Wir fassen zusammen und werden doch episch.

Sep 22, 2005 02:16

Meine Hausarbeit wurde abgegeben und bestanden.
Meine Zulassung für Politik in Freiburg kam genau einen Tag nach dem letzten Eintrag. Ich musste feststellen, dass manchmal Vorfreude doch viel mehr ist. Und das Gefühl, dass sich nach Eintreffen des Bescheides, leider um Längen geschlagen hat.
Ich bin nun erblondet, heute Abend. Und werde morgen dises Projekt fortsetzen um am Ende der Woche in alpingrün zu erstrahlen.
Mein Weg führte mich heute mit Geld und guten Vorsätzen auf zwei Meter am Piercingstudio vorbei. Ein Schubs hätte genügt, gell.
Ich war im Urlaub. Frankreich, Irland, Belfast, Schottland, Amsterdam/Hoorn, Berlin, Leipzig.
5500 km.
Wundervolle Erlebnisse gab es [und zwei Diafilme, die sich trojanisch zu unseren Filmen gestohlen haben und nun den Einscanvorgang verzögern]:

.Belfast, die Stadt deren Stimmung mir sehr auf den Magen schlug, anfänglich. Da unser 12-Bett-Hostelzimmer nicht sehr einladend erschien, zwang mich M. bei Dunkelheit durch diese abweisende Stadt[xPhoto] zu laufen und ein Pub zu suchen. Voller Vorurteile und Sun-Titelseiten[Ze Krauts und so] wollte ich so etwas vermeiden, doch unerbittlich wurde ich in The John Hewitt geschleppt. Randvoll mit möglichen Antworten auf alle Nazivorwürfe stellt ich nach 10 min auf meinem Barhocker fest, dass sich hinter mir die deutsche Flagge befand und ein Schild groß vom kommenden Oktoberbeirfest kündete :) Wundervoll war es dort übrigens. Eine Jazzband hat gespielt. Belfaster stehen auf Weizenbier und als ich auf der Toilette war, musste sich in der Kabine neben an ein freitägliches Alkoholopfer übergeben. Solange bis beim nächsten Toilettenbesuch 'Out of order' die Kabine zierte ;)

.Irland, das Land, das den ersten Nervenzusammenbruch am Steuer auf der falschen Seite verursachte. Und uns an einem Lough, direkt vor dem Meer, einen Hügel bot. Trotz übermäßig vorhandener freilaufender-Hund-frisst-mich-Panik wurde ich in den angrenzenden Wald geschleppt. 'Hill Top' sprach der Wegweiser bergauf und eine dreiviertel Stunde später dann tatsächlich ohne Hunde- und anderer Lebewesenbegegnung wartete die allerschönste Aussicht die ich jemals sehen und erarbeiten durfte.[xPhoto]

.Schottland, das Land, dessen Erscheinung einige Bilder zerstört hat.[xPhoto] Nach 300 km von West nach Ost kann ich nun die Lage des schottischen Brotkorbes genau angeben. Unter St. Andrews liegt er und bietet Weizenfelder³. Und einen weizenfeldallergischen Freund. Sowie zehn Sender, die uns 'Hurricane Katrina" als Unwort des Jahres anboten. Und uns mit dem Mercury Prize zur Massencdkaufaktion nötigten. Dank erstklassiger schottischer Musiksender Indieliebe wieder entdeckt und entfacht. Der Second-Hand-Plattenladen in St. Andrews hat den Rest erledigt. Endlich besitze ich den 2001-Soundtrack auf Schallplatte :lieb: ★]

.Holland, das Land, das gefürchtet wie erwartet wurde. Direkt nach der Ankunft wurde ich gezwungen den nächsten Coffeeshop anzusteuern, von dem keiner wusste wo er sich befindet. Ein großer Streit und eine kleine Szene Sonntag morgens um halb zehn später steuerten wir Hoorn an.[xPhoto] Und wurden von der Menschenschlange, die sich von der Fußgängerzone bis zum Konzerthaus zog, fasziniert. Eine Oldieband spielte und ca. 250 Holländer standen und saßen auf Campingstühlen um sich für ein nicht näher spezifiziertes Event [Rest]Karten zu kaufen. Der Parkplatz des Autos befand sich netterweise direkt gegenüber des örtlichen Rauschladens und so stand ich in der Schlange dort. [Auf der Toilette hier befand isch ein Plakat für ein Dancefestival in Weeze :) Eine Gedenkminute] Auch hier war wieder alles halb so schlimm und ausgesprochen interessant. Bizarr war auch die Blaskapelle die gerade in dem Momenent als wir nach außen kamen, einen Marsch von sich gab.

.Amsterdam, die Stadt, deren Pissoirs mitten in der Fußgängerzone stehen und Falafelstände von McDonald's wegführten[ich war dort. In jedem! Land! :|]

.Berlin. Alte und neue Lieblingsstadt. Erfolgserlebnisse am/im Fernsehturm.[xPhoto] 1,20 min Aufzugsfahrt überstanden. Trotz Höhenangst versucht den Ausblick zu genießen und den Drehschwindel zu ignorieren. Wundervoll². Auch wenn der langersehnte Besuch im Deutschen Historischen Museum durch Umbauarbeiten auf eine 1945-Ein neuer Anfang-Ausstellung reduziert wurde[als bekennende Dritte-Reich-Hasserin viel es mir schwer mich wirklich dafür zu begeistern-dieses Thema ist nun wirklich zu abgelutscht.

.Merseburg. Unglaublich freundliche M-Verwandtschaft hat uns empfangen und mir ganz neue Gastfreundschaftsmaßstäbe ermöglicht. Außerdem ein Hund. Der ständig auf meinen Schoß gehüpft kam :)

5500km dann wieder am Ende der Welt zu Hause. Gemeinsam um 13 CDs, 2 Schallplatten, 4 DVDs, 3 Fußballtrikots [und auch an nicht-materiellen Dingen ★] reicher :) Und so.
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