Zu spät >__>

Mar 11, 2007 17:03

Titel: Happy Birthday
Autor: Wolfsorceress
Fandom: Naruto
Warning: öh… nichts?
Charaktere/Pairing: Rock Lee x Haruno Sakura
Challenge: # 1 - Rivalen
Wörter: 1o4o



Happy Birthday

Sakura wohnte mit ihren Eltern in einem Haus, dass es zu Dutzenden in Konoha gab. Klein, sauber, einfach, eine normale Familie. Lee stand, den kleinen Zettel mit der Adresse in der Hand, die er mühevoll Naruto abgeschwatzt hatte, vor der grün gestrichenen Tür. Neben der Klingel stand auf einem kleinen Schild mit sauberen Buchstaben ‚Haruno’ geschrieben.
Nervös starrte er den Klingelknopf an und überlegte, ob dies alles wirklich eine so gute Idee gewesen war. Was, wenn er sich im Datum geirrt hatte? Seine Finger krampften sich um die Blumen und das kleine, sorgfältig eingewickelte Päckchen, dass er in den Händen hielt.
Aber nein. Er konnte sich nicht geirrt haben, er hatte Tsunade-sama so oft gefragt, dass die Hokage ihn hinaus geworfen hatte. Und er hatte sich das Datum nicht falsch gemerkt. Wie konnte er das? Der Geburtstag von Sakura-san war zu wichtig, um ihn zu vergessen oder sich falsch zu merken.
Und jetzt war er sowieso schon hier. Jetzt konnte er nicht mehr zurück. „Ich kann das!“, flüsterte er sich zu und zeigte sich selbst den Daumen. Rasch, um seine Entschlossenheit nicht wieder zu verlieren, nahm er Blumen und Geschenk in eine Hand und nutzte die andere, um die Klingel zu betätigen.
Einen Moment geschah nichts, dann öffnete sich die Tür und eine hübsche, schlanke Frau mit pinkem Haar schaute heraus. „Ja?“ Sie lächelte freundlich, aber auch verwirrt. Anscheinend konnte sie mit ihm nichts anfangen. Die Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrer Tochter war verblüffend.
Lee verbeugte sich höflich. „Entschuldigen Sie, Haruno-san. Ist Sakura-san da?“
„Ja, einen Moment bitte.“ Die Frau drehte sich um und rief ins Haus: „Sakura! Hier ist jemand für dich!“ „Ich komme!“ Sakuras helle Stimme drang durch den Flur und ließ Lees Herz höher schlagen. Dann folgten rasche Schritte, die sich der Tür näherten.
„Sie kommt gleich. Willst du nicht hereinkommen?“, fragte die Mutter seiner Angebeteten.
„Nein, danke, Haruno-san. Es dauert nicht lange.“
„Na dann.“ Sie lächelte noch einmal. „Entschuldige mich, ich habe noch zu tun.“ Sie verschwand durch eine Tür und ließ Lee allein vor der offenen Haustür zurück.
Der Junge blinzelte und lauschte auf die Schritte des Mädchens, an das er sein Herz verschenkt hatte.
Ob Sasuke ihr jemals zum Geburtstag gratuliert hatte?
Ob er ihr etwas geschenkt hatte?
Wenn ja, war sie glücklich darüber gewesen? Sicherlich, immerhin war es ein Geschenk von ihrem geliebten Sasuke-kun gewesen…
Oder… hatte er gar nicht gewusst, an welchem Tag sie geboren worden war?
Lee konnte es sich vorstellen.
Er hatte den anderen immer respektiert und bewundert, wenn es um Ninja-Künste ging. Hatte Sasuke nicht die Technik, für die er selbst Monate gebraucht hatte, in wenigen Wochen gemeistert? Doch wenn es um Gefühle ging… Lee wusste es nicht, dies war zu kompliziert für ihn.
Aber eines wusste er. Sasuke war sein Rivale. Er hätte früher gerne mit dem anderen darüber gesprochen, doch dieser hatte, ehe er dafür Gelegenheit gehabt hatte, Konoha verlassen.
Sie waren Rivalen um Sakuras Liebe.
Obwohl Lee schon verloren hatte, noch ehe es begonnen hatte.
Obwohl Sasuke sich niemals darum bemüht hatte und Lee nicht als Rivalen ansah, weil es für ihn nichts gab, worum sie sich streiten mussten.
Doch für Lee war dies wichtig. Für ihn bestand die Hälfte der Ninjas, die er traf, aus Personen, gegen die er gewinnen musste. Aus Rivalen. Und er hatte sich geschworen, nicht hinter irgendwem zurückzustehen. Nur so konnte er ihnen beweisen, dass er ein ebenso guter Ninja war wie sie.
„Lee?“ Sakuras erstaunte Stimme riss ihn aus den Gedanken.
Er blinzelte, fing sich aber rasch wieder und blickte seine Angebetete an. Sein Hals war plötzlich trocken und er brachte kein Wort heraus. Sie sah verboten schön aus, wie sie da im Türrahmen stand, wie die Sonne ihr Haar zum Glänzen brachte und ihrer Haut einen goldenen Schimmer verlieh.
Die grünen Augen funkelten lebendig, glücklich, und ein verwirrter Ausdruck stand in ihrem Gesicht. „Was tust du denn hier? Ich habe nicht gedacht, dass du einmal vor unserer Tür stehen würdest. Es ist doch nicht etwa was passiert?“ Sie sah plötzlich besorgt aus.
Lee räusperte sich. „Nein! Nein, es ist alles okay. Ich…ähm…“
„Ja?“
„Ich wollte… äh…“ //Sag es ihr schon.//, sprach er sich selbst Mut zu. Er streckte ihr Blumen und Päckchen entgegen, verbeugte sich und sprudelte heraus: „Ich wollte dir nur zum Geburtstag gratulieren, Sakura-san. Alles Gute.“
Einen Moment blieb es still und richtete sich langsam wieder auf, sich fragend, ob er etwas falsch gemacht hatte. Die Geschenke dem Mädchen noch immer entgegengestreckt, musterte er sie vorsichtig. Sie stand da wie vom Donner gerührt. Die Augen nahezu geschockt aufgerissen, der Körper erstarrt, die Hand am Türgriff, wo sie sie vorhin hingelegt hatte. „Sa…Sakura-san?“ Lee zog seine Hände zurück und legte den Kopf schief. „Ist alles okay mit dir? Sakura-san?“
Sie blinzelte und ein Ruck ging durch ihren Körper.
„Ich… Tut mir Leid, wenn ich dich gestört habe.“ Lee wandte sich zum Gehen, enttäuscht. Aber was hatte erwartet? Sakura war viel zu gut für ihn. „Ich werd…”
„Nein!“ Ihr Ausruf ließ ihn innehalten. Er drehte sich wieder zu ihr um. Sie lächelte leicht nervös. „Nein, es ist nur… Ich hätte nur nie geglaubt, dass du überhaupt weißt, wann ich Geburtstag habe.“
Lee lachte, unendlich erleichtert. Sie war nur erstaunt gewesen. „Ich habe Tsunade-sama gefragt.“ Er reichte ihr noch einmal seine Geschenke, diesmal nahm sie sie an, lächelnd, nein, strahlend. „Vielen Dank, Lee. Es… es erstaunt mich wirklich, dass du extra hier vorbeigekommen bist um mir zu gratulieren. Ich…“ Sie verstummte und blickte kurz auf den Strauß in ihren Händen. „Die Blumen sind sehr schön. Danke.“ Sie lächelte breiter.
Lee kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Sie sind nichts besonderes. Ich bin nicht besonders gut mit Blumen und TenTen hat mir geholfen. Sie hat Ahnung davon. Und Ino hat gesagt, du magst diese Blumen, also habe ich sie genommen und…“ Er plapperte noch mehr daher, weil er einfach nicht wusste, was er sonst tun sollte.
Sie unterbrach ihn. „Ach, Lee, du hättest dir keine solche Mühe machen müssen.“ Sie stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Vielen Dank, Lee. Du bist echt süß.“
Und Lee fragte sich, ob es noch etwas besseres als dies hier geben konnte. Ob Sasuke jemals so einen schönen Augenblick erlebt hatte?

wolfpriestress, naruto

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