Russen, normale einfache russiche Menschen, fühlen sich mental zunehmend im Krieg. Fühlen sich bedroht und eingeengt. So habe ich mit dem Autor des folgenden Textes mitempfunden, und ich verstehe ihn. Und ich gebe ihm Recht. Jemand, der nicht seit über einem Jahr die neue Europa-Krise (denn es ist keine Ukraine-Krise!) verfolgt, würde nach dem Lesen vielleicht sagen: „Seht ihr, die Russen sind agressiv, unsere Zeitungen haben Recht!“. Aber ich lese russische Blogger regelmäßig und ich weiß, dass es eine sehr langsam entstandene Reaktion ist. Sie haben lange gehofft, uns lange die Hand entgegengestreckt, lange mit Hoffnung auf uns geblickt... Jetzt fühlen sie sich von uns verraten und immer weniger von ihnen erwarten etwas von Europa. Und der Autor sagt: „Zum ersten Mal in der Geschichte der Kriege ist der ganze Westen gegen uns unter einem Kommando vereint... Auf anderer Seite hat das sogar was Positives - es gibt niemanden, der uns verraten kann. Es gibt einen Spruch: befreie mich, Gott, von solchen Freunden, und von den Feinden befreie ich mich selbst“.
UNSERE CHANCEN IM KOMMENDEN KRIEG
"...Europäische Leitung der USA-Streitkräfte plant die Entsendung der sogenannten Monitoringgruppen nach Osteuropa. Die Militärexperten sollen die Lokationen für die Platzierung der Panzer und anderer Waffenarten bestimmen. Diese Mission findet in Rahmen eines Projektes für die weitgehende Stärkung der Militärpräsenz der USA in der Nähe der Grenzen an Russland statt. Darüber berichtet das offizielle Pentagonblatt
Stars and Stripes. „In einigen Wochen werden wir eine Beobachtergruppe nach Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Bulgarien entsenden“, zitiert die Zeitung den Oberkommandierenden der US-Armee in Europa General-Leutnand Ben Hodges..."
Also, beginnt NATO die Vorbereitung auf einen Kampfeinsatz entlang unserer werstlichen Grenze. Versuchen wir die Situation vor dem 22.Juni 1941 [Hitlerarmee überfällt die Sowjetunion] mit dem heutigen Moment zu vergleichen. Stellen wir uns vor, dass Hitler heute startete.
Unsere Nachteile (die Reihenfolge spielt keine Rolle, keiner der Punkte ist weniger wichtig):
1. Baltische Republiken und die Ukraine bis Donezk sind schon vom Feind erobert. Krim ist vom Festland getrennt. Der Feind hat die Möglichkeit vom Süden aus anzugreifen - aus Richtung Georgien und durch die nicht-staatlichen militaristischen Gruppierungen wie ISIL, was uns zwingen würde die Kräfte zu streuen. Im Fernosten würde gleichzeitig mit dem NATO-Angriff der Angriff der Japan auf die Kurilen und Sachalin beginnen (es ist klar, dass die Amerikaner nicht sie Schlappschwänze wie der Führer sind und den „asiatischen Ariern“ nicht erlauben würden zu entspannen, während der Große Bruder sein Blut an der Ostfront vergießt).
Wir beobachten in Ruhe wie im Baltikum eine Faust für einen Schlag gegen den Nordwesten Russlands gesammelt wird. NATO-Piloten haben viele Jahre in den Rotationen die Orten zukünftiger Gefechte studiert. Wie viele Flugzeuge haben sie dort, ha-ha-ha, ganze sechs? Ja, aber sowohl Piloten als auch die Flugzeuge wechseln ständig. Wie viele Hunderte NATO-Piloten haben die Aufklärung des zukünftigen Kampfplatzes durchführen können? Und jetzt lehren die Amerikaner die F-16-Piloten die Atomwaffen einzusetzen. Ich würde mich nicht wundern, wenn das die selben Piloten sind, die „den friedlichen Himmel der Baltik“ [während der Sowjetzeit] geschützt haben. Wie stark auch unsere Luftabwehr sein möge, ist die Reaktionszeit so gering, dass im Falle des ersten Schlages Sankt-Petersburg verurteilt wäre.
Ich stelle die Frage, ob wir uns in so eine gefährliche Situation bringen sollen? Die Balten haben für sich selbst die Rolle des Aufmarschgebietes für Agression gewählt. Ihre Betreuerin Viktoria Nuland nannte gestern offen die Grenze zu Russland eine Frontlinie. Niemand verheimlicht etwas, und nur wir verbleiben in der Kampfpose eines Straußes. Es wurde ganz deutlich gesagt - eine Frontlinie. Sollen wir warten bis von der Frontlinie ein Bonbon angeflogen kommt? Oder wäre es vernünftig die Frontlinie weiter von den eigenen Industrie- und Administrationszentren zu verschieben? Das ist eine rhetorische Frage. Werden wir das tun? Das ist auch eine rhetorische Frage - wir werden nicht.
2. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kriege ist der ganze Westen gegen uns unter einem Kommando vereint. In dem vergangenen Krieg hatten die Anglo-Sachsen das Ziel sowohl Deutschland als auch die UdSSR maximal zu schwächen, und wurden deswegen zu unseren taktischen Verbündeten. Heute wird Deutschland absolut von den USA kontrolliert, alle wesentlichen Staaten der Europa sind in NATO und werden am Krieg teilnehmen, ob sie das wollen oder nicht. Auf anderer Seite hat das sogar was Positives - es gibt niemanden, der uns verraten kann. Es gibt einen Spruch: befreie mich, Gott, von solchen Freunden, und von den Feinden befreie ich mich selbst.
3. Der Weltozean würde für uns verschlossen sein. Die Stärke der NATO- und Russlandsflotten ist nicht vergleichbar. Unser kompletter Handel würde unterbrochen werden, es bleibt nur die Möglichkeit der Kabotage unter dem Schutz der Künstenraketenanlagen und der Luftwaffe.
4. Militärindustrie würde nicht schnell genug die Verluste in Technik ersetzen können. Die Produktion eines modernen Panzers, Flugzeuges oder U-Bootes braucht viel mehr Zeit als die Produktion während des zweiten Weltkrieges.
Außerdem haben wir in dem 2.WK die Industrie hinter Ural „versteckt“. Heute könnte passieren, dass viele Industriebetriebe und Schlüsselobjekte der Infrastruktur in den ersten Kriegsstunden mit Hilfe der Weitstreckenraketen vernichtet werden. Ja, wir haben eine starke Luftabwehr, aber auch sie haben sehr viele Raketen. Andererseits bleibt die Industrie der USA für unsere Mittel der nicht-nuklearen Abschreckung nicht erreichbar.
5. Wir haben jetzt weniger Bevölkerung als in der UdSSR. Der Feind hat viel mehr als in dem Hitlerdeutschland.
6. Die fünfte Kolonne ist nicht liquidiert. Um die ganze Absurdität der Situation zu verstehen, reicht es sich vorzustellen, dass am 22.Juni nach der Molotow-Rede [nachdem Deutschland Russland den Krieg erklärte] als nächstes im Moskauer Radio ein Goebbels-Interview übertragen worden wäre. Um halt die Information objektiv darzustellen. Die Gesellschaft für sowjetisch-deutsche Freundschaft hätte den „Friedensmarsch“ durchgeführt und von der Sowjetregierung gefordert die Agression gegen das deutsche Volk zu stoppen. Die „Soldatenmütter“ hätten ihre Empörung über die Zwangsmobilisierung der Rotarmisten kundgetan und ihre empörten Interviews den deutschen Journalisten gegeben. Lustig? Aber das passiert heute. Damals hatten wir den sozialistischen Realismus, jetzt haben wir den Surrealismus.
7 Wir haben keinen Stalin und kein stalinisches Politbüro.
Unsere Vorteile:
1. Strategische Atomwaffen. Doch sollen wir verstehen, dass dieser Faktor mehr psychologisch als militärisch ist. Der Feind muss sicher sein, dass die Leitung Russlands in der kritischen Situation den Knopf drücken würde. Chemische Waffen in dem zweiten Weltkrieg hat keine der Seiten benutzt - weder die UdSSR in '41-'42, noch Deutschland in '44-'45. Die Massenvernichtungswaffen haben nur Amerikaner eingesetzt - die Atombombe gegen Japan und chemische - gegen Vietnam. Ich habe keine Zweifel, dass sie die Bereitschaft haben sie wieder einzusetzen. Und ich bin mir gar nicht so sicher, dass unsere Leitung dazu bereit wäre.
Taktische Atomwaffen. Hier gibt es mehr Sicherheit - wahrscheinlich würde es ohne ihren Einsatz nicht gehen, und hier haben wir einen wesentlichen Vorteil (nach einigen Angaben - 3 zu 1, nach anderen - 10 zu 1).
Unsere Luftabwehr übertrifft die feindliche. Das selbe gilt für die radioelektronischen Kampfwaffen.
2. Starke Verbündeten im Osten - China und Iran. Diese beiden Reiche werden uns unterstützen, denn sie verstehen, dass im Falle der Niederlage Russlands sie die nächsten an der Reihe sind. Und die Wartezeit würde nicht lange sein. Die Frage ist, wie weit sie in ihrer Unterstützung gehen würden, und ob sie einen Atomschlag auf ihr Territorium riskieren würden? Das würden nur die reellen Kampfhandlungen zeigen.
3. Die Bevölkerung des Feindes ist degradiert und hat keinen Wert weder hinter der Front noch auf dem Kampffeld. Vielleicht könnte man die Einwohner der Westeuropa aus dem liberal-päderastischen Rausch aufwecken, aber es besteht dabei die Gefahr, dass das erwachte Volk die Waffen gegen die Amerikaner und ihre Diener richten. Die Versuche das Volk mit den Aktion wie „Ich bin Charlie“ zu vereinen, ziehen solches Kontingent an, das man während des Krieges lieber nicht bei sich, sondern beim Feind zu Hause hätte.
Was die Bevölkerung der Osteuropa betrifft, so hat sie weder im letzten Krieg irgendeinen Wert dargestellt noch würde sie das in diesem Krieg tun, und wird vermutlich zum Bedienen der Angriffsgruppen, die aus dem qualitativ höheren Menschenmaterial besteht, eingesetzt.
Man soll aber nicht denken, dass der Feind kein Mittel findet sein Militärkontingent mit dem Kampfgeist zu laden. Wenn die Ideologie nicht funktioniert, dann hilft Pharmakologie.
4. Wir haben Kampferfahrung, unsere Infanterie ist viel stärker sowohl militärisch als auch in Moral und Willenskraft. Ja, man könnte sagen, dass die Amerikaner in Afganistan und Irak auch die Erfahrung sammeln konnten. Das war aber spezifische Erfahrung - ihre Taktik war im Wesentlichen die Bombardierung von Allem, was sich bewegt. Erst dann folgte der Einsatz der Landstreitkräfte auf dem bereinigten Territorium. Wir haben aber die stärkste Luftabwehr der Welt und dieser Trick wird nicht gehen - sie werden hart kämpfen müssen.
5. Sie haben keinen Churchill,
Charles de Gaulle oder wenigstens Thatcher und Reagan. Die westliche Elite ist völlig intellektuell degradiert. Was sie allerdings in manchen Aspekten noch gefährlicher macht.
6. Wir kämpfen für die Wahrheit und für die Existenz unserer Zivilisation. Wir haben unseren Orthodoxen Glauben. Gott ist mit uns. Sie kämpfen für das Recht die Schwache zu rauben und um ihre Existenz als ein Parasit am Körper der Erde zu verlängern. Ein guter Räuber und guter Kämpfer - das sind zwei prinzipiell unterschiedliche Sachen. Ihr Glaube besteht nur darin, dass sie das Recht besitzen jeden Glauben zu verhöhnen. Wir bedrohen die Existenz ihrer parasitischen Zivilisation nicht, wir bestehen nur darauf, dass wir keine Spender für die Parasiten mehr sein wollen. Sie haben Platz zum Rückzug. Wir haben keinen.
7. Wir haben Putin. Was auch immer viele Patrioten von ihm halten mögen, der Feind hat keine Führer, die unserem Oberkommandierenden das Wasser reichen könnten. Ja, Putin ist kein Stalin, aber die Historiker werden ihre Meinungen über ihn erst gemäß den Ergebnissen des zukünftigen Krieges bilden (wenn natürlich dann noch jemand bleibt, den die historischen Schriften interessieren werden). Man kann lange über Putin streiten, aber es bleibt nur zu hoffen, dass er alles richtig berechnet hat - anderenfalls wird es schlimm kommen für uns. Wir haben keinen anderen Oberkommandierenden.
So sieht es aus. Insgesamt ist die Lage, aus meiner Sicht, gefährlicher als 1941. Doch, wenn wir hart und entschlossen handeln würden, dann könnten wir die Situation in das Regime „Kampf eines Elefanten gegen einen Wal“ überführen - wir kriegen sie nicht im Wasser und sie uns nicht auf dem Festland. Und dann würden wir nach Umständen weiter handeln.
Natürlich ist die Kriegsplanung ausschließlich nur die Aufgabe des Generalstabs, Verteidigungsministeriums und des Oberkommandierenden. Doch sollte unsere militärpolitische Führung, in meiner bescheidener Meinung, dem
alten waisen Paul Craig Roberts zuhören, der die aktuelle amerikanische Elite von innen nach außen kennt. „In einem Gespräch mit mir versuchte der Interviewer ständig die Beschuldigungen von Washington durch Fakten zu widerlegen. Unglaublich, dass die russischen Journalisten bis jetzt nicht verstanden haben, dass die Fakten hiermit nichts zu tun haben...“
Das bedeutet, wir sollen aufhören zu kokettieren und das internationale Recht zu spielen. Das Recht wurde schon längst von den Amerikanern selbst abgeschafft und seinem Gedenken treu zu sein ist so dumm wie mit dem Gegner Fussball zu spielen, während er mit dir Rugby spielt.
Offensichtlich ist der Moment gekommen, wenn man die Regeln der Friedenszeit zur Seite schieben und nur noch aus militärischen Notwendigkeiten handeln muss.
Quelle:
http://dima-piterski.livejournal.com/127784.html