Titel: "Alle Jahre wieder"
Autor:
dunderklumpen Fandom: NCIS
Charaktere: Gen
Prompt: # 1 "Geschenke, die du niemals haben wolltest"
Rating: PG
Word Count: 1.699 Wörter.
Zusammenfassung: Weihnachtswichteln beim NCIS.
Disclaimer: NCIS ist das Eigentum von Donald P. Bellisario und CBS.
Anmerkungen: Ein wenig Nonsens und ein wenig Fluff ohne wirklich viel Handlung zur Weihnachtszeit:)
„Alle Jahre wieder…“
„Aaaabbbyyy….“, die jammernde Stimme Timothy McGees hallte durchs Labor. „Ich hasse das. Muss da sein?“
„Tim, Weihnachten ohne Wichteln geht gar nicht. Natürlich muss das sein. Und es war bisher doch immer lustig!“
„Ja, für dich vielleicht. Ich hab letztes Jahr Gibbs gezogen und außerdem die hässlichste Krawatte meines Lebens von Tony bekommen!“
Die Forensikerin lachte. „Perfekt!“
„Perfekt?“, echote McGee.
„Ja“, bestätigte Abby voll Enthusiasmus. „Dieses Jahr werden wir es nämlich anders machen als sonst.“
McGee starrte sie an. Abby schüttelte amüsiert den Kopf, bevor sie fortfuhr: „Dieses Jahr machen wir Schrott-Wichteln!“
McGee verdrehte seufzend die Augen. „Was, bitteschön, ist Schrott-Wichteln?“
Abby grinste und holte Luft, als Ducky durch ihre Tür trat, Papiere in der Hand.
„Schrott-Wichteln, mein lieber Timothy, ist eine Tradition, bei der man Geschenke, die man selbst bekommen hat und hässlich findet, seinem Wichtelkandidaten schenkt, wenn man der Meinung ist, es könnte ihm gefallen.“, beantwortete Ducky McGees Frage. Abby trat zu dem älteren Pathologen und nickte grinsend.
„Genau. Und deine Krawatte ist perfekt dafür!“
***
Weihnachtsmusik schallte aus den Lautsprechern und die Büroinsassen scharrten sich, mit Eierlikör und Glühwein bewaffnet, um die Mitte eines großen Tisches. Abby stand davor und versuchte den Lärm der vielen Stimmen zu übertönen, die schwatzten und lachten.
„Hallo! Haaaallloooo!“ Ein paar Gesichter wandten sich ihr zu, aber die meisten reagierten nicht. Genervt steckte sie zwei Finger in den Mund und ein gellender Pfiff ertönte. Alle Augenpaare richteten sich auf Abby, die breit grinste.
„Es ist Zeit für das Wichteln. Alle, die einen Wichtelkandidaten haben, holen jetzt ihr Geschenk und tauschen es aus. Viel Spaß!“
Damit verließ sie da Zentrum der Aufmerksamkeit und schritt zu einer Tasche, die in Form eines Weihnachtsjutesacks genäht war und auf dem in großen roten Filzbuchstaben „Merry Christmas“ stand.
Ziva lächelte, als sie die Forensikerin darin herumkramen sah, um ein flaches Päckchen daraus hervorzuholen. Mit diesem in der Hand ging sie auf sie zu.
„Das ist für dich, Ziva.“ Die Israelin beäugte das Päckchen und nahm es dann entgegen. „Ich hoffe, es gefällt dir“, sagte Abby, um kurz darauf hinterher zu schieben, „auch wenn ich es schrecklich fand.“
Ziva zuckte mit den Schultern und stellte ihr Glas auf den Schreibtisch. Dann nahm sie das Paket und begann, es von dem schwarz glänzenden Weihnachtspapier und der roten Schleife zu befreien, mit dem es eingewickelt war. Während sie das tat, gesellten Tony und McGee sich zu ihr und beobachteten amüsiert, was genau es denn nun war, dass Ziva geschenkt bekam. Das letzte Stück Papier verschwand und die Liaisonagentin hielt ein Stück Stoff in der Hand, dass sie ausbreitete. Sie hob es an und es entpuppte sich schnell als rosa Kitty Cat-T-Shirt.
„Ähm… danke.“, brachte Ziva hervor und hörte im selben Moment Tonys Lachen. Der Blick, den dieser von beiden Frauen zugeworfen bekam, hätte selbst Gibbs in die Flucht geschlagen, aber Tony brach nur ab und tarnte sein weiteres Lachen in einem Husten, das nicht verbergen konnte, wie lustig er das Ganze fand.
„Ich weiß gar nicht, was du hast“, meinte McGee unschuldig, „es ist doch süß.“
„Es ist rosa.“, war alles, was Abby als Erklärung erwiderte.
„Ja, hör auf unsern Elfenkönig. Er kennt sich mit so was aus.“, Tony trat näher zu den beiden Frauen und betrachtete noch einmal eingehend das Shirt. „Es ist süß!“, zitierte er McGee ironisch und malte imaginäre Anführungszeichen in die Luft.
Abby schoss ihm einen vernichtenden Blick zu. „Es ist rosa!“ wiederholte sie mit Nachdruck.
Ziva lächelte amüsiert. „Mir gefällt es Abby“, versuchte sie die Situation zu retten. „Danke.“ Damit trat sie auf die dunkelhaarige Frau zu und drückte sie kurz.
Abby strahlte. „Ich wusste, dass es dir gefällt“, rief sie, „es ist sogar mit Katzen!“
Tony drehte sich weg, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.
Ziva packte das Shirt beiseite und öffnete die Schublade ihres Schreibtisches. Daraus beförderte sie ein rechteckiges Paket, das in ein Papier mit Blumenmuster eingewickelt war.
„Bevor du dich weiter so aufführst, hier ist dein Geschenk, Tony.“ Sie warf ihm das Päckchen zu und überrascht fing er es auf.
Neugierig und immer noch mit einem Grinsen auf dem Gesicht, hielt er es ans Ohr und schüttelte. Ein Klackern war zu hören.
„Soll ich es für alle Fälle auf Sprengstoff untersuchen lassen, David? Oder kann ich mich drauf verlassen, dass da kein Trick eingebaut ist?“
Ziva ging auf ihn zu, auf ihren Zügen da grimmige Lächeln, das sie immer zur Schau trug, wenn sie jemanden bedrohte.
„Nun, Tony“, ihre Stimme war samtweich, um ihn in falscher Sicherheit zu wiegen, „ich brauche keine Tricks dazu.“ Ihre Hand legte sich auf Tonys Unterarm und er konnte nicht verhindern, dass ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief. „Ich kann das Problem auch so erledigen.“ Damit platzierte sie sich seitlich von ihm und schaute ihn unter langen Wimpern süßlich an. Tony schluckte kurz.
„Also gut… dann lass uns schauen, was du für mich gedacht hast.“
Mit schnellen Griffen zerriss er das Papier und hielt einen weißen Karton in der Hand. Ebenso hastig öffnete er ihn, um eine Figur daraus zu befreien, die er mit einem Strahlen betrachtete.
„Und das gefällt dir nicht, Ziva? Das ist absolut phantastisch!“
Er platzierte die Figur auf dem Tisch und drückte einen Knopf. Elvis Presleys dunkle Stimme schallte aus einem im Boden eingelassenen Lautsprecher und begleitete mit seinem „Aloha Oe“ die Plastikfigur der schwarzhaarigen Hawaianerin, die ihre Hüften aufreizend zu der Melodie kreisen ließ.
Abby lachte, als sie Tony Begeisterung sah und Ziva wendete sich McGee zu. Stumm öffnete sie die Hand und widerwillig holte der junge Agent sein Portemonnaie aus der Tasche.
Tony beobachtete das Spiel. „Du hast doch nicht etwa gewettet, dass es mir nicht gefällt, Probie?“ rief er belustigt.
McGee verdrehte nur die Augen und gab Ziva das Geld. Diese wedelte mit dem Schein vor Tonys Nase herum. „Fünf Dollar, dass du es toll finden würdest.“, sagte sie grinsend. „Es hat sich gelohnt! Ich bin das scheußliche Ding los und hab fünf Dollar gewonnen.“
Tony prustete lautlos und flüsterte, so dass nur sie es hören konnte: „Dafür hast du das bekommen.“ Sein Blick glitt zu dem rosa T-Shirt, von dem ihn Kitty Cat anlachte.
„Zum Joggen reicht es.“, raunte Ziva zurück und beide schmunzelten.
Jetzt zu dir McGee“, rief Abby immer noch enthusiastisch. „Wem musstest du was besorgen?“
McGee nickte ihr zu. „Dir.“
Abby klatschte ungeduldig in die Hände. „Ich hoffe, es ist keine Krawatte.“
Timothy seufzte und reichte ihr ein schmales Päckchen. Behände wickelte sie es aus der dunklen Verpackung und öffnete die Schachtel. Mit einem Aufschrei des Entzückens hielt sie eine Kette in der Hand und umarmte ihn stürmisch.
„Danke, Tim… Die ist so cool!“
Sie hob die Kette mit den silbernen Totenköpfen empor, damit alle sie sehen konnten, bevor sie sie sich umhängte. „Passt perfekt zu meinem Outfit!“, triumphierte sie und zupfte an den Anhängern herum.
Tony starrte ihn fassungslos an. „Wer zum Teufel schenkt dir denn so was, McGee?“
Abby schmunzelte verschmitzt. „Wenn ich mich richtig erinnere, hab ich die dir vor zwei Jahren besorgt, oder Tim?“
McGee nickte ergeben.
„Ich hätte wissen müssen, dass du nicht der Typ für Silberschmuck bist.“, meinte sie trocken.
„Oder für Totenköpfe“, warf Ziva ein und kassierte einen bösen Blick von McGee.
„Dieser Tag wird immer besser“, fasste Tony amüsiert die bisherige Geschenkübergabe zusammen und sah in der Runde. „Wo sind eigentlich Ducky und Palmer?“
„Die konnten heute leider nicht kommen“, erklärte Abby, aber sie lassen euch Grüße ausrichten.“ Sie stoppte kurz und sah sich um. „Wer fehlt noch?“
Während sie die Frage noch stellte, marschierte sie schon los. Mit Gibbs am Arm kam sie zurück zu der kleinen Gruppe Agenten. „Wen hast du gezogen, Gibbs?“ fragte sie unschuldig und schenkte ihm ein Lächeln.
Gibbs ging zu seinem Schreibtisch, holte das Geschenk und gab es mit den Worten „McGee“ an den Junior-Agent weiter.
Dieser war sichtlich überrascht, aber öffnete es dann.
„Oh, mein Gott, Boss“, entfuhr es ihm, „das kann ich nicht annehmen!“ Die anderen schauten verwirrt auf die Spielzeugfigur, die Timothy in den Händen hielt.
„McGee… das ist eine Spielzeugfigur.“, erklärte Tony, so als ob McGee keine Ahnung davon hätte, was er bekommen hatte.
„Das ist nicht nur irgendeine Spielzeugfigur, Tony. Das ist eine originale Buck Rogers-Figur aus den 70ern. Die ist ein Vermögen wert.“
Ziva nahm ihm die immer noch verschweißte Packung ab und schaute konzentriert durch das Plastikfenster ins Gesicht der leblosen Puppe. „Bist du sicher?“, fragte sie skeptisch.
Der Junioragent schnappte sich die Figur von ihr und antwortete: „Natürlich bin ich sicher.“ Dann wandte er sich wieder Gibbs zu. „Boss, wirklich, das geht nicht.“
Gibbs sah ihn an. „Ich hab sie in einer alten Kiste im Keller gefunden. Ich brauch sie nicht mehr. Du kannst sie haben.
„Auch, wenn sie so viel wert ist?“, fragte Abby überrascht.
Gibbs verdrehte die Augen. „Willst du sie nun, oder nicht?“
Ein Strahlen huschte über McGees Gesicht. „Und ob, Boss. Danke!“
Abby trat zu ihrem Freund und besah sich die Figur. „Wirst du sie verkaufen, Tim?“
„Bist du wahnsinnig? Die bekommt einen Extra-Platz bei mir zuhause.“
„Aber…“
Abby hatte noch nicht ausgesprochen, als er ihr ins Wort fiel. „Das ist Buck Rogers, Abbs. Buck Rogers!“
Sie kicherte und ignorierte Tonys Kommentar, der Ziva zuflüsterte: „Ich wusste schon immer, das Probie mit Puppen spielt!“
„Tony, wen hast du?“, unterbrach sie das Getuschel.
„Wer bleibt denn übrig?“, fragte er in die Runde. Alle Augen richteten sich auf Gibbs.
„Hier“, Tony hielt ihm eine Flasche entgegen und mit Kennerblick nahm Gibbs das Etikett in Augenschein. „Mein Vater hat sie mir letztes Jahr geschenkt. Interessant, dass er nach über 30 Jahren immer noch nicht weiß, dass ich keinen Jack Daniels trinke, nicht?“, fügte er bitter hinzu.
Abby verzog die Mundwinkel und ging zu Tony. Freundschaftlich hakte sie sich bei ihm unter, als Gibbs ihn anlächelte. „Danke, DiNozzo. Das ist ein guter Whiskey.“
Tony nickte. „Na, dann Prost!“
Abby ließ ihren Blick über die kleine Gruppe von Menschen gleiten, die sich heute Abend beschenkt hatten. Sie mochte sie. Sie waren ihre Familie.
Grinsend verschränkte sie ihre Arme auf der anderen Seite mit McGee, so dass sie zwischen Tony und Tim stand.
„War das nicht eine tolle Idee?“, fragte sie laut und lächelte freudig. „Das müssen wir nächstes Jahr unbedingt wieder machen!“