Interjektionen - Oh. (fürs Team)

Jul 09, 2023 16:15


Team: The Machine
Challenge: Interjektionen - Oh. (fürs Team)
Fandom: Blind Ermittelt
Charaktere: Alexander Haller, Laura Janda
CW: Diskussion über Suizid
Notes: Nach zuckersüßem Fluff jetzt ein bisschen Angst



Irgendetwas kratze über den Tisch. Wahrscheinlich schob Laura gerade ihre Wasserflasche hin und her. Das hatte sie schon immer getan, wenn sie bei einem Fall nicht weiterkam, oder sie etwas anderes frustrierte. Oder in diesem Fall wahrscheinlich jemand anderes. Wie Alex und sein Beharren darauf, dass sie mit ihrer Ansicht zum Fall falsch lag.

Laura seufzte. „Du glaubst nicht an Selbstmord?“

Sein „Nein“ war sehr schnell und sehr vehement.

„Wir haben nichts gefunden, dass ein Mordmotiv sein könnte.“

„Wir haben auch keinen Grund gefunden, warum er sich hätte umbringen sollen.“

Sie atmete frustriert aus. Dann hörte er, wie ihr Bürostuhl verrückt wurde und Schritte, die sich ihm näherten. „Es gibt keine Einbruchsspuren. Keine Hinweise auf Fremdeinwirkung.“

„Dann hat er seinen Mörder gut genug gekannt, um ihn reinzulassen.“

Stille. Alex atmete tief durch und sagte dann: „Er war mit seiner Schwester verabredet. Er wusste, dass sie vorbeikommen und ihn finden würde.“ Die Stille dehnte sich und er redete weiter: „Ich habe mit ihr gesprochen. Die zwei standen sich nahe. Er hätte nicht ...“

Laura sagte immer noch nichts. Aber ihre Schritte entfernten sich jetzt wieder. Richtung Fenster, wenn er den Grundriss vom Büro richtig in Erinnerung hatte. Hatte er, denn kurz darauf wurde das Fenster geöffnet. Der Straßenlärm tönte durchs Büro.

„Du hast drüber nachgedacht.“ Sie klang zögerlich. Unsicher, ob die Beziehung, die sie hatten, es erlaubte, dass sie dieses Thema anschnitt.

Ein ja würde wahrscheinlich reichen. Es hatte ihr den Grund gegeben, warum er nicht an Selbstmord glaubte.

„Ich hab nicht nur darüber nachgedacht.“

„Oh.“ Irgendwo wurde gehämmert. Er erinnerte sich daran, dass Niko auf dem Weg hierher über eine Baustelle geflucht hatte, wegen der er einen Umweg hatte fahren müssen.

„Und, dass es dann nicht Sophie ist, die ... das war mir wichtig. Ich wusste doch, was ich ihr damit antun würde. Und, dass das schon schlimm genug wäre, ohne ...“ Er konnte nicht weiter sprechen. Zum Hämmern gesellte sich jetzt ein weiteres Geräusch. Eine Säge möglicherweise. Die Kakofonie dröhnte so laut, dass er fast das leise „Alex.“ überhörte.

„Es sollte weit weg vom Hotel sein. Nur musste ich da erst mal hinkommen.“ Er lachte humorlos. „Also hab ich mir ein Taxi gerufen.“

Nach einer kurzen Pause sagte Laure noch einmal „Oh.“ Dann, bevor Alex noch etwas sagen konnte, redete sie weiter. „Ich hab mich immer gefragt, wie du ihn gefunden hast.“ Sie schloss das Fenster wieder und Alex war dankbar für die relativ gut funktionierende Schallisolierung des Präsidiums.

„Weißt du, ich hab ihn mal gefragt.“ Sie kam wieder näher. „Da war er sehr schweigsam. Dachte noch, dass das eher untypisch für ihn ist.“

Alex lächelte schwach. „Jetzt weißt du es.“

„Jetzt weiß ich es.“

Das Telefon unterbrach die drückende Stille. „Janda. Was? Ja OK. Schon unterwegs“ Sie legte auf.

„Die Gerichtsmedizin. Die haben jetzt noch ein paar Testergebnisse und wollen mit uns drüber reden. Kommst du?“

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