"Freier Fall" - fanfic?

Jun 07, 2013 23:52

Komme gerade aus "Freier Fall". Der Film hat mich ja nicht gerade vom Hocker gehauen (er war ungefähr so dialogintensiv wie "Drive"; außerdem war er mir zu unkonsequent und hatte ein seltsames Ende), aber danach könnte man perfekt mit fanfic ansetzen. Gibt's denn überhaupt schon irgendwo slash zum pairing Marc Borgmann/Kay Engel?

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allaire June 8 2013, 14:37:54 UTC
Oh, das war mein Versuch, ironisch zu sein. *g*

Sehr wenige Dialoge; die passiv-aggressive Standard-Antwort von Marcs Charakter ist: "Warum soll ich <--> (mich seltsam verhalten/unglücklich sein o.ä.)?"

Spoiler-Warnung:
1. Marc gibt Kay dessen Wohungsschlüssel zurück und erklärt ihm, er solle doch lieber wieder aus der Stadt wegziehen;
2. Er stellt in der Schwulendisco fest, daß laute Musik und Ecstasy nicht reichen, um mit einem x-beliebigen Typen zu schlafen;
3. Er erklärt seiner Freundin und der Mutter des gemeinsamen Sohnes, daß er so nicht weitermachen kann, und trennt sich offenbar von ihr;
4. Er kehrt auf seinen Polizei-Lehrgang zurück (wo aber Kay offenbar nicht wieder aufgetaucht ist) und kann jetzt schneller auf der Aschenbahn seine Runden drehen.
Generell - huh? Ist er jetzt hetero/bi/schwul? Liebt er jetzt Bettina und/oder Kay? Offenbar endet er am Ende allein - ohne Familie und Boyfriend, und wohl auch ohne Kollegen/Freunde, und deshalb über kurz oder lang mit massiven Problemen auf der Arbeit.

Mein Problem: Leute, die nicht wissen (oder sich nicht selbst eingestehen wollen), was sie wollen, und die es nicht schaffen, mit der Welt um sie herum zu kommunizieren. Wie "Drive" eben. Da habe ich kein Mitgefühl, sondern muß nur das Bedürfnis unterdrücken, dem Charakter links und rechts ständig eine watschen zu wollen.

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xkatjafx June 8 2013, 17:09:50 UTC
Naja, ich glaube, die spannenende Frage von Drive war, ob der Hauptcharakter nicht ein kompletter Soziopath war, der nur versucht hat, normal zu wirken - bis alles ausser Kontrolle gerät *g*

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allaire June 8 2013, 18:49:09 UTC
Hmm. Ich würde eher sagen, der Typ hat, bis er Irene kennengelernt hat, keine Ahnung gehabt, daß er überhaupt solche Gefühle entwickeln kann. Das Ganze hat ihn dann auch gleich massiv überfordert, plus er hat sich selbst unter Druck gesetzt, ihr 'white knight' zu sein, und dann gab's nur noch den unaufhaltsamen Rutsch ins totale Chaos.

Aber "Drive" hat mich so angenervt, daß ich versuche, den Film ganz aus meinem Kopf zu verdrängen. *g*

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slashbabe June 9 2013, 05:29:57 UTC
Ich wäre ja auch ziemlich überrascht gewesen wenn ein deutscher Film über Schwule mal ein Happy Ending gehabt hätte. So etwas geht auf gar keinen Fall. Argh. :(
Aber was solls. Jetzt steht unser Termin schon fest. Morgen abend gehen wir rein. aber vielleicht sollten wir das eis-essen auf danach verschieben. Das Trostpflaster werden wir ja offensichtlich dringend nötig haben.

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allaire June 10 2013, 21:04:43 UTC
Ganz ehrlich, ich habe ja auf das 08/15-Ende gewartet, à la a) Marc rast absichtlich gegen einen Baum, anstatt am Steuer nur ein paar Krokodilstränen zu zerquietschen, oder b) seine Kollegen fallen zu mehrt über ihn her und prügeln ihn (mehr unabsichtlich denn absichtlich) in den Tod.

Na ja, aber wieder getrennt und unglücklich ist ja das Standardende #2 von Schwulenfilmen. *g*

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slashbabe June 10 2013, 19:11:12 UTC
So, jetzt haben wir ihn auch gesehen. Simone, Sarah und ich. Das Gefühl, das man Marc gerne schlagen möchte, können wir alle verstehen. Vor uns hat eine Frau sogar applaudiert als er zum Schluß ein paar von seinem Kollegen übergebrezelt bekommen hat. *lol*
Was mich aber viel mehr gestört hat, als seine Unentschiedenheit, war Kay. Da hätten sie doch gleich einen Pappaufsteller nehmen können. Versteh mich nicht falsch, ich mochte den Schauspieler. Aber er war leider durchgehend unterfordert. Und die Figur des Kay hatte überhaupt keine Tiefen. Der war nur dazu da um Marcs hin- und hergerissenheit zu untermauern. Eigene Charakterzüge schien er nicht zu haben. Wirklich schade. :(((((

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allaire June 10 2013, 21:29:38 UTC
Hah, applaudiert habe ich da zwar nicht, aber irgendwie habe ich bis dahin noch gehofft, daß sich der Film aus seiner Kommentar- und Emotionslosigkeit herausreißt, und daß der gute Marc jetzt irgendwie... ich weiß nicht, zu Kay steht, zum Schwulsein steht, irgendetwas anderes tut als nur seinen Kollegen aus verdrehtem Drang zum Masochismus heraus zu provozieren, ohne daß da ein Plan, ein Konsequenzen-Ziehen, ein Sich-Selbst-Die-Wahrheit-Eingestehen dahintersteht.

Max Riemelt mag ich auch seit "Napola" (mehr als den Krabat-Schauspieler), aber diese sture POV-Treue, weshalb Kay nur - wie Du zu Recht sagst - wie ein Pappaufsteller gewirkt hat, hat meiner Meinung nach Kay nicht wie eine "mysteriöse Gestalt" wirken lassen (O-Ton irgendeines Artikels zum Film), sondern eher fremd, distanziert, und nicht ganz real.

Fazit: Man hätte aus dem Thema was machen können, aber wie üblich ist das nicht geschehen.

Gibt es außer "Latter Days" und "Beautiful Thing" (und meinetwegen noch "Hate Crime") irgendeinen Schwulenfilm, der nicht schlecht und/oder clichéüberlastig gemacht ist?!

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