This week - I don’t know - rushed by in light speed and I didn’t get anything actually done or were able to comment on any of the awesome Vividcon vids produced, but I want to change that next week! *keeps fingers crossed* So with the vid recs and new vids on my flist filling me with glee, I just want to add that I love August! Cold beer, hot vids, awesome weather? What is not to love?
Titel: The Remedy
Altersfreigabe: NC-17 for violence, rape, non-con sex, disturbing & dark images and general depression, oh and plot bunnies off the leash…
Teil: 29/?
Spoiler: up to AtS 3x12 Provider, BtVS 6x15 As you were, sehr viel später leichte bis AtS 5x22 Not fade away
Inhalt ‚The Remedy’: Manchmal muss Feuer mit Feuer bekämpft werden, damit sich nicht alles in Asche verwandelt.
Inhalt Part 29: Indem Cordelia versucht nichts zu erklären, was sie selbst nicht versteht und Spike von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Oder Drusilla.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Spike, Cordelia/Angel(us), Friendship Cordelia/Wesley, implied Angel(us)/Spike, Buffy/Spike, Buffy/Angel, Drusilla/Spike
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss! ‚We’re in this together now’ gehört Nine Inch Nails.
Dedication: HELL, Cassi, Stephanie, phoepe, Talamasca und Trisha
Extra dedication: Für Jules. Danke für alles!
Kommentar: Wes und Dru zu schreiben ist - mehr als unterhaltsam. Besonders letztere ist so voll von Möglichkeiten. Ich habe mich für ihren mentalen Status an ihrem letzten offiziellen Auftritt in der Serie in ‚BtVS 5x14 Crush’ orientiert. Was heißen soll, relativ klar.
Prompt 100. Nebel für
fanfic100_de The Remedy
When all our hope is gone,
we have to hold on.
Spike Cordelia eine halbe Stunde Nicht-Grübeln erlaubt, bevor er ihre Festung stürmt.
Aufgekratzte Unruhe, sogar durch die Milchglasscheibe und den Wasserstrahl leicht herauszuhören, „Lass uns Hell’s Kitchen unsicher machen, Kwé, bevor ich in Selbstmitleid ertrinke und von Seelenqualen zerrissen werde. Was in, oh, weniger als 48 Stunden sowieso meine Bestimmung sein wird.“
Sie öffnet die Duschkabinentür und kuschelt sich in ein übergroßes Handtuch, das er ihr hinhält. Ganz der Gentleman mit einem unaufschiebbaren Anliegen. Der weiche Frottee sich nach all den schäbigen Entschuldigungen der vergangenen Motels nach Eldorado anfühlt. Cordelia ist ernsthaft verleitet, Lilah dieses Stück Himmel zu stehlen, als Ausgleich für das Paradies im Jenseits. Ihre kriminelle Energie hält sich in Grenzen und sie verlegt ihre Aufmerksamkeit auf das zersetzende Element vor ihr.
Stichelnd, „Ist das eine verunglückte Erpressung, Big Bad?“
Amüsierte Zerknirschung, „Nur wenn du dich weigerst und mich zum Betteln zwingst. Dann können wir über emotionale Erpressung reden und ich dich mit einem schlechten Gewissen belasten, das mir ehrlich gesagt am Arsch vorbeigeht. Du wirst unter der Schuld einknicken und ich sehe mich gezwungen Aufbauarbeit zu erledigen. Oder du sagst einfach jetzt Ja und wir umgehen diesen speziellen Tanz.“
„Ich kann dir so gut wie nichts abschlagen.“
Glasklar gespiegelte Ironie, „Was auf Gegenseitigkeit beruht. Also mach dich fertig.“
Spike verschwindet so schnell, wie er aufgetaucht ist.
Cordelia starrt in ihr Spiegelbild, versucht all die Veränderungen aufzuspüren, die der Vampir in ihr ausgelöst hat. Die Beschützerrolle, die er Wesley mutwillig abgenommen hat und sie liegt nicht taub in einer Badewanne und überlegt, ob sie sich die Pulsadern aufschneiden soll.
Sie braucht keinen Schutzherr oder Asche auf ihrem Haupt.
Benötigt noch nicht einmal Schichten von schwarzer Kleidung, um die gravierenden Unterschiede zu erkennen. Schlüpft in die Satinkorsage und leichte Leinenhose, keine Scherereinen erwartend und die schwüle Augusthitze liegt über der Upper West Side. Macht jede Lage von Stoff zu einer Sinnfrage. Ist gerade dabei sorgfältig Make-up aufzutragen, das außerhalb von klimatisierten Räumen unweigerlich zerlaufen wird, als Wesleys Klopfen sie unterbricht.
„Komm rein.“ Er folgt ihrer Anweisung, schaut sich einen Moment unentschlossen um, bevor er sich auf den Badewannenrand setzt und Cordelia zieht ihren Lidstrich. Ruhige Hand. Ruhige Stimme, „Was hast du auf dem Herzen, Wesley?“
Denn er strömt Verstimmtheit aus, die nichts mit ihr zu tun hat. Die sie kennt aus alten Zeiten, als die Wolken im Garten Eden einen Streit zwischen ihm und Gunn über Musikrichtungen beinhaltete und sie schlichtete. Fällt in ein vertrautes Muster lächelt ihn auffordernd an und bekommt nach kurzem Überlegen seine bündige Antwort.
Zu Unheil verkündend, „Buffy ist in LA. Seit knapp vier Wochen.”
Die Nachricht überrascht nicht und sie gibt ihr nicht dieselbe Tragweite, die Wes ihr verpassen will. Greift nach dem Maskara. Erinnert sich an Erdbeerlippen und den Schatten in Spikes Bett. Dieses Loch, das sie nicht anrührt, weil es sie an ein offenes Grab erinnert und sie nicht gerade dort hineinstürzen will. Es umgeht und Schleichwege findet, die keinen Abstieg beinhalten.
Die die Unterscheidung einfach machen. Für sie beide. Für jeden.
Zögernd von ihm, „Sie, uhm, glaubt, dass es ihre Aufgabe ist, Angel zu trösten.“
„Er hat Trost nötig, Wes, und sie ein hartes Jahr hinter sich. Wenn sie meint, dass sie ihn retten kann oder es für ihn leichter machen, dann lass es sie probieren. Buffy ist gut darin und hat Erfahrung auf dem Gebiet.“
Wes putzt sich rigoros die Brillengläser und sie weiß, dass Buffy nie seine erste Jägerin ist. Egal wie sehr sich die andere gegen ihn gesträubt hat. Irgendeine Unvereinbarkeit zwischen ihnen besteht und Cordelia würde es interessieren, was genau die Antipathie auslöst.
Warum der Wächter in ihm Buffy die kleinen Fehler nicht verzeihen kann, wenn er bei Faith die großen akzeptiert. Gelernt hat zu verzeihen. Vielleicht sogar zu verstehen. Ob das auch eine Form von Schicksal ist oder sein freier Wille in das Gute in bestimmten Menschen zu glauben, bis sein Glaube herausgeschnitten worden ist.
Herausgeblutet. Hineingepresst. Mit Narben gefestigt.
In einem Konservierungsglas das Kabinett eines Serienkillers schmückt und Faith ist nicht das. Ist auch ein Killer für das Licht und ihre Serie beinhaltet wieder die Monster dieser Erde und nicht ihre Menschlichkeit. Nicht den Mann hinter Cordelia, der jetzt seine Hände gegen seine Jeans reibt und nicht so recht weiß, was ihn an Buffy irremacht oder wie er sein Unbehagen in Worte fassen soll.
Der andere Bund geht soviel tiefer als gezeichnete Hautschichten vermitteln können und Cordelia versteht. Im Nachhinein, weil sie Angel dafür hasst, was er ihr alles genommen hat und trotzdem an ihn glauben will. Nicht anders kann, als auf die gute Wendung zu hoffen, selbst wenn sie der Gedanke panisch macht, ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen. Es die eine Konfrontation ist, die sie so gerne aufschieben will.
Eine Lebensspanne oder zwei.
Äußert bedächtig, „Was glaubst du, was ihre Aufgabe ist?“
„Mir nicht auf die Zehen zu treten?“ Wesley seufzt verärgert, „Sich nicht einzumischen in Angelegenheiten, die sie nichts angehen? Sich nicht einzunisten, nur weil sie sich gerade in einer Trotzphase mit ihren Freunden befindet, die sie aus dem Himmel gerissen haben? Ich weiß es nicht. Aber es wird Zeit das sie aus dem Hyperion abreist, bevor ich die Geduld verliere es herauszufinden.“
„Wovor hast du Angst? Dass sie meinen Platz füllt?“ Bestimmt von ihr, „Das wird nicht geschehen.”
Seine Sorge wird vom Spiegel zurückgeworfen, „Warum bist du dir da so sicher, Cordy?”
Verweilt über ihren Lippen mit dem Gloss, „Buffy kann keinen Platz einnehmen, der nicht geräumt ist. Außerdem hat Angel über sechzig Zimmer leer stehend. Ich kehre zurück, Wesley. Es bleibt genug Raum für uns. Für mich.“
Schüttelt verständnislos den Kopf, „Weil Spike deinen nicht füllt?“
„Nein. Ich glaube nicht, dass ich dir das begründen kann.“ Nach einem letzten kritischen Blick in den Spiegel dreht sie sich um, „Es ist die Quadratur des Kreises oder so was ähnlich Unlogisches. Was Spike mir gibt, ist nichts das sich in Angels Möglichkeiten befindet. Wahrscheinlich ist es für die Zwei gleich. Du weißt das, ansonsten hättest du nicht so lange gewartet, um mir ihren Einzug mitzuteilen.“
„Was hat Spike dir beigebracht, dass du Buffy nicht als Bedrohung empfindest?“ Wes’ Neugier ist offen, ein wenig morbide, „Oder willst du Angel an sie abgeben?“
„Es ist nicht so monogam im Konzept oder opferbereit. Um ehrlich zu sein, sogar ziemlich abgefuckt.“
Er wartet auf weitere Ausführungen, aber Cordelia bleibt stumm.
Schließlich die Umstände umstülpend, „Ihr könnt zusammen einsam sein und es wird ertragbar?“
„Nein. Manchmal sogar brutaler als vorher. Es ist -"
Bricht wortlos ab und nach einer Minute sie sezierend, beendet er ihren Satz.
„Kompliziert wie jede Liebe.“ Cordelia erstarrt, fühlt sich bloßgestellt und ertappt. Wesley nickt nachdenklich. „Du bist stärker geworden. Ich habe keine Ahnung, wann sich die Eisfigur in das hier gewandelt hat.“
Ihr Lächeln ist milde, „Und was ist das?“
„Jemand, der in mir das Gefühl weckt, kurzsichtig zu sein.“
„Nah, du bist immer der Weitsichtigere von uns. Gib Giles einfach einen Anruf, dass er sich um sein Mündel kümmern soll, weil du an deine Grenzen stößt, wenn du sie nicht länger erdulden kannst. Vielleicht mit mehr Anglizismen und weniger Beleidigungen.“
Er schließt müde die Augen, „Dein Ratschlag ist ein überfälliger Anruf?“
„Mach es nicht immer so kompliziert. Vielleicht reicht es, mit ihr in Ruhe zu reden. Der Anruf kann folgen, wenn alle Stricke reißen. Was ist mit Faith?“
Seine Lider gehen alarmiert auf, „Was soll mit Faith sein?“
„Hast du mit ihr geredet?“
Defensiv, „Ja, ich war bei ihrer vorzeitigen Entlassung dabei. Samt geprellter Rippen.“
Unverschämter, „Und?“
Sie geht auf ihn zu und Wes lehnt sich soweit zurück, dass er fast in der Wanne landet. Nach einem Moment findet er sein Gleichgewicht auf dem bissigen Terrain wieder. Giftig, „Und was? Wir hatten nicht das Bedürfnis uns gegenseitig an die Kehlen zu gehen. Es war alles sehr zivilisiert für Faiths Verhältnisse.“
„Oder deine.“ Ihr Grinsen eindeutig und ihre hochgezogene Augenbraue. Beschwichtigend, „Sehr schön. Das ist ein Anfang.“ Sie schiebt seine Brille liebevoll zurück und bringt ihr Gesicht vor seines, „Gute Nacht, Wes.“
„Guten Morgen, Cordelia.“
Lächelt ihn perplex an und richtet sich auf. Und es hört sich noch immer nach ihrem Code für ‚Ich liebe dich’ an, nur ein wenig abgewandelt.
„Kann ich dich entführen, schöne Frau?“
Spike steht in der Tür, keine Ungeduld und nachsichtige Miene.
„Ich bin bereit.“
Das Zunicken hat einen Hauch Respekt und keine Einladung für dieses Unternehmen, „Wesley.“
Fest und langsam, „Spike.“
Cordelia fragt sich, welches männliche Ritual die beiden durchgehen, das sich ihr im Ansatz entzieht. Es erinnert sie an die private Sprache, die Spike und sie entwickelt haben, die Wes entgehen muss. Anspielungen außerhalb der Norm und eine gewollte Verbundenheit, die tiefer als knapp drei Monate reicht. Etwas das hochgehalten wird, weil der Sockel so verdammt wackelig ist. Die ausgestreckte Hand beinhaltet keine kaschierte Botschaft und sie ergreift diese, unbesorgt um diese spezielle Aussage.
Vergessen für eine Nacht ist ihr Fachgebiet.
Ruchlos, „Zwingen wir die Stadt in die Knie, Kwé. Noch einmal gewissenlos, um der alten Zeiten willen.“
Winkt Wes über die Schulter zu und dessen Blick ist gedankenverloren.
Die Kerbe zwischen seinen Brauen ausgeprägt und der Absolution tief verborgen.
Cordelia denkt, dass es in Ordnung ist. Er will nicht all ihre Geheimnisse und sie kann sich nicht vollständig erklären. Sagen, dass alles eine Waffe sein kann in ihrer neuen Weltordnung und Spike ihr fundamental beigebracht hat, diese vom Körper weg zu halten. Dass Schmerz Liebe ist, so wie Lachen und sie beidem letztlich schutzlos gegenüber steht, auch wenn sie der Auslöser ist.
Dass Spike für sie fallen kann und umgekehrt.
Cordelia es nicht provozieren will.
Denn ihr eigener Fall hat noch kein Ende genommen und das Schweben fühlt sich gut an. Will es noch einen Moment länger auskosten. Spike auch. So winken sie sich ein Taxi her und die Fahrt verläuft schweigsam. Die einzige Verbindung ihre verschränkten Hände sind und Spike lässt sie nicht los.
Nicht zum zahlen. Nicht als er sich unbesorgt an der Schlange vor dem Eingang vorbeidrängt und dem Türsteher nur einen harten Blick gibt, bevor sie rein gelassen werden, ohne die Kasse weiter aufzufüllen. Nicht als sie sich ihre Getränke besorgen. Zieht sie hinter sich her zu einer dunklen Ecken und räumt den besetzten Ledersessel mir einem riefen Grollen, das unüberhörbar über dem Kreischen der Lautsprecher hinweg schwingt.
Das Pärchen kopflos auf die Flucht schickt, das es sich dort für ihre Fummelsession oder mehr gemütlich gemacht hatte. Spike setzt sich, als ob er König ist und Hof hält, während sie es sich auf dem Armpolster bequem macht. Ihr Bier trinkt und die Umgebung auf sich einwirken lässt.
Seinen besitzergreifenden Händedruck ausblendet.
Der Club ist eine Mischung aus Gruft-Chic und durchdrehendem Innenarchitekt, der sich sein Honorar verzweifelt verdienen wollte. Rostige Eisenketten als Deko und humane Morbidität. Deren unbedarfte Unwissenheit. Die Nebelmaschinen laufen auf Hochtouren und der Hard Rock nagt an ihren Ohren. Sie vermisst das Ringen nach der Autobombe, die temporäre Taubheit.
Es ist kein Country und sie sind nicht in Kansas.
Weiß, dass sie nicht dreimal die Fersen zusammenschlagen muss, um daheim zu sein.
Großstädte sich nur oberflächlich unterscheiden und das ein Undergroundclub in LA sein könnte. Oder Manchester. Oder Paris. Dass sie nicht einschätzen kann, ob Angelus jemals in so einem Establishment gejagt hätte, zeigt, dass sie nie seinen Geschmack kennen gelernt hat. Außerhalb von Sex. Innerhalb dieser Welt. Dass sie sich Unwissenheit bewahrt hat und ihre Aufgabe erfüllt. Diese Gefahr ist gebannt. Auf ewig.
Unter eine Seele gejocht und Spike hat hier gejagt.
Vielleicht nicht in diesem Nachtclub, aber in dieser Szene.
Kann es an seinem lauernden Blick ausmachen.
Darin wie er von Körper zu Körper gleitet.
Glitzerndes Fleisch in den Kegeln des Spotlichts, das über die Menge driftet.
Er ab und zu in der Dunkelheit hängen bleibt. Ein neues Opfer im Kopf.
Die Männer tragen schwarzen Eyeliner und die Frauen Kunststoffnägel, die an Klauen erinnern. Sie passen nicht in die Szene. Versuchen nicht hart genug ihre transparente Menschlichkeit abzustreifen. Sogar ihre daheim gebliebene Lederkluft wäre in diesem Ambiente konservativ dahergekommen. Die Drinks dagegen sind nicht verwässert und an die Lautstärke gewöhnt sie sich.
An das sprungbereite Monster in seinen Augen hat sie sich schon vor einer langen Zeit gewöhnt. Es weckt kein Unbehagen und sie weiß, dass er seinen Instinkten nicht folgen kann. Dem Impuls nachgeben, der in seinem Gesicht leuchtet. Der Mordlust und blinden Zerstörungswut.
Denkt an den Chip. Daran, was es heißt, dressiert zu werden.
Abgerichtet gegen den eigenen Willen.
Ihre Hand schließt sich fester um seine und sie zieht ihn auf die Tanzfläche. Sie sind beide heiß genug, dass sie jemand verführen könnten, ihnen ein bisschen Leben zu übereignen. Blut abzulassen für eine Nacht, die unvergessen bleiben wird. Die meisten hier spekulieren darauf, wollen diese Leere in ihrem Leben füllen. Sich von jemand abschleppen lassen, der einen willkommenen Ausbruch aus der Norm bietet. Selbst wenn man diesem am Morgen danach nicht mehr in die Augen sehen kann. Sich zuviel spiegelt, das man von sich leugnen will. Vor sich selbst.
Es ist nicht Cordelias Antrieb. Nicht ihr Motiv.
Diese Suche nach dem nächsten möglichen Opfer. Außer um es zu verhindern.
Spike kann sie sehen. All die ungeschriebenen Schicksale, die in einer dunklen Ecke oder Müllcontainern enden. Presst ihren Hintern gegen seine Härte und geht im Beat auf. Darin sich im Tanz zu verlieren und er folgt, weil er keine Wahl darin hat. Durch ein Stück Metall und Plastik aufgehoben. Bis der Funke kommen wird. Und die Seele wird kommen, so unabwendbar wie der nächste Sonnenaufgang, weil Spike sich dafür entschieden hat, dass er diesem Planten noch ein paar ungetrübte Runden gönnen will.
Cordelia lässt den Gedanken gehen, wischt ihn hinfort und tanzt als ob ihr Leben davon abhängt. Als ob sie kein Problem damit hat, dass sie heute eine Autobombe ohne Kratzer und Schrammen überlebt hat. Dagegen die Rose und das dazugehörige Mal wochenlang offene Wunden waren. Ihre blauen Flecken sich damals durch jedes Stadium der menschlichen Heilung im Schneckentempo schleppten und sie heute Schnitte beim Schließen zusehen kann. Sie sich reparieren als ob jemand den Reißverschluss ihres Ganzkörperanzugs betätigt.
Dieser jemand sie ist und ihre Gewissheit, dass sie kein Mensch ist.
Cordelia sich fragt, was sich noch durch ihre Akzeptanz dieses Fakts geändert hat und wie viel Macht Erkennen der eigenen Natur hat. Denn sie fühlt sich ungezähmt und wild. Hat keinen Chip und die dressierten Kunststücke, die sie auf Lager hat, sind nicht jugendfrei.
Ihre rotierenden Becken sind zusammengeschweißt und die Funken fliegen in der Dunkelheit ihres Schädels. Sie kann die hungrigen Blicke der Menge spüren und Cordelia interessiert es einen Scheiß. Die Gleichgültigkeit ist bestechend, so wie Spikes Lippen auf ihrem Hals. Seiner rauen Zunge auf Angelus’ Mal. Seine Finger, die sich in ihre Hüftknochen graben und die hochzüngelnde Hitze in ihrem Innern.
Spürt kalte Frauenhände auf ihren Schultern und ihre Lider schnappen auf. Werden von gezähmten Wahnsinn empfangen und einer bezaubernden Offerte, die unvereinbar in kindlichen Augen strahlt. Bevor die lockenden Finger spielerisch tiefer fallen, geübt Spikes Hände von ihrer Hüfte stehlen.
Er übergeht keinen Schritt, kommt nicht ins Taumeln.
Schmiegt sich nur enger an ihren Körper, zieht seine schwarze Königin näher.
Einladend, „Wir haben dich erwartet, Drusilla.“
„Sie hat, mein Hofnarr.“ Ihr Lachen ist infantil, seltsam kristallklar in dem lauten Chaos, das gegen Cordelias Trommelfell kracht. Unterweisend, „Du dagegen hast gehofft, wie du es immer getan hast. Kleine bunte Fetzen von Hoffnung, die nie zusammen kommen und keine heimelige Decke gegen die Kälte bilden.“
Provokante Süße in Spikes Stimme, „Patchwork ist nicht mein Stil. Dru, du kennst mich. Ich ziehe Satinlaken vor.“
Grollend mit gelben Augen und Dämonenvisage, zurechtweisend, „Du wolltest mich für die blonde Jägerin töten und doch ist sie nicht hier, William. Sag mir, wer hat den Platz eingenommen Mitten im Stück? Wer ist dieser Spiegel, der nicht blind für dich ist. Ihren Strahlen in der Dunkelheit, die deine Besessenheit stetig verblassen lassen.“
Trocken von Spike, jeden Unsinn umgehend, „Oh, ihr seid euch in LA nie begegnet? Irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass die beseelte Variante dich als schlechtes Beispiel vorführt.“
„Wanderndes Exempel, das statuiert wurde. Bin ich nicht ein böses Mädchen?“ Drusilla kichert zufrieden und fährt dann begütigend fort, „Sag mir, ist der Slayer angetan von deinem neusten Spielzeug. Ich bin es. Wir können teilen lernen, wenn du unsere glorreichen Zeiten nicht vergessen hast. Bis zur Dämmerung mit dem Sonnenschein spielen, bevor sie uns langsam umbringt.“
Spikes Fauchen ist drohend, obwohl er Drusilla nicht loslässt. Nicht seinen Anspruch auf Cordelia festigt. Unwirsch, „Keine unserer Spiele, Dru. Es sei denn, du bist diejenige, die bluten will.“
Kummervolles Eingeständnis ihrer Schwäche, „Ich will. Ich würde. Oh, wie ich werde - Für dich, mein Spike.“
Seine Hand legt sich gegen die blasse Wange, der Daumen streicht über ihre zitternde Unterlippe und Cordelia kann sich seinen tröstenden Gesichtsausdruck bildlich vorstellen. Sieht wie Dru sich in die Berührung schmiegt und die unsteten Augen auf ihren zum liegen kommen. Sie mit einem Blick auseinander nehmen und die Stärke kehrt in Drusilla zurück.
Cordelias Zunge klebt am Gaumen, ist unfähig Worte zu bilden. Sie hat einen metallischen Geschmack im Mund und Schwierigkeiten, die Szene als real einzustufen und kein Hirngespinst. Den mannigfaltigen Launen problemlos zu folgen, die sich vor ihr ausbreiten.
Der Vampirin, die sich weiter vorlehnt, Cordelia ignoriert und Spikes Kopf zu sich zieht, „Willst du dich auf ewig mit Daddy, um die Knochen balgen, die er fallen lässt? Ihr Fleisch ist nicht kalt und du kannst das nicht ändern. Er ist bereits daran gescheitert.“
„Cordelia verbrennt mich nicht.“
„Noch nicht.“
Kalte Finger, die spinnengleich über Cordelias Schläfe wandern. Blaugraue Augen, die sie an verwunschene Klippen erinnern, die im Nebel liegen und vor deren Gefahr kein Leuchtturm warnen kann. Konspirativer Wahnsinn, der sein Netz aufbaut und Drusilla zappelt in einer abgelegen Ecke ihres Verstandes. Festgeschnürt von Händen, die nicht die Barmherzigkeit eines dauerhaften Todes kannten und Cordelia weiß, wie es ist unter dem Wellenbrecher gefangen zu sein.
Ohne Luft zum Atmen. Bei lebendigen Leib aufgebraucht und dann verbrannt.
Weiße Magnesiumflamme im Ozean.
Wissensdurstig, „Ich will sehen, was deine Augen gesehen haben, pequeña hermana. Lässt du mich, ja? Was hat unser Herr abermals angestellt in seiner untypischen Ungeduld.“
Verloren in den Umrissen des Geistes vor ihr.
Den Dingen, die dort unter den bluttriefenden Bettlaken lauern und den Händen, die gebrandmarkt haben, was sich nicht an der Oberfläche befindet. So tief gegriffen und gerissen, bis Atlantis Ruinen ewig waren. Für immer entzweit. Suchend und nie findend. Weiß, was aus dem Matador wurde und wer sich in Blut gebadet hat, ohne zurückzugeben.
Spürt den englischen Nebel in ihrem Kopf vor kriechen.
Wie er aufzieht und sich in die Nischen vorwagt, die sie meidet. Alles weich und weiß macht. Eine Grauzone entsteht, wo vorher schwarzer Horror funkelte. Ihn zum leuchten bringt. Drei Tage und vier Nächte geschluckt werden mit der Sinneslust eines Kindes. Ein unnatürliches Zwielicht in ihrem Kopf entsteht und es trotzdem einfach ist, sie in vertraute Bahnen zu lenken.
Dorthin, wo Drusilla im Mondlicht tanzt unter dem stolzen Blick ihres Erschaffers.
Angelus sehnsüchtig hinter den Gitterstäben rasselt und Cordelia ihr nicht den Schlüssel für seine Befreiung überreicht. Stattdessen die Hypnose beendet, den Nebel aus ihrem Geist zurückdrängt und Drusillas Augen schimmern riesig und feucht im Halbdunkel des Clubs.
Heiser, „Hast du genug gesehen?“
Die beugt sich flüsternd vor, entzückt, „Wer kann davon genug bekommen? Willst du ihn auf alle Ewigkeiten festhalten?“
„Ja.“
„Du machst die Welt zu einem so beklagenswerten Ort.“
„Ich denke, damit kann ich leben. So wie ich glaube, dass dir die menschliche Bevölkerung widersprechen wird. Zusammen mit Spike und mir.“
„Du hast sie nie zusammen erlebt.“ Drusilla schwingt unbewusst mit dem Beat, gefangen in einer anderen Zeit. Eingeschüchtert, „Atemberaubend schön, mein Childe und Sire. Michelangelo wäre inspiriert von ihrer Perfektion gewesen und neidisch, dass er sie nie in Alabaster hätte einfangen können. Zumindest sagte Grandmummy das, wenn sie in mein Bett kroch und Spikes Schrei mit meinem übertönte. Er hat nicht ewig um Gnade gebettelt, musst du wissen.“
„Ich weiß. Ich auch nicht. Doch das ändert nichts.”
Diese legt nachdenklich den Kopf in den Nacken, bietet unbewusst ihren Hals dar und Cordelia schluckt. Ein Klacken in ihrer Kehle. Das Geräusch bringt die Konzentration wieder auf sie zurück und Drusillas Bitte überrascht in ihrer Eindringlichkeit. „Wirst du mir gestatten zu meinem Daddy zu gehen, wenn ich meinen Teil deines Planes erfülle?“
„Wenn dies dein Wunsch ist. So soll es dein letzter sein.“
Sie klatscht in die Hände, „Wundervoll. Lasst uns Spike heute einen Maulkorb verpassen, der sich keiner Elektrostöße bedient, sondern Seelenqualen. Oh mein Junge, du dachtest, die Liebe hätte dich im Würgegriff? Da liegt soviel Pein vor dir, die du nicht kennst. Vergessen hast in der Finsternis unserer Dekadenz.“
Spike grollt hinter ihr, „Verderbe mir nicht die Überraschung, dekadente Schönheit, oder ich übernehme verfrüht den Auftrag, den du Cordelia erteilt hast. Ohne Wimpernzucken.“
Und Drusilla lacht berauscht, „Und verdirbst ihren Plan? Das wäre deine Art von Poesie, mein Liebling, triefend und unsauber.“
„Ich habe mir andere Fingerfertigkeiten angeeignet.“
„Nur weil sie dein Blut gekostet hat, ist sie nicht bereit deine Tränen zu schlucken. Deine Verse reimen sich noch immer nicht, doch das wird sich bald ändern. Lasst es uns jetzt tun. Ich habe ihn erschaffen und ein Anrecht sein Ende zu sehen.“
Sie nimmt Spikes Hand mit einer Selbstverständlichkeit die zwölf Dekaden beinhaltet und Cordelia folgt. Denkt, dass sie zurück zur Upper West Side gehen, bis Dru eine Straße in Harlem als Zielort angibt. Der Taxifahrer ihnen einen nervösen Blick gibt und Cordelia sich nicht sicher ist, ob er mit seinen Fahrgästen oder dem Ziel der Reise zu tun hat.
Flüsternd in Spikes Ohr, „Wer wohnt dort?“
„Lestat.“
Drusillas Kichern klingt schneidend, „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann. Seelenesser. Seelenspender. Seelenqual. Seelen-“
„Halt die Klappe, Dru oder ich stopfe sie mit etwas, das sogar deine gespitzten Reißfänge überfordert. Ich hatte ernsthaft verdrängt, wie viel Scheiße dein Hirn stündlich produziert.”
Und dieser gezischte Ausbruch ist Spikes einziges Eingeständnis, dass die Situation ihn nervös macht. Cordelia lehnt sich neugierig vor, Blut und Tränen erwartend, stattdessen trägt Drusilla ein ruhiges Lächeln, das beinahe als selig eingestuft werden kann.
„Wolltest du mich nicht immer mit deinem Schwanz zum Schweigen bringen? Wann ist es dir je gelungen, mein großer Slayerkiller.“
Mit Blick zum Taxifahrer, entschuldigend, „Sie hatte einen Drink zuviel.“
Unbeeindruckt, „Oder zehn und drei bunte Pillen. Seid ihr sicher, dass ihr sie nicht in die Notaufnahme verfrachten wollt?“
Dru klatscht begeistert in die Hände, bei der Aussicht auf offen fließendes Blut und menschlichem Schmerz. Tanzt auf und ab in dem begrenzten Raum der Rücksitzbank. Aufgeregt, „Ja, können wir? Bitte, bitte, lasst uns den Abstecher machen. Ich habe eine Krankenschwester, die ihre Lämmer dort schlachtet, verspeist und sie war das süßeste Ding, das ich in Jahrzehnten hatte.“
„Nein, Dru, keine Notaufnahme für dich. Wir begnügen uns mit dem Irrenhaus, in das du uns führst.“ Die schmollt ansehnlich und Spike tätschelt ihr beruhigend den Handrücken. „Willst du nicht mein Ende sehen, meine schwarze Königin? Es findet dort statt und nicht in sterilen Räumen, die vor Leid stinken.“
Nachdenklich geworden, „Die weiße Königin war zweimal bei Daddy dabei. Erinnerst du dich, pequeña hermana? An den Funken in seinen Augen, von dem du nicht sicher warst, ob du ihn je wieder sehen wolltest?“
„Ja.“ Und Cordelia starrt auf die leergefegten Straßen und spürt Spikes prüfenden Blick auf ihrem Profil. „Wie könnte ich je den vergessen, hermana grande?“
Wie konnte sie? Aber die Erinnerung strömt zurück, drückt die Realität unter Wasser. So dass alles gedämpft und weit weg erscheint, während das funkelnde Manhattan an ihr träge vorbeifließt. Cordelia nimmt abwesend Spikes Hand wahr, die sich wieder um ihre schließt und sie drückt aufmunternd.
Denn es war das Ende ihres Martyriums. Oder der Anfang.
Je nach mentaler Tagesform.
~*~Fini - The Remedy - Part 29~*~
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