Titel: Grün oder Rot
Team: Sonne
Challenge: Farben: GRÜN (Licht) - Fürs Team
Fandom: SK Kölsch
Rating: P12
Genre: Crack/Humor
Warnungen: None
Zusammenfassung: Jupp hat gewisse Schwierigkeiten, grün und rot auseinanderzuhalten...
Wörter: ~500
Anmerkungen: Ich habe keine Ahnung, wo es herkam. Bedankt euch bei dem Idioten, der heute Mittag neben mir über eine rote Ampel gerast ist.
Klaus krallte sich an dem Haltgriff über dem Beifahrerfenster fest und warf Jupp einen bösen Blick zu. Den interessierte das naturgemäß gar nicht. So rasant wie der die Kurve genommen hatte, war es fast ein Wunder, dass der Wagen nicht auf einer Seite abgehoben hatte. Er hatte längst einen Krampf im Oberarm und seine Finger schmerzten. Die Tachonadel zeigte deutlich über siebzig und kaum zweihundert Meter vor ihnen war eine Ampel.
„Jupp…!“
„Was?“
„Die Ampel!“
Klaus zeigte mit der freien Hand nach vorne, doch Jupp zuckte nur mit den Schultern.
„Die ist grün!“
Er machte einen kleinen Schlenker, um einem Müllcontainer auszuweichen, der zu weit auf der Straße stand. Klaus wurde zu Seite geschleudert und schaffte es im letzten Moment, sich am Armaturenbrett abzustützen.
„Fahr langsamer…!“
„Das schaffen wir!“
Jupp fasste das Lenkrad ein bisschen fester. Klaus stemmte sich wieder zurück in eine aufrechte Position. Er war nah dran, Jupp selbst anzuhalten, aber er wusste, dass das garantiert keinen Erfolg haben würde.
„Das schaffst du nicht!“
„Wetten? Halt dich fest.“
„Ich halte mich fest.“
„Gut!“
Jupp drückte die Arme durch und trat das Gaspedal bis zum Anschlag. Klaus wurde in seinen Sitz gedrückt. Die Tachonadel steuerte stur auf die einhundertzwanzig zu. Zum Glück war es inzwischen fast Mitternacht und die Straße hier draußen im Gewerbegebiet menschenleer. Noch war die Ampel grün, aber Klaus war sich relativ sicher, dass das nicht mehr lange so bleiben würde. Die Grünphase dauerte schon viel zu lange.
„Jupp, brems!“
Jupp warf Klaus einen kurzen Seitenblick zu und grinste breit.
„Warum? Haste Schiss?“
Klaus biss die Zähne zusammen. Er hatte das überwältigende Bedürfnis, Jupp ein paar der berühmten Schläge auf den Hinterkopf zu verpassen, aber bei Tempo einhundertdreißig war das keine gute Idee.
„Ja. Um deinen Führerschein. Die Ampel ist gelb!“
„Ach Quatsch! Das schaffe ich!“
„Jupp! Nein!“
Jupp hörte nicht. Er machte keine Anstalten zu bremsen, sondern raste weiter unbeirrt auf die inzwischen orange leuchtende Ampel zu. Inzwischen zeigte der Tacho einhundertvierzig. Einen Wimpernschlag bevor sie die Kreuzung erreichten sprang die Ampel auf Rot.
Der Wagen schoss über die Haltelinie. Ein grelles Licht blitzte auf, blendete Klaus für einen Moment. Bremsen quietschten. Er wurde nach vorn in den Gurt geschleudert und gute einhundertfünfzig Meter hinter der Ampel kam der Wagen endlich zum Stehen.
Klaus fiel stöhnend zurück in den Sitz. Soviel dann zum Thema ‚Ich schaffe das!‘ Warum konnte Jupp nicht einmal auf ihn hören? Er hatte doch gleich gesagt, dass er das nicht schaffte. Aber nein, Herr Schatz musste ja mal wieder beweisen, wie großartig er Auto fahren konnte. Nicht!
„Bist du okay?“
Klaus schaute zu Jupp herüber, der am Steuer saß wie ein paralysiertes Kaninchen. Er hielt das Lenkrad fest umklammert, schaute starr nach vorn aus der Windschutzscheibe.
„Scheiße. Das waren mindestens hundertfünfzig!“
„Jepp. Der Lappen ist weg!“
„Danke. Reib’s mir noch unter die Nase.“
„Ich hab’s dir gesagt!“
„Ja, ja. Du hattest mal wieder recht.“
„Willst du mir den Autoschlüssel jetzt schon geben?“
„Arschloch.“
„Ich liebe dich auch, mein Schatz!“