Team: Schwarz
Challenge: Krimi/Horror/Thriller - Joker (inspiriert von
diesem Harepocalypse Now!-Szenario von
alea. Link zum letzten Teil, wo alle Teile verlinkt sind - von vorne lesen macht mehr Spaß! <3) - für mich
Fandom:
Noctunre Whipsers Harepocalypse Now!-AUCharaktere: Ein Teil der Callcenter-Crew
Anmerkung: Irgendwo zwischen mindestens ein Monat nach Ausbruch der Harepocalypse und mindestens 5 Monate vor der Begegnung mit Touya und Lauren, würd ich sagen. / Vielen Dank,
alea, für's Ausleihen und bei Gefallen für dich <3
„Wir treffen u-“ Mit einem plötzlichen Anhalten des Atems unterbrach sich Velasquez. Alle um sie herum folgten ihrem Beispiel, instinktiv, als sie völlig unerwartet über sich Geräusche hörten. Wie ein schlecht koordiniertes, schnelles Rennen auf leichten, Krallen versehenen Pfoten, die keine Haftung auf den Metallböden des Schachtes über ihnen fanden.
Canan spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich und sie fester Mehrdads Hand drückte.
Das war so nicht geplant. Sie beide hatten noch dem Team versichert, dass so, wie die Zugänge gesichert waren - anhand dessen, was sie bisher vom Gebäude gesehen hatten - die Scheiß-Lagos da nicht hätten einbrechen können. Ihr ganzer Plan war darauf aufgebaut, dass sie nur drei Zugänge verbarrikadieren sollten. Das hatten sie getan! Sie sollten einen sicheren Fluchtweg haben!
Als zu den geschätzten zwei, drei Lagos sich plötzlich mehr dazugesellten, bellte Velasquez: „RENNT!“
Ehe auch der letzte der zehnköpfigen Gruppe sich richtig orientiert hatte, wurde gerempelt, geschoben und sie standen kurz davor, völlig in Panik zu verfallen. Kelsey schrie tatsächlich wie auf Knopfdruck los als Velasquez den Befahl zur Flucht gab. Als konnte plötzlich ein Knoten platzen, den sie mindestens 5 Minuten zu lange zusammenhielt.
Unwillig ließ Canan Mehrdad los. Sie spürte seine Hand im Rücken, wie er sie anschob.
„Lauf! Lauf!“, feuerte er sie an, während über ihnen die Krallen auf Metall schlitterten und kratzten.
Mitten in der Gruppe fühlte sie sich für einen Moment orientierungslos, ehe ihr Blick am Hinterkopf von Partridge hängen blieb, der über die Gruppe hinausragte. Es half Canan, sich aufs Rennen zu konzentrieren.
Plötzlich krachte es hinter ihnen. Ihre Konzentration war sofort gebrochen. Sie wollte sich umdrehen, auch wenn ihr klar war, was das bedeutete. Es konnte nur eines bedeuten. Doch ehe sie sich richtig umgedreht hatte, geschweige ihren Schritt richtig verlangsamt hatte, schubste sie Mehrdad förmlich vorwärts.
„LAUF!“
Canan rannte. Sie rannte tiefer in die Gruppe, näher an Partridge, näher zur Tür, die nur noch einige Meter entfernt war und Sicherheit bedeuten konnte. Für einen Moment. Ein Vorsprung, wenn sie Glück hatten.
Partridge riss die Tür förmlich auf und scheuchte alle rein. Gerade als Canan über die Schwelle eilte und nach einigen Metern umdrehte, hörte sie über Kelyeys Schluchzen, das Stimmgewirr und die Panik die Schreie.
Sie sah, wie Partridge noch immer die Tür offen hielt und mit einer haarigen, großen Hand einen Hasen gegen die Betonwand schmetterte.
Sie sah Velasquez, blutüberströmt, wie sie versuchte ein Kaninchen von ihrem Gesicht zu reißen, während der nächste Scheiß-Lago sie ansprang und in den Oberarm verbiss. Zu Boden gestürzt rang sie mit den Biestern, während sie vor Schmerz, Wut und Verzweiflung schrie.
Sie sah, wie Mehrdad über Velasquez stand und mit seinem Baseballschläger ausholte, immer und immer wieder. Es war noch keine Flut, aber es waren zu viele, viel zu viele für die beiden allein. Ohne nachzusehen, griff er mit seiner linken Hand nach Velasquez, um irgendwas an ihr zu packen und sie hochzuzerren, während er mit dem rechten Arm fast schon wahllos um sich schleuderte. Die Monster sprangen, bissen, kratzten. Er ließ den Schläger fallen und versuchte eines von sich zu reißen. Mit der anderen Hand hatte er Velasquez‘ Jacke erwischt, half ihr hoch. Beide schrien.
Canan merkte erst als es in ihrem Hals zu brennen und ihre Sicht zu verschwimmen begann, dass sie mitschrie und ihr die Tränen kamen. Als ihr der Blickkontakt verloren ging und alles nur noch ein tosendes Meer aus Horrorgeräuschen wurde, stürzte sie vor - zurück in den Gang, den sie eben noch verlassen hatte. Doch ihr blieb plötzlich die Luft weg. Einen Moment später schoss Schmerz durch sie. Als sie dann mit noch mehr Schmerz und Schrecken auf dem Boden ankam, verlor sie die Orientierung.
Über ihr entstand eine undurchdringliche Wolke aus Stimmen, die plötzlich verstummten, als die Tür mit einem Knall zufiel.