No, I am not evil :-)cavendishMay 26 2007, 15:44:54 UTC
Ich habe Deinen Originalkommentar als äusserst belehrend und herablassend empfunden
d'accord. Und sorry dafür.
Ich fand Deinen Kommentar auf der anderen Seite etwas simplifizierend, und wie gesagt, irgendwo auf eine weise ärgerlich. Aber sorry dafür.
>But on the other hand, I've drummed up quite a lot of money for Doctors Without Borders through my writing and fandom. And you can bet I don't feel in the least bit bad about that; I doubt people in Dafur have ever even heard of Disney.
Ach, bleiben wir doch gleich Deutsch ;-) (nicht, dass ich dann weniger Tippfehler machen würde ;-) )
Es geht mir nicht drum irgendwen zu belehren. (das tue ich schon beruflich, das reicht). Wenn mich etwas ärgert, werde ich manchmal zynisch, vielleicht herablassend. Sorry.
Das Problem ist, meiner Meinung nach, dass viel zu viele Leute den S****, den die Kulturindustrie uns so vorsetzt, unreflektiert ernst nehmen. Das erlebe ich in Umgang mit Schülern täglich. Kritische Distanz zu dem, was selbst getan wird oder was konsumiert wird, ist Mangelware. Und gerade die selbstkritische Distanz vermisse ich beim Fandom so häufig auch.
>I doubt people in Dafur have ever even heard of Disney.
Ich bitte, mir das Wortspiel zu verzeihen, aber ich denke, es wissen mehr Leute was Disney ist als wo Dafur liegt, und das halte ich wirklich für ein Problem. Und das Du dafür spendest hilft zwar (Hoffentlich / vielleicht) den Leuten da, beseitigt aber das Problem nicht. Und wenn die Kulturindustrie im Moment wieder auf "Ruhm" und "Ehre" setzt (siehe 300), Gewalt "Cool" ist (auch PotC) dann sollte man sich davon, so denke ich, möglichst geistig unabhängig machen.
>And on the much mocked "emotional" level: yes, it makes me happy if somebody gets a laugh out of my stories or feels cheered-up after a bad day. How that fits in the machinery, I can't see.
Natürlich lässt sich das in die Maschinerie einfügen, aber lassen wir das, es würde politisch-polemisch. Ich bin auch nicht so anti-romantisch (im kunsthistorischen Sinne) eingestellt, das ich den emotionalen Zugang zu Kunst ablehnen würde. Ich glaube aber, er solle gebrochen / verfremdend werden, damit Menschen sich drüber bewusst werden. Ja, ich glaube an Brecht den Großen ;-). (Der ja selber auch den emotionalen Zugang zu Dingen oft genug gesucht und gefunden hat).
>I ran a big website for Stargate SG-1, and my opinion on the war in Iraq did not amuse the studio. I refused to bow to the pressure or keep quiet and left, refusing any and all promotion for SG-1 ever since.
SG-1 war mir von Anfang an zu militaristisch. Ich finde so eine Aktion aber aller Ehren wehrt, wirklich. Und wenn man tatsächlich die Aufmerksamkeit / Kritik des Studios auf sich zeiht, hat man denke ich viel, sehr viel, gewonnen. Ich habe es seiner Zeit Enterprise sehr übel genommen, sich (Plot technisch) auf die Seite der Kriegsbefürworter zu schlagen.
Nur interessehalber: (Und das meine ich wirklich nicht zynisch: Hatte das Fandom eher (so im Überblick gesehen) Verständnis oder Kritik, als Du die Seite eingestellt hast?
So, ich versuche jetzt, meinen neue Drucker zu installieren. Der erste, den ich gekauft hatte, war beim Einschalten schon kaputt ...
So, da bin ich wiedererestorJune 9 2007, 16:57:30 UTC
Entschuldigung für die verspätete Antwort. Ich hinke mit meinen Kommentaren hoffnungslos hinterher, und ich tendiere dazu Kommentare, die etwas mehr "Inhalt" haben, zurückzustellen, bis mir etwas einfällt, das Sinn macht. Ich bin es nicht mehr gewohnt, in Deutsch zu schreiben (das tue ich schon seit Jahren nicht mehr), und darum fällt es mir zuweilen etwas schwer, mich richtig auszudrücken. :)
Das Problem ist, meiner Meinung nach, dass viel zu viele Leute den S****, den die Kulturindustrie uns so vorsetzt, unreflektiert ernst nehmen. Das erlebe ich in Umgang mit Schülern täglich. Kritische Distanz zu dem, was selbst getan wird oder was konsumiert wird, ist Mangelware. Und gerade die selbstkritische Distanz vermisse ich beim Fandom so häufig auch.
Da gebe ich Dir Recht. Ich denke aber - und ich habe diese Theorie öfters bestätigt gesehen - dass man diese kritische Distanz "wecken" kann, wenn man den richtigen Ton trifft. Und es ist einfacher, ein "eh, Leute, ist ja gut und schön mit der Begeisterung, aber ist Euch schon aufgefallen, dass..." in die Runde zu werfen und eventuell einen Gedankenanstoss zu liefern, wenn man selber zur betroffenen Gruppe gehört. Fandoms sind wie Familien, oder teilweise - ich weiss, ich bin böse - wie Gangs. Wehe, man kennt den Code nicht oder verirrt sich in den falschen Stadtteil!
Ich habe jahrelang für eine Konzertagentur gearbeitet, und habe dort eines gelernt: wir Konsumenten sind nicht einfach nur eine dirigierbare Masse, wir haben selber auch Macht, die Geschehnisse zu beeinflussen. Es wird sehr genau darauf geachtet, was Fans sagen und denken, die Zeiten, in denen Fandoms als "gelangweilte Hausfrauen" abgetan wurden, sind vorbei. Das gibt uns Macht, und die müssen wir nutzen. Ich achte sehr genau, wie und wofür ich mein Geld ausgebe - ich "wähle mit den Füssen", wie man so sagt. Ich wäre aber auch oft "Pro" + "Contra" ab - wie hoch ist der Schaden, den mein Konsumverhalten auslöst, und was kann ich dadurch auf der Gegenseite positives auslösen?
Ich gebe ganz ehrlich zu dass ich nicht zu den Helden des Alltags gehöre, die auf alles verzichten, das nicht 100% ethisch verträglich ist. Ja, ich kaufe nur Bio, meide Produkte aus China, habe kein Auto, wähle links/grün usw. - aber manchmal entscheie ich mich auch ganz bewusst für "das gönne ich mir". Ich verzichte nicht auf meine Cola, und ich sehe mir Disneyfilme an. Ich gehöre nicht zu den Idioten, die über "Gutmenschen" spötteln - ich bewundere aufrichtig jede/n, der ein Leben führt, das aus Rücksicht auf andere besteht. Ich kann es nicht, und dazu stehe ich. Das gibt mir aber andererseits auch eine gewisse Glaubwürdigkeit bei Leuten, die auch nicht zu den Heiligen des Alltags gehören. Wenn ich auf einen Misstand hinweise, dann ist die Reaktion oft "hm. Naja, sonst macht sie nicht so einen Aufstand, also muss was dran sein". Macht das Sinn?
Und weiter gehts...erestorJune 9 2007, 17:19:56 UTC
Ich bitte, mir das Wortspiel zu verzeihen, aber ich denke, es wissen mehr Leute was Disney ist als wo Dafur liegt, und das halte ich wirklich für ein Problem. Und das Du dafür spendest hilft zwar (Hoffentlich / vielleicht) den Leuten da, beseitigt aber das Problem nicht. Und wenn die Kulturindustrie im Moment wieder auf "Ruhm" und "Ehre" setzt (siehe 300), Gewalt "Cool" ist (auch PotC) dann sollte man sich davon, so denke ich, möglichst geistig unabhängig machen.
Natürlich wissen mehr Leute, was Disney ist also wo Dafur liegt. Darum halte ich es auch für durchaus legitim, das eine dazu zu verwenden, auf das andere Aufmerksam zu machen. Es geht hier nichtmal so sehr um die Spenden - aber ja, es GIBT Leute, die von Dafur dadurch erfahren haben, weil ich eine Charity-Aktion im Fandom gestartet habe. Betrachte das Fandom als eine Kleinstadt, und LJ als die Lokalzeitung - es liegt an uns, was für Artikel wir schreiben, und es ist möglich, hier Aufmerksamkeit und auch Realisation hervorzurufen.
Über "300" sage ich am Besten gar nichts, ich werde sonst nur aggressiv... so ein Schmarr'n. POTC AWE - dazu kommt noch meine offizielle Filmkritik, in der ich das sicher auch ansprechen werde. Ich kann mit dem Film nicht viel anfangen, und das sage ich als eingefleischter Fan. Ruhm und Ehre... alle Jahrzehnte wieder. Ich halte, auch auf Grund der Kultur aus der ich stamme, sehr viel auf Ehre, aber meine Definition von "Ehre" entspricht ganz sicher nicht dem, was auf der Leinwand präsentiert wird. Also liegt es an mir, meine Werte zu vermitteln, da kommt dann die mittlerweile fast ausgestorbene Selbstverantwortung ins Spiel...
Ja, ich glaube an Brecht den Großen ;-). (Der ja selber auch den emotionalen Zugang zu Dingen oft genug gesucht und gefunden hat).
Ja, Vater Brecht und Mutter Courage gehören von Kindesbeinen an zu meiner Familie, aber über allem steht der Onkel Erich (siehe Icon). Kästner wird oft als "Moralist" verspottet, aber ich halte Moral für sehr wichtig - nicht die moralistische Verlogenheit der Gesellschaft, but moral als persönliche Anständigkeit. Ich gebe ganz offen zu dass ein grosser Teil meiner Weltanschauung und meines Umgangs mit meinen Mitmenschen durch Kästner's Werke geprägt wurden. Das merkt man auch bei meiner Schreiberei, der Erich lässt grüssen. Ich bin und bleibe ein hoffnungsvoller Optimist, und ich glaube daran, dass jeder einzelne von uns etwas bewirken kann. Ich habe mich dafür entschieden, dass der richtige Platz für mich dazu das Fandom ist.
SG-1 war mir von Anfang an zu militaristisch. Ich finde so eine Aktion aber aller Ehren wehrt, wirklich. Und wenn man tatsächlich die Aufmerksamkeit / Kritik des Studios auf sich zeiht, hat man denke ich viel, sehr viel, gewonnen.
Der militärische Aspekt hat mich so lange nicht gestört, als nicht versucht wurde, ihn für politische Zwecke einzuspannen. Das ging drei, vier Staffeln lang gut, und dann ging's los mit der Streicherei in den Drehbüchern. Es musste ja jedes von der US Airforce genehmigt werden. Ich hatte sehr gute Kontakte zu den Leuten am Set, und habe natürlich meistens mitgekriegt, was da so abging. Das Magazin war sehr beliebt, und meine anderen Websites auch, und irgendwann habe ich bemerkt, dass die Studios genau darauf achten, was Fans, die einen Draht zu vielen anderen Fans haben, so schreiben und tun. Es war nicht so, dass mich Pressesprecher X angerufen hätte und mir untersagen wollte, mich zu Bush zu äussern. Das war subtiler. Es wurde eine Gruppe Fans ausgesondert - politisch weit rechts stehend - die von einer Seite des Studios mit Informationen "gefüttert" wurden, damit sie grösseren Einfluss auf die Masse gewinnen konnten. Es war so leicht zu durchschauen!
Ich habe die Seite nicht aufgeben, sondern umbenannt und mit anderen Leuten zusammen ein unabhängiges Webzine daraus gemacht. Es existiert übrigens heute noch, viele Jahre später, und wir werden auch dann noch da sein, wenn Stargate längst im Vormittagsprogramm läuft. ;)
Ich habe es seiner Zeit Enterprise sehr übel genommen, sich (Plot technisch) auf die Seite der Kriegsbefürworter zu schlagen.
Das kann ich voll und ganz unterschreiben! Ich habe DS9 geliebt, aber das habe ich der Show nie vergeben, und diese Kriegstreiberei hat Enterprise für mich für alle Zeiten ruiniert. Die Darsteller haben zwar oft und lautstark gegen den Plot protestiert, aber da war nix zu machen. :/
Nur interessehalber: (Und das meine ich wirklich nicht zynisch: Hatte das Fandom eher (so im Überblick gesehen) Verständnis oder Kritik, als Du die Seite eingestellt hast?
Das ist schwierig zu beantworten. Ich habe keine grosse Presse-Erklärung gemacht, warum das Magazin den Kurs wechselt - viele haben es sicher einfach als "Verlagerung der Interessen" betrachtet. Aber von denen, die es wussten, war eigentlich nur 100%ige Unterstützung da, was eine sehr schöne, aber zugegebenermassen auch überraschende Erfahrung war.
Viele haben gleichzeitig auch das Interesse an Stargate verloren und sind zu LOTR gewechselt. Letzten Endes hat sich das Studio durch diese Aktionen ins Bein geschossen und viel an Glaubwürdigkeit verloren. Joe Malozzi sollte lebenslanges Internetverbot bekommen.
Hui. Ich war heute geschwätzig. Ich hoffe, das hat alles etwas Sinn gemacht... wenn nicht, bitte melden! Ich bin jederzeit zu Neuartikulationen bereit.. ;)
:-). Von mir gibt es leider nur eine kurz - reply.
Das hat gar nichts mit dem gesagten, eher mit dem kompletten Mangel an frei verfügbarer Zeit zu tun, den im Moment habe (wenn man einen Mangel haben kann ;-) ). Dieser Zustand wird nun leider bis Freitag nächster Woche andauern; denn dann sind erst - alle Zeugniskonferenzen - Alle Mündlichen Prüfungen - und meine Unterrichtsprobe f.d. Verbeamtung zu ende.
Und dann möchte ich mir auch Zeit nehmen, mit Verstand auf Deinen Kommentar zu reagieren :-)
Eins nur ganz Kurz: Kästner, ja natürlich. *words* on Kästner ;-))
Ich habe lange nichts mehr von Ihm in der Hand gehabt, ohne wirklich sagen zu können, warum. Werde das gleich mal ändern, und den Sammelband "Kästner für Erwachsene", den ich, als ich noch gar nicht so erwachsen war, von meiner Mutter bekommen habe, aus den Regal nehmen und dem Stapel der "Leselektüre" am Bett legen ... dort ist er konkurrenzfähiger ;-)
PS.: Auch von mir kurz danke, dass Du bimos Uni - Text durchsiehst. ICh habe den Text schon so oft gesehen, ich glabe, ich würde ungereimtheiten selbst dann nicht mehr finden, wenn Sie rot angestrichen wären ;-)
d'accord. Und sorry dafür.
Ich fand Deinen Kommentar auf der anderen Seite etwas simplifizierend, und wie gesagt, irgendwo auf eine weise ärgerlich. Aber sorry dafür.
>But on the other hand, I've drummed up quite a lot of money for Doctors Without Borders through my writing and fandom. And you can bet I don't feel in the least bit bad about that; I doubt people in Dafur have ever even heard of Disney.
Ach, bleiben wir doch gleich Deutsch ;-) (nicht, dass ich dann weniger Tippfehler machen würde ;-) )
Es geht mir nicht drum irgendwen zu belehren. (das tue ich schon beruflich, das reicht). Wenn mich etwas ärgert, werde ich manchmal zynisch, vielleicht herablassend. Sorry.
Das Problem ist, meiner Meinung nach, dass viel zu viele Leute den S****, den die Kulturindustrie uns so vorsetzt, unreflektiert ernst nehmen. Das erlebe ich in Umgang mit Schülern täglich. Kritische Distanz zu dem, was selbst getan wird oder was konsumiert wird, ist Mangelware. Und gerade die selbstkritische Distanz vermisse ich beim Fandom so häufig auch.
>I doubt people in Dafur have ever even heard of Disney.
Ich bitte, mir das Wortspiel zu verzeihen, aber ich denke, es wissen mehr Leute was Disney ist als wo Dafur liegt, und das halte ich wirklich für ein Problem. Und das Du dafür spendest hilft zwar (Hoffentlich / vielleicht) den Leuten da, beseitigt aber das Problem nicht. Und wenn die Kulturindustrie im Moment wieder auf "Ruhm" und "Ehre" setzt (siehe 300), Gewalt "Cool" ist (auch PotC) dann sollte man sich davon, so denke ich, möglichst geistig unabhängig machen.
>And on the much mocked "emotional" level: yes, it makes me happy if somebody gets a laugh out of my stories or feels cheered-up after a bad day. How that fits in the machinery, I can't see.
Natürlich lässt sich das in die Maschinerie einfügen, aber lassen wir das, es würde politisch-polemisch. Ich bin auch nicht so anti-romantisch (im kunsthistorischen Sinne) eingestellt, das ich den emotionalen Zugang zu Kunst ablehnen würde. Ich glaube aber, er solle gebrochen / verfremdend werden, damit Menschen sich drüber bewusst werden. Ja, ich glaube an Brecht den Großen ;-). (Der ja selber auch den emotionalen Zugang zu Dingen oft genug gesucht und gefunden hat).
>I ran a big website for Stargate SG-1, and my opinion on the war in Iraq did not amuse the studio. I refused to bow to the pressure or keep quiet and left, refusing any and all promotion for SG-1 ever since.
SG-1 war mir von Anfang an zu militaristisch. Ich finde so eine Aktion aber aller Ehren wehrt, wirklich. Und wenn man tatsächlich die Aufmerksamkeit / Kritik des Studios auf sich zeiht, hat man denke ich viel, sehr viel, gewonnen. Ich habe es seiner Zeit Enterprise sehr übel genommen, sich (Plot technisch) auf die Seite der Kriegsbefürworter zu schlagen.
Nur interessehalber: (Und das meine ich wirklich nicht zynisch: Hatte das Fandom eher (so im Überblick gesehen) Verständnis oder Kritik, als Du die Seite eingestellt hast?
So, ich versuche jetzt, meinen neue Drucker zu installieren. Der erste, den ich gekauft hatte, war beim Einschalten schon kaputt ...
Frank
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Das Problem ist, meiner Meinung nach, dass viel zu viele Leute den S****, den die Kulturindustrie uns so vorsetzt, unreflektiert ernst nehmen. Das erlebe ich in Umgang mit Schülern täglich. Kritische Distanz zu dem, was selbst getan wird oder was konsumiert wird, ist Mangelware. Und gerade die selbstkritische Distanz vermisse ich beim Fandom so häufig auch.
Da gebe ich Dir Recht. Ich denke aber - und ich habe diese Theorie öfters bestätigt gesehen - dass man diese kritische Distanz "wecken" kann, wenn man den richtigen Ton trifft. Und es ist einfacher, ein "eh, Leute, ist ja gut und schön mit der Begeisterung, aber ist Euch schon aufgefallen, dass..." in die Runde zu werfen und eventuell einen Gedankenanstoss zu liefern, wenn man selber zur betroffenen Gruppe gehört. Fandoms sind wie Familien, oder teilweise - ich weiss, ich bin böse - wie Gangs. Wehe, man kennt den Code nicht oder verirrt sich in den falschen Stadtteil!
Ich habe jahrelang für eine Konzertagentur gearbeitet, und habe dort eines gelernt: wir Konsumenten sind nicht einfach nur eine dirigierbare Masse, wir haben selber auch Macht, die Geschehnisse zu beeinflussen. Es wird sehr genau darauf geachtet, was Fans sagen und denken, die Zeiten, in denen Fandoms als "gelangweilte Hausfrauen" abgetan wurden, sind vorbei. Das gibt uns Macht, und die müssen wir nutzen. Ich achte sehr genau, wie und wofür ich mein Geld ausgebe - ich "wähle mit den Füssen", wie man so sagt. Ich wäre aber auch oft "Pro" + "Contra" ab - wie hoch ist der Schaden, den mein Konsumverhalten auslöst, und was kann ich dadurch auf der Gegenseite positives auslösen?
Ich gebe ganz ehrlich zu dass ich nicht zu den Helden des Alltags gehöre, die auf alles verzichten, das nicht 100% ethisch verträglich ist. Ja, ich kaufe nur Bio, meide Produkte aus China, habe kein Auto, wähle links/grün usw. - aber manchmal entscheie ich mich auch ganz bewusst für "das gönne ich mir". Ich verzichte nicht auf meine Cola, und ich sehe mir Disneyfilme an. Ich gehöre nicht zu den Idioten, die über "Gutmenschen" spötteln - ich bewundere aufrichtig jede/n, der ein Leben führt, das aus Rücksicht auf andere besteht. Ich kann es nicht, und dazu stehe ich. Das gibt mir aber andererseits auch eine gewisse Glaubwürdigkeit bei Leuten, die auch nicht zu den Heiligen des Alltags gehören. Wenn ich auf einen Misstand hinweise, dann ist die Reaktion oft "hm. Naja, sonst macht sie nicht so einen Aufstand, also muss was dran sein". Macht das Sinn?
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Natürlich wissen mehr Leute, was Disney ist also wo Dafur liegt. Darum halte ich es auch für durchaus legitim, das eine dazu zu verwenden, auf das andere Aufmerksam zu machen. Es geht hier nichtmal so sehr um die Spenden - aber ja, es GIBT Leute, die von Dafur dadurch erfahren haben, weil ich eine Charity-Aktion im Fandom gestartet habe. Betrachte das Fandom als eine Kleinstadt, und LJ als die Lokalzeitung - es liegt an uns, was für Artikel wir schreiben, und es ist möglich, hier Aufmerksamkeit und auch Realisation hervorzurufen.
Über "300" sage ich am Besten gar nichts, ich werde sonst nur aggressiv... so ein Schmarr'n. POTC AWE - dazu kommt noch meine offizielle Filmkritik, in der ich das sicher auch ansprechen werde. Ich kann mit dem Film nicht viel anfangen, und das sage ich als eingefleischter Fan. Ruhm und Ehre... alle Jahrzehnte wieder. Ich halte, auch auf Grund der Kultur aus der ich stamme, sehr viel auf Ehre, aber meine Definition von "Ehre" entspricht ganz sicher nicht dem, was auf der Leinwand präsentiert wird. Also liegt es an mir, meine Werte zu vermitteln, da kommt dann die mittlerweile fast ausgestorbene Selbstverantwortung ins Spiel...
Ja, ich glaube an Brecht den Großen ;-). (Der ja selber auch den emotionalen Zugang zu Dingen oft genug gesucht und gefunden hat).
Ja, Vater Brecht und Mutter Courage gehören von Kindesbeinen an zu meiner Familie, aber über allem steht der Onkel Erich (siehe Icon). Kästner wird oft als "Moralist" verspottet, aber ich halte Moral für sehr wichtig - nicht die moralistische Verlogenheit der Gesellschaft, but moral als persönliche Anständigkeit. Ich gebe ganz offen zu dass ein grosser Teil meiner Weltanschauung und meines Umgangs mit meinen Mitmenschen durch Kästner's Werke geprägt wurden. Das merkt man auch bei meiner Schreiberei, der Erich lässt grüssen. Ich bin und bleibe ein hoffnungsvoller Optimist, und ich glaube daran, dass jeder einzelne von uns etwas bewirken kann. Ich habe mich dafür entschieden, dass der richtige Platz für mich dazu das Fandom ist.
Reply
Der militärische Aspekt hat mich so lange nicht gestört, als nicht versucht wurde, ihn für politische Zwecke einzuspannen. Das ging drei, vier Staffeln lang gut, und dann ging's los mit der Streicherei in den Drehbüchern. Es musste ja jedes von der US Airforce genehmigt werden. Ich hatte sehr gute Kontakte zu den Leuten am Set, und habe natürlich meistens mitgekriegt, was da so abging. Das Magazin war sehr beliebt, und meine anderen Websites auch, und irgendwann habe ich bemerkt, dass die Studios genau darauf achten, was Fans, die einen Draht zu vielen anderen Fans haben, so schreiben und tun. Es war nicht so, dass mich Pressesprecher X angerufen hätte und mir untersagen wollte, mich zu Bush zu äussern. Das war subtiler. Es wurde eine Gruppe Fans ausgesondert - politisch weit rechts stehend - die von einer Seite des Studios mit Informationen "gefüttert" wurden, damit sie grösseren Einfluss auf die Masse gewinnen konnten. Es war so leicht zu durchschauen!
Ich habe die Seite nicht aufgeben, sondern umbenannt und mit anderen Leuten zusammen ein unabhängiges Webzine daraus gemacht. Es existiert übrigens heute noch, viele Jahre später, und wir werden auch dann noch da sein, wenn Stargate längst im Vormittagsprogramm läuft. ;)
Ich habe es seiner Zeit Enterprise sehr übel genommen, sich (Plot technisch) auf die Seite der Kriegsbefürworter zu schlagen.
Das kann ich voll und ganz unterschreiben! Ich habe DS9 geliebt, aber das habe ich der Show nie vergeben, und diese Kriegstreiberei hat Enterprise für mich für alle Zeiten ruiniert. Die Darsteller haben zwar oft und lautstark gegen den Plot protestiert, aber da war nix zu machen. :/
Nur interessehalber: (Und das meine ich wirklich nicht zynisch: Hatte das Fandom eher (so im Überblick gesehen) Verständnis oder Kritik, als Du die Seite eingestellt hast?
Das ist schwierig zu beantworten. Ich habe keine grosse Presse-Erklärung gemacht, warum das Magazin den Kurs wechselt - viele haben es sicher einfach als "Verlagerung der Interessen" betrachtet. Aber von denen, die es wussten, war eigentlich nur 100%ige Unterstützung da, was eine sehr schöne, aber zugegebenermassen auch überraschende Erfahrung war.
Viele haben gleichzeitig auch das Interesse an Stargate verloren und sind zu LOTR gewechselt. Letzten Endes hat sich das Studio durch diese Aktionen ins Bein geschossen und viel an Glaubwürdigkeit verloren. Joe Malozzi sollte lebenslanges Internetverbot bekommen.
Hui. Ich war heute geschwätzig. Ich hoffe, das hat alles etwas Sinn gemacht... wenn nicht, bitte melden! Ich bin jederzeit zu Neuartikulationen bereit.. ;)
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hu? mid-discussion-name-shift? ;-)
> Hui. Ich war heute geschwätzig.
:-). Von mir gibt es leider nur eine kurz - reply.
Das hat gar nichts mit dem gesagten, eher mit dem kompletten Mangel an frei verfügbarer Zeit zu tun, den im Moment habe (wenn man einen Mangel haben kann ;-) ). Dieser Zustand wird nun leider bis Freitag nächster Woche andauern; denn dann sind erst
- alle Zeugniskonferenzen
- Alle Mündlichen Prüfungen
- und meine Unterrichtsprobe f.d. Verbeamtung zu ende.
Und dann möchte ich mir auch Zeit nehmen, mit Verstand auf Deinen Kommentar zu reagieren :-)
Eins nur ganz Kurz: Kästner, ja natürlich. *words* on Kästner ;-))
Ich habe lange nichts mehr von Ihm in der Hand gehabt, ohne wirklich sagen zu können, warum. Werde das gleich mal ändern, und den Sammelband "Kästner für Erwachsene", den ich, als ich noch gar nicht so erwachsen war, von meiner Mutter bekommen habe, aus den Regal nehmen und dem Stapel der "Leselektüre" am Bett legen ... dort ist er konkurrenzfähiger ;-)
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