Tabelle / Challenge: Angst - Lippenstift (Päckchen 9, Superteam)
Team: Melpomene, Pluto und Ouroboros
Fandom: Bungou Stray Dogs
Charaktere: Ozaki Kouyou, Yosano Akiko, Nakahara Chuuya
Pairings: Ozaki Kouyou/Yosano Akiko
Kommentar: das ist eher aus einer anderen AU-Idee entstanden (ohne Fähigkeiten? Fähigkeiten, aber irgendwie...anders?) aber da ich eh mal zwischendurch was Femslash (was irgendwie nicht so ganz Femslash hier ist) schreiben wollte ... xD
Mit einem geschockten Blick sah Kouyou durch die Seitenstraße, als sie auf ihrem Weg einen Schrei gehört hatte.
Vor ihr stand ein Junge mit rotbraunen, schulterlangen Haaren, während seine Kleidung ein paar Blutspritzer abbekommen hatte.
Sie hatte ein ziemlich ungutes Gefühl dabei, als sie ihn sah, aber was sie in dem Moment noch mehr schockierte, war die Person, die vor ihm auf dem Boden lag, in einer Blutlache und mit einer Schmetterlingsspange im Haar.
„A-Akiko?“, fragte sie mit einem geschockten Ton nach. Sie war doch auf dem Weg zu einem Date mit ihrer Freundin gewesen.
Es war doch nicht möglich, dass sie ihre Freundin so fand, oder? Das hier war unter keinen Umständen Akiko Yosano, oder? Das konnte nicht sein!
„... Kouyou?“
Sie hörte die leicht röchelnde Stimme, aber in ihrem Kopf fühlte es sich an, als wenn sie einfach nur von einer Leere erfüllt war.
Sie wusste doch, dass Akiko stark war und sich nicht so einfach töten ließ. Das war unmöglich.
„Kouyou ... hier“, drang erneut Akikos leise Stimme zu ihr durch und sie bemerkte, wie ihre Freundin mit der Ohnmacht kämpfte, während sie ein kleines Päckchen zu ihr hielt, „damit ... du mich ... nicht vergisst.“
„Nein“, sagte Kouyou und schüttelte heftig den Kopf, „warte, ich- wir kriegen dich wieder hin!“ Sie angelte mit zitternden Händen nach ihrem Handy, durchsuchte ihre Kontaktdaten, als sie spürte, wie sie von Akiko aufgehalten wurde.
„Ni-nicht“, sagte sie und lächelte sie sanft an, „der Junge ... hilf ihm. Es ist ... nicht ... seine Schuld.“
„Sag nichts“, entgegnete Kouyou und schluckte heftig, „bleib ruhig. Mori-sensei wird dich bestimmt-“,
„Nicht Mori“, entgegnete Akiko noch einmal mit ernster Stimme, „kümmere dich ... um diesen Jungen ... ich ... liebe dich, Kouyou.“
„Akiko!“, schrie Kouyou ein wenig verzweifelter, als sie nur noch sah, wie ihre Freundin zurück auf den Boden rutschte und dort leblos liegenblieb. Sie wusste, dass Akiko nicht gut auf Mori-sensei zu sprechen war, aber er war immer noch einer der besten Ärzte, die sie kannten. Akiko hatte immerhin unter ihm das Meiste gelernt.
Ihre Augen richteten sich auf den Jungen, der nur still vor sich sah. Seine Augen wirkten so blau, dass es sie irritierte, dass der Rest von ihm so emotionslos aussah. Wer war das? Wieso sollte sie sich um diesen Jungen kümmern?
Sie schluckte, schüttelte den Kopf und blickte auf das Päckchen, welches Akiko ihr noch gegeben hatte, öffnete es und blinzelte auf den dunkelroten Lippenstift. Sie erinnerte sich daran, wie sie Akiko gesagt hatte, dass sie mal wieder einkaufen gehen müssten. „Akiko ...“ Ein wenig stiller drehte sie sich zu dem Jungen um, seufzte und musterte ihn genauer. Die Kleidung des anderen sah an manchen Stellen zerfetzter aus und insgesamt sah er eher wie ein Straßenkind aus. Wollte Akiko deswegen, dass sie sich um ihn kümmerte? „Hey. Wer bist du, Kleiner?“
Der Junge hob seinen Kopf, sah ihr entgegen. „Ich habe sie getötet.“
Kouyou zuckte heftig zusammen, als sie diese emotionslose Stimme hörte, bevor sie seufzte. „Mein Name ist Kouyou Ozaki. Wer bist du?“
Die Augen des Jungen weiteten sich ein wenig überraschter, bevor er seinen Kopf senkte. „Chuuya ...“
Sie seufzte, umklammerte den Lippenstift mit einer Hand und sah noch einmal zu Akiko herüber. Wenn ihre Freundin wollte, dass sie sich um diesen Jungen kümmerte, würde sie ihr diesen letzten Wunsch erfüllen. „Hast du hunger, Chuuya?“ Sie würde sich später darum kümmern, ihrer Freundin ein richtiges Grab zu machen, aber erst einmal musste sie Chuuya hier wegbringen. Sie hatte das Gefühl, dass er irgendein Geheimnis hatte, wovon Akiko eventuell sogar wusste.