Team: Pluto
Challenge: Romantik/Intimität - gesundheitsfördernd
Fandom: Sailor Moon
Charaktere: Ami, die anderen Inner Senshi
Öh...ich hätte gerne den Team-Tag hinzugefügt, aber das wollte LJ nicht übernehmen. Warum auch immer o_O
Als Ami den Prüfungsraum verließ, war sie sich selbst nicht sicher, was sie fühlte. Erleichterung gepaart mit Panik. Der Angst, versagt zu haben. Dabei wusste sie selbst, dass sie sich keine Sorgen machen musste. Sie hatte die letzten drei Wochen noch mehr gelernt als sonst, was bedeutete, dass sie ihre Freundinnen in der Zeit gar nicht gesehen hatte. Hin und wieder ein paar Nachrichten über Line mit Usagi und eine Kekslieferung von Makoto, das wars. Weil das hier einfach wichtig war. Es ging ihre Zukunft. Die anderen hatten das verstanden.
Dafür hatten sie darauf bestanden, dass Ami direkt nach der Aufnahmeprüfung zum Hikawa-Tempel kam und sich feiern ließ. Eigentlich hatte Ami keine große Lust. Sie war müde und wollte sich lieber mit einem guten Buch in die Badewanne legen. Oder einfach schwimmen gehen.
Aber sie kannte ihre Freundinnen, die würden Usagi und Minako vorschicken, um sie zum Tempel zu schleifen. Also konnte sie auch gleich freiwillig hingehen und es hinter sich bringen. Außerdem… wenn es eine Party war, die Minako geplant hatte, war sie normalerweise gut. Was bedeutete, dass ihre neueste Idee, Hochzeitsplanerin zu werden, vielleicht sogar klappen könnte. Im Moment hatten sie alle diese unsichere Phase, in der sich ihre Zukunft entschied. Selbst Usagi hatte ihre ruhigen Momente, jedenfalls bis sie sich erinnerte, dass sie Mamoru heiraten würde. Als ob das ihr weiteres Leben absichern würde. Ami schüttelte kurz den Kopf. Sie wollte nicht darüber nachdenken. Sollte es nicht. Gerade hatte sie einen wichtigen, einen sehr wichtigen Schritt für ihre eigene Zukunft getan. Wenn sie die Aufnahmeprüfung schaffte, würde sie an einer der besten Universitäten des Landes studieren. Damit war ihre weitere Karriere gesichert. Sie sollte glücklicher darüber sein, oder? Im Moment fühlte sie sich vor allem verunsichert. Dieser Schritt hatte sie auch von der Sicherheit ihrer Schulzeit weggeführt. Richtung Erwachsensein. Abrupt blieb sie stehen und drehte sich zu dem Gebäude um, das sie gerade hinter sich ließ. Sie war nicht der einzige Prüfling. Bisher hatte sie den anderen keine große Aufmerksamkeit geschenkt, sie waren vor allem Konkurrenten gewesen.
Jetzt sah sie die tiefen Schatten unter den Augen eines Mädchens im schicken Blazer einer teuren Privatschule. Ein Junge diskutierte mit einem Mitschüler, er schien den Tränen nahe. Einige andere telefonierten. So viel Hoffnung, so viel Angst.
Ihr Blick traf den der Privatschülerin. Das Mädchen lächelte erschöpft. „Kaum zu glauben, dass es vorbei ist, oder?”
„Stimmt… wie ist es gelaufen?” Es war nicht Amis Art, einfach mit anderen zu reden, aber jetzt… es war ihr einfach ein Bedürfnis. Dieses Mädchen hatte dasselbe erlebt wie sie. Sie hatten sich lange auf diesen Tag vorbereitet. Im selben Raum gesessen. Dieselben Fragen bearbeitet.
„Ganz gut, denke ich.” Das Mädchen lachte nervös. „Ich hoffe es. Und bei dir?”
„Auch. Mein Kopf schwirrt noch…”
„Oh ja.” Dann sah sie auf die Uhr. „Ich muss jetzt los. Meine Eltern warten auf mich. Vielleicht sehen wir uns ja wieder.”
„Ja, vielleicht.” Ami lächelte und sie gingen in unterschiedliche Richtungen. Es war merkwürdig, aber das kurze Gespräch hatte etwas geholfen. Und es erinnerte sie daran, dass sie ihrer Mutter schreiben sollte. Nötig wäre es nicht unbedingt, heute abend sahen sie sich sowieso. Und vermutlich kam sie ohnehin nicht dazu, die Nachricht zu lesen. Sie schrieb trotzdem eine. „Ich bin jetzt fertig und fahre zu Rei. Ich denke, es ist ganz gut gelaufen. Bis heute Abend.” Als sie die Nachricht abgeschickt hatte, fühlte sie sich wieder etwas leichter. Sie hatte ein bisschen mehr mit der Prüfung abgeschlossen.
Als sie später die Treppen zum Hikawa-Tempel erklomm, fragte sie sich, was die anderen sich für sie hatten einfallen lassen. Bisher hatte nur Minako sie per Line gefragt, wann sie vermutlich ankommen würde. Danach war es beinahe beängstigend ruhig gewesen. Hoffentlich war das ein gutes Zeichen. Bei den Mädchen wusste man nie so genau. Oben angekommen sah sie sich erstmal um. Aber sie entdeckte nur Reis Großvater, der ein paar Mittelschülern Omamori verkaufte. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als zu Reis Zimmer zu gehen, dessen Tür nur einen Spalt weit aufgeschoben war. Ami wollte sie gerade weiter öffnen, als jemand das für sie erledigte und der laute Jubel ihre Freundinnen sie beinahe taub werden ließ. „Herzlichen Glückwunsch!”, riefen Usagi und Minako wie aus einem Mund. Nach der ersten Schrecksekunde hob Ami abwehrend die Hände. „Noch habe ich nicht bestanden…”
Ein Einwand, der Minako nicht beeindruckte. „Egal, sie hat diese gigantisch schwere Prüfung überstanden!”
Usagi nickte. „Außerdem reden wir von unserer Ami, natürlich hat sie bestanden! Und sie wird die beste Ärztin auf der ganzen Welt werden!”
„Also…”, begann Ami, kam aber nicht sehr weit, Usagi packte sie an beiden Schultern und sah sie so eindringlich an, dass es fast wieder lustig war. „Keine Widerrede, klar?”
„Äh…” Auch hier kam sie nicht sehr weit, Rei packte Usagi an beiden Zöpfen und zerrte sie zurück in den Raum. „Lass sie doch endlich reinkommen, also wirklich! Außerdem haben wir alle Hunger.” Nach einem sicherlich wohlbemessenen Zögern fügte sie hinzu: „Also alle außer dir.”
Ami sah die Eskalation schon kommen, als Makoto sich dazwischenschob. „Leute… bitte. Wir sind hier um zu feiern.”
„Könnten wir ja, wenn Usagi uns was zu essen übrig bleibt.”
„Keine Sorge, wir haben dafür gesorgt, dass genug gesunde Sachen dabei sind, die fasst Usagi nicht an”, stichelte nun auch Minako und deutete auf eine in der Tat unberührte Obstplatte. Ami wusste, dass es sicherlich nicht die beste Reaktion war, aber sie begann zu kichern. Um das zu kaschieren, nahm sie sich eine Erdbeere, begegnete dabei aber Lunas wissendem Blick. Zum Glück sagte die Katze nichts, sie rollte sich einfach nur wieder zusammen und Ami setzte sich zu ihr, um sie zu streicheln. Sie hatte das Chaos hier mehr vermisst, als ihr selbst klargewesen war.