Team: Nutellasalat
Challenge: Personen - Held wider Willen - fürs Team
Fandom: Star Wars: The Clone Wars
Titel: Bestechung
Inhalt: Hondo erhält Besuch von General Kenobi, der ihm gratulieren will.
Anmerkung: Hondo Ohnaka ist ein Weltraumpirat und einer der coolsten Antagonisten der Grauzone, die Clone Wars zu bieten hat. In der Folge, auf die ich anspiele, hilft Hondo ein paar Jedi-Jünglingen aus der Patsche (in die er sie selbst gebracht hat, aber hey, nobody’s perfect xD). Der Rest hier ist unverschämtes Fangirlshipping.
Bestechung
Es war ein sehr seltsamer Anblick, der sich ihm da bot, fand Hondo.
Nichts explodierte, keiner seiner Leute zettelte eine Meuterei an, nirgendwo waren ehemalige Sith auf der Suche nach Ärger - und trotzdem landete soeben eine rotweiße Delta 7B auf dem staubigen Streifen Land vor seinem Hauptquartier.
„Wenn da keine Twilek-Mädchen aussteigen, schießt drauf“, rief Hondo seinen Männern zu. „Wenn es welche sind… ach, schießt trotzdem drauf, es geht nichts um eine Tanznummer am frühen Nachmittag.“
Es waren natürlich keine Twileks, wahrscheinlich, weil das Universum immer noch irgendeinen Zwist mit Hondo auszufechten hatte, von dem er nichts wusste. Die Kuppel klappte auf, ein blauer Blitz sprang hervor und dann stand Jedi-Meister General Obi-Wan Kenobi höchstpersönlich vor ihnen.
„Pfeif deine Hunde zurück, Hondo“, rief Kenobi, das Lichtschwert schützend vor den Körper haltend. „Ich habe etwas mit dir zu bereden.“
Hondo traute seinen Ohren nicht. „Etwas bereden? Was, du fliegst den ganzen Weg hier raus, um etwas mit mir zu bereden?“
Kenobi zuckte die Schultern. „Ich war zufällig in der Nähe“, rief er zurück und er musste völlig bescheuert sein, wenn er glaubte, dass Hondo darauf anspringen würde.
„Nehmt die Waffen runter“, befahl Hondo. Er wollte mit seiner Einschätzung schließlich nicht falsch liegen.
Es dauerte einen Augenblick, bis Kenobi seine Klinge verschwinden ließ und dann langsam auf ihn zuschlenderte. Er war hager geworden, bemerkte Hondo, seine Bewegungen noch sparsamer und genauer als üblich. Der Krieg fraß ihm langsam aber sicher das Fleisch von den Knochen. Nur seine Augen blitzten wie üblich ein wenig schalkhaft unter den buschigen Augenbrauen hervor. Hondo war auf der Hut.
„Ich danke für die außerordentliche Gastfreundschaft“, sagte er. „Florrum wird jedes Mal schöner.“
Hondo legte den Kopf schief. „Entweder bist du völlig betrunken oder … nein, eigentlich kannst du nur völlig betrunken sein, andernfalls wärst du nicht hier.“
Kenobi betrachtete ihn spöttisch. „Für einen Piraten hast du ein außerordentlich schlechtes Gedächtnis.“
Hondos Männer johlten hinter ihm.
„Eh, du weißt wie es ist. Man nimmt sich vor, dran zu denken, dann kommen einem die Separatisten in den Weg oder irgendwelche republikanischen Schiffe wollten …abgeschleppt werden. Ich kann mir nun wirklich nicht jeden Jedi-Meister merken, der aus irgendeinem Grund mit mir reden will, tut mir Leid, da wirst du dich schon hinten anstellen müssen, oder einen Termin machen, wie zivilisierte Leute, wirklich, Kenobi, bringen sie euch gar nichts mehr bei auf…“
„Hondo.“
„Was?“
„Ich bin hier, um dir deine Bezahlung zu geben. Dafür, dass du die Jünglinge gerettet hast.“
Hondo hob entrüstet die Hände. „Gerettet? GERETTET? Ich habe niemanden gerettet, also wirklich. Ehrlich, Kenobi“, fügte er flüsternd hinzu, während er dem Jedi einen Arm um die Schultern legte. „Ein bisschen mehr Pietät bitte. Das hier ist eine anständige Piratenbasis.“
„Du weißt wirklich nicht, was ich meine, oder?“
„Für jemanden, der allein und unbewaffnet - dein Leuchtstäbchen zählt nicht - in eine Piratenhöhle läuft, bist du ganz schön vorlaut.“
„Die Jünglinge, Hondo. Du hattest beschlossen, eine Rechnung zu schicken.“
„Eh, wahrscheinlich verloren gegangen. Republikanisches Postsystem, unzuverlässig wie Gungans.“
Sie wanderten zusammen durch die düstere Vorhalle bis zur Kantine und Hondo versuchte aus Routine heraus, Kenobis Taschen zu durchwühlen, was nicht sonderlich gut klappte. Diese Jediroben waren eine Katastrophe, viel zu viel Stoff, und wahrscheinlich lebte darin sowieso eine ganze Kolonie von Rumaratten...
„Falls du ein Bonbon findest, darfst du es gern behalten“, murmelte Kenobi amüsiert und Hondo schnaubte.
„Du bist der größte Spielverderber des ganzen Jedi-Ordens, du solltest dich schämen. Kommst hierher, in mein Haus und machst dich nur über mich lustig. Außerdem, wo ist die Bezahlung, von der du gesprochen hast, hm, hm? Ich sehe hier rein gar nichts. Und sag mir nicht, dass sie in deinem Schiff ist, denn egal, was darin ist, es wird zu wenig sein.“
Kenobi lächelte versonnen. „Es ist eine Information, die ich dir anbiete.“
Hondo wurde hellhörig. „Falle. Egal, was du jetzt sagst, es ist eine Falle. Oder?“
Kenobi zuckte mit den Schultern. „Es handelt sich um die Koordinaten des separatistischen Kreuzers, der euch im Gammaquadranten die Zölle abläuft“, erklärte er beinah gelangweilt und zog aus den Untiefen seines Umhangs ein Datapad hervor, das er Hondo in die Hand drückte. „Nimm sie an oder nicht. Ich schulde dir etwas für die Sache mit den Jünglingen. Damit wären wir quitt.“
Hondo inspizierte das Hologramm und es handelte sich tatsächlich um sehr detaillerte Aufnahmen aus dem Bereich, der ihnen Schwierigkeiten bereitete. Woher bei allen Sithhöllen hatte Kenobi das gewusst? Hondo ließ das Pad verschwinden und breitete gönnerhaft die Arme aus. „Eh, quitt. Wer zählt schon mit, so oft wie wir uns gegenseitig retten…“
„Ich zähle mit, Hondo.“
„Hm. Kluger Mann.“
„Ich gebe mir die größte Mühe. Also, was ist? Nimmst du es an?“
„Kenobi... warum so ungeduldig? Jetzt, wo du mir deinen Trumpf zugesteckt hast, kann ich dich wohl kaum gehen lassen. Das wäre schlecht fürs Geschäft.“
Einen kurzen Moment lang schien Kenobi tatsächlich empört zu sein.
„Du willst mich einsperren?“
„So leid es mir tut… und das tut es wirklich nicht.“
Kenobi blieb stehen und Hondo tat es ihm gleich. Er packte den Schaft des Gewehres etwas fester. Man konnte ja nie wissen, mit diesen hinterlistigen Jedi…
„Du kannst natürlich versuchen, mich festzuhalten, Hondo“, sagte Kenobi gedehnt. „Hat bisher schließlich auch immer gut geklappt.“
Zugegeben, sie hatten nicht die besten Quoten, wenn es um das Festsetzen von Jedis ging. Gab nur Geländeschäden.
„Hm… worauf willst du hinaus?“
Kenobi warf sich blitzschnell auf ihn, drängte Hondo an die Wand und presste ihm das in einem Sekundenbruchteil zum Leben erwachte Lichtschwert gegen die Kehle.
„Verfluchter Jedi“, knurrte Hondo, doch dann sah er in dem blauschimmernden Licht, dass Kenobi sich auf einmal die Lippen leckte. Und sich so weit es ging gegen Hondos Unterleib presste.
Oh.
Das war… neu.
„Worauf ich hinaus will… ist eine andere Art der Bezahlung, Hondo“, flüsterte er leise. „Die Information stammt nicht vom Orden sondern von mir selbst. Und ich verlange die Gegenleistung sofort.“
Es gab nicht vieles, was Hondo sprachlos machen konnte, doch die kurze Liste musste eindeutig um knurrende Jedi-Meister, die sich mit ihrem ganzen Körper auf ihn warfen, ergänzt werden.
„Überleg es dir gut, Hondo“, fuhr Kenobi fort. „Das ist ein guter Deal für dich. Entweder du lässt mich gehen und behältst die Information…“ Ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht des Jedi, das eindeutig raubtierhaft war. Hondo gefiel es.
„Oder?“
„Oder ich bleibe freiwillig, wir gehen zu Bett und vielleicht lasse ich mir noch weitere Geheimnisse entlocken…“
„Win-Win für mich also, eh?“
„Sicher.“
Hondo grinste. Der Jedi musste völlig bekloppt sein, doch er würde sich nicht beschweren.
„Na dann kommt, Meister Jedi“, rief er und als Obi-Wan das Lichtschwert verschwinden ließ, packte er ihn an der Hand und zerrte ihn ungeduldig mit sich.
Das versprach, lustig zu werden.
Und wenn Hondo eines hatte, dann war es Sinn für Humor.