Gedanken zum Alleine reisen.
Ich war schon immer anders als viele, viele andere, ein unabhängiger Geist deshalb ist es für mich auch nichts besonderes, alleine zu verreisen.
Sich als Frau ohne Begleitung auf Reisen zu begeben, ist immer noch nicht salonfähig. Meine Mutter stirbt stets tausend Tode, doch mich kümmert das kaum. Der Hauptgrund für ihre Ängste ist natürlich die Tatsache, dass viele Männer einzelne Frauen als Freiwild ansehen. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich als reisefreudige (junge) Frau vor der Welt nicht verschließen darf, nur weil einem etwas zustoßen könnte.
Bei der Lektüre der Tageszeitung wird mir immer wieder bewusst, dass ich, würde ich alle potentiell gefährlichen Situationen meiden, dann auch nicht mehr Bahnfahren, alleine spazieren gehen, abends ausgehen oder mich anderweitig außerhalb meiner eigenen vier Wände und schon GAR NICHT in einem Auto aufhalten dürfte.
Ich weigere mich, mich von anderen Menschen so in meiner persönlichen Freiheit einschränken zu lassen!
Meine ersten Gehversuche als Alleinreisende unternahm ich im März vor zwei Jahren, als ich für knapp 30 Stunden nach Wien flog. (Eine Stadt in die ich übrigens wieder einmal zurückmuss, es ist zauberhaft dort!) Es war mir einzig und allein mulmig zumute, als ich, auf der Suche nach meinem Hotel durch ein dunkles Viertel stapfte.
Ich genieße es, meine Reisen so zu gestalten, wie ich das möchte. Ich muss keine Rücksicht nehmen, weil mein Reisepartner heute nicht einkaufen will oder schlechte Laune hat oder dies sehen möchte, während mir der Sinn nach jenem steht.
Ich bin frei, ich erkunde Städte, ich erforsche die örtliche Kultur, lerne Menschen kennen. So viel entgingen mir, würde ich immer noch auf den geeigneten Mitreisenden warten!
Einige Tipps zum alleine reisen:
>Nehmt auf jeden Fall genug Geld mit, gerade wenn man auf sich alleine gestellt ist, ist es wichtig für den letzten Tag (Abreisetag) noch ein Polster von etwa 100€ (resp. eine vergleichbare Summe in der jeweiligen Landeswährung) zu haben. You'll never know!
>Macht euch vorher unbedingt mit den örtlichen Begebenheiten vertraut (öffentliche Verkehrsmittel, Sehenswürdigkeiten), nichts ist bescheuerter, als sich zu verlaufen oder ziellos herumzuirren.
>Erstellt einen groben Plan dessen, was ihr sehen wollt. Packt nicht zuviel auf die Liste und denkt auch einmal ein bisschen außerhalb der Touristenhochburgen. Dass der Eiffelturm zu einem Parisaufenthalt gehört, ist klar aber ich persönlich finde mein Glück eher abseits DER Anlaufstellen.
>Versucht, über Seiten wie
Couchsurfing ortskundige Einheimische kennenzulernen, die mit euch was trinken gehen oder euch einfach herumführen
>Hostels sind der perfekte Ort um neue Leute kennenzulernen
>vergesst euren MP3-Player nicht
>Wenn ihr in London seid, besucht statt der Oxford Street lieber
die Brick Lane. Die (für uns) besonderen Geschäfte gibt es in England eh an jeder Ecke, es lohnt sich, hinter die Kulissen zu blicken. Außerdem sind die Gerüche dort der Wahnsinn, es gibt einen Haufen Sample Sales, einen Markt, auf dem Independent Designer ihre verflucht coolen Sachen für vergleichsweise wenig Geld verkaufen.