Das ist ein Repost des Users
yurasumy, deren Analytik mich immer wieder begeistert.
Wo zwei Ukrainer sind, dort sind drei Getmans (Kommandierender). Mai 8., 21:07
Ich versuche einige Ereignisse der letzten Tage zusammenzufassen und zu verstehen. Sie alle passen ganz gut in ein Bild.
Ich möchte mit dem „sprechenden Kopf“ von Obama anfangen, der Chunta aufrief die ATO zu „beenden“ und die Suche nach den Auswegen aus der Situation anzufangen. Das passierte (Kiever Zeit) in der Nacht zum 7. Am 7. kommt die Erklärung von Putin im Wesentlichen über das selbe, aber konkreter nach Punkten, was gemacht werden soll. Diese Erklärung ist von den europäischen Vertretern unterstützt.
Die Handlungen der Chunta sind bemerkenswert. Verbal ist sie entschlossen die ATO bis zum letzten Ukrainer fortzuführen. Zieht Artillerie, Panzer, RSSF(Raketensysteme) zusammen. Blockierte vollständig (nach ihren Angaben) Slawjansk.
In Wirklichkeit wurde am 7. die ATO nicht weitergeführt (kleine Gefechte, eher kontra-Diversionskrieg). Nach der Erklärung von Putin wurde es komplett still um Slawjansk, und das setzt sich fort bis jetzt (wenn auch begleitet von dem „Wortdurchfall“ der Chuntavertreter). Noch mehr, heute kamen in die völlig „blockierte“ Stadt die Autos mit den Wahlzetteln [fürs Referendum]. Ich frage - WIE?
Die Befreiung von Gubarev sieht irgendwie auch nicht nach dem Wunsch aus die ATO fortzusetzen und das Referendum zu verhindern.
Ich ziehe Schlusse: „ATO ist faktisch beendet, aber das wird nicht verkündet, um keine Explosion in Kiev zu bekommen“. Chunta lässt VRD [Volksrepublik Donezk] und VRL [Volksrepublik Lugansk] ins freie Meer. Mindestens wird sie sie nicht mehr stören. Heute nimmt VRD, ohne auf besonderen Widerstand zu treffen, weitere Städte von Donbass unter Kontrolle.
Die Einzigen, die sich real in den Prozess „einmischen“, das sind RS [Rechter Sektor] einer unbekannten Gruppierung in der Umgebung von Mariupol. Es gibt die Vermutung, dass es das Spezialbataillon „Dnepr“ ist. Und das ist nicht zufällig. Es ist klar, dass Benja [Oligarch Kolomojskij, Gauleiter von Dnepropetrovsk] alles dafür tut, um das Referendum in Donbass zu verhindern. Er versteht ganz genau, wer der nächste an der Reihe ist. Klar ist auch, dass Kiev den Kolomojskij gar nicht kontrolliert. Er baut einen eigenen Feudalstaat, der eigene Streitkräfte, eigenes Territorium und Bevölkerung, die ihn hasst, hat. Praktisch alle realen Kampfgruppen von RS sind vom Kolomojskij auf die Territorien gebracht, die er noch kontrolliert. Genau deswegen werden gerade um Odessa herum ein Bataillon nach dem anderen die Armee von Benja [Kolomojskij] platziert. Ich will euch, Odessiten, nicht enttäuschen, aber, sieht so aus, als möchten sie dort für immer bleiben.
Aus dem oben Gesagten mache ich eine für die Ukraine schreckliche, aber für mich völlig offensichtliche Schlussfolgerung. Es gibt schon DREI Ukrainen.
1. Das sind VRL und VRD.
2. Das ist Feudalbesitz von Kolomojskij. Dnepropetrowsk, Zaporozhje, Odessa, Charkov (nocht nicht ganz klar). In den nächsten Tagen wird er versuchen Cherson und Nikolaev zu decken. Sieht so aus, dass die Operation schon begonnen hat und ab morgen durchgeführt wird.
3. Das ist der formale „Rest“ der Ukraine, der von den Eliten in Rage in die Einflusszonen gerissen wird.
Der Gipfel wird wohl am 25. erreicht. Timoschenko hat schon verkündet, dass sie das Ergebnis (das offensichtlich ist) nicht anerkennt. Klar, dass ihre Bande versuchen wird auch für sich ein Stückchen „Ukraine“ abzuschneiden (wenn es nicht klappt die ganze zu bekommen). Damit könnte der Zerfall der Ukraine schon als Ergebnis des 25. Mai fixiert werden.
Wenn das an diesem Tag passiert, dann ist auch die Hartnäckigkeit, mit dem Kolomojskij mit dem Aufstand kämpft, klar. Sein Feudalbesitz wird der nächste sein, wogegen Kiev gerade gar nicht bedroht wird. (Deswegen bemühen sich die Kräfte von Kolomojskij so den Mariupol zu halten. Das ist sein vorderster „Blockposten“.)
Es ist klar, dass es für Chunta keinen Sinn hat sich in diesen Kampf einzumischen. Das ist der Krieg der Widerstandsbewegung Südost und Kolomojskij. Ohne Unterstützung aus Kiev hat er aber keine Chance. Und es sieht so aus, dass es keine Unterstützung geben wird.
Jetzt Pärchen Poroschenko-Timoschenko. Sich einen festen Frieden zwischen diesen zwei vorzustellen kann man nur in einem Fall. Wenn sich die amerikanischen Eliten untereinander einigen. Danach sieht es aber im Moment nicht aus. Das heißt, es gibt einen Kampf. Der Kampf wird um eine Sache geführt - GTS (Gastransportsystem).... Für Kolomojskij wäre Poroschenko eindeutig der bessere „Nachbar“, für Putin und Süsosten - Timoschenko...
Die Gründung der Südostföderation der Ukraine (mit VRD und VRL) wäre in diesem Kontext ein „starker Zug“. Putin braucht kein Donbass. In Gegensatz zu Krim wäre es nur mit Kopfschmerzen verbunden. Viel günstiger und logischer wäre auf Basis dieser Republiken eine Basis der zukünftigen Ukraine zu bilden, die mit der Zeit dann weitere Teile anschließt.