Eine Antwort auf das Crossover Meme.
magnifica7 wünschte sich Hermine Granger und meinen OC Engin Korpak
Engin liebte London. Jedes Jahr fuhr er mindestens für ein Wochenende, wenn nicht sogar für eine Ganze Woche in die Metropole.
Er liebte es, ziellos durch die Stadt zu bummeln und in den unzähligen Büchergeschäften zu stöbern. Oft genug passierte es ihm, dass er sich abends anhand der nächsten U-Bahn Station orientieren musste, wo er bei seinen Streifzügen gelandet war.
So war es ihm wieder passiert. Es war das seltsamste Viertel, das er jemals betreten hatte, als er einen Buchladen verlassen hatte und einem seltsam gekleideten alten Mann mit einem dicken Bücherstapel unter dem Arm gefolgt war. Dabei war dieser durch eine heruntergekommene Kneipe gegangen und hatte danach noch mehr Engins Neugier geweckt.
Keine Autos, keine Fahrräder, kein elektrisches Licht. Und jeder trug seltsame Kleidung. Engin fragte sich, ob er in ein Viertel einer religiösen Splittergruppe geraten war. Es erinnerte ihn irgendwie an eine Dokumentation über Amische, die vor nicht allzu langer Zeit im Fernsehen gesehen hatte.
Man war ihm zwar den einen oder anderen neugierigen Blick zu, aber Engin war in Frankfurt schon in gefährlicheren Vierteln unterwegs gewesen, wo er sich mehr nach seiner Dienstwaffe sehnte, als hier.
Als er an einer Ecke eine große Buchhandlung sah, betrat er sie, ohne einen Moment zu zögern.
Engin kam es vor, als ob er eine vollkommen neue Welt betreten würde. So eine Buchhandlung hatte er noch nie gesehen. Es war nicht nur so, dass alle Regale voll gepfropft waren und sogar auf dem Boden die Bücher gestapelt waren, nein, es lag an den Büchern. Sie hatten eine ganz andere Ausstrahlung, als alles was er bisher gesehen hatte.
Ein Buch fiel ihm ins Auge ‚Gilderoy Lockharts Ratgeber für Schädlinge in Haus und Hof’. Er hatte den Eindruck, dass der Mann auf dem Cover ihn anlächelte und dann blinzelte er auch noch.
Engin traute seinen Augen nicht. Das musste eine optische Täuschung sein. Er wollte das Buch in die Hand nehmen und durchblättern, als er ein verächtliches Schnauben hörte.
Engin blickte hoch und sah eine hübsche junge Frau, die ihn, nein das Buch, angewidert ansah.
„Etwas damit nicht in Ordnung?“
„Alles was von diesem Autor kommt, ist nicht in Ordnung. Gilderoy Lockhart ist ein dummer Blender, der das Wissen anderer ausnutzt, um sich selbst im Ruhm zu sonnen. Leider fallen zu viele auf sein hübsches Gesicht hinein.“
Ihr Urteil hatte etwas endgültiges und sehr überzeugendes.
„Oh!“ Engin legte das Buch zur Seite. „Das wusste ich nicht. Ich bin zum ersten Mal hier und wollte mich ein wenig umsehen.“
„Wie haben Sie den Weg zu uns gefunden?“
Engin zuckte mit den Schultern. „Ich habe die letzte Buchhandlung verlassen und bin einem Mann mit einem großen Bücherstapel gefolgt.“ Er sah, wie sie ihre Augenbraue zusammen zog und sie ihre Stirn runzelte und fragte sich, was er falsch gemacht hatte. „War das nicht in Ordnung? Bin ich irgendwo gelandet, wo ich nicht sein darf? All das erinnert mich ein wenig an die Amish-People.“
„Sie haben nichts falsch gemacht“, wehrte sie ab. „Nur wundert es mich, dass sie dem Mann folgen konnten. Amish-People sind wir nicht, aber wir bevorzugen es, unter uns zu bleiben. Aber wo Sie schon einmal hier sind… Für welche Bücher interessieren Sie sich?“
Ihre ganze Haltung verriet Engin, dass gar nichts stimmte. Dass sie herausfinden würde, wer nicht aufgepasst hatte und dass derjenige viel Ärger bekommen würde.
„Ich bin Polizist und habe in der Observation viel Erfahrung.“ Er kratze sich am Kopf. „Wahrscheinlich bin ich in gewohnte Verhaltensmuster zurückgefallen, als ich dem Mann gefolgt bin.“
„Sind Sie in Ihrer Arbeit erfolgreich?“
Er sah ihre Augen neugierig aufblitzen und war froh, von dem Mann ablenken zu können. Er lächelte sie an.
„Ziemlich. Letztes Jahr haben wir einen internationalen Drogenring auffliegen lassen. Wir mussten zwei Jahre Arbeit investiert, um das zu schaffen.“ Danach hatte Chris den Dienst quittiert und war mit Eddie nach Paris gezogen. Viel zu oft vermisste Engin seinen Partner.
Er räusperte sich, als er sah, mit welcher Intensität sie ihn ansah. Nicht, dass ihm weibliche Bewunderung Unbehagen bereitete, aber da war etwas, was ihn an Chris erinnerte. An ein Raubtier im Schafspelz. Mit dieser Frau wollte er keinen Ärger haben.
„Das hört sich sehr spannend an.“
„In der Realität ist es nicht halb so spannend. Man verbringt die meiste Zeit mit Recherche und Observation. Verfolgungsjagden, wie man sie im Fernsehen sieht, gibt es so gut wie nie.“
„Das glaube ich Ihnen. Ich finde die Recherche besonders spannend. Ich liebe es, in Büchern zu wälzen und Lösungen zu suchen.“
Dieser Gedanke schien sie wirklich zu begeistern.
„Dafür nutze ich meistens meinen Computer. Bücher sind zur Entspannung da. Ich lese auch Fachliteratur, aber ohne gute Bilder finde ich es langweilig.“
„Dann kommen Sie mit, Herr…“ Sie sah ihn fragend an.
Engin überlegte einen Augenblick, dann entschied er, dass es keinen Grund gab, einen falschen Namen zu verwenden.
„Engin Korpak. Sie können mich gerne Engin nennen. Und wie heißen Sie?“
Engin verwendete den Augenaufschlag, der gewöhnlich bei den Frauen wirkte.
„Hermine Granger. Für Sie Hermine.“
Sie reichte ihm die Hand. Engin ergriff sie und sah sofort den Ring an ihrer Hand.
Er bemerkte, dass ihre Augen seinem Blick gefolgt waren und sah ihr feines Lächeln.
„Wollten Sie mir nicht einige Bücher zeigen?“
Engin war gespannt, was für Schätze sie ihm zeigen würde.