Schreibaufgabe - Joker

Jul 25, 2018 22:12

Team: Mond
Challenge: Schreibaufgabe - Joker ( 18.5.18: ein Dialog, der verbal das eine, nonverbal das andere sagt) (für mich - Weltherrschaft!)
Fandom: Heroes of Olympus
Wörter: ~600
Anmerkung: Vermutlich auch im College-AU-Setting. Ich hoff's einfach. Clarabeth <3 für der_jemand


Normalerweise fühlte sich Clarisse nach einem verausgabenden Spiel gut. Auspowern war das eine, aber es war immer wieder etwas besonderes, wenn sie mit ihren Mitspielern auf den Rasen trat als würden sie in den Krieg ziehen und gegen die gegenerische Mannschaft spielen, als ginge es um alles.
Vermutlich lag es daran, dass sie sich jetzt mehr wie von einer Dampfwaltze überfahren fühlte, als belebt. Nicht nur hatte Clarisse' Team verloren, sie haben oben drauf ein verdammt mieses Spiel abgeliefert. Das war fast schlimmer als die Niederlage.
Nichts schien zu klappen auf dem Feld. Der Blickkontakt war zu oft nicht da, die Aufmerksamkeit woanders, die Pässe und Attacken lasch. Als absolute Krönung hatte Clarisse selbst sich beim letzten Kick, als sie durch eine gelungene Umwandlung des Versuchs das Spiel noch hätten mit Würde verlieren können, nicht nur vertreten, sondern war sie auch noch gestürzt. Sie weiß nicht, wann ihr das letzte Mal eine dermaßen große Blamage passiert ist.
Wenigstens war es kein Heimspiel gewesen.

Als Clarisse das kleine Büro des Stadionwarts verließ ging sie noch mal im Kopf durch, ob sie alles erledigt hatte, ehe sie mit in den Teambus steigen konnte. Mit geschulterter Tasche marschierte sie den Gang hinunter und bemerkte bei der Ausgangstür eine Person. Ihre Schritte wurden etwas langsamer als sie überrascht zu erkennen glaubte, wer sich gegen die Wand lehnte und zu warten schien.
Bei der jungen Frau mit blonden, lockigen Haaren angekommen sah diese Clarisse endlich aus kühlen grauen Augen an. Ihr Gesichtsausdruck war neutral und Clarisse konnte nicht anders als zu fragen: „Was machst du hier?!“

Annabeth zuckte mit den Schultern. „Ich war in der Gegend und hörte komischen Lärm, also hab ich nachgeschaut.“

Clarisse prustete. „Klar!“

„Was für ein verdammt schlechtes Spiel“, sagte Annabeth schließlich mit einem fast schon bissigen Ton. Mit einem Ruck löste sie sich von der Wand und überwand den letzten Schritt an Abstand, der zwischen ihnen bestanden hatte. So dicht vor Clarisse musste sie ihren Kopf leicht heben, um ihr direkt in die Augen zu schauen und das Liderzucken zu sehen.

Clarisse nahm einen tiefen Atemzug und nickte langsam zustimmend.
„Was weißt du schon von richtigem Sport, Chase?“, konterte sie und konnte sehen, wie Annabeths Gesichtszüge weicher wurden und schließlich zu einem melancholischen Lächeln übergingen.

„Nicht jeder muss sich wie der letzte Barbar auf dem Rasen aufführen, um als Sportler zu gelten“, antworte Annabeth spitz und griff behutsam mit einer Hand nach einer von Clarisse. All die rauen Schwielen, über die sie kurz strich, die aufgerissene Haut, die Wärme, die sich aus dem noch immer überhitzen Körper drängte. Annabeth beobachtete Clarisse' Reaktionen, wie sie träge blinzelte, wie eine zutrauliche Großkatze. Nachdem diese als Antwort zunächst nur verächtlich schnaubte hob Annabeth ihre freie Hand und strich zunächst eine Haarsträhne als Clarisse' Gesicht, ehe sie die Handfläche gegen die heiße Wange legte.

Clarisse seufzte fast lautlos und schloss die Augen, lehnte ganz behutsam ihr Gesicht in die ebenfalls schwielige, vertraute Hand.
„Wenigstens tanzen wir nicht mit unseren Stöckchen wie eine Steptanz-Truppe herum“, sagte Clarisse schließlich, aber ihr Ton hatte alles an gespielten Biss verloren. Sie war in diesem Moment nur müde.

Zur großen Ausnahme - und Annabeth hoffte, Clarisse wusste diese Geste zu schätzen - überließ sie ihr das letzte Wort. Stattdessen strich sie kurz mit dem Daumen über den Wangenknochen, drückte die geschwollenen Finger sacht und hauchte Clarisse einen Kuss auf die Lippen.
„Der Bus wartet“, murmelte Annabeth halblaut.

Clarisse nickte, atmete tief ein und schien sich entlang des Atemzuges wieder aufzurichten. Sie öffnete die Augen und lächelte Annabeth schief an.
„Dann mal los.“

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