Team: Schwarz (Eisberg)
Challenge: Romantik/Intimität - Kleine Aufmerksamkeiten (Fürs Team)
Fandom: Sailor Moon
Charaktere: Makoto, Setsuna, Minako (die anderen werden erwähnt)
Baut
hierauf auf. Natürlich für
nyx_chan =)
Die Geburtstagsfeier war genauso wie Makoto es erwartet hatte. Nicht von Setsuna, aber die hatte sie auch nicht organisiert. Ausgerechnet Usagi und Rei hatten die Planung übernommen, was bedeutete, dass alles furchtbar chaotisch gewesen war. Ziemlich sicher wäre es besser geworden, hätte Minako mitgemischt, wie sie es eigentlich vorgehabt hatte. Aber wenn man sich beim Sport den Fuß brach, war das ein ziemliches Handicap. Vor allem wenn Rei schon in den Startlöchern gestanden hatte, um mitzuhelfen.
Jetzt saß Minako etwas trübselig am Tisch, Krücken neben sich, und erstickte ihren Frust in Kuchen. Sie war über das Ergebnis nicht begeistert. Makoto verstand dagegen nicht, wo das Problem lag. Okay, die Dekoration war… kreativ. Aber das Essen, das nicht von den beiden Partyplanerinnen gemacht worden war, sogar genießbar. Was daran liegen mochte, dass Makoto da die Regie übernommen hatte, unterstützt von Ami. Sie hatten beide keine Lust, zu verhungern oder vergiftet zu werden.
“Willst du ihr nicht endlich mal dein Geschenk geben?”, raunte Minako, als Makoto sich zu ihr setzte.
“Nein… noch nicht.” Dabei zog sie der Freundin den Teller weg, deren Augen sich sofort verengten. “Hey!”
“Morgen jammerst du wieder, weil du ein paar Gramm zugenommen hast.” Dinge, die Makoto nicht verstehen konnte. Keine hier musste sich Gedanken wegen ihres Gewichts machen. Aber gerade Minako tat das viel zu oft. Als würde sie nicht bemerken, wie viele Blicke ihr folgten. Vielleicht tat sie es wirklich nicht, weil sie mit dem Kopf so oft in den Wolken hing.
“Damit beschäftige ich mich morgen.”
“Und wir müssens ertragen.”
Minako verschränkte die Arme, ihr Blick wurde lauernd, aber eindeutig nicht mehr auf den Kuchen gerichtet. Es war erstaunlich, wie schnell man sie ablenken konnte. Die Frage war nur… womit diesmal. Und es machte Makoto ein wenig nervös. “Was?”, fragte sie, als die Stille zwischen ihnen andauerte.
“Ich höre auf, wenn du Setsuna das Geschenk gibst. Sie wird sich schon wundern, ob du nichts für sie hast.”
Einerseits bezweifelte Makoto zwar, dass Setsuna Wert auf Geschenke legte, aber… verdammt, es gefiel ihr nicht, dass sie denken könnte, sie hätte sie vergessen. Oder was auch immer. “Du bist der Teufel”, murrte sie, stand aber auf. “Okay. Du hast gewonnen.”
“Yes!” Triumphierend stieß Minako die Faust in die Luft. Man könnte fast meinen, sie hätte das von Anfang an geplant, aber Madame funktionierte am besten, wenn sie spontan agieren konnte. Außer bei Partyplanung. Glaubte Makoto jedenfalls. Bisher hatte sich das Ergebnis immer sehen lassen können.
“Ich hasse dich…” Außer… nicht wirklich. Makoto stand auf, beobachtet von viel zu amüsierten blauen Augen. Der Teufel. Eindeutig.
“Schnapp sie dir!”
Makoto warf ihr einen scharfen Blick zu. Aber das war eine Diskussion, die sie jetzt nicht führen würde. Nicht auf Setsunas Geburtstagsfeier. Aber morgen… dann hatten sie dringenden Klärungsbedarf.
Setsuna wirkte etwas verwirrt, aber auch gleichermaßen erfreut, als Makoto zu ihr ging. Zum Glück, sonst hätte sie es sich möglicherweise trotz Minakos bohrenden Blick im Rücken noch anders überlegt. Dabei gab es natürlich keinen Grund, anzunehmen sie wäre unerwünscht.
“Ich habe auch was für dich”, murmelte sie und hielt die sorgfältig eingepackte Handtasche weiterhin so fest, dass das Papier ganz sicher Knicke bekam.
Am liebsten hätte sie sich für ihr dummes Verhalten selbst geohrfeigt. Sie war doch kein dauernd verknallter Teenager mehr! Im Grunde war sie gar nicht verknallt. Das hier war… etwas anderes. Sie wusste nur nicht was und das machte sie nervös. Noch nervöser.
Und dass die anderen sich wer-wusste-schon-was denken würden, wenn sie noch länger zögerte, half nicht gerade. Das und die Tatsache, dass Setsunas Blick langsam besorgt wurde, war es, was dafür sorgte, dass Makoto über ihren Schatten sprang und das Geschenk einfach in die Hände der anderen Frau drückte. Das brachte ihr zwei oder drei verwirrte Blinzler ein, aber dann erhellte ein Lächeln Setsunas Gesicht. “Ich danke dir.”
Wurde sie rot? Hoffentlich wurde sie nicht rot! Makoto war sich aber ziemlich sicher, dass ihre Wangen sich heiß anfühlten. Sie wagte kaum zu atmen, während Setsuna das Geschenkpapier mit kleinen, präzisen Bewegungen. Als die Handtasche zum Vorschein kam, wurden die purpurnen Augen groß. “Ist das…”
“Es ist kein Original”, beeilte Makoto sich, ihr ins Wort zu fallen, nun dankbar für den Fehlgriff. Inzwischen hatte sie recherchiert, wie teuer Chanel-Handtaschen waren und ihr war ganz anders geworden. Keine Chance, dass sie Setsuna damit eine Freude gemacht hätte. Aber ganz bewusst einen Fake zu kaufen, hätte sie sich ganz sicher niemals getraut.
Langsam wich der Schreck aus Setsunas Gesicht und machte einem warmen Lächeln Platz. “Du hast es dir gemerkt…”
“Ich dachte, sie passt gut zu deinem Kleid.” Jetzt war sie ganz sicher knallrot. Aber das störte sie nicht mehr. Setsuna freute sich, das war es, was zählte.
“Danke.” Die Umarmung war unerwartet fest und roch nach Sandelholz und Nebel. Ihr Parfum? Als Setsuna sie wieder losließ (Makoto war sich sicher, dass sie ein paar Sekunden länger gedauert hatte, als bei den anderen), wirkte ihr Gesicht etwas dunkler als sonst. Oder bildete sie sich das nur ein? Wunschdenken? Vermutlich.
Als sie Setsunas Lippen auf ihren eigenen spürte, glaubte sie auch erst, dass ihre Fantasie ihr einen Streich spielte. Warum sollte Setsuna sie küssen? Aber dann warf sie alle Zweifel in den Wind und ließ sich fallen.
Minakos triumphierendes “Gewonnen!”, überhörte sie. Fürs erste.