performances versorgen.
Während dem glorreichen Live waren echt total viele Lieblingssongs dabei, z.B. 'Horizon', 'Garnet', 'Dope', 'Lizard', 'SixtyNine', ‚Trickster’, ‚Yami ni furu kiseki’, Balladen wie 'Abyss' waren auch ganz toll, da konnt man so schön in Hizumis Stimme und dem Lichtmeer versinken, und so jagte ein Genußlied das nächste, bis, ja bis wir dann bei 'Forbidden' ankamen was mich schon völlig glücklich machte - und zu allem Überfluss dann auch noch 'Angeldust' gespielt wurde!!! Seit ich ihre 'Spiral Staircase' DVD bewusst gesehen habe, wollte ich diesen Song mal live erleben. Ich konnte es echt kaum fassen, meinen Ohren und meiner Wahrnehmung trauen, auch ging ein kleines Aufkreischen durch die Menge, als wir den Track erkannten, den sie irgendwie gefühlte 40 Jahre nicht gespielt hatten. Da war dann wieder diese Dankbarkeit, die ich gar nicht in Worte gefasst krieg.
Selbst die sonst nicht so meinen Geschmack treffenden Sachen wie 'Deathpoint' bekommen mit kleinen hoppsenden japanischen Mädels, bunten Lichtern und null Gedränge und vor allem den irgendwie immer positiven Handbewegungen eine ganz andere, unmetalhafte Note. Nochmaaaaaaaaaal!!!!
Am Ende der vielseitigen Show und mehreren Zugabenblöcken war die Stimmung auch gerade bei Hizumi besonders heiter, keine Spur von Hiatus-Gefühl, außer dass sie in der langen Setlist wirklich so ziemlich alles verfeuert haben, was sich in 11 Jahren Bandgeschichte an musikalischen Highlights angesammelt hatte.
Auch wenn dieses Konzert ein weiterer Nagel zu meinem erkältungstechnischen Sarg war und ich mir selbst Gaijin-Betreuer Makoto, der sonst jede halbwegs verrückte Idee unterstützt, vorwurfsvolle Kommentare widmete, bereue ich - natürlich ;) - nichts. Ich bin heute noch total high froh, dagewesen zu sein, dass ich den tollen Sound genießen konnte und diese viel viel viel schönere Atmosphäre, die alle deutschen Auftritte lächerlich wirken lässt.
In Deutschland hat Hizumi vielleicht auch deshalb etwas mehr auf Rocker gemacht, weil wir EU-Fans eben auch die Vorlage dazu geliefert haben. Also D’espairsRay würd ich in Japan definitiv gern nochmal sehen - ich bin irrsinnig happy, dass es aufgezeichnet und tatsächlich als DVD veröffentlicht wurde. Ich hab mich auch ziemlich schnell im Publikum gefunden, meine „deutsche Nase“ war da sehr hilfreich. >>’ Im Moment gucke ich mir meine Lieblingstracks regelmäßig an, da krieg ich gar nicht genug von.
D’espairsRay haben mir in Yokohama nochmal klargemacht, warum sie aus den Top4 meiner Lieblingskünstler nicht wegzudenken sind. Es war eine supergeniale Erfahrung, und die Atmosphäre, die auf diesem Konzert geherrscht hat, wird wahrscheinlich einmalig bleiben.
Metal-clad Happiness!
… ganz ohne verstecktes Lama.
Hui! Dark darkness is dark. =P
Zwischendurch waren se dann so alternativ, da ham se die Discokugel ausgepackt! XD
"Screaming out your emotions~♪!"
Dass Hizumi alles so locker-flockig angehen ließ, machte Idol Gitarrist Karyu zum heimlichen Frontman.
Light & Show~ Man beachte unser bravsyncrones Geklatsche! =D
Hizumi drowned in music. You can see his belly how happy he is. =)
Close up during a ballad. (Ins Englische abgerutscht desu. ^^;)
Viele meiner Lieblingssongs waren freundlicherweise grün untermalt. =D
Hands & Hizumi & green. =D
Und jetzt noch Angeldust als Clip und das war's mit meinem für-mich-selber-festhalt-live-report! XP
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