Meinungen. Die Sicht von Innen.

May 22, 2014 21:42


Das ist ein Repost : Quelle
21.05.2014 10:20

Es hat sich historisch so ergeben, dass ich in der Heldenstadt Kiev geboren wurde, wenn ich auch nicht mehr dort lebe seit Jahren, deswegen ist mir die Situation nahe und schmerzt gleichzeitig, und die Distanz hilft ein breiteres Bild zu sehen.
Also - das Ölbild -

Meine Heimatkultur - ist vor Allem sowjetisch - Russisch als einzige und wichtigste Sprache vor dem Zerfall der UdSSR, Pionierhalstücher und blaue (cooler) oder braune (mit abgerundeten Taschen) Schuluniform. Die rote Fahne in jedem Eck des öffentlichen Raumes und die Pionierlager, wo genau solche Kinder wie du auch, wenn auch sie unterschiedlicher Nationalitäten sind, das empfindet man eher als etwas besonderes, ansonsten sind wir uns ähnlich. Niemand in meiner Familie (Opa - aus Kertsch, Oma - Charkov, von der Vater's Seite, er selbst inklusive - Donezk, Slavjanks) trug die ukrainischen Nationalhemde und sprach ukrainisch. Ich hatte ukrainisch ab der zweiten Klasse in der Schule, ab der vierten, glaube ich, auch noch die ukrainische Literatur. Einer der Nachbarjungen besuchte ukrainische Schule, wo auf Ukrainische unterrichtet wurde. Ukrainisch, was ich in der Schule lernte, hörte man nicht auf der Straße, manchmal hörte ich SURDZHIK von den eingereisten Omas, die Äpfel neben der U-Bahn-Station verkauften.
Ich wuchs mit dem ehrlichen Eindruck, dass in den Nachbarrepubliken alles genau so ist, Oma-Opa, wenn sie im Dorf leben, können vielleicht die lokale Sprache sprechen, und sonst sprechen alle Russisch. Natürlich unterscheiden sich einige Nationalitäten äußerlich, aber zwischen einem Russen und Ukrainer (ich und Moskauer) sehe ich keinen Unterschied.
20 Jahre sind vergangen, irgendwie ist es passiert, dass, wenn du in der Ukraine geboren wurdest, dann bist du für die Einwohner von Russland ein Chochol, musst Surzhik sprechen und Nationalhemd lieben - so für die offizielle Ukraine.
Ich verstehe nicht, warum Russisch nicht weiter meine Muttersprache bleiben kann, warum muss ich mir mit nationalem Stolz die Büste und Name von T.Schewtschenko ansehen, die einfach nur die von Lenin ersetzte. Ich muss nicht, wie auch die Einwohner von Krim, Südosten und eines guten Teils der Restukraine von Odessa bis Tschernigov, und das ganz ehrlich und ohne Putin hinter mir. Ist es schwer zu verstehen?
Jetzt über die Unabhängigkeit, von der jeder meiner ukrainischsprachigen Bekannten und Freunde schreit.
Ukraine ist ganz offiziell über 20 Jahre unabhängig (ich will jetzt nicht die Clischees schreiben - ihr-seht-wohin-das-führt, alles-hin). Es ist zu sagen, dass jedes Land in seiner idealen Unabhängigkeit durch die äußeren Faktoren und eigene Möglichkeiten beschränkt ist, die Ukraine und Russland und die USA. Deswegen ist es logisch, dass jemand dem anderen in manchen Dingen die Bedingungen diktiert. Aber im klassischen Sinne war die Ukraine unabhängiger auf dem ganzen Territorium als je zuvor. Nationalisten haben ihre Helden hervorgedrückt, haben alle gezwungen Ukrainische zu sprechen (besonders lustig war es, wenn nicht mal jeder Präsident frei Ukrainisch sprechen konnte), niemand intervenierte militärisch oder hat die Einwohner bedroht. Versteht mich nicht falsch, ich sage nicht, dass alles toll war, alle friedlich und glücklich lebten - das ist weit von der Realität entfernt.
Die an die soziale Einfachheiten und ehrliches sowjetisches Mitgefühl gewohnten einfachen Bürger haben gelernt zu leben, den Sozial-Darwinismus, das Recht des Stärkeren und Reicheren und haben sich angepasst, wie sie konnten.
Man soll auch die für die Urukrainer typische Eigenschaft anmerken - „Mein Haus ist am Rande“, das hat sich so historisch ergeben, Ukraine war nie ein großes Reich mit der Mentalität „ich bin der Beste“. Verschiedene Imperien haben sie besessen oder haben Absprachen mit dem „kleinen Ukrainer“ gemacht. Es gab immer einen Stärkeren und Egoistischeren (die Rede ist vor Allem von Polen und Russland, man kann aber auch Türkei, Deutschland, Österreich-Ungarn hinzufügen). Der einfache Chochol musste abwarten, wann die Großen weggehen, das Vergessene oder Unnutze sammeln und weiter leben.
Aber nach dem Zerfall der UdSSR war in der kulturellen Sicht absolute Freiheit. Und hier beginnt bei mir der moderne Riss in der Schablone.
Die Georgijschleife, die IMMER auf der Symbolik des 9.Mai vorhanden war (ich wusste nämlich in der Kindheit gar nicht, dass sie Georgij heisst), wie auch das Fest selbst, vereinigte alle ehemaligen Republiken (vielleicht außer der Baltischen, die sich schon vor langer Zeit verkauften). Und jetzt, ein Designer aus Charkov, für gutes Geld (dumm zu fragen - wessen), macht eine Variation einer Mohnblute (poppy), die ein Nationalsymbol des Britischen Imperiums und ihrer Bruchstücke ist. Des Imperiums, das seit Jahrhunderten mit der slawischen Welt und Russland konkurriert. Und diese Mohnblute symbolisiert Helden, die in all diesen Kriegen des Imeriums gefallen sind, diejenigen, die Sewastopol, Kronstadt, Archangelsk, Taganrog belagerten, die auf Kamtschatka landeten und russische Schiffe versanken, wo es nur gelingt.
Ich habe einen dunklen Verdacht, dass morgen der Dreierzacken auf der Fahne der Ukraine durch die geschickte Hand eines Kreativen, sich in einen echten Hackenkreuz verwandelt.
Sind alle so verzombt, dass sie die Realität nicht sehen? Wie auf dem Bild, wo ein Zombi-Mob mit der ukrainischen Fahnen zischt böse „PUTIN“.
Jeden Tag in den Nachrichten lese ich - UNABHÄNGIGKEIT wächst wie mit Hefe, und immer mehr bettelt Ukraine - mal Geld, mal Gas, mal Militärunterstützung, mal politische Unterstützung, wie kann es nicht übersehen werden, dass es genau das Merkmal der Schwäche und nicht der Stärke ist. Diese ganze Revolution, als ein Vorwand die Reste der Freiheit in den nationalen Fragen zu verkaufen für weiß ich nicht was - das Leben wird schlechter!
Typische Revolution und der Unabhängigkeitskampf äußert sich in der ersten Linie im Verzicht von der finanziellen, militärischen, politischen und kulturellen Abhängigkeit und von dem fremden Einfluss in diesen Bereichen, und wenigstens eine kleine populistische Devise, dass das Leben besser wird. WO IST WENIGSTENS EINER DIESER PUNKTE?
Die Diskussionen landen immer beim Putin, er ist die Wurzel allen Übels -

- wenn Putin wollte, Maidan hätte man gleich auseinandergejagt (obwohl das eine direkte Pflicht von SBU ist)
- wenn Putin wollte, schon morgen wäre Kiev, Odessa, Zentralukraine mit Hilfe der einheimischen Kräfte unter Kontrolle. Die Banderas wären weggelaufen zurück in ihre Häuschen in Galitschina, und in Lwow würde überall russische Sprache zu hören sein.

Nach allen objektiven Fakten und vielfachen Aussagen, ist klar dass die „Himmelseinheit“ von eigenen Leuten umgebraucht wurde.
SBU ist völlig gekkauft und wird durch Amerikaner kontrolliert.
Das Abschlachten und Terror wird von NazGarde und RS im Südosten veranstaltet und gar nicht von den russischen Geheimdiensten im Westen.
Alles, was Janukovitsch vom Westen verboten gekriegt hat, darf jetzt Janzenuk, und das im Überfluss.
Alle entwickelten westlichen Länder sind föderalisiert, zahlen lokale und zentrale Steuern, haben entsprechende Machtbefugnisse - das ist aber nicht für die Ukraine.
Das offizielle Paradigma von Europa - Mulikultur und Toleranz, was immer mit der Sprache und zentralen Besonderheiten eines Volkes anfängt - aber in der Ukraine ist es umgekehrt.
Neue Macht im Wilden Feld [Komm: historischer Begriff der Zeit des Anarchismus in der Ukraine] ist interessiert an der Verschlechterung und der Eskalation, Putin - umgekehrt.
Das Land rollt in den Ar..., mit jeder Nachricht, es gibt keine ukrainische Errungenschaft in der ganzen Zeit.
Und jetzt eine konkrete Frage zum Schluss
- was genau hat Putin oder FSB dir Schlechtes angetan?

Und ich bin ehrlich froh und dankbar die moralische Unterstützung der einfachen Russen aus Russland zu sehen, die mit der Ukraine durch Verwandschaft verbunden sind oder nicht, aller, die ehrlich miterleben und mitfühlen mit den ehemaligen Landsleuten, die im WILDEN FELD leben.

meinung, ruine

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