Die Feier

Jan 27, 2013 01:03

Die Feier entstand beim FicGrab im Mai 2011 auf dem Superman-Forum.net, bei dem wir ein Mehr-Gänge-Menü für die Stichwörter hatten.

'Verse: Smallville - aber lange nach Ende der Serie (also eine Zukunfts-Geschichte)

Wörter: 1192 (laut Zählwerk von Open Office ;) )

Stichwort: Hauptgang

DISCLAIMER: Nein, mir gehört immer noch nichts. Nur die Idee zu der Geschichte und wie ich sie formuliert habe ist meins. Aber die Charaktere und Orte und Namen (bis auf ein paar Nebencharaktere) sind die Geschöpfe von anderen kreativeren Menschen.

Ich habe die Geschichte schon unzählige Male erzählt, aber immer wieder schauen mich bittend mehrere Paare Kinderaugen an sie noch einmal zu erzählen. Und es ist hart diesen großen, flehenden Kreisen in braun, grün und blau zu widerstehen. Also lasse ich mich wieder einmal erweichen...

„Es war schon 11 Jahre her, seit ich Lois mein Geheimnis verraten hatte. Um den Tag zu feiern, an dem ich endlich den Mut dazu gefunden hatte, verwöhnte ich meine Liebste mit einem besonderen Abendessen. Unsere Essecke hatte ich dazu ganz besonders hübsch her gerichtet, mit Kerzen und Blumen und der Tisch war edel gedeckt.

Ich hatte mehrere Gänge vorbereitet. Den Anfang machten spanische Tapas: frittierte Zucchini, gefüllte Champignons, gratinierte Jakobsmuscheln und ein paar Artischockenherzen.

Dann ging die kulinarische Reise weiter mit einer Bouillabaise, so wie sie mir ein passionierter Koch in Marseille einmal gezeigt hatte...“

Hier werde ich von Justin Queen unterbrochen: „Das ist doch unwichtig, was es zu essen gab, Onkel Clark. Komm' endlich zum interessanten Teil!“

Helena Kyle-Wayne weist ihn sofort zurecht: „Nein, Justin! Das gehört dazu! Clark hat uns immer genau erzählt, was es zu Essen gab. Mach weiter!“

Die Erwachsenen, die sich inzwischen auch dazu gesellt haben lachen leise und verbergen, wie ihnen das Wasser im Mund zusammen läuft. Unter ihnen ist auch Lois, deren Augen voller Liebe strahlen. Schon allein wegen diesem Ausdruck auf ihrem Gesicht lohnt es sich die Geschichte noch einmal zu erzählen. Also fahre ich fort:

„Nach dem 'Zwischenhalt in Frankreich' ging es mit einem italienischen Hauptgericht weiter. Ich hatte ein Agnello al forno, ein Lammbraten aus dem Ofen, vorbereitet. Bei diesem Gericht sind die Beilagen schon mit auf dem Blech und man hat mehr Zeit für die Vorbereitung des Nachtischs. Der sollte nämlich ein Schokoflans mit Feigensauce sein. Aber dazu mehr später.“

Meine Zuhörer haben alle ein breites Grinsen auf ihren Gesichtern.

„Nachdem ich also die Suppenschalen der Bouillabaise abgeräumt hatte, ging ich an den Ofen um dort dem Lamm noch den letzten Schliff zu geben und es schön anzurichten. Ein bisschen Hitzeblick kommt manchmal sehr gelegen, wenn man ein Essen auf den Punkt garen will.“

Ich zwinkere Connor zu, mit dem ich in den letzten Wochen genau das geübt habe und erzähle weiter:

„Ich kam also mit einer tönernen Schale in den Händen aus der Küche und stellte sie sachte auf den Tisch. Ihr könnt euch nicht vorstellen was für Augen Lois gemacht hat...“

Meine Frau unterbricht mich in verteidigendem Tonfall:
„Du hast so viel gekocht an dem Tag, dass alle hier satt geworden wären!“

In das allgemeine Gelächter hinein gebe ich zurück: „Jetzt übertreibst du aber... Jedenfalls hast du es sehr genossen, dieses Essen. Zumindest bis zu den ersten Bissen vom Lamm.“

Wieder lachen meine Zuhörer. Jeder weiß was nun kommt und wartet... Also erzähle ich weiter:

„Gerade als Lois sich ein Stückchen Lamm mit Kartoffel und Tomate auf der Zunge zergehen ließ, sie hatte genießerisch die Augen geschlossen, in diesem Moment also ging es los. Sie hätte sich fast am Essen verschluckt. Ihre Augen sind ganz groß geworden und sie hat Messer und Gabel auf den Tisch fallen lassen und sich den Bauch gehalten.

'Clark, es geht los!'

So schnell hab' ich die Strecke zwischen Essecke und Garderobe noch nie zurück gelegt.“

Wieder lachen meine Zuhörer und Oliver Queen, legt mir schmunzelnd seine Hand auf die Schulter:
„Tja, Boyscout. So geht uns das allen in der Situation.“

„Das glaube ich dir gerne. Wir waren in so kurzer Zeit aus der Wohnung, wie sonst nie. Aber der Weg zum Krankenhaus erschien mir ewig. Ich hatte solche Angst, dass ich mich nicht getraut habe Lois mit Superspeed zu transportieren, dass wir tatsächlich mit dem Auto gefahren sind. Zumal es auch etwas seltsam wäre, wenn Superman Clark Kent's Frau zur Entbindung bringen würde...

Jedenfalls war es fürchterlich sich durch den Verkehr von Metropolis zu schlängeln. Von unterwegs habe ich dann auch gleich Emil angerufen, der zum Glück auch schon im Krankenhaus war und uns dort gleich in Empfang genommen hat.“

Der genannte prostet mir leicht mit seinem Sektglas zu und sagt leise:
„Immer wieder gerne, Clark.“

Lois, die neben ihm steht, kommentiert trocken:
„Also mir reicht das erstmal.“

Dieses Mal erntet sie das Gelächter und ich erzähle weiter:

„Wir waren also im Krankenhaus und Emil war mit Lois unterwegs zum Kreißsaal als ich von dieser riesigen Krankenschwester aufgehalten wurde. Sie war ja eigentlich eine nette Frau, aber in der Situation dachte ich sie will mich foltern mit all den Papieren, die ich noch ausfüllen musste. Und mit meinem Gehör bei Lois war es echt schwierig mich auf das Ausfüllen zu konzentrieren. Ich hätte fast unsere Namen vertauscht.“

Schmunzelnd unterbricht mich Lois:
„Clark Lane und Lois Kent klingt doch auch nicht schlecht.“

„Du hättest mir bei der Hochzeit den Kopf abgerissen, wenn ich das vorgeschlagen hätte.“

Wieder unterbricht allgemeines Gelächter meine Worte. Doch dann meldet sich Lilly:
„Jetzt erzähl schon weiter. Ich will endlich Kuchen essen.“

Das Mädchen wird liebevoll von seiner Mutter auf den Arm genommen und als sich beide aneinander kuscheln, nickt sie mir zu.

„Als ich also endlich alle Papiere ausgefüllt und unterschrieben hatte, durfte ich dann zu Lois. Ich war noch nie so froh über meine Superkräfte wie in diesem Moment. Einem Menschen hätte meine Frau vermutlich den Arm zerquetscht. Außerdem konnte ich mit meinem Röntgenblick helfen. Unser Kind hatte nämlich von Anfang an den Dickkopf seiner Mutter und musste auf seine ganz eigene Art und Weise in diese Welt kommen.“

Während alle lachen wird Jason neben mir ganz rot. Beruhigend nehme ich ihn in den Arm und erzähle schnell weiter:
„Aber in den frühen Morgenstunden hatten wir es alle geschafft und durften unseren Sohn endlich in den Armen halten. Ich bin dann schnell nach Hause und zum Frühstück gab es dann den Flans mit Feigensauce. Wir haben es nach einiger Zeit sogar geschafft, Lois zu einem zweiten Kind zu überreden. Nicht wahr, Jason? Heute bin ich über jedes meiner Kinder froh. Jason, Evelyn, Manuel und unsere Zwillinge Susanna und Lilly sind alle zusammen ein Grund für mich zu feiern - obwohl jedes meiner Kinder mindestens einen Hauptgang unterbrochen hat. Wenigstens heute an unserer Silberhochzeit konnten wir in Ruhe unser Agnello al forno genießen.“

„Daddy, wenn du noch länger redest ist die Eistorte gleich aufgetaut.“

Natürlich, Evelyn hatte noch nie viel Geduld. Also stand ich auf und erhob mein Glas:
„Du hast Recht, Töchterlein. Lasst uns also anstoßen! Auf meine wundervolle Frau, die mir Flügel verleiht und mich am Boden verankert hält, auf meine Kinder, die mir alle immer wieder die Augen öffnen für die Wunder dieser Welt und auf euch alle, meine Freunde, die mir und meiner Familie schon lange und in allen Lebenslagen zur Seite stehen!“

Aus allen Richtungen antwortet mir ein „Auf Euch!“ und mein Sohn Manuel und dessen Freund Barry Allen stürzen im nächsten Moment ans Kuchenbuffet. Ihr Schlachtruf „Auf zum Nachtisch!“ weckt auch die anderen Kinder und Chloe, Babs Gordon und Kara haben alle Hände voll zu tun wenigstens ein Stück Kuchen pro Erwachsener zu retten.

~Ende~

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