Jede Menge Herzchen
Geschichte ist ein absolut grausames Fach. Du hast es schon immer gehasst und auch nie wirklich seinen Sinn verstanden. Wen interessiert es schon, wann irgendein Kerl gelebt hatte, der irgendwas getan hatte, was irgendwer anders ganz wunderbar und furchtbar toll gefunden hatte? Zugegeben, viele Menschen. Aber dich nicht. Es gibt einige Dinge, die du spannender findest. Gitarre spielen. Klamotten. Feiern. Deinetwegen auch das Liebesleben von Ameisen mit senkrechter Sonnenbestrahlung. Aber gewiss nicht Geschichte. Und so hast du viele Dinge gefunden, mit denen du dir 45 ewige Minuten Geschichtsunterricht vertreiben kannst. Zum Beispiel...
„...Wieso kritzelst du Herzen in dein Geschichtsbuch, Aoi?“, kommt es da aber gerade von der Seite und dein blonder Tischnachbar sieht dich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ertappt zuckst du zusammen und kannst nicht verhindern, dass ein leichter Schimmer rosa über deine Wangen kriegt. Was war Uruha auch immer so furchtbar neugierig?
„So. Langeweile“, nuschelst du leise und gibst dir alle Mühe, Uruha nicht anzusehen. Denn erschreckender Weise hatte dein blonder Freund die dir unerklärliche Gabe, es dir an der Nasenspitze anzusehen, wenn du lügst. Zugegeben, es ist sicher nicht unerklärlich, denn ihr kennt euch schon verdammt lange. Im Kinder habt ihr versucht, gemeinsam auszubrechen und seid kläglich an den schimpfenden Erzieherinnen gescheitert die Grundschule hat euch noch enger zusammengeschweißt. Sogar deinen ersten Kuss hast du mit dem Blonden geteilt. Experimentierfreudig seid ihr schon immer gewesen, ohja.
Und aus diesen Gründen ist es auch nicht sehr überraschend, das Uruha dich nur grinsend in die Seite piekt.
„Du lügst, Aoi-chan“, gluckste er leise und piekt dich wieder. Vorsorglich wirft er nebenbei einen Blick nach vorn, doch euer alter Geschichtslehrer ist dort in einen Monolog über die französische Revolution und deren Vor- und Nachteile versunken. Sogleich wendete sich seine Aufmerksamkeit wieder dir zu und er grinst vielsagend.
„Ich weiß, an wen du denkst. Wetten?“
Er grinst. Du siehst es nicht, da du dich noch immer weigerst, ihn anzusehen, aber du weißt, dass er grinst. Du hörst es an seiner Tonlage und du möchtest ihn dafür gerade wirklich sehr gerne schlagen. Aber natürlich tust du das nicht.
„Wette halt, Blödmann“, nuschelst du stattdessen nur leise und rutscht ein Stück von dir weg. Uruha ist ein guter Freund. Dein bester. Aber in Momenten wie diesen ist er einfach unerträglich. Er weiß das und er findet es furchtbar komisch und denkt nicht im Traum daran, dass irgendwie abzustellen.
Das Klingeln zum Ende der Stunde erlöst dich. Uruhas Interesse schwindet in Millisekunden und er wuschelt dir noch durchs Haar, ehe er aus der Klasse wuselt. Zwar hattet ihr nur fünf Minuten Pause bis zur nächsten Stunde, aber das war nun mal das Pech der Raucher. Ging nicht ohne. Aber du grinst, schließlich rettet Uruhas Sucht dich vor dessen Neugier.
Aber ehe du deine Geschichtssachen wegpacken kannst, lässt sich die nächste Person neben dir nieder und schlingt fast ein wenig besitzergreifend einen Arm um dich. Ohne hinzusehen weißt du, wer dich da gerade so liebevoll umarmt. Du erkennst es am Geruch. Sein Geruch, Reitas Geruch, der so einzigartig und einlullend auf dich wirkt, dass du stundenlang regungslos in seinem Armen liegen könntest. Doch seine Stimme reißt dich aus deinen Gedanken.
„Aww, Aoi-chan, wie niedlich!“ Und jetzt möchtest du im Erdboden versinken, denn sein Blick haftet auf den Herzchen in deinem Geschichtsbuch. Gott, das war... furchtbar peinlich. Noch peinlicher als vorhin bei Uruha. Wieso musste gerade Reita das sehen?
„Aber da fehlt ja noch was“, meint er dann grinsend und seine freie Hand schnappt sich einen Stift von dir und er beginnt, in deinem Buch herumzukitzeln. Und als du siehst, was er da malt, ist all deine Scham sofort verflogen. Lachend lehnst du dich an ihn, als er einen Kuss auf deine Wange drückt. Er ist wirklich ein furchtbarer Macho und so wahnsinnig von sich selbst überzeugt. Aber das macht ihn sympathisch, auf seine Art. Denn anscheinend weiß auch er, an wen du bei den Herzchen gedacht hast.
„Reita“, steht da in deinem Geschichtsbuch. Mit einem Herzchen darum gemalt.
„...Wieso kritzelst du Herzen in dein Geschichtsbuch, Aoi?“, kommt es da aber gerade von der Seite und dein blonder Tischnachbar sieht dich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ertappt zuckst du zusammen und kannst nicht verhindern, dass ein leichter Schimmer rosa über deine Wangen kriegt. Was war Uruha auch immer so furchtbar neugierig?
„So. Langeweile“, nuschelst du leise und gibst dir alle Mühe, Uruha nicht anzusehen. Denn erschreckender Weise hatte dein blonder Freund die dir unerklärliche Gabe, es dir an der Nasenspitze anzusehen, wenn du lügst. Zugegeben, es ist sicher nicht unerklärlich, denn ihr kennt euch schon verdammt lange. Im Kinder habt ihr versucht, gemeinsam auszubrechen und seid kläglich an den schimpfenden Erzieherinnen gescheitert die Grundschule hat euch noch enger zusammengeschweißt. Sogar deinen ersten Kuss hast du mit dem Blonden geteilt. Experimentierfreudig seid ihr schon immer gewesen, ohja.
Und aus diesen Gründen ist es auch nicht sehr überraschend, das Uruha dich nur grinsend in die Seite piekt.
„Du lügst, Aoi-chan“, gluckste er leise und piekt dich wieder. Vorsorglich wirft er nebenbei einen Blick nach vorn, doch euer alter Geschichtslehrer ist dort in einen Monolog über die französische Revolution und deren Vor- und Nachteile versunken. Sogleich wendete sich seine Aufmerksamkeit wieder dir zu und er grinst vielsagend.
„Ich weiß, an wen du denkst. Wetten?“
Er grinst. Du siehst es nicht, da du dich noch immer weigerst, ihn anzusehen, aber du weißt, dass er grinst. Du hörst es an seiner Tonlage und du möchtest ihn dafür gerade wirklich sehr gerne schlagen. Aber natürlich tust du das nicht.
„Wette halt, Blödmann“, nuschelst du stattdessen nur leise und rutscht ein Stück von dir weg. Uruha ist ein guter Freund. Dein bester. Aber in Momenten wie diesen ist er einfach unerträglich. Er weiß das und er findet es furchtbar komisch und denkt nicht im Traum daran, dass irgendwie abzustellen.
Das Klingeln zum Ende der Stunde erlöst dich. Uruhas Interesse schwindet in Millisekunden und er wuschelt dir noch durchs Haar, ehe er aus der Klasse wuselt. Zwar hattet ihr nur fünf Minuten Pause bis zur nächsten Stunde, aber das war nun mal das Pech der Raucher. Ging nicht ohne. Aber du grinst, schließlich rettet Uruhas Sucht dich vor dessen Neugier.
Aber ehe du deine Geschichtssachen wegpacken kannst, lässt sich die nächste Person neben dir nieder und schlingt fast ein wenig besitzergreifend einen Arm um dich. Ohne hinzusehen weißt du, wer dich da gerade so liebevoll umarmt. Du erkennst es am Geruch. Sein Geruch, Reitas Geruch, der so einzigartig und einlullend auf dich wirkt, dass du stundenlang regungslos in seinem Armen liegen könntest. Doch seine Stimme reißt dich aus deinen Gedanken.
„Aww, Aoi-chan, wie niedlich!“ Und jetzt möchtest du im Erdboden versinken, denn sein Blick haftet auf den Herzchen in deinem Geschichtsbuch. Gott, das war... furchtbar peinlich. Noch peinlicher als vorhin bei Uruha. Wieso musste gerade Reita das sehen?
„Aber da fehlt ja noch was“, meint er dann grinsend und seine freie Hand schnappt sich einen Stift von dir und er beginnt, in deinem Buch herumzukitzeln. Und als du siehst, was er da malt, ist all deine Scham sofort verflogen. Lachend lehnst du dich an ihn, als er einen Kuss auf deine Wange drückt. Er ist wirklich ein furchtbarer Macho und so wahnsinnig von sich selbst überzeugt. Aber das macht ihn sympathisch, auf seine Art. Denn anscheinend weiß auch er, an wen du bei den Herzchen gedacht hast.
„Reita“, steht da in deinem Geschichtsbuch. Mit einem Herzchen darum gemalt.