Titel: Der Hobbit-Planet
Autorin: Antares
Fandom: SGA
Rating: PG-13
Pairing: Sheppard/McKay
Beta: Besten Dank an Valdan
Inhalt: Bei einem Besuch werden John und Ronon für Wissenschaftler gehalten, Rodney und Teyla für Militärs. Dieser Rollentausch ist nicht ganz unproblematisch.
Wörter: 7340
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In dem Moment als John das Empfangskomitee der Ram’Adayr-Ter-Wen erblickte, war ihm klar, dass niemand auf Atlantis diesen umständlichen Namen jemals wieder verwenden würde.
„Hobbits“, wisperte Ronon, der den ‚Herrn der Ringe’ liebte und schon mehr als einmal gesehen hatte. Neben Erstaunen schwang ein unterdrücktes Lachen in seiner Stimme mit. „Hobbit-Planet.“
Yep, und schon hatte Ronon dem Planeten seinen Namen verpasst. Aber es passte auch zu gut. Es war doch ein gewaltiger Unterschied, ob Teyla ihnen mitteilte, dass die Bewohner circa einen Meter zwanzig groß waren - oder ob man diese Leute dann vor sich sah. Mit ihren erdfarbenen Gewändern, die farblich gut harmonierten, wirkten sie wie Komparsen in einem Mittelerde-Film, der über ein ausreichend großes Budget im Kostümbereich verfügte.
Es half nicht wirklich, dass diese eher ökologisch gekleideten Herrschaften von ebenso großen - oder sollte er lieber ‚kleinen’? - martialisch gewandeten Kampfzwergen begleitet wurden. Viel dunkles Leder, eindrucksvolle Bärte und blitzenden Waffen hätten Peter Jackson wohl zum Sabbern gebracht. Als sich jetzt einer der weiblichen Hobbits aus der Gruppe löste und auf sie zukam, wusste John auf einmal, wie sich Gandalf gefühlt haben musste.
„Seid gegrüßt, edle Sternentorreisende“, sagte die Hobbitfrau, die schon älter sein musste, ging man nach den grauen Haaren, die sie in einem kunstvoll geflochtenen Zopf trug. „Es ist mir, der Vierten Ardayri von Ter-Wen, ein außerordentlich großes Vergnügen euch vier edle Abgesandte in unserem Reich begrüßen zu dürfen. Groß ist die Ehre.“ Sie verbeugte sich huldvoll.
John tat es ihr nach, und mit einer Verbeugung sagte er: „Vierte Ardayri von Ter-Wen, das Vergnügen, euch alle endlich kennen zu lernen“, er ließ seinen Blick über die ganze Gruppe von Hobbits und Zwergen schweifen und schaffte es dabei ernst zu bleiben, „liegt ganz auf unserer Seite. Mögen unsere Geschäfte ertragreich und zu beiderseitigem Nutzen sein.“
Teyla, deren Volk vor etlichen Generationen schon mal mit den Ter-Wen gehandelt hatte, hatte ihnen im Voraus allen eingeschärft, dass es so etwas wie zu viel Lobhudelei bei den Ter-Wen nicht gab. Sie hatte besonders Rodney durchdringend angeschaut und eindringlich wiederholt, dass Widerworte sehr ungern gesehen waren, und bei der Ersten Ardayri völlig indiskutabel. Und auch ansonsten suchte man am besten eine mögliche blumige Umschreibung für „Sie haben Unrecht“.
Um auf der sicheren Seite zu sein, fügte John noch mit einem Lächeln hinzu: „Groß ist die Ehre.“
Wohlwollend schaute ihn die Hobbit-Dame an, dann blickte sie auf Ronon, der neben ihm stand und erst als John ihrem Blick folgte, sah er, dass Rodney und Teyla, die ein paar Schritte hinter ihnen gegangen waren, die Waffen gezückt hatten. Sie drehten sich alarmiert zu dem Wald um, der sich hinter dem Stargate erstreckte. Jetzt konnte auch John das grollende Fauchen hören, das aus dem Blätterdickicht zu ihnen drang.
„Sorgt euch nicht, edelste Schwerttragenden“, wandte sich die Vierte Ardayri an Teyla und Rodney. „Das ist nur der Brunftruf des Warolon. Sie sind Pflanzenfresser und vollkommen harmlo s.“
„Klingt eher als würde er das Weibchen fressen“, bemerkte Rodney.
„Das ist das Weibchen“, lachte die Vierte. „Je lauter und durchdringender ihr Schrei, um so weiter kann er tragen, um so mehr potentielle Männchen können ihn hören. Es ist gar trefflich ausgedacht von der Natur.“
Teyla neigte anmutig ihren Kopf, steckte ihre Waffe weg und sagte: „Edelste Vierte Ardayri wir wollten euch keinesfalls mit dem Ziehen unserer Waffen erschrecken oder eine unliebsame Situation herbeiführen. Wir sind sehr dankbar eure Gäste sein zu dürfen.“ Yup, Teyla war ganz in ihrem Element. Es musste ihr gut tun, mal mit Menschen zu tun zu haben, die sich kunstvoll auszudrücken wussten. John freute sich für sie.
„Verehrte Schwertfrau, sorgen Sie sich nicht. Es ist kein Schaden enstanden und es ist erfreulich Schwerttragende zu sehen, die ihre Aufgabe voller Inbrunst und mit Umsicht erfüllen. Lasst uns aufschließen zu den Wissenstragenden, um die Vorstellung in Ruhe zu Ende zu bringen.“
Zu John großer Überraschung trat die Vierte Ardayri damit zu Ronon und ihm und gab ihm ein Zeichen zu sprechen.
John verbeugte sich erneut, weil er eine Sekunde Zeit gewinnen musste, um die Situation zu überdenken. Er und Ronon waren also hier die Wissenschaftler und Rodney und Teyla das Militär? Wie groß wäre der Schaden, wenn er das jetzt klar stellte? Und wäre es wirklich nötig? Teyla hätte mit der Rolle als … nun ja, Bodyguard, kein Problem. Rodney würde motzen, aber das könnte er auch nicht ändern und Ronon könnte ja einfach so wenig sagen wie sonst auch, dann würden sie wohl nicht auffliegen. Ja, es war sicher besser, nicht gleich als erstes Widerworte zu geben.
„Gerne mache ich unsere kleine Gruppe bekannt. Mein Name ist John Sheppard, dies ist mein verehrter Kollege Ronon Dex. Unsere beiden Schwerttragenden haben Sie ja schon in Aktion gesehen: Rodney McKay und Teyla Emmagan.“
Rodney wollte mit ‚aber’ anfangen, und John wusste nicht, ob es Teylas Ellenbogen in seiner Seite oder plötzlich Einsicht seinerseits war, jedenfalls ging alles, was er sagen wollte, in einem leicht unrealistischen Husten unter.
Die Vierte Ardayri wiederholte ihre Namen, begrüßte jeden und stellte sich jedem einzelnen mit blumenreicher Sprache als Kariya Terowen vor. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die mit dem Austausch von wohlklingenden Komplimenten verbracht wurde, gab sie ihren ‚Kampfzwergen’ - John wollte einfach kein besseres Wort einfallen - ein Zeichen. Die öffneten völlig von Wiese überwachsene Türen im Boden. John fühlte sich unerfreulicherweise an die Genii erinnert und machte erschrocken zwei Schritte zurück. „Verdammt. Nein.“
„Kein Gefahr, Herr Sheppard“, versicherte ihm Kariya Terowen und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm.
Aus dem Boden quollen kleine Fahrzeuge, die wie eine Kreuzung aus Mini-Puddlejumper und Sportwagen aussahen. Windschnittiger als ein Jumper, weil vorne abgeflacht, in vielen Farben und leicht unterschiedlichen Formen. Und sie konnten fliegen. Zwar schwebten sie nur einen halben Meter über dem Boden, ehe sie aufsetzten und die Türen geöffnet wurden, aber John wollte wetten, dass sie weit mehr konnten. „Wow!“ Das sah wirklich nicht nach Gefahr, sondern eher nach jeder Menge Spaß aus!
Rodney war neben John getreten und rieb begeistert die Hände. „Ich würde zu gerne mal einen Blick auf die Maschinen werfen.“
Frau Terowen meinte mit einem kleinen Lächeln: „Bitte, Herr McKay, nehmen Sie Platz.“ Sie machte eine einladende Handbewegung zu einem der Gefährte. „Das ist mein Flugzeug“, meinte sie stolz und bedeute auch John einzusteigen.
John ließ eine Hand über das Metall gleiten. Er wollte wissen, ob Antiker-Technologie im Spiel war - ja, das leise Summen, das er fühlte, war unverkennbar. „Ein sehr schönes Gefährt“, sagte er ehrlich und brauchte seine Bewunderung gar nicht spielen. „Sie können sich glücklich schätzen.“
„Das tue ich. Ich habe es erst vor kurzem erworben und es erfreut mich noch jeden Tag.“ Um ihre Augen bildeten sich Lachfältchen, die ihren Worten viel Wärme verliehen.
Mit der Vierten Ardayri stiegen noch zwei einheimische Schwertträger, die sich bis dato im Hintergrund gehalten hatten, ein. Damit waren sie zu fünft im Wagen-Flugzeug, was damit auch voll besetzt war, da die beiden Menschen doch etwas mehr Platz brauchten. John und Rodney mussten nur ein klein wenig den Kopf einziehen, saßen sonst aber recht gemütlich.
„Wir reisen jetzt über die Oberfläche, damit ihr etwas von unserer Landschaft seht, später nutzen wir dann noch die unterirdischen Wege“, erklärte Frau Terowen und startete das Fahrzeug, indem sie eine Hand auf ein Display legte.
Sie flogen über endlose Getreidefelder, die von Weinbergen und Flüssen unterbrochen wurden. Unberührte Waldflächen wechselten mit frisch bestellten Feldern ab, auf denen erst wenige grüne Pflänzchen sichtbar waren. Dazwischen waren immer wieder ausgedehnte Weideflächen, auf denen kleine, stämmige Fast-Schafe, Fast-Kühe und andere Grasfresser weideten. Einige Menschen waren mit modernen Mähdreschern dabei, das Getreide zu ernten, andere schichteten Strohballen unter Planen auf.
Nur vereinzelt gab es malerische, kleine Dörfer, die mit ziemlich menschenleeren Landstraßen verbunden waren. Das passte alles nicht so ganz zusammen. Wenn die Ram’Ardayr nicht Unmengen von Lebensmitteln exportierten, dann musste die Bevölkerung, die hier lebte, anderswo sein. Jedenfalls nicht auf der Oberfläche des Planeten - und damit machte wohl auch die Bemerkung mit den unterirdischen Wegen plötzlich Sinn, dachte John.
Karyia Terowen lenkte das Flugzeug rasant um einen Bergrücken herum und flog dann durch eine Schlucht, deren Wände so eng waren, dass Rodney hörbar den Atem einzog. „Oh mein Gott, wir werden dagegen knallen!“
„Werden wir nicht“, versicherte sie ihm kichernd und beschleunigte noch etwas. Nachdem sie dann aus dem Canyon herausgeschossen war, fragte sie John, dem es schon die ganze Zeit in den Fingern gekribbelt hatte: „Wollen Sie mal das Steuer übernehmen? Es wäre mir ein Vergnügen Ihrem nicht ausgesprochenen Wunsch nachzukommen.“
Er grinste. „War das so deutlich? Nun, wenn ich darf? Das würde mir wirklich sehr viel Vergnügen bereiten“, versicherte er ihr mit einem verschmitzten Lächeln und konnte kaum die Hände still halten. „Das ist ein ganz wundervolles Gefährt.“
„Nein! John, du kannst doch nicht, d…“
„Wenn es fliegen kann, kann ich es fliegen“, versicherte John seinem Teamkollegen und legte seine Hand auf das Display. Und wirklich, es war, wie er es sich vorgestellt hatte, ein kleiner, wendiger Sport-Jumper, der über erstaunliche Flugeigenschaften verfügte, wie seine immer enger werdenden Kurven, während er in den Himmel stieg und sich dann wieder nach unten fallen ließ, deutlich machten. „Das ist so … so fantastisch!“, strahlte er mit einem begeisterten Grinsen die Besitzerin dieses erstaunlichen Gefährts an.
„Dann weiß ich ja, was auf deinem Weihnachtswunschzettel steht“, bemerkte Rodney sarkastisch. Er fügte noch in giftigem Tonfall und nur für John hörbar, weil er sich dazu über ihn beugte, hinzu: „Ist sie nicht ein wenig alt für dich, Casanova?“
John war viel zu guter Laune, um darauf einzugehen. Stattdessen legte er das Flugzeug schief und flog haarscharf an einem Baum vorbei. Rodney warf ihm mörderische Blicke zu und Frau Terowen lachte erneut.
Am Eingang zum Höhlensystem übernahm sie dann wieder die Steuerung. Und nach einem Flug durch fast autobahnbreite Tunnel und Röhren gelangten sie auf einen großen unterirdischen Platz, wo bereits die anderen Flugzeuge des Empfangskomitees parkten. Glücklicherweise mochten es die Hobbits imposant, so dass die vier aus Atlantis niemals den Kopf einziehen mussten, selbst Ronon nicht.
Mit viel freundlichen Bemerkungen und gegenteiligen Versicherungen, was für eine wundervolle Angelegenheit das sei, dass es jetzt endlich zu diesem Treffen, das sie schon seit ein paar Wochen per Sprechverbindung durchs Stargate vorbereitet hatten, gekommen sei, wurden ihnen als erstes ihre Zimmer gezeigt - auch die für Hobbit-Verhältnisse durchaus annehmbar. Die Betten hatten die schmalen Maße, die man in Atlantis außerhalb der Gastquartiere fand und so bemerkte Rodney, dass er dann ja jetzt endlich wisse, bei wem die alten Antiker ihre Betten bestellt hatten.
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Zum Mittagessen im festlich mit Blumen geschmückten Raum im Ratsgebäude erschien der größte Teil der Regierung, vom siebten bis zum zweiten Ardayri hinauf. Klar mussten es sieben sein, war wohl die magische Zahl bei Zwergen, dachte John amüsiert. Nur die Oberste Ardayri ließ sich entschuldigen - wichtige Regierungsgeschäfte. Dazu gesellten sich noch einige Schwertmänner und Schwertfrauen, so dass sie alles in allem ein kleine Gesellschaft von knapp zwanzig Leuten waren.
Suppen, Salate, Fleisch und Pasteten, alles war sehr schmackhaft und so fielen auch Rodney endlich die Komplimente nicht mehr schwer, und John war nicht der einzige der das Essen lobte. Die knusprig gebratene Keule des Federviehs blieb Rodney allerdings fast sichtbar in der Kehle stecken, als der Zweite Ardayri ihn unvermittelt fragte, welches seine liebste Waffengattung sei. „Nahkampf, Schwertkampf oder Bogenschießen?“, bot er freundlich interessiert an.
„Was?“ Rodneys Augen wurden größer.
Oh, oh, es war klar, dass der Zweite Ardayri durch die Kürze der Antwort geschockt war, und so legte John Rodney eine Hand auf die Schulter und meinte entschuldigend zum Zweiten: „Mein Schwertmann ist kein Freund der großen Worte. Sie müssen ihm verzeihen. Es gibt nur wenige Disziplinen, die ihn so begeistern, dass die Worte nur so aus ihm heraussprudeln. Man gewöhnt sich daran“, versuchte er mit einem leichten Schulterzucken und einem Blick, der um Verständnis warb, die Situation zu entschärfen.
„Kein Mann der großen Worte?“, wiederholte der Zweite Ardayri. „Das ist sehr bedauerlich, aber bei Schwerttragenden immer wieder einmal der Fall. Es ist nicht jedem gegeben, die süßen Worte wohl zu drechseln.“
„Wahre Worte wohl gewählt“, erwiderte John und fürchtete für einen Moment, dass er übertrieben hatte, zumal Rodney ihn unter dem Tisch auch noch trat. Rodney war demnach kein Freund von Alliterationen.
Der Zweite wohl schon eher, denn er nickte wohlgefällig. Der nette Begleiteffekt war, dass er sogar darauf verzichtete, auf einer Antwort zu seiner Frage zu bestehen. Stattdessen wandte er sich mit derselben Frage an Teyla, die ihm aber mit großer Beredsamkeit versichert, dass sie den Nahkampf mit Stöcken sehr mochte, aber auch Messern und kleinen Waffen nicht abgeneigt sei. Ihr Gesprächspartner war fasziniert - ob jetzt von Teylas Ausführungen oder von ihren rotbraunen Haaren, die er gierig anstarrte, vermochte John nicht zu entscheiden.
Als er Teyla vertraulich eine Hand auf die Schulter legte, zog sie aus ihren Haaren ein Band mit zwei kleinen Holzstücken an den Enden und sagte ruhig: „Wenn ich geräuschlos töten muss, bevorzuge ich die Garotte.“ Sie demonstrierte an einem bauchigen Weinkrug deren Wirkungsweise. „Lautlos und tödlich“, fügte sie noch mit einem betont engelsgleichen Lächeln hinzu.
„Wohl gesprochen, Frau Emmagan“, sagte eine der Schwertfrauen wohlgefällig und warf dem Zweiten ein spöttisches Lächeln zu. Zwischen ihnen schien keine große Sympathie zu bestehen. „Und sehr unauffällig zu transportieren. Darf ich mir das einmal näher anschauen?“
„Aber gern.“ Teyla reichte ihr die so harmlos aussehende Waffe.
„Du solltest acht geben, Triyan“, witzelte nun auch einer der Hobbit-Männer, „wenn wir erst alle damit ausgestattet sind …“
Der Angesprochene zog arrogant die Augenbrauen hoch und schenkte sich Milchtee nach.
Die Dritte Ardayri wollte ausgerechnet in einer Gesprächspause von Ronon wissen, in welchem Gebiet er denn der Wissenschaft frönte. In die aufmerksame Stille hinein fuhr sie fort: „Von Frau Terowen habe ich gehört, dass Herr Sheppard sich wissenschaftlich mit dem Fliegen beschäftigt - und Sie?“
„Oh, nein“, stöhnte Rodney kaum hörbar neben John.
Gerade als der sich überlegt hatte einzuschreiten und irgendetwas zu sagen, antwortete Ronon: „Ich habe in der Tat ein umfangreiches Studiengebiet. Die ruhmreiche Welt Sateda, ihre Geschichte und ihr nimmermüder Kampf gegen die Wraith.“
Rodney atmete hörbar neben John aus. „Gerade noch mal die Kurve gekriegt“, wisperte er.
Ronon konnte unmöglich die Worte mitbekommen haben, dazu waren sie viel zu leise gewesen, aber er hatte wohl die Intention dahinter verstanden. Denn mit einem Blick, in dem durchaus ein Hauch von Spott mitschwang, als er jetzt Rodney anschaute, sagte er: „Ich habe meine Abschlussarbeit über den historischen Wahrheitsgehalt von satedanischen Heldenepen unter besonderer Berücksichtigung des ‚Großen Kampfliedes’ geschrieben.“ Er verschränkte die Hände locker vor der Brust und lehnte sich sichtlich entspannt in seinem Stuhl zurück.
John wusste sofort, dass das stimmte, dass er sich das nicht ausgedacht hatte. Irgendwann einmal hatte Ronon eine theoretische Abhandlung mit genau diesem Titel geschrieben. Er schluckte einmal und schämte sich plötzlich. Es musste erst dieser … dieser dritte Hobbit daher kommen, und ihnen deutlich machen, dass Ronon in einem Leben vor dem Krieg, vor seinem Dasein als Runner, durchaus Wissenschaftler hätte werden können. Vielleicht sogar Ambitionen in dieser Richtung gehabt hatte, die der Krieg und die Wraith dann zunichte gemacht hatten. Sie hatten in ihm nur den Specialist Dex und den Runner gesehen. Sie hatten ihn auf das reduziert, was die Wraith aus ihm gemacht hatten. Er schwor sich, wenn sie wieder zurück waren, sich zu erkundigen, ob es noch Exemplare dieser Abhandlung irgendwo auf Sateda gab, oder ob sie alle zerstört worden waren.
Die Dritte Ardayri nickte erfreut, erhob sich und schlug vor: „Wollen Sie sich dann mit mir zusammen die Bibliothek und unsere Universität ansehen, Herr Dex? Darf ich Ihnen unsere wertvollen Handschriften und Folianten zeigen? Ich glaube sogar, dass wir auch ein paar Bände aus Sateda da haben, die unsere Urväter erworben haben. Es wäre mir eine Ehre, Ihnen diese zeigen zu dürfen.“
Ronon stellte sofort sein Glas ab. „Es wäre mir eine große Freude, Sie zu begleiten. Ich bin schon sehr gespannt, diesen Tempel des Wissens näher zu erforschen und vielleicht sogar etwas aus Sateda zu finden. Sie müssen wissen, auf Sateda gab es ebenfalls eine Bibliothek, die über unsere Welt hinaus bekannt war für ihre Werke. Ich habe dort in meiner Jugend viel Zeit verbracht.“ Er erhob sich und begleitete mit Teyla zusammen die Hobbit-Frau.
Rodney schaute John mit fragendem Blick an. „Das ist Mister-ich-spreche-am-liebsten-in-Einwort-Sätzen? War was in dem Milchtee, das ihn so gesprächig gemacht hat?“
„Vielleicht hat auch nur jemand die richtigen Fragen gestellt?“ John warf einen sehr nachdenklichen Blick hinter Ronon her.
Bevor John mehr dazu sagen konnte, forderte Frau Terowen ihn und Rodney auf, sie in die Fabrikationshallen für die kleinen Sport-Jumper zu begleiten. Sie verbrachten dort einen sehr angenehmen Nachmittag, ließen sich alles erklären, durften auch selbst mal einen neuen Prototypen ausprobieren und erzählten ihrerseits, welche Vor- und Nachteile die Jumper, die sie flogen, hatten. Frau Terowen war durchaus daran interessiert mehr über diese Lasten-Jumper, wie sie sie nannte zu erfahren und schon bald tauschten sie eifrig Details und Spezifikationen aus. Wenn Rodney dabei John durchaus schon mal das Wort abschnitt, wenn der eine Sekunde länger als Rodney brauchte, um das Gesagte zu verstehen, so lächelte die Vierte nur sehr nachsichtig, und so hörte John nach einer Weile auf, Rodney immer anzustoßen, wenn der mal wieder mit Fragen los sprudelte.
So, dann hatten sie ja doch noch alles problemlos über die Bühne bekommen hatten, trotz der ‚falschen’ Berufsbezeichnungen. John entspannte sich etwas. In dem Moment trat ein weiterer Hobbit zu ihnen und erklärte, dass sie sich jetzt alle zur großen Arena auf der Oberfläche begeben würden, wo sich die Schwerttragenden in freundschaftlichem Wettkampf messen würden, bevor es dann das Nachtmahl gäbe.
„Wettkampf?“, fragte Rodney mit gerunzelten Brauen, hatte aber wohl auch dazu gelernt, denn er hängte eilig noch ein, „welcher Art ist dieser edle Wettstreit denn? Wenn es erlaubt ist zu fragen. Ich meine, weil Sie von den Schwerttragenden gesprochen haben, würde mich das schon interessieren.“
„Verschiedene Disziplinen, in denen Sie Ihr Können unter Beweis stellen können“, verkündete der Hobbit, während sie sich alle zur Oberfläche begaben und schon bald eine mit Bannern und Flaggen geschmückte Arena, die an einer Seite eine große Zuschauertribüne hatte, betraten.
„Wenn sie uns jetzt mit Pferd und Lanze aufeinander zureiten lassen, passe ich“, erklärte Rodney resolut. „Ich steige auf keinen Gaul.“
„Wir erklären, dass es auf Atlantis keine Pferde gibt, dann solltest du fein raus sein“, versicherte ihm John.
Aber es stellte sich heraus, dass der erste Wettbewerb eine Runde Laufen durch die Arena war - und Rodney konnte ja kaum vorbringen, dass er nicht laufen konnte.
Er war dann mit Teyla in der dritten und letzten Gruppe eingeteilt und gab John seine Waffe und seine Schutzweste, wie das die anderen Schwerttragenden auch machten und begab sich leise Verwünschungen murmelnd zur Startlinie. John hätte ihm das gerne abgenommen, denn dank seines Trainings mit Ronon war er gut in Form, aber leider sollte die Schnelligkeit seines Schwerttragenden und nicht seine getestet werden. John und Ronon feuerten ihre beiden Team-Kameraden lautstark von der Tribüne aus an, nachdem sie in den ersten beiden Durchgängen gelernt hatte, dass das hier Tradition war.
John sah, dass Rodney alles gab und aufgrund seiner Beinlänge sich nach der Hälfte der Strecke dann auch ein paar Meter absetzen konnte. Teyla lief immer zwei Schritte vor ihm und ging drei Schritte vor ihm durchs Ziel, so dass Rodney zweiter wurde. John, Ronon, aber auch alle anderen Anwesenden jubelten und niemand schien es übel zu nehmen, dass die beiden Besucher gewonnen hatten. Ronon und John gingen mit Getränken zu ihren Kameraden und es war deutlich, dass Teyla kaum um Atem ringen musste. Rodney hingegen schon. Er war krebsrot im Gesicht, saß auf dem Boden und schnappte hörbar nach Luft.
John reichte Rodney einen Becher und sagte: „Klasse! Du bist super gelaufen und zweiter geworden. Glückwunsch.“
„Teyla ist … extra langsam gelaufen … damit ich nicht so hoffnungslos schlecht … aussehe“, keuchte Rodney. „Und dann habe ich ein Feld … von ‚laufenden Metern’ abgehängt. Wirklich beeindruckend! Bei den Unterschieden … in der Beinlänge.“ Rodney stürzte den Inhalt des Bechers in einem Zug herunter.
„Du bist zweiter und das ist alles was zählt“, versicherte ihm John. Er wusste, dass noch ein paar Wettbewerbe warteten und wollte keinesfalls, dass Rodney schon zu Beginn grantig wurde.
„Ich habe schon auf der Schule Sport gehasst“, grummelte Rodney. „Jetzt weiß ich wieder wieso. Gute Sportergebnisse waren mehr wert, als guten Noten in Physik.“
„Und was hat es den Sportskanonen gebracht?“, fragte John und reichte ihm noch ein Getränk an. „Nichts! Denn du bist hier, auf einem fremden Planeten, in einer fremden Galaxis und nicht die Muskelbuden-Typen. Was zeigt, dass man mit guten Noten in Physik …“
„Auch Zwerge bezwingen kann“, grinste Rodney und erhob sich vom Boden. „Okay, super motivierende Ansprache, Colonel“, fügte er noch mit freundlichem Spott hinzu und streckte anerkennend einen Daumen in die Höhe.
Seine gute Laune hielt an, bis er erfuhr, dass der zweite Wettbewerb Speerwerfen war.
„Hey, das habe ich noch nie gemacht!“, verkündete er allen, die es hören wollten. „Das ist unfair. Das ist …“
„Es kommt nicht aufs Gewinnen an“, verkündete Frau Terowen. „Versuchen Sie es einfach, Herr McKay.“
„Dabei sein ist alles“, höhnte Rodney. „Genau die Kuschelpädagogik, die Jeannie bevorzugt. Das züchtet eine Generation von …“
„Natürlich wird Rodney das wenigstens einmal versuchen, nicht wahr, Rodney?“, sagte nun auch Teyla zuckersüß, und mit verkniffenem Mund ließ sich Rodney einen Speer reichen und hörte sich Teylas Schnellkurs „Speerwerfen“ schweigend an.
Die ersten Hobbits und Zwerge warfen und die Speere landeten alle weit hinter der ersten Linie, die auf dem Rasen eingezeichnet war. Jeder Wurf wurde bejubelt, egal wie weit er war. Teyla schaffte es bis ins obere Viertel.
Dann war Rodney dran. John feuerte ihn an, Rodney warf, der Speer löste sich aus seiner Hand - John atmete aus, denn er hatte schon befürchtet, dass Rodney ihn nach hinten hinter die Startlinie fallen ließ. Nur irgendwie hatte der Speer einen deutlichen Linksdrall und flog so weit nach links, dass er an einem Streckenposten vorbeischrammte, der sich geistesgegenwärtig duckte. Mit dem restlichen Schwung bohrte er sich in eine der aufwendig bestickten Standarten, die überall am Rande der Arena standen, und blieb sanft federnd mitten im blau gestickten Auge eines goldenen Adlers stecken.
Ein Raunen und ein paar Ausrufe des Erschreckens gingen durch die Menge.
Mist, vielleicht wäre es doch besser gewesen wäre, wenn Rodney der Speer einfach aus der Hand gefallen wäre. Einen Adler aufzuspießen konnte nicht auf so ganz viel Gegenliebe stoßen.
Das Gemurmel wurde lauter und die Stimmung drohte ins Feindselige zu kippen. John fummelte nach seiner Waffe und machte sich bereit, an Rodneys Seite zu eilen, nur um von der Vierten Ardayri mit einem festen Griff auf seine Schulter und einem gezischten: „Setzen!“ wieder auf seinen Platz gedrückt zu werden. Er war über diesen Ein-Wort-Befehl so erstaunt, dass er tatsächlich sitzen blieb.
Im selben Augenblick sagte die Vierte Ardayri laut und für jedermann hörbar: „Ein guter Wurf, Herr McKay! Wenn Sie zum Abendessen hätten Adler jagen wollen, hätten Sie jetzt ein prächtiges Exemplar erlegt.“
„Das ist frevelhaft!“, rief der Zweite Ardayri und richtete einen anklagenden Finger auf Rodney. „Die Standarte ist ein edles Symbol. Der Adler ist …“
„Der Adler ist die Standarte *meines* Hauses“, unterbrach ihn Frau Terowen. „Und wenn ich ihn jetzt repariere, kann er wenigstens braune Augen bekommen, so wie es sich für einen Adler gehört.“ Sie hob ihr Glas und rief: „Auf Herrn McKay!“
„Auf Herrn McKay!“ Zögerlich stimmten die anderen Zuschauer ein. Dann wurden sie etwas lauter, offensichtlich froh, dass dieser Zwischenfall ohne Konsequenzen blieb. Die anderen Teilnehmer des Wettbewerbs klopften Rodney auf die Schulter, lachten mit ihm und neckten ihn mit seinem mangelnden Zielvermögen.
John spürte, wie die Anspannung von ihm abfiel. Das war gerade noch einmal gut gegangen. „Danke sehr“, sagte John zu Frau Terowen. „Selbstverständlich werden wir den entstandenen Schaden ersetzen. Es tut mir sehr leid, dass ich …“
„Herr Sheppard“, unterbrach sie ihn. „Das mag zwar Ihr Team sein, aber Sie sind nicht für alles verantwortlich, was sie machen. Den Speer hat ihr Schwertmann geworfen, weil wir ihn dazu gedrängt haben. Ich werde das nächste Mal also darauf hören, wenn er mir versichert, es noch nie versucht zu haben.“
„Aber …“
„Nichts, aber.“ Sie betrachtete ihn mit einem sehr mütterlichen Gesichtsausdruck, dann grinste sie, kniff John spielerisch in die Wange und meinte lachend: „Lernen Sie zu delegieren - auch Schuld.“
John grinste schief zurück. „Ich werde es versuchen.“
„Und jetzt haben wir Herrn McKays Eifersucht genügend angefacht“, meinte die Vierte, tätschelte John noch einmal die Wange und wandte sich wieder demonstrativ dem sportlichen Geschehen zu.
John stellte erst jetzt fest, dass Rodney ihn mit vor der Brust verschränkten Armen musterte und konnte das „Kirk!“ förmlich hören, auch wenn Rodney die Lippen nicht bewegte. Wie kam die Ardayri darauf, dass der Blick Eifersucht beinhaltete? Denn das hieße ja … John schüttelte den Kopf. Die Hobbit-Frau mochte zwar viel Lebenserfahrung haben, aber wusste längst nichts alles. In Rodneys Blick hatte sicher keine Eifersucht mitgeschwungen. Sein oberstes Ziel war Samantha Carter oder ein blonder Klon davon. Der Planet aus dem ‚Videospiel’ hatte es mehr als deutlich gemacht. Dass Rodney seine ganze Freizeit mit ihm verbrachte, hatte nichts zu bedeuten.
Er zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder auf die Vorgänge in der Arena zu lenken. John sah, dass gerade ein Schießwettbewerb zu Gange war. Da sie mit ihren eigenen Waffen auf gezeichnete Zielscheiben, die Wraith darstellten, schießen durfte, war Rodney gar nicht schlecht. Die Besten hatten mit zehn Schuss genau ein großes Loch in der Stirn des Wraith hinterlassen, die schlechtesten hatten den Wraith zumindest irgendwo am Oberkörper getroffen. Rodneys Einschusslöcher lagen ein paar Zentimeter auseinander - aber dennoch war jeder Treffer genau auf dem Kopf des Wraith gelandet. Puh, John atmete erleichtert aus. Mit ihrem Ergebnis unter den ersten zehn konnte sowohl Teyla als auch Rodney zufrieden sein.
Die nächste Disziplin war Bogenschießen und Rodney trat zur Tribüne und schüttelte vehement den Kopf. „Sehe ich aus wie Legolas? Nein, nein, unmöglich. Bogenschießen ist nichts für mich. Frau Emmagan wird uns beide vertreten“, erklärte er, offensichtlich sehr erfreut über seinen Geistesblitz.
„Ich werde nicht drauf bestehen, den Fehler mache ich nicht noch einmal.“ Die Vierte lachte. „Sie sind entschuldigt. Gehen Sie und helfen Sie Frau Emmagan“, setzte sie noch hinzu.
Nachdem Rodney zu Teyla gegangen war, beugte sich der Zweite Ardayri zu John und bemerkte sehr spitz: „Ihr Schwertmann ist nicht sehr bewandert in den Künsten, die einen Schwertmann ausmachen.“
John hätte ihm natürlich erklären können, warum das so war, aber dann hätten sie sich ja auch diesen ganzen Wettbewerb, der Rodney in kein allzu gutes Licht setzte, sparen können. So zuckte er nur mit den Schultern und überhörte die subtile Beleidigung. „Rodney hat andere Qualitäten“, erwiderte er um Höflichkeit bemüht.
„Oh, so ist das.“ Der Zweite setzte sich aufrechter hin. „Das ist natürlich ganz etwas anderes“, erklärte er. „Ich nehme meine unbedachten Worte zurück.“
„Okay. Ähm, das ist sehr nett.“ Was hatte das schon wieder zu bedeuten? Der Stänkerer war doch nicht ohne Grund plötzlich so zuvorkommend?
Der Zweite nickte geradezu … wohlwollend, was John noch nervöser machte, und fügte salbungsvoll hinzu: „Ich hätte es gleich sehen sollen, so vertraut, wie Sie mit ihm reden, wie eingespielt Sie beide sind. Wie Sie oft fast ohne Worte mit ihm kommunizieren können. Alles erklärt sich natürlich, wenn er ihr Bett wärmt.“
„Wie?“ Komm schon, John, ganz ruhig bleiben. „Wie kommen Sie jetzt darauf?“ Er hatte doch nichts, aber auch gar nichts in der Richtung angedeutet!
Frau Terowen erklärte ihm: „Wenn jemand bei uns etwas nicht so erledigt wie er sollte und jemand anderes nimmt ihn in Schutz mit den Worten ‚Er oder sie hat andere Qualitäten’ heißt das so viel wie: Ich bin aus anderen Gründen mit ihm oder ihr befreundet, wir teilen das Bett miteinander. Ist das bei Ihnen nicht so?“
„Ach du liebe Güte, so etwas heißt das bei uns ganz und gar nicht.“ John machte mit den Händen eine zurück rudernde Bewegung. „Ich wollte damit nur sagen, dass Rodney zum Beispiel … äh … sehr gerne mit Explosivladungen herumhantiert und auch chemische Substanzen zu Waffen verarbeiten kann. Also ein Schwertmann in einem sehr übertragenen Sinne des Wortes ist.“ Dieses Missverständnis musste er aufklären, denn wer wusste schon, welche Konsequenzen es noch haben könnten, wenn jetzt alle dächten, er würde mit Rodney … also Rodney und er würden … sie beide seien … in einem Bett …
John wurde vor seinen wild durcheinander purzelnden Gedanken, die alle mit einem halb bekleideten Rodney und dem trüben, unterschwelligen Gefühl, dass es nie dazu kommen würde, zu tun hatten, gerettet, als Teyla mit Bogenschießen dran war und Ronon neben ihm plötzlich lautstark los brüllte: „Nach links, zieh mehr nach links! Denk an den Wind!“
„Ja, Ronon“, lachte Teyla und legte an. Dafür, dass sie die Waffe nicht kannte, war es ein sehr respektabler Schuss und das Publikum klatschte lautstark. Mit dem Bogenschießen war der eigentliche Vierkampf beendet und sowohl Rodney als auch Teyla lehnten dankend ab, noch an den Schau-Ringkämpfen teilzunehmen. Stattdessen setzten sie sich zu John und Ronon auf die Tribüne und verfolgten das Geschehen von dort aus. Eingeölte, bis auf knappe Shorts nackte Schwertragende, Frauen wie Männer, traten jetzt gegeneinander an. Ihr einziges Ziel war es, den Gegner aus dem Kreis heraus zu schubsen, wer als erster die Linie übertrat, hatte verloren.
„Bin ich froh, dass wir da nicht bei sind“, verkündete Rodney aus tiefstem Herzen und Teyla stimmte ihm zu.
„Ich hätte das aber gerne gesehen“, meinte Ronon grinsend.
„Ja, klar“, schnappte Rodney. „Demütigen wir den Unfähigen des Teams doch noch ein bisschen mehr.“
„Hey, so war das gar nicht gemeint“, beschwichtigte Ronon.
„So ist es aber bei mir angekommen.“ Rodney drehte sich demonstrativ weg.
Ronon zuckte mit den Schultern und der Blick, den er Sheppard zuwarf, besagte eindeutig ‚Himmel, was für eine Mimose!’
Das Spektakel der Ringkämpfe ging mit sehr viel Gegröle, Anfeuern und Klatschen des Publikums über die Bühne und John war erstaunt zu sehen, wie wenig verbissen sie an die Sache herangingen. Es ging wirklich darum, dem Publikum etwas zu bieten. Witzige Aktionen wurden genauso mit Applaus belohnt, wie Sportlichkeit.
Nachdem der Sieger feststand, ein Koloss von Mann, der John fast bis zur Schulter reichte, löste sich die Versammlung langsam auf. Den Teilnehmenden wurde Gelegenheit gegeben sich frisch zu machen, ehe das Nachtmahl anstand.
John fiel auf, dass Rodney trotz der ganzen Leckerein die es gab, deutlich weniger aß als normalerweise. Auch war er schweigsamer als sonst - was aber bei dem lebhaften Geplauder niemandem außer John auffiel. Er seufzte. Da würde er gleich noch ein paar zersauste Federn glätten müssen - es sei denn, Rodney sparte sich alle Meckereinheiten für den Moment auf, wenn sie alleine in ihrem Zimmer waren.
Während des Essens wurde vereinbart, vier von den kleinen Sport-Jumpern gegen einen großen zu tauschen und auch die Baupläne für die Fahrzeuge sollten bei dem nächsten Besuch dann ausgetauscht werden. John hatte von Woolsey freie Hand bekommen, Vertreter der Ram’Adayr-Ter-Wen nach Atlantis einzuladen, wenn er der Ansicht war, dass ein näherer Kontakt mit ihnen erstrebenswert sei. Das war John in höchstem Maße - und nicht nur wegen der schnittigen Sport-Jumper.
Sie hatten am Nachmittag gelernt, dass die Hobbits einen Verzögerungs-Algorithmus in den Anwahl-Computer für das Stargate eingebaut hatten, so dass ihr Gate zwar angewählt wurde - aber deutlich langsamer als normal. Über ein ausgeklügeltes System, konnten die meisten Bewohner innerhalb dieser weniger Minuten vorgewarnt werden, wenn sich Wraith mit ihren Darts durch das Tor näherten. Rodney war gleich Feuer und Flamme gewesen und so stand auch diese Technologie auf der Liste der Dinge, über die sie verhandeln konnten.
Bei Wein und Gegrilltem, sämigen Gemüsesuppen und klebrig-süßen Desserts wurde so die Grundlage für weitere Beziehungen und Besuche gelegt. Als es an der Zeit war, zu Bett zu gehen, waren alle Beteiligten überzeugt, einen erfolgreichen und produktiven Tag gehabt zu haben.
Im Zimmer angekommen ließ sich Rodney apathisch auf sein Bett fallen ließ, ohne mehr als die Schuhe auszuziehen.
Okay, irgendetwas musste John unternehmen. Er konnte Rodney nicht so unglücklich sehen. Vielleicht ging es Rodney besser, wenn er sich von der Seele reden konnte? Eigentlich funktionierte reden bei Rodney immer. John setzte sich zu ihm auf die Bettkante, zog Rodneys Hand zur Seite, die dieser über seine Augen gelegt hatte und sagte: „Spuck’s aus. Was ist los?“
„Was los ist? Das weißt du doch selbst am besten“, erwiderte Rodney patzig und versuchte, seine Augen wieder zu bedecken.
Das wollte John aber keinesfalls zulassen, denn er brauchte alle Körpersprache, die er bekommen konnte, um die Situation richtig beurteilen zu können. Er hielt Rodneys Hand fest, schaute ihn direkt an und sagte: „Ich weiß, dass wir heute für beide Seiten erfreuliche Abschlüsse besprochen haben und bis auf den Zweiten Ardayri sehr viele nette Leute kennen gelernt haben. Das Essen war hervorragend und das ist endlich mal ein Volk, das mehr als Sensen und Mistgabeln zu bieten hat, wie du dich sonst immer auszudrücken pflegst.“
„Hmpfghn“, war Rodneys einziger Kommentar.
Das war ja zum …! John hätte sich nie träumen lassen, dass es mal eine Situation geben könnte, in der er Rodneys Ego aufbauen musste. Denn das war - danke sehr - für gewöhnlich, mehr als gut entwickelt. „Hey, nun komm schon. Es macht doch nichts, dass du bei den Wettkämpfen nicht gewonnen hast. Wäre das eine Rechenolympiade gewesen, hätte dir niemand das Wasser reichen können.“
„Natürlich hatte ich gewonnen, wenn es um Rechenkunststückchen gegangen wäre“, ließ sich Rodney schon wieder sehr Rodney-like vernehmen. „Aber darum geht es doch gar nicht.“
„Doch genau darum geht es. Weil ich nicht gleich aufgeklärt habe, dass du eigentlich der Wissenschaftler bist, musstest du Sachen machen, für die du nicht ausgebildet worden bist. Desha…“
Rodney unterbrach John. „Wie ihr auch - und weißt du was? Selbst Ronon hat seinen Part meisterhaft hinbekommen! Alle waren perfekt - außer mir.“
Rodney setzte sich jetzt aufrecht hin, so dass er mit dem Rücken gegen das Betthaupt lehnte. „Von Teyla wissen wir jetzt, dass sie eine viel perfektere Killerin ist, als sie meist durchscheinen lässt. Ronon, ausgerechnet Ronon, hat eine verfluchte Arbeit über Poesie geschrieben. Von dir haben wir nichts erfahren, was wir nicht schon wussten. Du bist wie immer ein Chamäleon gewesen und hast dich perfekt angepasst. Nur ich … ich habe das Team hängen lassen.“
„Nein!“
„Doch. Ich hätte beinahe einen diplomatischen Zwischenfall heraufbeschworen und habe es nur deinem Charme, dem selbst diese Hobbitfrau verfallen ist, zu verdanken, dass wir so glimpflich davon gekommen sind. Und super, zum letzten Wettbewerb, bin ich dann gar nicht mehr angetreten. Ich habe mich wie ein Idiot gefühlt.“
„Niemand hat dir übel genommen, dass du nicht angetreten bist.“ John strich sich mit den Fingern durch die Haare. Mein Gott, Rodney litt ja selten unter Minderwertigkeitskomplexen, aber im zwischenmenschlichen Bereich hatte er sich schon mehrmals sehr zögerlich und wenig von sich selbst überzeugt gezeigt, wenn es darauf ankam. John dachte an den Eiertanz, den er zum Beispiel mit Katie Brown vollführt hatte - da war nichts von ‚Ich bin Dr. McKay, größtes Genie diesseits und jenseits des Sonnensystems’ zu spüren gewesen.
Rodney unterbrach Johns Erinnerungen. „Nein, natürlich nicht. Die wollten ja nicht noch etwas reparieren müssen. Wer weiß, was ich mit dem Bogen erlegt hätte.“ Immerhin warf er John jetzt schon ein erstes zaghaftes, schiefes Grinsen zu.
„Es waren noch einige Standarten übrig“, neckte John vorsichtig und Rodney trat einmal spielerisch mit dem Fuß nach ihm.
Dann verfinsterte sich Rodneys Gesicht wieder. „Die müssen dich doch für total inkompetent halten, wenn du mit so einer Null von Schwertmann unterwegs bist.“
Rodney machte sich Sorgen um *seinen* Ruf? John schluckte. „Ähm … ganz so war das nicht.“
„Jetzt verkauf mir nicht, dass dich niemand bemitleidet hat.“
„Ähm … die hatten sich eine andere Erklärung zurecht gelegt.“
„Welche?“
„Vergiss es. Es ist…
„Welche?“ Rodney, der Wissenschaftler, der nicht eher Ruhe gab, bis er dem Geheimnis auf die Spur kam, war am Werk - und leider war John in die Rolle des Studienobjekts gerutscht. So musste sich ein Einzeller auf einem Objektträger fühlen.
Nur konnte er sich, anders als ein Einzeller, ja wehren. Rodney wollte es wissen? Dann sollte er die Antwort bekommen! Man sehen, was er zu der Rolle sagte, die sie ihm hier zudachten. John ließ sich nachlässig nach hinten auf die Ellenbogen sinken, sodass Rodney die Beine etwas zur Seite nehmen musste, und sagte betont ruhig: „Sie sind der Ansicht, dass ich deine mangelnden Fähigkeiten toleriere, weil wir ‚das Bett miteinander teilen’. Er begleitete die gesprochenen Anführungszeichen mit der passenden Bewegung seiner Zeigefinger. So, Rodney, dann mal zu, was machst du daraus?
„Was? Wie kommen sie darauf?“
„Ich sagte, du habest andere Qualitäten - und das ist bei ihnen die Umschreibung für …“
„Für Sex.“ Rodney schüttelte den Kopf. „Verrückt.“
„Ganz genau.“ John fand es amüsant, Rodney bei seinen Überlegungen zuzusehen. Jetzt biss er sich gerade auf die Unterlippe und wedelte mit seine Hand, ehe er endlich fragte: „Und hast du es klargestellt? Oder … oder müssen wir morgen öffentlichen Sex haben, um zu beweisen, dass ich … uhuhu … andere Qualitäten habe?“
Von Aliens zum Sex gezwungen? Was für Phantasien hatte Rodney denn? John prustete lauthals lachend los und hielt sich eine Hand vor den Mund. Mit immer noch leicht schwankender Stimme meinte er einen Moment später: „Nein, Rodney, wir müssen morgen keinen Sex haben. Man hat es mir auch so geglaubt.“
„Wieso?“ Rodney runzelte die Brauen.
„Wieso man es geglaubt hat?“, spielte John auf Zeit.
„Ja, wieso glauben wildfremde Menschen, dass du und ich, das wir beide … Sex miteinander haben?“ Rodney schob herausfordernd das Kinn vor.
„Mhmm, gute Frage. Der zweite Ardayri hat was von ‚vertrauensvollem Umgang’ und ‚fast wortlosem Verstehen’ erzählt. Und Frau Terowen …“, John zögerte eine Sekunde. Verdammt, war das schwierig. Der Anfang klang ja schon kitschig genug, nach Seelenverwandten oder so einem esoterischen Mist, aber wenn er jetzt noch … „Frau Terowen glaubt, dass du eifersüchtig bist“, platzte er heraus. So, sollte Rodney doch lachen, dann könnte er mitlachen und das Thema wäre erledigt.
Aber Rodney tat nicht immer das, was man von ihm erwartete. „Da hat sie auch verflucht Recht mit!“, rief er, schlug sich erschrocken eine Hand vor den Mund und schaute John wie ein Kaninchen im Licht eines Autoscheinwerfers an.
„Du bist eifersüchtig auf eine grauhaarige, einen Meter zwanzig große Hobbit-Frau?“ Das konnte doch nicht wahr sein! Ein bisschen mehr Geschmack würde er ihm doch wohl hoffentlich zutrauen.
„Quatsch. Sie ist nur ein Beispiel. Aber du flirtest mit al…“
Und jetzt hatte John erst mal richtig verarbeitet, was Rodney da gerade gesagt hatte und dass es gar nicht um Hobbits ging, und dass er … „Du bist wirklich eifersüchtig weil ich mir irgendwelchen Frauen flirte?“
Mit viel Interpretationsspielraum knurrte Rodney etwas, das wie ein genuscheltes: „Bild dir nur nichts ein“, klang.
Oh Gott, das konnte ja nur heißen, dass Rodney - so unglaublich sich das im ersten Moment auch anhörte - irgendwie an ihm interessiert war. Wow! John schloss für ein paar Augenblicke überwältigt die Augen.
„Scheiße, John. Es ist heute wirklich nicht mein Tag“, sagte Rodney müde. „Oder vielleicht ist doch mein Tag. Der Tag, an dem ich einen Esel aus mir mache“, fügte er sarkastisch hinzu. „Vergiss es einfach, dass ich das je gesagt habe, ja? Streichen wir den blöden Hobbit-Planeten einfach aus unseren gemeinsamen Erinnerungen, okay?“
Nein, nein, nein, er durfte auf gar keinen Fall zulassen, dass Rodney jetzt wieder einen Rückzieher machte. Alles auf eine Karte setzend, ergriff John eine von Rodneys Händen und sagte: „Ich will es aber nicht vergessen.“ Oh, Mist, Mist, das klang ja so bescheuert! Rodney würde ihn für einen Oberidioten …
„Spiel keine Spielchen mit mir.“ Rodney versuchte seine Hand aus Johns Griff zu befreien, was der aber nicht zuließ.
„Keine Spielchen“, sagte John und schaute Rodney fest in die Augen. Sein Herzschlag beschleunigte sich und er wusste nicht, wann er das letzte Mal so viel Angst gehabt hatte. Nein, das war nicht ganz richtig, wann er das letzte Mal mit so viel Spannung auf den Ausgang einer Sache gewartet hatte. Ja, das war wie Lotto - nur hundertmal aufregender.
Er spürte Rodneys Puls unter seinen Fingern schlagen. Schneller als normal.
Rodney räusperte sich; „Wenn ich deine und meine Aussagen in Beziehung zueinander setze und eine Hypothese daraus formuliere, heißt das … heißt das, du freust dich, dass ich eifersüchtig bin? Dann das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass ich dich …“
John beendete Rodneys pseudo-wisscnschaftliches Gebrabbel indem er auf dem Bett weiter nach oben rutschte, bis er direkt neben ihm saß. „Ja. Heißt es.“
Er legte seine Hand in Rodneys Halsbeuge. Sein Daumen war an genau der richtigen Stelle, um über die weiche Haut unterhalb von Rodneys Ohr zu streichen. Gut. Das fühlte sich sehr gut an. Rodneys Atem beschleunigte sich und John glitt mit seinen anderen Fingern über Rodneys Nacken, strich vom Haaransatz bis zum Rand des T-Shirts und dann ein paar Zentimeter drunter. Er konnte die Wärme von Rodneys Körper spüren.
„Okay, noch eine Hypothese“, sagte Rodney atemlos.
John wollte gerade lachen, als Rodney die letzten Zentimeter zwischen ihnen überbrückte, Johns Schultern umfasste und seine Lippen auf Johns presste. Für einen Moment war es ein nur hauchzarter Kontakt, aber gleich darauf öffnete Rodney seine Lippen und John spürte Rodneys Zunge über seine Unterlippe gleiten. Warm, weich und so fantastisch, dass John ein leises Aufstöhnen nicht unterdrücken konnte.
Mehr. Er wollte mehr davon. Johns Zunge presste sich gegen Rodneys und Rodneys Finger auf seinen Schultern packten fester zu. Gleichzeitig öffnete Rodney seinen Mund. John drang vor und wurde doch von Rodneys Zunge gestoppt, die ihn spielerisch zurückdrängte.
Durch Johns Körper rieselten kribbelnde Schauer. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann ihm das letzte Mal jemand mehr als einen zeremoniellen Begrüßungskuss gegeben hatte. Das war … so intim, so nah, dass er Rodney mit jeder Faser seines Körpers spüren konnte. Rodney machte einen Laut zwischen einem Stöhnen und Wimmern, als John ihm jetzt erlaubte seinen Mund mit seiner Zunge zu erforschen.
Das war Rodney, das war endlich Rodney, sagte er sich immer wieder und wieder. Ein tiefes Glücksgefühl baute sich in ihm auf und jeder Moment länger trieb Johns Spannung höher und höher. John wusste nicht, wonach Rodney schmeckte, wahrscheinlich nach denselben Sachen wie er, aber er füllte Johns Sinne ganz aus. Warme, weiche, streichelnde Bewegungen mit der Zunge, ein harter Griff an Johns Schulter, als wolle er ihn näher und näher ziehen. Und genau das wollte auch John. Er legte auch noch die zweite Hand in Rodneys Nacken und zog ihn noch einen Zentimeter heran.
Rodney erlaubte ihm, in seinen Mund vorzustoßen und John bemächtigte sich des Kusses. Leckte über Rodneys Lippen, in seinen Mund hinein, saugte an Rodneys Zunge und küsste gierig und verlangend. Ja. Endlich. So fühlte sich Rodney an. Perfekt. Er konnte gar nicht genug bekommen. Alles war so neu, so wunderbar und jedes zustimmende Geräusch, das Rodney machte, raste durch Johns Körper und hinterließ eine brennende Spur. Er spürte, wie sich sein hartes Glied schwer gegen den Verschluss seiner Uniformhose presste und unterbrach den Kuss erst, als ihm der Gedanke kam, dass es kein ganz toller Einstand war, wenn er jetzt in seiner Hose käme.
„Nein, nein“, jammerte Rodney als John den Kuss beendete und er versuchte John wieder zu sich ziehen.
John zerrte an Rodneys Jacke. „Zieh was aus. Komm schon.“ Er wollte mehr von Rodney spüren. Mehr nackte Haut. Mehr Wärme. Noch mehr Nähe. Einfach mehr.
Nachdem Rodney zwei Mal tief durchgeatmet hatte, schien er auch wieder genügend Sauerstoff im Hirn zu haben, denn mit einem heftigem Kopfnicken sagte er: „Ein hervorragender Plan.“
„Finde ich auch.“
Sie grinsten sich an. Breit, offen, ein klein bisschen gefühlsduselig, ziemlich überwältigt, und Rodney schaute so glücklich, wie er sonst nur schaute, wenn er ein mindestens bis zur Hälfe gefülltes ZPM in den Händen hielt. Johns Herz raste.
„Dann habe ich bei dieser Mission ja auch über John Sheppard noch etwas gelernt, was ich vorher nicht wusste“, sagte Rodney und strich mit seiner Hand über Johns Brust.
„Und, zufrieden?“
„Viel besser, als wenn ich herausgefunden hätte, dass du Poesie liebst“, lachte Rodney und begann seine Jacke auszuziehen.
„Dann werde ich alles dransetzen, dass die Mission doch noch ein voller Erfolg wird“, versprach John und begann seine Stiefel aufzuschnüren …
--------ENDE-------
©Antares, August/September 2013