BigBang 2013 - Herzrasen (Kapitel 13: Am Ende)

Oct 03, 2013 12:13

Beta: josl, jolli
Genre: ein Hauch von Humor, Romanze, h/c, Angst, Drama
Pairing: Boerne/Alberich
Wortanzahl: ~35.000
Warnungen: ooc, cd. Loser Bezug zur Episode Eine Leiche zuviel, es ist von Vorteil, die Folge zu kennen!
Rating: Ab 12
Bingo-Prompt: in Ohnmacht fallen/ohnmächtig
Zusammenfassung: Gedankenverloren sah sie ihm nach, als er den Raum verließ. In den letzten Wochen hatte sich ihre Beziehung irgendwie verändert... doch sie konnte nicht einmal genau sagen, wie, warum und vor allem, in welche Richtung.
Wenige Stunden später allerdings war das ihre geringste Sorge.


Silke konnte sich nicht mehr aufrecht halten. Langsam, wie eine alte Frau, ließ sie sich wieder neben Boerne auf den Boden sinken, nahm einmal mehr seine kalte Hand in ihre, nahm einmal mehr ihre Wache wieder auf.
Mit zittrigen Fingern wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht; sein Schicksal war besiegelt, wenn Nowak sie wirklich hier zurückließ. Eine Bauchfellentzündung, wie er sie entwickelt hatte, nahm in der Regel einen dramatischen Verlauf. Selbst wenn er jetzt sofort ins Krankenhaus käme, wäre ihr Ausgang ungewiss. Ohne baldige ärztliche Hilfe hatte er keine Chance.

Zitternd schloss sie die Augen, weil der Raum sich um sie zu drehen begann.

Sie konnte nicht sagen, wie lange sie so gesessen hatte, bis sie aufschreckte, weil Boerne sich stöhnend regte. Hastig versuchte sie, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu bringen und sich ihre Panik nicht anmerken zu lassen, doch ein Blick in seine fieberglänzenden Augen zeigte ihr, dass er ganz genau wusste, woran er war. Angst spiegelte sich darin; Angst und grenzenlose Erschöpfung.

Die Schmerzen wurden innerhalb der nächsten Minuten derart schlimm, irgendwann flüsterte er mit brüchiger Stimme, dass er sie nicht mehr aushalten könne. Er klang so verzweifelt, Silke konnte ein Aufschluchzen kaum unterdrücken.

Sie versuchte es ihm etwas bequemer zu machen, drehte ihn ein wenig mehr auf die Seite und platzierte den weichen Wäschesack, der unter seinen Knien gelegen hatte, als Polster in seinem Rücken, so dass er dagegen sinken konnte und sich nicht selbst halten musste.
Doch das brachte ihm keine Erleichterung. Hilflos strich sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und drückte seine Hand instinktiv noch fester, als er schließlich die Beine an den Bauch zog und sich mit einem gequälten Laut in Embryonalstellung zusammenkrümmte.

Doch statt dass die Position ihm nun ein wenig Linderung verschaffte, wurde er noch unruhiger. Sein Brustkorb hob und senkte sich in immer angestrengteren Stößen, er schien um jeden Atemzug zu kämpfen. Sein Griff um ihre Hand war mittlerweile schmerzhaft, dicke Schweißperlen rannen an seiner Schläfe herab.
Voller Angst beugte Silke sich über ihn. „Was ist los?“, drängte sie unglücklich. „Mein Gott, was ist denn?“
Boerne kniff die Augen noch fester zusammen, war eindeutig nicht gleich in der Lage, zu antworten. Erst nach einigen Sekunden keuchte er heiser: „…ich… kann kaum atmen… ich… zu flach… “ Für zusammenhängende Sätze schien seine Kraft nicht mehr auszureichen, aber Silke hatte ihn verstanden.
Hektisch blickte sie auf. „Er bekommt keine Luft!“

Doch zu ihrem Entsetzen musste sie feststellen, dass Nowak den Sektionsraum verlassen hatte, nur Kern lehnte am Schrank neben der Bürotür. Aber natürlich half er ihr nicht; er hatte lediglich ein breites Grinsen im Gesicht. Er genoss Silkes verzweifelte Lage, da gab es keinen Zweifel.
Während sie erfolglos versuchte, Boerne aufzurichten, kam Rettung von unerwarteter Seite. Sebastian Nowak knurrte aufgebracht: „Du bist ein Dreckskerl, Uwe!“, dann rief er in einer solchen Lautstärke nach seinem Bruder, dass der großgewachsene Mann wenige Sekunden später aufgebracht in den Raum platzte. „Was zur Hölle ist los?“
Sogleich wies der Verletzte auf den Professor. „Er kann nicht atmen!“
Nowak drehte sich zu ihnen herum und nach einem kurzen Blick auf Kern und auf den schweratmenden Boerne hatte er die Lage erfasst, warf das Handtuch, das er mitgebracht hatte, auf den Tisch und kniete sich neben sie.

„Was machst du dir die Mühe? Der verreckt doch sowieso!“ Entspannt verschränkte Kern die Arme. „Schau ihn dir mal genau an, der pfeift doch schon auf dem letzten Loch.“
„Halt‘ die Klappe! Du hast weiß Gott genug Schwierigkeiten verursacht. Tu‘ dir selbst einen Gefallen und mach mich nicht ernsthaft sauer.“
Während Nowak ihn mit schneidender Stimme zurechtwies, hob er Boernes Oberkörper an und half, ihn in Silkes Armen zu lagern, stopfte auf ihre Anweisungen hin den dicken Wäschesack und die gefaltete Decke unter seinen Rücken. So konnte sie ihn halten und stützen, ohne sein komplettes Gewicht tragen zu müssen, denn das wäre ihr über einen längeren Zeitraum nicht möglich gewesen.

Schon nach kurzer Zeit wurde Boerne ruhiger. Es war eindeutig, dass diese aufrechtere Position ihm Erleichterung brachte, er musste nicht mehr so verzweifelt um jeden Atemzug ringen.
Schwer sank sein Kopf gegen ihre Schulter, als nach und nach die extreme Anspannung aus seinem Körper wich, er erschlaffte regelrecht, als er nun nach den schrecklichen, letzten Minuten endlich ein wenig zur Ruhe kam.

Nowak, der Boerne noch für einen Moment mit gerunzelter Stirn beobachtet hatte, kam nun wieder auf die Füße, doch Silke ignorierte ihn. Sie wandte ihren Blick keine Sekunde von dem Mann in ihren Armen ab, von dem ihr so vertrauten Gesicht, das inzwischen kaum mehr wiederzuerkennen war. Boerne war gezeichnet von den Strapazen der letzten Stunden; seine Haut und mittlerweile auch seine Lippen hatten eine beängstigende, fahlgraue Farbe angenommen, die Wangen waren eingesunken, die gesamte Mimik angespannt vor Schmerzen.
Sacht streichelte sie seine klamme Schläfe, überwachte besorgt jeden flachen Atemzug, fühlte nervös den flatternden, beängstigend unregelmäßigen Puls unter ihren Fingerspitzen.
Seine Zeit lief ab, daran gab es keinen Zweifel. Und es gab nichts, absolut nichts, was sie dagegen tun konnte.

Einmal mehr liefen ihr ein paar Tränen aus den Augen. Sie schenkte ihnen keine Beachtung, hätte sie wahrscheinlich gar nicht bemerkt, wenn nicht eine einzelne davon in Boernes Gesicht getropft wäre.
Mit bebenden Fingern wischte sie sie weg.

Boerne war leicht zusammengezuckt, als die Träne seine Wange getroffen hatte, drehte nun mühselig den Kopf. Es war ihm anzusehen, dass er all seine Kräfte mobilisieren musste, um die Augen zu öffnen und sie anzublicken. Für einen Moment ruhte sein schmerzverschleierter Blick auf ihrem tränennassen Gesicht, dann wisperte er heiser: „Es tut mir leid…“
„Was?“ Im ersten Moment meinte Silke, sie hätte nicht richtig gehört, doch Boerne wiederholte seine Worte. „Es tut mir leid… dass ich dich in diese Situation gebracht habe…“
Er schluckte hörbar, presste die Lippen vor Schmerzen zu einem weißen Strich zusammen, als er sich ein wenig in ihrem Arm bewegte. „….es ist meine Schuld… “, murmelte er schließlich; sein Kopf wurde noch etwas schwerer in ihrem Arm, aber er kämpfte darum, die Augen offen zu halten und sie anzusehen.
Sie strich ihm eine Haarsträhne aus der schweißnassen Stirn, fragte dabei unglücklich: „Wovon redest du?“
„Kern… ich hätte ihm niemals den Rücken zudrehen dürfen…“ Er verzog das Gesicht zu einer gequälten Grimasse, presste eine Hand auf seinen Bauch und spannte sich merklich an, versuchte aber noch, weiterzusprechen „…das wird Thiel mir für den Rest meines Lebens vorhalten… wenn… wenn ich hier lebendig…“  Der Rest des Satzes ging in ein gurgelndes Stöhnen über, als die Krämpfe wieder so mächtig wurden, dass er sich in ihrem Arm zusammenkrümmte.

Auch wenn er nicht zu Ende gesprochen hatte, hatten seine Worte ihr einen Schauer über den Rücken gejagt. Doch sie ging darauf nicht ein; sie hatte keine Kraft, darauf einzugehen.
„Schhhhhh… ganz ruhig, es wird bald wieder besser“, flüsterte sie stattdessen. Mit einem leisen Schluchzen drückte sie seine Hand und hielt sein Gesicht, bis plötzlich einmal mehr alle Anspannung aus seinem Körper wich, weil die Schmerzen zu viel geworden waren und sein überforderter Verstand das einzig richtige tat und sich abschaltete.
Zitternd zog sie ihn etwas höher und bettete seinen Kopf, der an ihrem Arm herabgerutscht und ihm weit in den Nacken gesunken war, wieder an ihrer Schulter.

In diesem Moment kehrte Nowak an ihre Seite zurück. Müde sah sie auf, als er sich zu ihr hockte und ihr das Handtuch reichte, das er mittlerweile angefeuchtet hatte.
Wortlos griff sie danach und wischte behutsam das verschwitzte Gesicht des Verletzten damit ab, während Nowak die Decken, die noch auf dem Boden lagen, wieder über dem fiebernden Professor ausbreitete.
Und dann, zu ihrem unbeschreiblichen Entsetzen, holte er ein Paar Handschellen aus der Tasche. Einen Ring befestigte er an ihrem Fuß, den anderen legte er um das Heizungsrohr, das neben ihr aus dem Boden kam.

Das ratschende Geräusch, mit dem er die Handschellen einrasten ließ, hallte so laut durch den stillen Raum, dass sich Silkes Härchen an den Armen aufstellten.
Nowak hatte seine Ankündigung wahrgemacht. Und damit hatte er Boerne zum Tode verurteilt.

Wie betäubt beobachtete sie, wie er ihr noch ein paar Infusionsflaschen und zwei oder drei saubere Laken hinlegte.
Daraufhin ging er zum Tisch, auf dem sein Bruder saß, tauschte einen kurzen Blick mit Kern aus und wie auf Kommando halfen sie dem jungen Mann dabei, von seinem Sitz herunterzurutschen.

Sebastian Nowak wurde ein wenig bleich als er aufrecht stand, aber nach kurzer Zeit war er in der Lage, mit Hilfe der beiden Männer zur Tür zu humpeln. Bevor seine Komplizen ihn hindurchführen konnten, drehte er sich allerdings noch einmal zu ihr um. „Danke“, murmelte er heiser.
Silkes Mund bewegte sich ohne ihr Zutun. „Wenn Sie wirklich dankbar sind, helfen Sie ihm.“
Er erwiderte nichts, senkte nur den Blick und wandte sich wieder um, hinkte an Kerns Arm aus dem Raum.
Sie drehte ein wenig den Kopf und starrte nun Nowak in die Augen, der sie seinerseits wortlos fixierte. „Was ist nur aus Ihnen geworden?“ Ermattet ließ sie sich gegen die Wand in ihrem Rücken sinken. „Ich dachte, Sie sind kein Mörder.“ Ihre Stimme war nur noch ein Wispern.

Er ballte die Hände zu Fäusten, antwortete schließlich leise: „Auch wenn Sie sich das kaum vorstellen können, ich mache das hier nicht freiwillig.“ Nach einem tiefen Atemzug fügte er hinzu: „Wir werden uns jetzt in Sicherheit bringen. Beten Sie dafür, dass alles läuft, wie geplant, dann werde ich Ihnen Hilfe schicken, sobald es mir möglich ist. Ich verspreche es Ihnen.“
Er klang aufrichtig, er schien ernst zu meinen, was er sagte. Doch Silke hatte nur ein bitteres Lachen für ihn übrig. „Wann soll das sein? Wohin wollen Sie fliegen? Das dauert doch noch Stunden! Das wird er nicht schaffen! Das kann er nicht schaffen!“
Nowak zuckte mit den Schultern. „Es ist auf jeden Fall eine größere Chance, als auf die Putzfrau zu hoffen.“
Nach einem letzten Blick auf Boerne wandte auch er sich um, zog die Schiebetür hinter sich zu.
Und für Silke brach in dem Moment eine Welt zusammen.

Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft zu weinen, starrte nur auf die graue Schiebetür, ohne sie wirklich zu sehen. Sie kam erst wieder in die Realität zurück, als Boerne leise stöhnte und sich ein wenig in ihrem Arm bewegte.
Einmal mehr nahm sie all ihre verbliebenen Kräfte zusammen und konzentrierte sich auf den Verletzen.

Sein Zustand verschlechterte sich nun dramatisch. Er zitterte mittlerweile ohne Unterbrechung, so stark, dass seine Zähne aufeinanderschlugen. Auch die zusätzlichen Tücher, die sie über ihm ausbreitete, halfen ihm nicht, der Schüttelfrost war zu heftig; und so sehr er fror, Silke war entsetzt über die Hitze, die er ausströmte.
Die Phasen des Bewusstseinsverlustes häuften sich, während seine Temperatur weiter anstieg, seine Atmung wurde immer oberflächlicher und schneller, geradezu hektisch.

Wie so oft begann sie, durch seine Haare zu streichen, suchte Trost in der monotonen Bewegung, versuchte, alles Denken und Fühlen einzustellen, um diesem Alptraum, in dem sie gefangen war, für eine Weile zu entkommen.
Natürlich gelang ihr das nicht.

Die Minuten verrannen, die Uhr an der Wand tickte so laut, dass sie Silke fast in den Wahnsinn trieb. Es war zermürbend, Sekunde für Sekunde hören zu müssen, dass Boernes Zeit ihr wie Sand zwischen den Fingern hindurchrann.
Eine Weile zuvor hatte sie zu ihrer Bestürzung entdeckt, dass sein Verband inzwischen komplett vollgesogen war, sein Blut durchtränkte langsam den Wäschesack in seinem Rücken. Ob nun Boernes gequältes Zusammenkrümmen für die erneute Blutung verantwortlich war, oder die Tatsache, dass er nicht mehr auf dem harten Druck ihres zusammengerollten Kittels lag, war nicht nachvollziehbar.
Aber eigentlich spielte es auch keine Rolle mehr. 
Mit aller Kraft presste sie eine Hand gegen seine Seite und hörte damit nicht auf, obwohl sie insgeheim wusste, dass sie das Ende damit nur wenig hinauszögern konnte; doch sie hatte sich geschworen, um jede Sekunde zu kämpfen, sie würde nicht untätig zusehen, wie er verblutete.
Aber so sehr sie sich weiterhin um ihn bemühte, er entglitt ihr jetzt schneller und schneller.

Die ganze Nacht hindurch hatte Boerne sich nicht geschlagen gegeben, doch nun, nach diesen unendlich langen, schrecklichen Stunden, war er eindeutig am Ende seiner Kräfte angekommen.
Das zeigte sich vor allem in seinem Gesicht; der Ausdruck darin veränderte sich allmählich. Er schien langsam loszulassen, langsam abzuschließen.
Er hatte aufgegeben.

Irgendwann drehte er ein wenig den Kopf und öffnete mühevoll die Augen. Der Versuch, sie anzusehen, scheiterte kläglich; er konnte ihren Blick kaum eine Sekunde halten, bevor seine Lider wieder herabsanken. Unruhig bewegte er die Hände, schluckte schwer; es war eindeutig, dass er zu sprechen versuchte, aber er brauchte eine ganze Weile, bis er sich verständlich machen konnte. „…ich kann… nicht mehr…“ keuchte er schließlich heiser. „Silke… ich kann nicht mehr.“

Sie hatte es gewusst; und doch kam es ihr jetzt, als sie die Bestätigung von ihm selbst hörte, so vor, als würde eine eiskalte Faust ihre Eingeweide zusammenquetschen.
„Nein! Nein, sag‘ sowas nicht!“ Behutsam legte sie eine Hand an seine Wange, während ihr wieder einmal die Tränen in die Augen stiegen. „Du hast mir versprochen, mit mir nach London zu fliegen! Du wirst jetzt nicht aufgeben, verstanden? Bitte!“

Verzweifelt kniff er die Augen zu und seine Lippen bewegten sich lautlos, als wolle er ihr noch etwas sagen, aber er brachte keinen Ton mehr hervor; nur kurze Zeit später verlor er abermals die Besinnung.
Wie in Trance zog Silke ihn noch näher an sich, begann, ihren Oberkörper leicht vor und zurück zu wiegen, ohne es recht zu merken.
Pausenlos hielt sie nun einen leisen Monolog aufrecht, ermutigte ihn, weiter zu kämpfen, sie nicht allein zu lassen. Sie war sich nicht sicher, ob er sie hören konnte; sicher war nur, dass er immer schwächer wurde.

Schließlich versagte ihr die Stimme, sie hatte selber keine Kraft mehr. Keine Kraft mehr, zu reden, keine Kraft mehr, über ihn zu wachen.
Stumm ließ sie sich zurücksinken, lehnte ihren schmerzenden Kopf für einen Moment an die kühle Wand, schloss für einen Moment die brennenden Augen.

Boerne keuchte leise und regte sich ein wenig in ihrem Arm, es war eindeutig, dass er noch einmal zu sich kam. Er glühte vor Fieber, war so schwach, dass er sich kaum noch bewegen konnte, doch er versuchte, das Gesicht in ihre Richtung zu drehen.
Silke half ihm, dirigierte seinen Kopf ganz vorsichtig von ihrer Schulter in ihre Ellenbeuge, sodass er sie leichter ansehen konnte; der Hauch eines Lächelns huschte über sein Gesicht, als es ihm schließlich gelang, sie anzublicken.
Trotz seines katastrophalen Zustandes war er wach und klar, wie seit Stunden nicht mehr - und als sie seine Augen sah, setzte Silkes Herz einen Schlag aus.
Der Ausdruck in ihnen hatte sich verändert. Die Angst und die Schmerzen waren vollständig daraus verschwunden. Dafür sah sie etwas anderes darin: Frieden. Eine Entschuldigung. Und die Bitte, ihn gehen zu lassen.
Er sprach nicht mehr, dazu war er nicht mehr in der Lage. Hastig suchte sie nach seiner Hand und griff sie, spürte, wie er die ihre ganz schwach drückte. Und sie wusste, dass das sein Abschied war.

Es war ganz ruhig, als er sich davonstahl, ganz leise. Sein Blick, den er in seinen letzten Sekunden nicht von ihr abgewendet hatte, verlor plötzlich an Fokus und er sackte noch ein klein wenig schwerer in ihren Arm.
Das war alles.
Und alles, was Silke blieb, war den Kopf in den Nacken zu werfen und zu schreien.

<---------- Kapitel 14>>

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