Ich habe niemals geschafft, dieses Snippet zu Ende zu schreiben, einfach weil ich die Antworten nicht wissen wollte.
Vorsichtig zog Methos den letzten Strich um die Augen. Anschließend betrachtete er sich im Spiegel und war zufrieden, als der Tod ihn angrinste.
Es war perfekt, besser als er es damals jemals hinbekommen hatte. Nicht nur, dass die Schminke keine Poren verklebte, nein, dank des Spiegels brauchte er nicht mehr auf poliertes Silberblech zurückgreifen.
Eigentlich konnte er jetzt das Schlafzimmer verlassen und sich Duncan präsentieren. Er zögerte. Wusste nicht genau, auf welche Reaktion er hoffte.
Damals war ihm alles richtig erschienen, es war eine andere Zeit gewesen.
Doch entgegen aller Behauptungen war er kein anderer Mensch gewesen. Er hatte es nur geschafft, dass Raubtier in sich zu zähmen - meistens jedenfalls.
Aber jetzt wo er in den Spiegel geblickt hatte, war das Raubtier wieder wach, hungerte nach Beute, wollte erobern.
Ein wenig blaue Farbe hatte gereicht, all das wieder hoch kochen zu lassen.
„Methos! Alles in Ordnung mit dir?“
Er konnte die Sorge in Duncans Stimme hören. Methos blickte in den Spiegel und lächelte - das Lächeln, das Panik bei seinen Opfern auslöste und sie dazu brachte, in die Hose zu machen.
Ob Duncan dieses Lächeln ertragen könnte?
Wollte er überhaupt, dass Duncan dies aushält, oder wollte er ihn unterwerfen, ihn besitzen? Diesen goldenen Körper - das weiche, dunkle Haar.
Schon lange wollte er Anspruch auf ihn erheben, aber Duncan war immer zu hell, zu leuchtend gewesen. Wenn er ihn brach, würde er dann noch das Licht im Schatten sein?
„Methos?“ Duncan klopfte an der Tür. Als Methos nicht reagierte, seufzte er auf. „Vergiss es. Es ist eine blöde Wette mit einem noch blöderen Einsatz gewesen. Ich fühle mich im Kilt auch nicht mehr richtig wohl. Das hat mir wohl Kirstin ausgetrieben. Zieh dich einfach wieder um und komm raus. Ich lad dich auf ein Bier ein.“
Immer edel und immer rücksichtsvoll.
Nur einmal hatte Methos das Tier in Duncan kennen gelernt. Es war genauso wild und unzähmbar gewesen, wie sein eigenes.
Wie viel Mühe hatte es Duncan gekostet, die Bestie in sich einzusperren. Oder hatte er sie getötet?
Würde er es ertragen können dem Tod gegenüber zu stehen?
Methos lächelte. Er wollte einige Antworten.
Er ging zur Tür und öffnete sie.